Der EC-KAC ließ in dieser Begegnung vom ersten Scheibenaufwurf an kaum Zweifel daran aufkommen, den lange ersehnten ersten Drei-Punkte-Heimsieg in der Heidi Horten-Arena einfahren zu wollen. Die Deflection eines Steffler-Schusses durch Nick Petersen eröffnete den Trefferreigen, Steven Strong legte von der linken Halfwall aus und via Innenstange nach, im Powerplay sorgte Luka Gomboc, der den Rebound eines Haudum-Schusses in die Maschen setzte, für eine 3:0-Führung nach dem ersten Drittel. Früh im zweiten Abschnitt erhöhte Nick Petersen aus dem Slot (und auf Lessio-Vorlage nach 60-Meter-Sprint) das Score weiter. Fortan kamen auch die Capitals besser ins Spiel, vorerst jedoch noch ohne Torerfolge verbuchen zu können. Erst ein Abfälscher Rafael Rotters im dritten Abschnitt und bei numerischem Vorteil brachte die Gäste auf das Scoreboard, Comeback-Hoffnungen zerstörte Rihards Bukarts, der nach einem geblockten Schuss zwei Wiener verlud und ins leere Gehäuse einsendete. Ein weiterer Capitals-Treffer im Powerplay, Vallant lenkte einen Bradley-Schuss in die eigenen Maschen ab, bedeutete in der Schlussphase nur noch Ergebniskosmetik.
Drittel 1
Die Capitals kamen bereits nach wenigen Sekunden zur ersten Möglichkeit über Yannic Pilloni, der einen Handgelenksschuss vom rechten Flügel aus anbrachte, Sebastian Dahm war mit dem Schoner zur Stelle und Matt Fraser klärte den Rebound (1.). In der fünften Minute gingen die Rotjacken in Führung: Die Wiener verloren die Scheibe in der eigenen Defensivzone, Kele Steffler zog von der blauen Linie aus ab. Der erste Schuss wurde geblockt, den zweiten fälschte Nick Petersen am Torraum stehend perfekt in die Maschen ab. Wenig später zog Niki Kraus mit Speed steil über die rechte Seite zum Tor und wurde von Leon Widhalm von den Kufen geholt (5.). Im folgenden Powerplay kamen die Klagenfurter zu einigen Möglichkeiten: Rihards Bukarts scheiterte per Wristshot vom linken Faceoff-Kreis aus an Stefan Stéen, ehe Matt Fraser einen Jensen Aabo-Blueliner ablenken, aber nicht im Kasten unterbringen konnte (6.). Punktgenau mit Ablauf der Strafe zog Steven Strong von der linken Halfwall aus ab und platzierte die Scheibe unhaltbar in der langen Kreuzecke (7.).
Nachdem Rafael Rotter bei einem kurzen Entlastungsangriff über den rechten Flügel per Schlenzer am Blocker von Sebastian Dahm hängengeblieben war (9.), zirkulierte Lucas Lessio nach schöner Vorarbeit von Luka Gomboc von hinter dem Kasten in den Slot, hämmerte seinen Handgelenksschuss aber knapp über die Querlatte (10.). In der 12. Spielminute setzte Steven Strong mit einem Steilpass Rihards Bukarts in Szene, dieser marschierte ins Zentrum, wurde aber von Max Zimmer am Abschluss gehindert und verschaffte dem EC-KAC damit das nächste Powerplay. In diesem setzten Lucas Lessio, Nick Petersen und Rihards Bukarts den Puck knapp am Tor vorbei – im gleich darauffolgenden Überzahlspiel scheiterte Lessio mit einem Abfälscher nach Postma-Schuss und blieb dann am Blocker des Wiener Keepers hängen, Bukarts wurde aus halblinker Position von Stéen verneint (15.). Wiederum bei numerischer Überlegenheit agierend, stellten die Rotjacken auf 3:0: Rihards Bukarts bediente Lukas Haudum am linken Faceoff-Kreis, Wiens Goalie parierte mit dem Schoner, doch Luka Gomboc klopfte den Rebound von rechts aus für sein erstes Tor in der Kampfmannschaft in die Maschen (18.).
Drittel 2
Die Rotjacken begannen auch das Mitteldrittel mit numerischem Vorteil, die erste Möglichkeit ging aber auf das Konto der Gäste: Zimmer zog mit der Rückhand ab, Dahm war auf dem Posten. Postwendend stellten die Klagenfurter auf 4:0: Lucas Lessio, der sich den Puck an der eigenen verlängerten Torlinie geholt und bis in die rechte Rundung nach vorne getragen hatte, legte mit der Backhand ideal in den Slot zu Nick Petersen, der über den Blocker von Stefan Stéen hinweg einnetze (22.). Nachdem die Wiener im Konter über James Sheppard und Max Zimmer zu keinem Torschuss gekommen waren, kam der Letztgenannte nach einem Battle hinter dem rot-weißen Kasten an der verlängerten Torlinie zum Abschluss, Sebastian Dahm machte aber die kurze Ecke zu (23. bzw. 26.). Auf der Gegenseite nahm Fabian Hochegger im Konter den Schuss von den rechten Hashmarks aus, traf aber nur das Außennetz (27.). Kurz darauf tankte sich Yannic Pilloni durch die Mitte zwischen zwei Klagenfurtern durch, Sebastian Dahm war mit dem Schoner zur Stelle, ehe Niki Hartl per Wraparound und Sascha Bauer aus der Drehung von rechts aus erfolglos blieben (jeweils 28.). Die Wiener drückten weiter, nun über James Sheppard, der den Puck per Bauerntrick aufs Tor brachte, erneut war der KAC-Schlussmann zur Stelle und entschärfte auch den Nachschuss (28.).
In der 32. Minute touchierte ein abgelenkter Bradley-Wrister vom rechten Anspielpunkt aus den Pfosten (32.), dann chippte Matt Fraser den Puck zu Rihards Bukarts, der mit Speed zum Tor zog, Stefan Stéen machte die Schoner im letzten Moment zu (33.). In der 37. Minute passte der lettische Neuzugang von rechts aus zur Mitte in den Lauf von Rok Tičar, der direkt vor dem Kasten zum Abschluss kam, den Puck aber knapp an diesem vorbei setzte, dann zog Niki Kraus mit viel Verkehr vor dem Tor gleich zwei Mal ab, Stefan Stéen blieb in beiden Fällen standhaft (37.). Auf der Gegenseite steckte Matt Bradley zu James Sheppard durch, der mit einem Haken zum Tor zog, den Puck letztlich jedoch am langen Pfosten vorbei legte (38.). Wenige Sekunden vor Drittelende spielte Rok Tičar im Powerplay aus der Tiefe für Nick Petersen auf, ein Wiener lenkte das Spielgerät aber auf den eigenen Kasten ab und der Schlussmann parierte (40.).
Drittel 3
Im aus dem Mittelabschnitt mitgenommenen Überzahlspiel scheiterte Lucas Lessio mit Speed über die linke Seite kommend am Schlussmann der Gäste, Manuel Ganahl konnte den Nachschuss nicht über die Linie drücken (41.). Die Gäste schafften es nicht, der Kühlbox fernzubleiben und so kamen die Klagenfurter erneut bei numerischer Überlegenheit zur nächsten Möglichkeit: Lukas Haudum spielte zu Matt Fraser an der verlängerten Torlinie, der backhand und durch die Beine auf Rihards Bukarts querlegte, aber der Neuzugang scheiterte aus spitzem Winkel (42.). In der 45. Minute wurde zuerst Matt Bradley, der mit Geschwindigkeit über den linken Flügel gestürmt war, von Sebastian Dahm gestoppt, ehe sich der Keeper wenige Sekunden später auch einem Hackl-Schlenzer aus der Halbdistanz in den Weg stellte. Ihrerseits im Powerplay agierend, kamen die Hauptstädter zu ihrem ersten Torerfolg: Alex Wall zog aus dem hohen Slot ab und Rafael Rotter beförderte das Spielgerät am Crease stehend per Deflection über die Linie (48.). Erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis scheiterte Tičar per Onetimer von der rechten Halfwall aus an den Pads von Stéen, Lessio zog anschließend mit Speed über links kommend zum Tor, brachte einen Haken auf die Rückhand an, konnte den Puck dann aber nicht über die Linie drücken (jeweils 50.). In der 52. Minute spielte Lukas Haudum aus der Tiefe vor das Tor zu Rok Tičar, der aus kurzer Distanz am Torhüter hängenblieb, Matt Fraser gelang es nicht, den Nachschuss zu verwandeln (54.).
In einem späten Powerplay nahmen die Capitals knapp fünf Minuten vor Spielende zusätzlich den Torhüter vom Eis, die Rotjacken netzten in Person von Rihards Bukarts ins verwaiste Tor ein: Der Lette blockte einen Blueliner der Wiener, ließ dann im Konter Hartl und Wall mit einem schönen Haken aussteigen und erzielte damit seinen ersten Treffer im KAC-Trikot (56.). Die Klagenfurter kamen anschließend noch zu Chancen in Form eines Strong-Wristers von links aus, der am Blocker von Steen landete, und durch Finn van Ee, der ein Witting-Zuspiel am Crease stehend knapp nicht verwandeln konnte (56. bzw. 57.). Die Caps erzielten in der vorletzten noch ihren zweiten Treffer: Matt Bradley zog vom linken Faceoff-Kreis aus ab und die Scheibe zappelte, von Thomas Vallants Schlägerschaufel unhaltbar abgefälscht, in den Maschen (58.). Letzter Höhepunkt der Partie war ein zünftiger Faustkampf zwischen Steven Strong und Armin Preiser, der nach Punkten deutlich an den Klagenfurter ging. Zu stehenden Ovationen des Publikums feierten die Rotjacken ihren lange ersehnten ersten „Dreipunkter“ in der Heidi Horten-Arena. (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Mir wurde geflüstert, wir wären nicht dies und nicht das, der Trainer wäre nicht dies und nicht das. So ist die Öffentlichkeit eben. Ich hingegen freue mich, dass wir wieder vor einer vollen Halle aufgelaufen sind und unserem Publikum ein Spiel gezeigt haben, wie es auf eigenem Eis sein soll. Wir hatten in letzter Zeit Probleme, ja, aber ich halte fest: Der Trainer gibt nie auf, die Mannschaft gibt nie auf. Wir fangen erst damit an, in die Gänge zu kommen. Schritt für Schritt, wir wärmen uns auf. Probleme sind gut, für die Mannschaft, für die ganze Organisation, sie rütteln auf. Also cool bleiben und in die Halle kommen. Wir haben heute den EC-KAC gesehen – und das ist die Art und Weise, wie wir es auch zukünftig machen werden.“