Im vierten und potenziell bereits letzten Kärntner Derby der Saison treten die Rotjacken am Sonntag zu Hause gegen die Adler aus Villach an, kac.at stellt den EC VSV genauer vor.

Aktuelles:

Der EC VSV befindet sich aktuell in sehr guter Form, von seinen letzten sieben Spielen konnte Villach sechs gewinnen, nur am Dienstag musste man sich auswärts bei den Vienna Capitals mit 4:6 geschlagen geben. Am Freitag kehrten die Draustädter mit einem 6:3-Erfolg gegen Asiago Hockey wieder auf die Siegerstraße zurück, wobei vor allem der „Zwischenspurt“ mit drei Treffern in den Spielminuten 41 bis 45, der ein 2:2-Remis in einen 5:2-Vorsprung verwandelte, entscheidend war. Die Adler sind mit 3,73 pro Saisonspiel erzielten Treffern hinsichtlich der Feuerkraft aktuell die Nummer zwei in der Liga hinter dem HC Innsbruck, allerdings haben mit Asiago, Vorarlberg und Ljubljana auch nur drei der zwölf ICE-Konkurrenten mehr Gegentore pro Partie kassiert als sie. Zu einer Waffe wurde in den vergangenen Wochen das zuvor eher beschränkt gefährliche VSV-Powerplay: Nach dem „Vier-gegen-Drei“-Treffer von John Hughes im letzten Kärntner Derby ließen die Blau-Weißen 18 Überzahlmöglichkeiten in Folge ungenutzt. Daran schloss in den jüngsten sieben Partien jedoch eine sehr starke Phase an, in der aus 24 Situationen numerischer Überlegenheit satte zehn Treffer resultierten, was in diesem Zeitraum einer Effektivität von herausragenden 41,7 Prozent entspricht.

Spieler im Fokus:

Beim Heimsieg gegen Asiago am Freitag verbuchten gleich sieben VSV-Cracks multiple Scorerpunkte, Stürmer Robert Sabolič fuhr drei Zähler ein und baute damit seine Führung in der teaminternen Wertung weiter aus. Der Slowene schraubte seine offensive Produktivität seit dem Jahreswechsel noch einmal nach oben: Er sammelte in acht der neun 2023er-Partien Punkte, insgesamt in dieser Phase deren 16. Zweitbester Scorer Villachs im aktuellen Spieljahr ist mit Chris Collins ein Angreifer, der auch den bisherigen Kärntner Derbys 2022/23 seinen Stempel aufgedrückt hat: Der Kanadier hält in Spielen gegen den EC-KAC heuer bei bereits drei Treffern und zwei Vorlagen – nachdem ihm in seinen ersten 17 Karrierespielen gegen Klagenfurt nur ein einziger Torerfolg gelungen war. In Villachs recht offensiv ausgerichteter Abwehr sticht Sommer-Neuzugang Nicolas Mattinen hervor, dessen 33 Scorerpunkte (elf Tore, 22 Assists) von keinem anderen Verteidiger in der Liga erreicht oder überboten werden. Sein +31-Rating stellt aktuell überhaupt die beste Plus/Minus-Bilanz aller Feldspieler im Bewerb dar. Allerdings kommt der Kanadier auch zu überdurchschnittlichen Spielanteilen, seine 22:27 Minuten Time-on-Ice pro Saisonspiel werden im VSV-Kader nur von seinem standardmäßigen Abwehrpartner Philipp Lindner (23:36 Minuten) übertroffen.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die beiden Kärntner Traditionsklubs stehen sich am Sonntag zum 346. Mal in einem Bewerbsspiel gegenüber, die historische Bilanz verzeichnet neben 19 Unentschieden aus dem Prä-Verlängerungs-Zeitalter 182 rot-weiße und 144 blau-weiße Erfolge. Auch das Fazit aus den Begegnungen seit der Liga-Neugründung fällt zu Gunsten des EC-KAC aus: In 148 Duellen setzten sich 82 Mal die Rotjacken und 66 Mal die Adler durch. Besonders ausgeprägt erwies sich in den vergangenen Jahren der Heimvorteil der Klagenfurter: Jedes der jüngsten 16 auf eigenem Eis ausgetragenen Kärntner Derbys konnte der Rekordmeister für sich entscheiden, Villachs letzter Auswärtssieg beim Lokalrivalen datiert vom 2. Februar 2016. Im Verlauf dieser 16 Konfrontationen in der nunmehrigen Heidi Horten-Arena gelangen dem EC VSV lediglich 19 Treffer, denen 59 des EC-KAC gegenüberstanden. Die rot-weiße Überlegenheit der letzten Jahre beschränkte sich allerdings nicht nur auf die Heimspiele, auch insgesamt lief es für die Truppe von Petri Matikainen und Juha Vuori sehr gut, in 26 der jüngsten 33 Kärntner Derbys setzte sich Klagenfurt durch.

VSV-KAC (20.12.2022)VSV-KAC (20.12.2022)

Das letzte Duell:

Das dritte und bislang letzte Saisonduell zwischen dem EC-KAC und dem EC VSV kam am 20. Dezember in der Draustadt zur Austragung, die Rotjacken glichen in dieser Begegnung drei Mal einen Rückstand aus und erzielten 57 Sekunden vor dem Ende durch Thomas Vallant den entscheidenden Treffer zum 4:3-Auswärtssieg. Obwohl die Klagenfurter zehn Spieler aufgrund von Verletzungen oder Abstellungen für die U20-Weltmeisterschaft vorgeben mussten, erspielten sie sich die größeren Spielanteile: Bei Even Strength kamen sie auf 24:37 Minuten Puckbesitz, denen 17:17 Minuten der Adler gegenüberstanden. Auch hinsichtlich der Scheibenkontrolle im Angriffsdrittel (10:58 resp. 8:31 Minuten) hatten die Klagenfurter die Nase vorne, was sich auch in einem positiven Torschussverhältnis von 41:29 niederschlug. Shots on Goal aus dem Slot verbuchte der EC-KAC mit 18 sogar doppelt so viele wie die Gastgeber. Rotjacken-Stürmer Manuel Ganahl lieferte in dieser Begegnung drei Assists und prolongierte damit seine starke Derby-Serie: Der Vorarlberger schrieb in elf der jüngsten 13 Partien gegen Villach an und sammelte dabei insgesamt 17 Zähler.

Spielbericht: „Rot-Weißer Derbysieg“ (kac.at, 20.12.2022)