Nach tollem Kampf in den ersten zwei Abschnitten musste sich das massiv ersatzgeschwächte Future Team des EC-KAC - 17 von 29 heuer eingesetzten Feldspielern out - beim HC Gherdëina geschlagen geben.

Drittel 1

In einem frühen Powerplay für die jungen Rotjacken wurde ein Schlenzer von Jakob Lippitsch aus dem hohen Slot noch über den Kasten abgelenkt (2.), danach verlagerte sich das Geschehen vornehmlich in die Zone der enorm ersatzgeschwächten Klagenfurter, die aber beherzten Widerstand leisteten. Goalie Michael Sicher war sowohl gegen Michael Sullmann, der einen Flip-Pass von McGowan verlängert hatte (5.), als auch gegen Samuel Moroder, der per Diagonalzuspiel am langen Pfosten bedient worden war (7.), auf den Posten. Nach einem KAC-Turnover bediente Kyle Gibbons von rechts aus Brad McGowan an den linken Hashmarks, der Kanadier verfehlte mit seinem Schlenzer jedoch das Gehäuse (12.).

Dem vermeintlichen Führungstreffer der Gastgeber verweigerten die Schiedsrichter dann aus schwer nachvollziehbaren Gründen die Anerkennung, Diego Glück hatte innerhalb der blauen Linie die Scheibe erobert und steil auf Simon Pitschieler durchgesteckt, dessen Backhander aus kurzer Distanz in den Maschen gelandet war (16.). Gegen Gibbons vom Torraum aus konnte sich Sicher beweisen (17.), wenig später musste er sich aber erstmals geschlagen geben: Wieder war es der US-Amerikaner, der von hinter dem Kasten aus bis zum rechten Anspielpunkt zog, von dort aus den Puck trotz Bedrängnis an den Crease brachte, wo ihn McGowan durch die eigenen Beine hindurch ins Tor abfälschte (19.).

Drittel 2

Das Future Team kam ambitioniert aus der ersten Pause: Nachdem Goalie Paul Hofer einen Klassek-Schuss von den linken Hashmarks aus parieren konnte, klopfte Nico Kramer den Abpraller vom Torraum aus auf die Schoner des Schlussmanns (23.), im nächsten Angriff folgte jedoch der rot-weiße Ausgleichstreffer: Der erst 16-jährige Gregor Biber zog aus dem linken Rückraum ab, vor dem Kasten wurde Jakob Lippitsch weggecheckt, konnte die Scheibe aber im Fallen noch so ablenken, dass sie über den Torhüter in die Maschen segelte (24.). Bei einem von Gibbons von rechts selbst abgeschlossenen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff agierte Michael Sicher mit der Fanghand stark (24.), sein Gegenüber zeichnete sich mit dem Pad aus, als Lippitsch aus kurzer Distanz auf den Rebound nach einem Rückhandversuch von Klassek getippt hatte (26.). Sichers Schulterabwehr einer McGowan-Direktabnahme (27.) ermöglichte es seinem Team dann sogar, in Führung zu gehen: Sablattnig spielte die Scheibe tief, Kramer blockierte seinen Gegenspieler und Lippitsch bediente Stefan Klassek an den linken Hashmarks so, dass er seinen Onetimer in der kurzen Ecke versenken konnte (28.).

Danach brillierten die jungen Rotjacken wieder in der Abwehr: Tobias Sablattnig lenkte mit der Hose einen aussichtsreichen McGowan-Querpass auf Gibbons ab (30.), Andrej Tavželj verhinderte mit einem beherzten Hechtsprung einen Moroder-Alleingang bei numerischer Unterlegenheit (34.). Am Ende einer „Vier-gegen-Vier“-Phase traf Amorosa aus halbrechter Position nur den Pfosten (36.), dann wischte Matteo Luisetti am Crease über einen Querpass, ein Abschluss von Max Oberrauch aus bester Position wurde noch geblockt (jeweils 38.). Der Ausgleichstreffer für den HC Gherdëina entsprang einer kanadischen Co-Produktion: Brad McGowan gewann das Offensivzonen-Faceoff zurück zu Terrance Amorosa, der links an die Halwall ging und dann quer zu McGowan spielte, der sich an die rechten Hashmarks abgesetzt hatte und von dort aus per Onetimer einschoss (39.).

Drittel 3

In der ersten Minute des Schlussabschnitts musste das Future Team mit vier Feldspielern auskommen, just als Stefan Klassek von der Strafbank auf das Eis zurückkehrte, schlug es wieder ein: McGowan spielte vom rechten Flügel aus scharf vor das Gehäuse, die Scheibe verfing sich im Gewirr von Beinen und kam letztlich genau vor Matteo Luisetti zum Liegen, der sie problemlos über die Linie schob (42.). Noch im gleichen Shift kreuzte der Torschütze wieder vor dem Crease, brachte aber keinen Schuss mehr an (42.). Im dritten Powerplay für die jungen Rotjacken wurde ein gut angetragener Lippitsch-Schlenzer vom linken Anspielkreis aus noch geblockt (49.), die Ladiner machten es in ihrem nächsten Überzahlspiel besser: Terrance Amorosa sendete aus dem halblinken Rückraum per Handgelenksschuss ein und stellte auf 4:2 (50.). Als Lippitsch nach dem Zoneneintritt für Tavželj liegenließ, zielte dieser zu mittig auf Goalie Hofer, auf der Gegenseite parierte Sicher mit den Pads gegen den schräg zum Tor gezogenen Gibbons (jeweils 51.).

Tobias Sablattnig hämmerte den Abschluss eines Partial Breakaways über rechts am langen Pfosten vorbei (52.), als er im Powerplay abzog, wischte Nico Kramer über den Rebound, den schließlich Oliver Lam aus der Drehung neben den Kasten setzte (53.). Ebenfalls noch bei numerischem Vorteil verzog Stefan Klassek vom rechten Flügel aus (54.), dann wurde „Vier-gegen-Vier“ gespielt und von den jungen Rotjacken Risiko genommen: Der Mut blieb aber unbelohnt, nach einem Klagenfurter Fehlpass in der Angriffszone chippte Michael Sullmann die Scheibe vom eigenen Drittel aus ins verwaiste KAC-Tor (57.). Den 6:2-Endstand fixierte der HC Gherdëina dann wieder gegen Goalie Sicher: Eine Passkombination über Tobias Moroder und Diego Glück endete bei Simon Pitschieler, der von den rechten Hashmarks aus ins halbleere Gehäuse einsenden konnte (58.). (HB)

Kirk Furey, Head Coach EC-KAC Future Team:

„Ich bin heute sehr stolz auf unser Team, unser in dieser Partie sehr kleines, junges Team. Trotz des kurzen Lineups bewies die Mannschaft tolle Moral, kämpfte über weite Strecken des Spiels großartig, war bis in den dritten Abschnitt hinein voll dabei. Am Ende stehen wir zwar mit einer Niederlage da und das frustriert unsere Spieler natürlich, aber viele der Jungs sammelten heute wieder sehr viel Erfahrung in Rollen und Aufgabenprofilen, mit denen sie bislang im Erwachseneneishockey noch wenig bis nichts zu tun hatten. Der heutige Abend hat gezeigt, dass sehr viel Charakter in diesen jungen Spielern steckt. Jetzt gehen wir in eine lange, lange Pause, mehr als ein Dutzend unserer Spieler wird bei U20-Weltmeisterschaften antreten – und im Januar greifen wir in der Qualifikationsrunde nach unserer Chance.“

Alps Hockey League, 28. Saisonspiel
08. Dezember 2022 / 20:30 Uhr
Pranives, Wolkenstein/Selva, ITA, 534 Zuschauer
AHL
HC Gherdëina
6
:
2
(1:0, 1:2, 4:0)
EC-KAC Future Team
Schiedsrichter
Lazzeri (ITA), Lega (ITA)
Aufstellung EC-KAC Future Team
Sicher (Kropiunig) | Tavželj-Malle, Sablattnig-Biber | Lippitsch-Kramer-S.Klassek, Lam-Waschnig-Sunitsch, Wadel-Lamereiner-Walder
Fehlende Spieler
Hanser, Theirich, Persson, M.Witting (alle verletzt), Preiml, Unterluggauer, Tialler, T.Klassek, Piuk (alle krank), Smolnikar, Brodnik, Slivnik, Šiftar (alle Nationalteam), Gomboc, van Ee (beide Kampfmannschaft)
Torfolge
1:0 Brad McGowan (18:58/Kyle Gibbons, Terrance Amorosa) 1:1 Jakob Lippitsch (23:08/Gregor Biber, Nico Kramer) 1:2 Stefan Klassek (27:11/Jakob Lippitsch, Tobias Sablattnig) 2:2 Brad McGowan (38:17/Terrance Amorosa) 3:2 Matteo Luisetti (41:14/Brad McGowan, Terrance Amorosa) 4:2 Terrance Amorosa (49:07/Brad McGowan, Matteo Luisetti/PP1) 5:2 Michael Sullmann (56:33/EN) 6:2 Simon Pitschieler (Diego Glück, Tobias Moroder)