Aktuelles:
Der HCB Südtirol spielt bislang eine sehr konstante Saison, der aktuelle Tabellenzweite musste im Verlauf seiner 28 absolvierten Partien erst zwei Mal zwei Niederlagen hintereinander hinnehmen – zuletzt passierte dies Mitte November. Die Füchse verfügen heuer über eine insgesamt recht ausgeglichene Mannschaft, deren offensive Produktivität (3,46 Treffer pro Spiel) die drittbeste im Vergleich aller Teams ist und die parallel auf den zweitniedrigsten Gegentorschnitt in der ICE (2,43) verweisen kann. Überragend agierte die Truppe von Head Coach Glen Hanlon bislang auf heimischem Eis: Der HCB fuhr in der Sparkasse Arena satte 39 von 45 möglichen Zählern ein, nur die Vienna Capitals Mitte November und der EC VSV vor zwei Wochen konnten Punkte aus der Hauptstadt Südtirols entführen. Seine letzte Partie vor Weihnachten endete für den zweifachen Ligachampion jedoch mit einem Rückschlag: Nach zuvor drei Heimsiegen am Stück unterlag Bolzano/Bozen auswärts beim Liganeuling Pioneers Vorarlberg mit 4:5, insbesondere die sonst so stabile Abwehr bröckelte angesichts von fünf Verlusttreffern, die aus lediglich 17 Torschüssen resultierten.
Spieler im Fokus:
Wie im ersten in Bolzano/Bozen ausgetragenen Saisonduell zwischen den Füchsen und den Rotjacken Ende Oktober ist beim Tabellenzweiten mit Samuel Harvey als Starting Goalie zu rechnen. Der 24-jährige Kanadier wackelte in der Anfangsphase seines ersten Spieljahrs in Europa noch etwas, hat sich mittlerweile aber längst auf gutem Level eingependelt, aus 19 Einsätzen resultierten gleich 15 Siege, bei seinen jüngsten fünf Starts kassierte er insgesamt nur sieben Verlusttreffer. Zentrale Akteure des Spiels des HCB sind auch die US-Amerikanischen Gebrüder Hults: Mittelstürmer Mitch ist derzeit teaminterner Topscorer der Italiener (elf Tore, 20 Vorlagen) und gehört zu den erfolgreichsten Faceoff-Spielern in der Liga (saisonale Erfolgsquote: 58,5 Prozent). Der um vier Jahre jüngere Verteidiger Cole verbuchte am Freitag im Auswärtsspiel in Vorarlberg zwar erst seinen ersten Saisontreffer, dem allerdings bereits 16 Torvorlagen vorangegangen waren. Zudem hält er bei einer starken Plus/Minus-Bilanz von +21, einem Wert, der unter allen Spielern ligaweit nur von Villachs Nicolas Mattinen übertroffen wird.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Im Rahmen des Alpenpokals, des Europacups, der Alpenliga und dem Europäischen Ligapokal verbindet die beiden Klubs eine jahrzehntelange Historie an gegeneinander ausgetragenen Partien. Diese wurde, als der HCB Südtirol im Jahr 2013 in die damalige EBEL kam, neu belebt, wobei die Rivalität insbesondere von häufigen Playoff-Duellen (in vier der letzten fünf Jahre traf man sich in der Post Season) befruchtet wurde. Insgesamt stehen in der nunmehrigen ICE Hockey League 66 direkte Begegnungen zwischen dem EC-KAC und dem HCB Südtirol zu Buche, die Mehrheit von 38 davon konnten die Kärntner zu ihren Gunsten entscheiden. In Bolzano/Bozen kam es bislang zu 33 Konfrontationen, davon gingen 19 an die Gastgeber. Sieht man von den beiden rot-weißen Kantersiegen in der Palaonda/Eiswelle (heute: Sparkasse Arena) – 6:0 im ersten Finalduell 2021, 7:0 in der zweiten Pre-Playoff-Partie 2022 – ab, trennten die beiden Teams bei neun der letzten elf Begegnungen in Südtirol am Ende der Partie nur ein oder zwei Treffer.
Das letzte Duell:
Nachdem sich der HCB Südtirol im ersten Saisonduell Ende Oktober auf eigenem Eis mit 4:3 durchgesetzt hatte, konnte er auch das jüngste Aufeinandertreffen für sich entscheiden: Am 25. November fuhren die Füchse einen knappen 1:0-Auswärtssieg in Klagenfurt ein. Der entscheidende Treffer ging auf das Konto von Brad McClure, der unmittelbar nach der Hälfte der Spielzeit einen Scheibenaufwurf auf der rechten Seite gewann, den Puck an die blaue Linie zu Ryan Culkin zurücklegte und dessen Schuss schließlich von den Hashmarks aus unhaltbar in die Maschen abfälschte. Die Rotjacken kamen in dieser Begegnung trotz 40 Shots on Goal, davon zwölf aus dem Slot, zu keinem Torerfolg, auch ihre spielerischen Vorteile – 23:53 Minuten Even Strength-Puckbesitz gegenüber 20:46 Minuten – konnten sie nicht in für den Ausgang der Partie relevante Faktoren konvertieren. Neben starkem Goaltending von Andreas Bernard war auch das gute Defensivzonenverhalten der Füchse ein entscheidender Faktor, der HCB blockte nicht weniger als 16 KAC-Schussversuche. Sieben davon gingen auf die Konten der fünf nach Rotationsprinzip eingesetzten Verteidiger, die allesamt mit einer Time-on-Ice jenseits der 20-Minuten-Marke bilanzierten.
Spielbericht: „Bittere Heimniederlage gegen den HCB“ (kac.at, 25.11.2022)