Auch das zweite Duell des Future Teams des EC-KAC mit dem EHC Lustenau in der Qualifikationsrunde der Alps Hockey League ging an die Vorarlberger, die sich am Donnerstag mit 4:1 durchsetzten.

Drittel 1

Die jungen Rotjacken erwischten einen denkbar schlechten, für ihr Defensivspiel im Startdrittel aber symptomatischen Start: Direkt vom Eröffnungsfaceoff weg überlief Ryan Hayes am rechten Flügel seinen Gegenspieler, seinen Diagonalpass ließ Chris D’Alvise am langen Pfosten in die Maschen abtropfen, nur 16 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Im ersten Überzahlspiel für Lustenau leitete Philipp Pöschmann die beste Gelegenheit ein, von der linken Halfwall aus spielte er präzise an den Torraum, wo Hayes jedoch mit beiden seiner Versuche an Florian Vorauer scheiterte (6.). In einem vierminütigen Powerplay für die Klagenfurter ergab sich die aussichtsreichste Chance nach nur wenigen Sekunden, der Schlenzer von Tobias Sablattnig von der blauen Linie aus klatschte jedoch flach an den linken Pfosten (8.). Die deutlich besseren Chancen hatten die Vorarlberger: Lucas Haberl klopfte aus der Nahdistanz ein Rückhand-Zuspiel seines Bruders Dominic über die lange Kreuzecke (12.), D’Alvise wurde, als er über rechts diagonal zum Kasten gezogen war, von Vorauer gestoppt (13.).

Im nächsten Angriff schrieb der EHC aber wieder an: Hayes verzögerte am rechten Flügel so lange, bis D’Alvise zwischen die Hashmarks eingelaufen war, nach gutem Zuspiel brachte der Kanadier noch einen Haken auf die Rückhand an und schob den Puck im Fallen über die Linie (14.). Das Future Team kam in Minute 17 erstmals auf die Anzeigetafel: Von der eigenen Zone aus setzte Stefan Klassek auf der rechten Seite Oliver Lam in Szene, der bald nach Eintritt ins Angriffsdrittel mit der Vorhand abzog, der Puck schlug in der langen Kreuzecke ein. Nur eine gute Minute später hatten die Gastgeber den alten Abstand aber wiederhergestellt: Ein feiner Pöschmann-Pass aus der rechten Rundung fand den im Zentrum völlig freien David König, der Florian Vorauer keine Chance ließ (18.). Auch die letzten beiden Möglichkeiten im Startdrittel hatte Lustenau: Max Wilfan scheiterte von den rechten Hashmarks aus am Pad des KAC-Goalies, als er Sekunden später Haken durch den Slot schlug, wurde sein Abschluss gerade noch geblockt (jeweils 19.).

Drittel 2

In der Anfangsphase des zweiten Drittels ließen die jungen Rotjacken mehrere Gelegenheiten aus, das Score zu verkürzen: Bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Konter misslang bereits der Diagonalpass in der neutralen Zone (23.), dann folgten drei überlappende Hinausstellungen gegen die Vorarlberger. Während zweier „Fünf-gegen-Drei“-Phasen von insgesamt 86 Sekunden Länge konnte Lustenau seine Zone drei Mal klären, die besten Möglichkeiten ergaben sich für die Klagenfurter bei einfachem numerischem Vorteil: Jakob Lippitsch klopfte einen unübersichtlichen Rebound nach Tialler-Schlenzer aus spitzem Winkel an der langen Ecke vorbei (24.), als Goalie Lukas Reihs einen scharfen Piuk-Wristshot fallenließ, fand sich kein rot-weißer Abnehmer (27.), und ein Schuss von Thomas Klassek durch den Verkehr zischte nur knapp an der Stange vorbei (28.). Dazwischen kamen die Gastgeber zu einem Partial Breakaway durch Ryan Hayes, dessen Schuss aber von Florian Vorauer mit dem Blocker pariert wurde (24.).

Als wieder bei Even Strength gespielt wurde, übernahmen die Löwen erneut das Kommando, wenngleich sie nicht mehr so überlegen wie im Startdrittel agierten. Dominic Haberl zog von der rechten Rundung aus entlang der verlängerten Torlinie zum Kasten und gelangte bis zum Crease, scheiterte aber drei Mal aus kurzer Distanz am KAC-Goalie (30.). Nach einem flinken Steil- und folgenden Querpass kam Mads Larsen an den rechten Hashmarks ungedeckt zum Abschluss, Vorauer wehrte mit den Beinschonern ab (31.). Danach verteidigte sich das Future Team bei einer Sequenz numerischer Unterlegenheit mit vier Clearings gut, in der Schlussphase kamen die Gäste noch zu einer guten Möglichkeit durch Neal Unterluggauer, der – von Stefan Klassek aus der Tiefe bedient – von halbrechts aus einen scharfen Schlenzer anbrachte, diesen jedoch über die Querlatte setzte (39.).

Drittel 3

Ein Unterzahlspiel am Übergang vom zweiten in den dritten Abschnitt überstanden die Klagenfurter wiederum bravourös, zehn Sekunden nach Erreichen der Vollzähligkeit schlug es aber zum vierten Mal ein: Hayes schob sich von hinter dem Kasten aus zwischen zwei Gegenspielern hindurch am Pfosten vorbei, Pöschmann legte am Torraum noch einmal quer und Wilfan sendete aus spitzem Winkel und kurzer Distanz ein (42.). Auf Seiten der jungen Rotjacken zog Stefan Klassek aus dem hohen Slot ab, die Scheibe ging am Tor vorbei, sprang via Bande aber an die linken Hashmarks zurück, von wo aus Oliver Lam seine Direktabnahme jedoch ebenfalls neben das Gehäuse setzte (43.). Am Ende des vierten Lustenau-Powerplays des Abends streifte ein satter Ratz-Schlagschuss die Außenstange (46.), im fünften Penalty Killing – zweifellos der positivste Aspekt am Spiel des Future Teams in dieser Partie – kamen die Kärntner zu einer großen Gelegenheit:

Stefan Klassek fing einen versuchten Pass von Goalie Reihs an der verlängerten Torlinie ab und steckte nach hinten auf den heranrauschenden Anže Šiftar durch, der den Puck allerdings zu zentral auf den Schlussmann hämmerte (49.). Bei einem tiefen „Zwei-auf-Eins“ brachte Maximilian Theirich den Puck vom rechten Flügel aus noch mit der Rückhand ins Zentrum zu Tit Smolnikar, der einen Haken anbrachte, dabei aber schon zu knapp vor dem Torhüter war, der somit parieren konnte (54.). Die letzte gute Gelegenheit der Partie leitete mit Ryan Hayes der auffälligste Akteur am Eis ein, er setzte sich auf der rechten Seite gegen seinen Gegenspieler durch und spielte die Scheibe an den langen Pfosten, von wo aus sie Lenz Moosbrugger allerdings über das Gehäuse setzte (56.). (HB)

Kirk Furey, Head Coach EC-KAC Future Team:

„Angesichts unserer jungen Mannschaft ist es nötig, dass jeder unserer Spieler in jeder Partie mental bereit für seine Aufgaben ist, nur dann können wir erfolgreich sein. Wir müssen nicht perfekt sein, aber psychisch und physisch anwesend, sonst ist man gegen Teams mit erfahrenen Akteuren wie den EHC Lustenau auf verlorenem Posten. Heute war das nicht der Fall, wir haben den Beginn verschlafen und das ist sehr ärgerlich. Positiv hervorheben möchte ich unseren Kapitän Andrej Tavželj, der in jedem Spiel ein großes Vorbild für unsere jungen Athleten ist, eine Messlatte, an der sie ablesen können, wie Profis agieren. Auch Florian Vorauer hat uns wieder alle Chancen gegeben, gut abzuschneiden. Wir blicken nach vorne, fügen den heutigen Lerneffekt unserem Erfahrungsschatz hinzu, denn darum geht es im Future Team ja. Aber: Am Samstag steht nun das Duell mit dem EC Bregenzerwald am Programm, das für uns angesichts der Tabellensituation das wichtigste Spiel des Jahres sein wird.“

Alps Hockey League, Qualifikationsrunde, 4. Spieltag
02. Feber 2023 / 19:30 Uhr
Rheinhalle, Lustenau, AUT, 481 Zuschauer
AHL
EHC Lustenau
4
:
1
(3:1, 0:0, 1:0)
EC-KAC Future Team
Schiedsrichter
Lehner (AUT), Ruetz (AUT)
Aufstellung EC-KAC Future Team
Vorauer (Sicher) Sablattnig-Tialler, T.Klassek-Unterluggauer, Tavželj-Malle Lippitsch-Piuk-Slivnik, Theirich-L.Waschnig-Sunitsch, Lam-Šiftar-S.Klassek, Smolnikar-Walder
Fehlende Spieler
Biber, Preiml, Persson, Brodnik, Kramer, van Ee (alle verletzt), M.Witting, Gomboc (beide Kampfmannschaft)
Torfolge
1:0 Chris D'Alvise (00:16/Ryan Hayes, Stefan Hrdina) 2:0 Chris D'Alvise (13:03/Ryan Hayes, Max Wilfan) 2:1 Oliver Lam (16:10/Stefan Klassek, Andrej Tavželj) 3:1 David König (17:32/Philipp Pöschmann, Simon Gratzer) 4:1 Max Wilfan (41:03/Philipp Pöschmann, Ryan Hayes)