Die Rotjacken starteten druckvoll in die Begegnung, konnten sich trotz deutlicher Feldüberlegenheit im ersten Abschnitt aber erst recht spät auch mit Treffern belohnen: Manuel Ganahl klopfte per Direktabnahme eine feine Petersen-Vorlage nach „Zwei-gegen-Eins“-Angriff in die Maschen, Lukas Haudum sendete 103 Sekunden später einen druckvollen Onetimer aus der Halbdistanz in die Maschen. Im zweiten Abschnitt kamen die Graz99ers zu fast neun Minuten an numerischer Überlegenheit, in einem „Fünf-gegen-Drei“-Powerplay traf Viktor Granholm aus dem Slot. Die Klagenfurter stellten knapp nach Halbzeit der Partie ihre Zwei-Tore-Führung wieder her, als Lucas Lessio den Abpraller nach einem Hundertpfund-Schuss über die Linie drückte. Im weiteren Verlauf der Begegnung fielen keine Treffer mehr, auch weil beide Torhüter – Sebastian Dahm und Christian Engstrand – jeweils starke Leistungen boten.
Drittel 1
Die Rotjacken dominierten den ersten Abschnitt und kamen in der vierten Spielminute zur ersten Topchance: Lucas Lessio lief zum Breakaway an, sein Abschluss kam aber zu zentral, hinter dem Kasten verräumte dann Michael Kernberger den Klagenfurter und bescherte den Rotjacken das erste Powerplay: Petersen konnte ein Tičar-Zuspiel am langen Pfosten stehend nicht in die Maschen ablenken (4.), Lukas Haudum und Niki Kraus scheiterten per Handgelenksschuss von rechts aus bzw. mit einem Schuss aus der Drehung und kurzer Distanz (jeweils 6.). Viktor Granholm gab in der sechsten Minute den ersten Torschuss der Gäste vom linken Flügel aus ab, Sebastian Dahm war aber mit dem Catcher zur Stelle. Anschließend kam Lucas Lessio mit Speed über links ins Angriffsdrittel und spielte diagonal zu Thomas Koch, der den Puck nicht im Tor unterbringen konnte, dann versuchten Hundertpfund und Koch am Crease die Scheibe nach einem Abpraller über die Linie zu stochern, Aleksi Salonen konnte aber in höchster Not klären und den Puck von der Linie kratzen (8.).
In der neunten Minute wurde Nick Petersen aus der Tiefe bedient und kam direkt vor dem Kasten zum Abschluss, blieb aber erneut an Christian Engstrand hängen. Nachdem Rok Tičar einen Unterweger-Schuss per Deflection nicht im Tor unterbringen konnte und Rihards Bukarts nach einem Missverständnis bei den Grazern völlig alleine vor dem Torhüter aufgetaucht war, das Spielgerät aber nicht zwischen dessen Schonern hindurch schieben konnte (jeweils 12.), gingen die Rotjacken in der 15. Minute in Führung. Im „Zwei-gegen-Eins“-Konter legte Nick Petersen auf Manuel Ganahl quer, der die Scheibe direkt nahm und halbhoch zum 1:0 einnetzte. Nachdem Clemens Krainz aus kurzer Distanz seinen Meister gleich zwei Mal in Sebastian Dahm gefunden hatte, erhöhte der EC-KAC in der 16. Minute auf 2:0: Rihards Bukarts bediente Lukas Haudum im hohen Slot und dieser knallte das Spielgerät kompromisslos per Onetimer in die Maschen. Wenig später fälschte Rok Tičar am Crease noch einen Ganahl-Schuss aus der Distanz ab, doch Christian Engstrand war auf dem Posten (18.).
Drittel 2
In der 22. Minute liefen die Grazer zum Angriff an, wurden aber an der blauen Linie gestoppt, es ging über David Maier in die andere Richtung, dieser brachte das Zuspiel zu Manuel Ganahl an, der mit der Rückhand am starken 99ers-Schlussmann hängenblieb. Bei doppelter numerischer Überlegenheit gelang den Steirern der Anschlusstreffer: Viktor Granholm zog im Slot ab und bezwang Sebastian Dahm, dem durch einen doppelten Screen die Sicht verstellt war, auf dessen Fanghandseite (25.). Nach einem Scheibengewinn in der Offensivzone schnitt Rok Tičar über rechts ins Zentrum, wo er für Thomas Vallant liegenließ, der Verteidiger umkurvte Engstrand, der Goalie brachte jedoch im letzten Moment und bereits in Schräglage seine Beinschoner in den Weg der Scheibe in Richtung Maschen (27.). Wenige Sekunden später kam Thomas Hundertpfund im Zentrum zum Schuss, traf aber nur Metall, die Grazer liefen prompt zum Gegenangriff an, Zintis Zuševics ließ am Crease für James Livingston liegen, dessen Schuss die Querlatte touchierte (jeweils 28.). David Maier hatte anschließend den dritten Treffer am Schläger, er verzögerte im Slot und setzte den Puck dann jedoch ebenfalls nur ans Metall. Lucas Lessio war es in der 31. Minute erfolgreicher:
Thomas Hundertpfund wurde im Slot von Thomas Koch bedient, scheiterte aber an Christian Engstrand, der KAC-Kanadier drückte den Rebound aus kurzer Distanz über die Linie. Es folgte ein Reigen an Strafen gegen die Rotjacken: Mit Lukas Haudum auf der Strafbank zog Michael Boivin doppelt von der blauen Linie aus ab, beide Male war Sebastian Dahm mit dem Catcher zur Stelle, bei einem Livingston-Schuss aus dem hohen Slot war der Däne mit dem Schläger dran (32.). Bei doppelter Überzahl setzte Daniel Woger aus der Tiefe Adis Alagić in Szene, der den Puck vom linken Anspielkreis aus direkt nahm, der Rotjacken-Schlussmann packte aber einen großartigen Fanghand-Save aus (34.). Erneut im Powerplay agierend, nahm Michael Boivin den Schuss von der blauen Linie aus, Daniel Woger fälschte im Slot ab, blieb jedoch erfolglos (37.). Die letzte Aktion des Mittelabschnitts ging auf das Konto der Klagenfurter: Rok Tičar setzte mit einem Diagonalpass Pass Nick Petersen am langen Pfosten in Szene, dieser wollte die Aufgabe aber etwas zu schön lösen und brachte das Spielgerät daher nicht mehr auf den Kasten (40.).
Drittel 3
Im Schlussabschnitt setzten sich die Gäste aus der Steiermark über längere Sequenzen hinweg in der KAC-Zone fest, Michael Schiechl brachte halbrechts aber den Pass auf den am langen Pfosten freien Daniel Oberkofler nicht mehr an (43.), einen Pfeffer-Schlenzer fälschte Boivin hauchdünn an der Stange vorbei ab (45.). Kurz darauf parierte der Schlussmann der Klagenfurter einen Blueliner von Daniel Oberkofler und stoppte Daniel Woger am Nachschuss aus kurzer Distanz sehenswert mit dem Schoner (46.). Im Powerplay kam der EC-KAC zu zwei guten Offensivszenen: Thomas Hundertpfund fälschte am Torraum einen Postma-Schuss ab, dieser landete aber nur im Fangnetz. Dann bediente Rihards Bukarts aus der Tiefe Thomas Koch, dessen Onetimer von links aus konnte Christian Engstrand entschärfen (jeweils 47.).
In der 49. Minute stürmte Nick Petersen mit Speed über links ins Angriffsdrittel und bediente dann diagonal Lucas Lessio, der das Spielgerät nicht im Tor unterbringen konnte. Nach einem famosen Penalty Killing der Rotjacken mit acht Zonenbefreiungen in zwei Minuten nahm Michael Kernberger den Schuss aus dem hohen Slot, Dahm ließ prallen, aber Thomas Vallant konnte den Rebound klären (53.). Kurz darauf schlenzte Erik Kirchschläger den Puck von der blauen Linie aus in die Maschen, die Schiedsrichter verweigerten dem Treffer aber am Eis und ebenso nach Video-Review die Anerkennung, da Daniel Oberkofler den Keeper der Hausherren zuvor am Crease behindert hatte (56.). Die Rotjacken agierten auch in der Schlussphase kompromisslos und ließen kaum gefährliche Chancen zu, nur für 13 Sekunden konnten die Gäste ihren Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzen. (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Die Art und Weise, wie wir heute aufgetreten sind, hat mir gefallen. Speziell unser Start war sehr gut: Graz wirkte im ersten Drittel eisläuferisch etwas verschlafen, aber wir vermochten unseren Spielstil gut umzusetzen, auch wenn wir wohl mehr Treffer erzielen hätten können. Die Arbeitsleistung und das Engagement aller unserer Spieler hat zweifelsfrei gepasst. Im dritten Abschnitt spielte sich das Geschehen meist in unserer Zone ab, aber wir hielten die Mitte dicht, waren taktisch diszipliniert und konnten uns in brenzligen Situationen auf Sebastian Dahm verlassen. Das Penalty Killing war auch besser als zuletzt, es haben also insgesamt einige Aspekte ganz gut gepasst. Diesen eingeschlagenen Pfad müssen wir nun weiter beschreiten, die heutige Partie war sicherlich ein guter und wichtiger Schritt.“