Begünstigt durch drei frühe Powerplays gehörten die ersten zehn Minuten der Partie den Rotjacken, die in dieser Phase auch den Führungstreffer erzielen konnten: Hundertpfund überlief im Powerplay seinen Gegenspieler außen und vollendete schließlich nach Haken auf die Rückhand. Seine sukzessive ausgebauten Spielanteile konnte der EC Salzburg dann im zweiten Abschnitt auch in Treffer ummünzen: Mario Huber setzte im Überzahlspiel einen Schlagschuss aus der Halbdistanz hoch in die kurze Kreuzecke, Meyer profitierte von einem giftigen Forecheck seiner Linienkollegen und Heigl schob einen Rebound mit der Rückhand über die Linie. Der EC-KAC kämpfte sich im Schlussdrittel zurück in die Partie: Zunächst verkürzte der von Ganahl im „Zwei-auf-Eins“ ideal bediente Tičar und 2,6 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit lenkte Hochegger einen Postma-Schuss zum Ausgleich in die Maschen. In der Verlängerung landete ein Ganahl-Versuch am Lattenkreuz, das glücklichere Ende hatte somit der Titelverteidiger: Loney schloss einen vertikalen Antritt bis hinter den Kasten mit einem Wraparound zum 4:3-Endstand ab.
Drittel 1
Die Rotjacken kamen bereits in Spielminute zwei zu einer ersten Überzahlmöglichkeit: Clemens Unterweger schlenzte von der blauen Linie aus, am Rebound blieb Fabian Hochegger an Atte Tolvanen hängen, den zur Seite springenden Puck verpasste Thomas Hundertpfund knapp (2.). Im zweiten rot-weißen Powerplay dauerte es dann nur 19 Sekunden, ehe sich der EC-KAC über den Führungstreffer freuen konnte: Von der neutralen Zone aus spielte Unterweger in den Lauf von Hundertpfund, dieser umlief seinen Gegenspieler auf der Außenbahn, zog diagonal zum Kasten und bezwang den Salzburger Schlussmann nach einem Haken auf die Rückhand (7.). Am Ende des dritten Klagenfurter Überzahlspiels fing Paul Postma innerhalb der blauen Linie einen Aufbaupass der Bullen ab und steckte steil auf Lucas Lessio durch, der in halblinker Position bei der Schussabgabe aber noch entscheidend gestört wurde (10.).
Die Gastgeber kamen erst in der zweiten Hälfte des Startdrittels zu aussichtsreichen Chancen: Nach schnellem Vertikalvorstoß schloss Ty Loney vom linken Anspielkreis aus mit der Rückhand ab, Sebastian Dahm war mit dem Catcher zur Stelle (15.). Auch auf der Gegenseite parierte der Goalie mit der Fanghand, als Rihards Bukarts von halblinks aus gegen die Bewegungsrichtung abgeschlossen hatte (15.). Postma leitete von der eigenen Zone aus einen „Drei-gegen-Zwei“-Angriff ein, dessen Abschluss von den linken Hashmarks aus aber zur Tolvanen-Beute wurde (18.). Im ersten Powerplay für Salzburg legte Florian Baltram aus dem Zentrum noch nach rechts ab, wo die Scheibe jedoch über die Schaufel von Mario Huber sprang (19.). Zwei gute Gelegenheiten für den Ausgleich ergaben sich in der finalen Minute des Startdrittels für Benjamin Nissner: In beiden Fällen scheiterte der Mittelstürmer von den linken Hashmarks aus an Sebastian Dahm, wobei der Däne insbesondere beim zweiten, mit dem Pad parierten Schuss nicht ganz ohne Glück war.
Drittel 2
Im in den zweiten Durchgang mitgenommenen Unterzahlspiel verteidigten sich die Rotjacken mit vier Clearings sehr gut, als wieder bei Even Strength gespielt wurde, kreuzte Rok Tičar von der linken Halfwall ins Zentrum, wo er für Thomas Vallant liegenließ, dessen Abschluss jedoch zu mittig auf Atte Tolvanen kam (22.). Via Bande angespielt, ergab sich eine „Zwei-auf-Eins“-Möglichkeit für den EC-KAC, bei der Lukas Schreier jedoch den Puck vom Schläger Thomas Hundertpfunds klopfen konnte (25.). In seinem dritten Überzahlspiel des Nachmittags kam der amtierende Meister zum Ausgleichstreffer: Nachdem Mario Huber beim Abschluss eines nahezu identisch vorgetragenen Spielzugs zunächst auf der rechten Seite noch über den Puck gewischt hatte, machte er es im zweiten Versuch besser und donnerte einen Meyer-Querpass per Schlagschuss hoch in die kurze Kreuzecke (28.). In der nächsten Offensivszene verzögerte Chay Genoway auf der linken Seite, ehe er ein Zuspiel ins Zentrum anbrachte, Tim Harnisch traf die Scheibe dort jedoch nicht richtig (29.). Dann kam der kanadische Verteidiger selbst zur Chance: Als Tyler Lewington aus aussichtsreicher Position noch einmal querlegte, übernahm Genoway direkt, Dahm verschob jedoch rechtzeitig seitwärts und parierte (32.).
Der KAC-Goalie konnte sich wenig später mit den Pads auch bei einem Robertson-Abschluss aus der Nahdistanz auszeichnen (33.), wurde dann aber noch in der gleichen Minute zum zweiten Mal bezwungen: Schneider und Wukovits setzten Manuel Ganahl unmittelbar vor dem Gehäuse der Rotjacken so unter Druck, dass die Scheibe am Torraum bei Nicolai Meyer landete, der sie sich auf die Rückhand legte und dann über Dahms Schoner hinweg in die Maschen hob (33.). Keine zwei Minuten später – dazwischen war Jesper Jensen Aabo nach eigener Puckeroberung an Tolvanen gescheitert (34.) – zogen die Salzburger auf zwei Tore Abstand davon: Tim Harnisch traf mit seinem Schlagschuss aus der Distanz Nikolaus Heigl auf dessen Hose, der junge Deutsche nahm den Puck gut mit und kehrte mit der Backhand aus kurzer Distanz ein (35.). Danach fälschte Manuel Ganahl einen Strong-Schlenzer knapp an der kurzen Ecke vorbei (38.), Benjamin Nissner verzog nach KAC-Fehlpass in der eigenen Zone aus halbrechter Position (39.) und Florian Baltram blockte einen aussichtsreichen Versuch Paul Postmas aus dem hohen Slot (40.).
Drittel 3
Auch in das dritte Drittel starteten die Klagenfurter bei numerischer Unterlegenheit: Ty Loney verpasste den Abpraller nach Genoway-Schlagschuss (41.), den Rebound nach einem Robertson-Schlenzer von der blauen Linie aus stocherte Thomas Raffl unter Sebastian Dahms Fanghand heraus an die Stange (42.). Peter Schneider irritierte seinen Gegenspieler mit einer Körperdrehung am rechten Faceoff-Punkt und brachte dadurch den Querpass auf Nicolai Meyer an, den dieser an der langen Stange aber nicht verwerten konnte (47.). Es folgte eine druckvolle Phase der Rotjacken, deren Krönung eine Top-Gelegenheit für Manuel Ganahl war: Nach einer feinen Kombination schloss der Flügelstürmer aus halblinker Position am Torraum ab, jagte den Puck aber über die Querlatte (49.). Bei einem „Zwei-gegen-Eins“ Salzburgs konnte Nissner das horizontale Schneider-Zuspiel nicht verarbeiten (49.), ein Postma-Kracher flog knapp an der kurzen Stange vorbei (55.) und Ty Loney traf aus halblinker Position die Stange, nachdem er zuvor seinen Gegenspieler mit einem Haken verladen hatte (56.).
Lediglich Sekunden später gelang dem EC-KAC der Anschlusstreffer: Manuel Ganahl fing in der neutralen Zone einen Genoway-Steilpass ab, ging tief und bediente dann den mitgelaufenen Rok Tičar, der die Scheibe aus kurzer Distanz hoch in die Maschen lupfte (56.). Bereits knapp drei Minuten vor dem Ende gingen die Klagenfurter volles Risiko und stürmten mit sechs Feldspielern, zunächst sah es allerdings so aus, als bliebe der Mut unbelohnt: Ein Schlagschuss von Postma von halblinks flog an die Querlatte (58.), der Drehschuss Fabian Hocheggers aus kurzer Distanz wurde von Atte Tolvanen noch weggekickt (59.). Die beiden genannten Spieler sorgten in der absoluten Schlussphase dann aber doch noch für den verdienten und vom gut gefüllten Auswärtssektor lautstark bejubelten Ausgleichstreffer: Postma schlenzte und Hochegger fälschte am Torraum unhaltbar ab, der Treffer behielt auch nach Bewegtbildüberprüfung seine Gültigkeit (60.).
Verlängerung
In der auf diese Weise nötig gewordenen Verlängerung wurde Matt Fraser zunächst in guter Position im letzten Moment der Schläger geblockt (61.), auf der Gegenseite verpasste der an den Torraum einlaufende Robertson einen Schneider-Pass nur hauchdünn (62.). Die große Chance auf den rot-weißen Siegestreffer fand Manuel Ganahl im „Zwei-gegen-Eins“-Vorstoß vor, sein Handgelenksschuss aus halblinker Position landete jedoch am Lattenkreuz (63.). Nachdem bei den Bullen zunächst Mario Huber aus aussichtsreicher Lage noch verzogen hatte (64.), sorgte Ty Loney 62 Sekunden vor dem Ende der Overtime für die Entscheidung zu Gunsten des amtierenden Titelträgers: Von der eigenen Zone aus schnitt er durch das Zentrum, drehte hinter den Kasten ab und bezwang Sebastian Dahm schließlich mit einem Wraparound auf die Vorhand (64.). (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Das Spiel hat mir insgesamt gefallen, speziell im ersten Drittel sind wir kompakt aufgetreten. Im zweiten Abschnitt mehrten sich dann unsere Probleme, ein Gegner dieser Klasse, hier auf eigenem Eis, ist im Stande, Druck zu erzeugen, Salzburg spielte uns da oft in unserer Zone fest. Uns hat heute aber die Geduld ausgezeichnet, genau das hatten wir uns vorgenommen. Wir wurden nicht panisch, wir haben gewartet, auch als uns im dritten Durchgang zunächst offensiv recht wenig gelang. Diese Abgeklärtheit hat sich ausgezahlt, wir konnten ausgleichen und auch wenn wir in der Verlängerung verloren haben, so denke ich doch, dass das ein positiver Abend für uns war. Ich habe heute viele gute Dinge von uns gesehen und gerade der spät erzwungene Ausgleich war mental sehr wichtig für unsere Mannschaft.“