Die Rotjacken, die im Vorjahr zu Hause beide Duelle mit dem HC Pustertal verloren hatten, ließen bereits im ersten Drittel keinen Zweifel über den Sieger an diesem Abend aufkommen: Drei Treffer und vier Stangenschüsse dokumentierten die rot-weiße Überlegenheit: Thomas Koch eröffnete bei numerischer Unterlegenheit das Scoring, Rihards Bukarts legte mit der Rückhand nach und Rok Tičar verwertete im Powerplay per Direktabnahme. Ein gänzlich anderes Bild präsentierte sich im zweiten Durchgang, der von den Gästen aus Südtirol dominiert wurde. Allerdings ließ sich Goalie Sebastian Dahm nur ein Mal – von Filip Ahl nach Alleingang – bezwingen, Sekunden vor der zweiten Sirene sorgte erneut Rihard Bukarts, nun am Rebound, für Durchatmen bei den Klagenfurtern. In der Schlussphase verlängerte Rok Tičar eine Petersen-Flanke schön aus der Luft in die Maschen, der finale Treffer gelang allerdings den Gästen, für die Stefan Spinell im Nachstochern noch ein freundlicheres Ergebnis sicherstellte.
Drittel 1
Die Rotjacken starteten frischer in die Partie: Jacob Smith parierte in Minute zwei einen Petersen-Schuss aus dem Slot mit dem Blocker, dann fälschte der KAC-Akteur einen Preiml-Blueliner am Crease stehend ohne Erfolg ab. In Unterzahl liefen die Rotjacken beinahe zum Konter über Thomas Hundertpfund an, Daniel Catenacci holte sich die Scheibe zurück, beendete in der Aktion aber das Powerplay der Pustertaler mit einem Stockschlag (6.). Ihm folgte anschließend auch Matt Spencer in die Kühlbox und bei einer Spielstärke von „Vier-gegen-Drei“ setzte Rok Tičar die Scheibe zuerst ans Außengestänge und hämmerte das Spielgerät wenige Sekunden später vom rechten Faceoff-Kreis aus an den Pfosten (jeweils 8.). Immer noch im Rotjacken-Powerplay sorgte Rihards Bukarts für den dritten Metalltreffer, als er von den linken Hashmarks aus abzog (9.). In der 10. Spielminute gingen die Rotjacken dann per Shorthanded Goal in Führung: Im Konter legte Thomas Hundertpfund spät aber perfekt quer zu Thomas Koch, der noch kurz auf das Seitwärtsverschieben des Goalies wartete und dann einsendete.
Die Wölfe kamen in diesem Powerplay lediglich zu einer Möglichkeit durch Olivier Archambault, der vom linken Faceoff-Kreis aus schoss, Sebastian Dahm war mit der Schulter auf dem Posten (12.). In der 13. Spielminute brachte Wyatt Ege das Spielgerät von rechts aus aufs Tor, der Schuss wurde noch von einem Schläger abgelenkt, der Rotjacken-Keeper konnte aber dennoch parieren. Kurz darauf erhöhte der EC-KAC seinen Vorsprung: Lukas Haudum legte von der linken Halfwall aus zur Mitte zu Rihards Bukarts, der mit einem Haken Daniel Glira aussteigen ließ und die Scheibe dann mit der Rückhand in der kurzen Kreuzcke versenkte (14.). Ein abgelenkter Unterweger-Schuss von der linken Bande aus touchierte wenig später erneut den Pfosten (16.), aber im Powerplay gelang den Hausherren dann 34 Sekunden vor der Pausensirene auch ihr dritter Treffer: Rok Tičar klopfte ein Unterweger-Zuspiel von oberhalb des rechten Faceoff-Kreises aus in die Maschen, Nick Petersen hatte als perfekter Screen vor Smith fungiert (20.).
Drittel 2
Die Wölfe kamen besser aus der Kabine und erzielten 28 Sekunden nach Wiederbeginn ihren ersten Treffer der Partie: Matt Spencer fing einen für Thomas Hundertpfund gedachten Lessio-Pass ab und bediente Filip Ahl steil, der Schwede vollendete sein Solo nach einem Haken auf die Rückhand, indem er den Puck zwischen Dahms Schoner und der Stange hindurch über die Linie schob (21.). Beinahe kamen die Südtiroler auch noch zum raschen Anschlusstreffer: Anthony Bardaro spielte aus der Tiefe an die rechten Hashmarks zu Marc-Olivier Roy, der sofort abzog, aber nur die Stange in der kurzen Ecke traf. Nachdem Bardaro nach Mantinger-Zuspiel aus dem Slot an Sebastian Dahm gescheitert war (26.), wurde Dante Hannoun am Rush im Zentrum bedient, aber von Nick Petersen am Abschluss gehindert. Im folgenden Powerplay konnten die Gäste nur beschränkt Offensive generieren, kurz nach Ablauf der Strafzeit wurde Manuel Ganahl an der gegnerischen blauen Linie bedient und lief zum Partial Breakaway an, seinen Schuss aus der Halbdistanz konnte Jacob Smith aber mit der Fanghand abwehren (30.).
Auf der Gegenseite gab es prompt die nächste Großchance für die Wölfe: Mit zwei schnellen Pässen fand man sich vor dem Kasten der Rotjacken wieder, Archambault spielte quer auf Luchuk, der auf der rechten Seite das halbleere Tor vor sich hatte, doch Thomas Vallant war mit einer tollen Rettungsaktion zur Stelle und verhinderte den Gegentreffer (31.). Im Powerplay zog Olivier Archambault aus dem Zentrum ab, Sebastian Dahm war mit dem Schoner dran, ehe Thomas Koch einen Ege-Schuss blockte und der KAC-Keeper den Zweitversuch mit dem Catcher vereitelte (jeweils 33.). In der Schlussphase des Mitteldrittels wurde nach guter Rotation Glira an den linken Hashmarks freigespielt, brachte jedoch zu wenig Druck auf seinen Abschluss (39.), quasi im Gegenzug entledigten sich die Rotjacken zum Abschluss eines von ihrer Seite sehr durchwachsenen Drittels der größten Sorgen: Smith parierte einen Haudum-Onetimer aus dem Slot mit dem Schoner, aber Rihards Bukarts war am Crease zur Stelle und drückte den Rebound über die Linie (40.).
Drittel 3
In der 42. Minute gewann Manuel Ganahl ein Laufduell entlang der rechten Bande gegen Ben Newhouse und stach dann steil in Richtung Gehäuse, konnte den Puck aber nicht in diesem unterbringen, Thomas Koch kurvte in der nächsten Offensivaktion einmal quer durch das Angriffsdrittel und suchte dann den Abschluss vom rechten Anspielpunkt aus, Jacob Smith war aber zu Stelle (44.). Die Gäste kamen dann zur nächsten Chance über Filip Ahl, der von der verlängerten Torlinie aus diagonal auf Daniel Catenacci spielte, dessen Schuss an der Torumrandung landete (45.). Nach einem Sprint in die Tiefe setzte Matt Fraser Lukas Haudum in Szene, bei dessen Direktabnahme aus der Halbdistanz Smith jedoch seine Fanghand in Position brachte (46.). Im wenig später folgenden Powerplay für die Rotjacken war ein Ganahl-Blueliner, nach dem Lucas Lessio am Torraum den Abpraller knapp verpasste, die beste Möglichkeit (48.).
Mit einem schönen Backhand-Pass schickte Niki Kraus Matt Fraser über den linken Flügel auf die Reise, den Schuss des Kanadiers konnte Jacob Smith mit dem Schoner parieren, der mitgelaufene Kraus kam im Zentrum nicht mehr rechtzeitig an den Rebound (51.). In der 56. Minute durften die Klagenfurter aber erneut jubeln: Nick Petersen flankte die Scheibe von der rechten Halfwall aus zur Mitte, Rok Tičar klopfte sie mit der Kelle aus der Luft und in die Maschen. Nachdem Anthony Bardaro aus kürzester Distanz an Sebastian Dahm gescheitert war, komplettierte Rihards Bukarts beinahe seinen Hattrick, er verzögerte am linken Flügel kurz, legte das Spielgerät dann aber hauchdünn am langen Pfosten vorbei (jeweils 56.). Den Schlusspunkt setzten 123 Sekunden vor Spielende die Wölfe: Nach Hundertpfund-Lapsus scheiterte Simon Berger noch am seine Schoner gedankenschnell aufs Eis bringenden Dahm, im zweiten Nachstocherversuch drückte Stefan Spinell die Scheibe aber zum 5:2-Endstand über die Linie (58.). (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Ein absolut exzellentes erstes Drittel, in dem wir alles genau so gemacht haben, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir erzielten drei Treffer, hatten viele weitere Chancen und machten sehr viele Dinge richtig. Dann haben wir einfach aufgehört zu spielen, es ist unerklärlich, dass wir bereits zum wiederholten Male mit einer klaren Führung nicht gut umgehen konnten. Der zweite Abschnitt war schrecklich, da hat uns Sebastian Dahm die Haut gerettet, zum dritten Durchgang nahmen wir kleine Veränderungen am System vor, dann hat es wieder besser funktioniert. Der heutige ist natürlich ein wichtiger Sieg, wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben, aber wir müssen es schaffen, das auch über 60 Minuten hinweg zu zeigen. Das ist uns in den letzten Heimspielen nicht gelungen, immer folgten auf sehr starke Phasen wieder Perioden, die nicht gut waren. Diese Konstanz zu erreichen, ist unsere nächste Aufgabe.“