Im Startdrittel blieben Metalltreffer von Stipsicz und Strong die aussichtsreichsten Möglichkeiten, früh im zweiten Abschnitt ging Fehérvár AV19 im Powerplay in Führung: Leclerc verwertete ein Kuralt-Zuspiel an den Torraum. Bei den Rotjacken traf auch Postma die Querlatte, in Durchgang drei fingen sie sich nach einem Turnover in der eigenen Zone den zweiten Verlusttreffer ein: Von Sarauer bedient, schrieb Stipsicz von halblinks aus an. Erst knapp zwei Minuten vor dem Ende und bereits mit sechs Feldspielern agierend, kam der EC-KAC zu seinem ersten Torerfolg, Bukarts sendete einen Tičar-Querpass ins halbleere Gehäuse. Wenig später sorgten die Gäste mit einem Empty Net-Treffer durch Erdély jedoch für die endgültige Entscheidung.
Drittel 1
Die erste Offensivszene im eher zerfahrenen Startdrittel ging auf das Konto der Gäste: István Bartalis zog über links kommend steil zum Kasten, traf aber nur die Torumrandung (2.). Im ersten Überzahlspiel der Partie zog Paul Postma per Onetimer von links aus ab, Goalie Olivier Roy lenkte mit dem Blocker an der kurzen Ecke vorbei ab (4.) Dann brachte Thomas Hundertpfund die Scheibe aus spitzem Winkel zum Tor, Fehérvár-Verteidiger O’Brien lenkte gefährlich ab, der Schlussmann war jedoch auf dem Posten und stellte sich auch Lucas Lessio vom linken Faceoff-Kreis aus in den Weg, Matt Fraser und Manuel Ganahl konnten den Puck am Crease stehend nicht über die Linie stochern (5.). Mit Ablauf der Strafe suchte Bence Stipsicz über links kommend den Weg zum Tor, traf aus spitzem Winkel per Schlenzer aber lediglich die Außenstange (6.). Im zweiten Überzahlspiel kamen die Klagenfurter zu nur einer ansatzweise gefährlichen Aktion: Direkt vom Offensivanspiel weg bediente Rihards Bukarts am rechten Flügel Jesper Jensen Aabo, der Olivier Roy trotz Screen von Fabian Hochegger nicht bezwingen konnte (7.).
Ihrerseits bei numerischer Überlegenheit agierend, wurde bei den Ungarn Gleason Fournier als Trailer an der blauen Linie in Szene gesetzt, er hämmerte das Spielgerät allerdings deutlich über den Kasten (12.). In der 14. Minute chippte Rok Tičar die Scheibe von hinter dem Kasten aus zu Manuel Ganahl, der Olivier Roy beinahe von der verlängerten Torlinie aus mit der Rückhand in der kurzen Ecke überraschen konnte, doch der Keeper reagierte gerade noch rechtzeitig. Nachdem Brett Findlay vom rechten Faceoff-Kreis aus und aus der Drehung an Sebastian Dahm hängengeblieben war (14.), zog János Hári mit viel Verkehr vor dem Gehäuse von der blauen Linie aus ab, der Rotjacken-Keeper konnte mit den Schonern abwehren und den Puck vor Kuralt und Erdély einfrieren, die auf den Abpraller spekuliert hatten (16.). Im nächsten rot-weißen Angriff suchte Samuel Witting von der rechten Bande aus den heranstürmenden Steven Strong, der noch einige Schritte in Richtung Kasten machte, den Puck dann aber an die Oberkante der Querlatte setzte, Mike Zalewski verzog kurz darauf aus dem Slot knapp (18.).
Drittel 2
Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts hatten die Gäste Glück: Rok Tičar umkurvte das Tor und spielte dann aus der Tiefe vor dieses, wo János Hári das Spielgerät beinahe in den eigenen Kasten abfälschte (21.). Kurz darauf durften die Gäste zum zweiten Mal in Überzahl agieren und gingen in dieser Phase auch in Führung: Anže Kuralt spielte aus der rechten Rundung zwischen die Hashmarks, wo Guillaume Leclerc seinen Schläger so hinhielt, dass er Sebastian Dahm damit überwinden konnte (22.). Erneut im Powerplay spielte István Bartalis von links aus an den langen Pfosten für den Abtropfer von István Terbócs, der den Puck aber knapp verpasste (25.). In der 27. Minute liefen die Rotjacken zum Konter an: Bukarts verlagerte auf die linke Seite, von wo aus Tičar bei freier Bahn an der Schulter von Olivier Roy scheiterte (27.). Nach einem gewonnenen Offensivzonen-Anspiel nahm Paul Postma den Schuss von Linksaußen, der jedoch ebenfalls nur an der Querlatte einschlug (31.). Noch in der gleichen Spielminute ging es am „Zwei-auf-Zwei“-Rush in Richtung ungarisches Tor, Lessio hatte links die Option in Person von Fraser, schloss aber aus kurzer Distanz selbst ab und traf den Oberkörper des Torhüters (31.).
In Überzahl blieb János Hári per Onetimer vom rechten Faceoff-Kreis aus erfolglos (32.), dann streifte Brett Findlays Versuch aus spitzem Winkel den Außenpfosten (33.). Als sich Kristof Németh zentral durchtankte und im letzten Moment noch mit der Rückhand auf Nátán Vertes querlegte, musste Sebastian Dahm sein ganzes Können aufbieten, Sekunden später verneinte er den Fehérvár-Angreifer mit den Beinschonern erneut (34.). Ein Unterzahl-Solo von Sarauer lief Unterweger noch so ab, dass der Routinier nur einen mäßig platzierten Backhander anbringen konnte (36.), auf der Gegenseite pfefferte Postma eine Direktabnahme von Links auf Roys Maske (37.). In der Schlussminute des zweiten Abschnitts und erneut bei numerischem Vorteil kamen die Rotjacken dem Ausgleich sehr nahe: Clemens Unterweger setzte im Slot Lucas Lessio in Szene, der sich den Puck kurz herrichtete, ehe er zu zentral abschloss, dann versuchte es der KAC-Stürmer per Alleingang durch die Mitte, kreuzte am Crease nochmals, konnte den Keeper aber erneut nicht bezwingen (jeweils 40.).
Drittel 3
Nachdem Steven Strong in der eigenen Zone weggerutscht war, spielte Sarauer auf Leclerc, der halblinks frei vor dem rot-weißen Kasten auftauchte, den Schlussmann der Hausherren aber nicht überwinden konnte (41.), dann wies Sebastian Dahm Kristóf Németh am Wraparound mit einem Pad-Save in die Schranken, ehe István Terbócs von rechts aus Metall touchierte (jeweils 42.). In der 43. Minute verdoppelten die Gäste ihren Vorsprung schließlich: Andrew Sarauer eroberte an der rechten Halfwall den Puck gegen Marcel Witting und legte dann auf Bence Stipsicz quer, der den Rotjacken-Keeper aus der Halbdistanz und dem Handgelenk auf dessen Blocker-Seite bezwang. Auf der Gegenseite ließ Paul Postma zwei Gegenspieler mit einer schönen Körpertäuschung aussteigen und bediente dann Manuel Ganahl, der von links aus den (letztlich zu mittig angetragenen) Abschluss suchte (45.). Nach einem Campbell-Turnover kam Lucas Lessio am linken Faceoff-Kreis zum Schuss, die Scheibe wurde aber am Ziel vorbei abgelenkt, Brett Findlay versuchte es kurz darauf alleine, marschierte über rechte in den Slot und verzog nur hauchdünn (jeweils 46.). In der nächsten Szene kam ein scharfer Pass von links an den Crease zu Bálint Magosi, der das Spielgerät samt Goalie über die Linie brachte, was natürlich dem Regelwerk widersprach (47.).
In der 54. Minute spielte István Bartalis steil auf Csanád Erdély, der links viel Platz hatte, den Puck aber per Schlagschuss nur an das Außennetz setzte. Kurz darauf zog Bartalis von hinter dem Kasten aus in den Slot und brachte den Puck zum Tor, Dahm parierte und hinderte dann Ákos Mihály am Einkehren des Rebounds (55.). Bei numerischem Nachteil kamen die Rotjacken zu zwei Unterzahl-Chancen: Zuerst sprang Sarauer die Scheibe an der blauen Linie über den Schläger, Ganahl kam über die rechte Seite und testete Roy mit einem Handgelenksschuss (56.), dann versuchte es Lessio über den anderen Flügel, aber auch er fand seinen Meister im Schlussmann der Ungarn (57.). Mit dem verwaisten Tor wollten die Klagenfurter ihren ersten Treffer erzwingen: Ein Bukarts-Schuss vom linken Faceoff-Kreis aus wurde von Tim Campbell geblockt, dann spielte Rok Tičar aus der Tiefe für den Onetimer von Paul Postma auf, der allerdings im Catcher von Olivier Roy landete (58.). Knapp zwei Minuten vor dem Ende war der Bann gebrochen: Tičar wartete rechts auf die perfekte Passlinie, spielte dann diagonal an den linken Pfosten zu Bukarts, der nur mehr ins halbleere Tor einschieben musste und damit für den bereits fünften Extra Attacker-Treffer der Klagenfurter in der laufenden Spielzeit verantwortlich zeichnete (59.). Erneut ohne Goalie schrammte der EC-KAC hauchdünn am Ausgleich vorbei, Postma streifte am Rebound das Außennetz. Fehérvár AV19 kam so zur Entscheidung per Empty Netter: Anže Kuralt flankte in den Lauf von Csanád Erdély, der von Jensen Aabo nicht mehr eingeholt werden konnte und somit den 1:3-Endstand fixierte (59.). (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Im ersten und zweiten Drittel haben wir die Aufgabe gegen einen heute sehr starken Gegner gut gelöst, unser Einbruch folgte in der frühen Phase des dritten Abschnitts, als uns Fehérvár unter Druck gesetzt hat und wir nicht in die Gänge kamen. Insgesamt denke ich aber, dass wir, auch wenn wir das Spiel verloren haben, einen weiteren Fortschritt gemacht haben, was die Umsetzung unseres Systems betrifft. Die Niederlage ist bitter, aber wir müssen das größere Bild betrachten und da habe ich heute viele gute Dinge von unserer Mannschaft gesehen. Das Scoring fehlt im Moment, das macht es schwer, ins Rollen zu kommen, aber wir können nur damit weitermachen, an uns zu arbeiten. Am Freitag gibt’s das nächste Spiel und die nächste Chance.“