Der EC-KAC hatte den sehr engagiert startenden Gastgebern zunächst nur wenig entgegenzusetzen, Mihály sorgte vom rechten Flügel aus für die frühe Führung. Auf den Ausgleichstreffer der Rotjacken – Marcel Witting per Handgelenksschuss – ließ Fehérvár AV19 keine zwei Minuten später ein erneutes Tor folgen: Milán Horváth war per Wristshot aus dem Slot erfolgreich. Sechs Sekunden vor der ersten Pause staubte Lessio den Rebound eines Jensen Aabo-Schusses zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 2:2 ab. Danach agierten die Klagenfurter kompakter und schossen sich einen Vorsprung heraus: Zalewski schnürte innerhalb von zehn Minuten einen Doppelpack, als er jeweils von halblinks aus Direktabnahmen verwertete. Mehr als der Anschlusstreffer in einem Powerplay früh im dritten Durchgang – Kuralt kehrte einen Abpraller ein – gelang dem Vizemeister nicht mehr, da sich die Rotjacken mit viel Kampfgeist verteidigten und somit einen für sie seltenen Drei-Punkte-Sieg in Székesfehérvár einfahren konnten.
Drittel 1
Die Gastgeber starteten mit großem Elan in diese Begegnung, die Rotjacken hatten dem in der Anfangsphase wenig entgegenzusetzen. Als der Rebound nach einem Fernschuss von Cody Donaghey lange am Torraum liegenblieb und dann zu Andrew O’Brien zurückgelegt wurde, verfehlte der Verteidiger aus der Halbdistanz das halbleere Gehäuse (2.), aus dem nächsten Angriff heraus ging Fehérvár AV19 aber bereits in Führung: Ákos Mihály drang über den rechten Flügel in die Angriffszone ein und zog schließlich auf Höhe der Hashmarks ab, die Scheibe schlug hoch in der kurzen Kreuzecke ein (3.). Anže Kuralt legte von rechts aus an den Crease zu János Hári ab, der sah den am langen Pfosten noch besser postierten Mitspieler, doch Csanád Erdély stocherte die Scheibe vor dem halbleeren Kasten nur ins Außennetz (6.). Die Klagenfurter, die bis dahin nur zu Halbchancen gekommen waren, glichen dann durch ihre vierte Sturmformation aus: Luka Gomboc driftete diagonal ins Offensivdrittel, ließ das Spielgerät für Marcel Witting liegen und dessen Schlenzer fand, begünstigt durch den Screen seines Bruders Samuel, den Weg in die Maschen (9.).
Keine zwei Minuten später legten die Ungarn jedoch neuerlich vor: Sie setzten den EC-KAC für einen ganzen Shift in dessen Zone fest, über Terbócs und Vértes gelangte der Puck von der linken Rundung aus in den Slot, von wo aus der völlig freie Milán Horváth per halbhohem Wristshot einsendete (11.). Als Niki Kraus vor dem Kasten der Gäste O’Brien ungeahndet die Beine wegzog, tippte er den so gewonnenen Puck zu Matt Fraser weiter, der am Crease eine Vorhand/Rückhand-Kombination anbrachte, dann aber an den Schonern von Goalie Dominik Horváth hängenblieb (12.). Die nächste hervorragende Möglichkeit für Fehérvár AV19 war ein „Zwei-gegen-Eins“-Konter, an dessen Ende István Bartalis an die linke Stange servierte, wo Nátán Vértes den Puck aber nicht im Kasten unterbringen konnte (17.). Sechs Sekunden vor der ersten Sirene kamen die Klagenfurter zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Ausgleichstreffer: Jesper Jensen Aabo schlenzte von der blauen Linie aus, Torhüter Horváth gab den unkontrollierten Rebound her und Lucas Lessio staubte aus kurzer Distanz ab (20.).
Drittel 2
Die Rotjacken eröffneten den zweiten Abschnitt mit dem erstmaligen Führungstreffer: Mike Zalewski holte sich an der rechten Halfwall gegen O’Brien den Puck und bediente Thomas Hundertpfund, der von zwischen den Hashmarks aus hauchdünn und flach am Tor vorbei schoss, der Klagenfurter kam allerdings erneut an die Scheibe, spielte diese zum nun an den linken Hashmarks auftauchenden Zalewski und dieser verbuchte per Direktabnahme seinen ersten Torerfolg im KAC-Trikot (22.). Bei einem tiefen „Zwei-auf-Eins“ der Gäste wurde Lessios Querpassversuch auf Fraser noch abgefangen (24.), auf der Gegenseite brachte Paul Postma seinen Schläger ideal in die Schusslinie von Guillaume Leclerc bei dessen Partial Breakaway (27.). Nach guter und ausgedehnter Rotation seiner Linie im Offensivdrittel verfehlte Lucas Lessio das Ziel aus dem hohen Slot nur knapp (28.), seine nächste Chance vermochte der EC-KAC wieder in einen Treffer zu konvertieren: Rihards Bukarts umkurvte den Kasten, legte dann zurück an den linken Faceoff-Punkt und Mike Zalewski schnürte per Onetimer in die kurze Ecke seinen Doppelpack (32.).
Nachdem Sebastian Dahm gegen den frei vor ihm am Torraum aufgetauchten und per Vertikalpass von Andrew O’Brien in Szene gesetzten István Terbócs die Nerven behielt (33.), wurde das Spiel aufgrund großer Aufregung auf der KAC-Bank unterbrochen: Matt Fraser war dort kurzfristig KO gegangen und musste vom Rettungsdienst und Fehérvárs Vereinsarzt gestützt in die Kabine gebracht werden. Wenig später folgte das erste Überzahlspiel des Abends, das wie jedes andere in dieser Partie den Gastgebern zugutekam: Gleason Fournier spielte aus der linken Rundung Csanád Erdély an, dem am Crease jedoch der Puck vom Schläger sprang (36.). Als wieder „Fünf-gegen-Fünf“ gespielt wurde, traf János Hári bei einer Direktabnahme aus spitzem Winkel die Scheibe nicht richtig (38.), nach einem mit jeweils fünf Strafminuten bedachten Faustkampf zwischen Mihály und Postma (40.) landete ein Ganahl-Schuss aus dem halblinken Slot im Tor der Ungarn, dies allerdings, wie auch das Video Review bestätigte, erst deutlich nach der Sirene (40.).
Drittel 3
Im zweiten Powerplay für die Ungarn früh im dritten Durchgang verschlang Sebastian Dahm einen Hári-Onetimer aus dem rechten Anspielkreis (43.), wenig später musste der KAC-Goalie aber hinter sich greifen: Der Abpraller eines satten Campbell-Schusses aus der Halbdistanz fiel am Crease direkt vor die Beine von Anže Kuralt und der Slowene musste den Puck nur noch über die Linie schieben (44.). Die Gastgeber blieben am Drücker: Donagheys Versuch aus dem Zentrum wurde im letzten Moment geblockt (46.), als Kristóf Németh nach dem Zoneneintritt an seinen eigenen Rebound kam und diesen in Form einer Bogenlampe aufs Gehäuse brachte, boxte Dahm den Puck mit dem Blocker aus der Gefahrenzone (47.). Paul Postma schickte dann Thomas Hundertpfund über Rechtsaußen steil, dessen tiefer Rückhand-Querpass an den Torraum wurde von einem Abwehrspieler knapp am eigenen Kasten vorbei abgelenkt (49.). Im Unterzahlspiel Nummer drei verteidigten sich die Rotjacken mit insgesamt fünf Befreiungen bravourös, danach wurde der im „Drei-gegen-Zwei“ steil vorgerückte Bence Stipsicz vertikal am Crease bedient, wo er seinen Meister aber in Sebastian Dahm fand.
Noch in der gleichen Minute hatte der Däne Glück, als er im Geschosshagel stehend einen Rebound hergab, den Jensen Aabo jedoch unorthodox unschädlich machte, indem er sich rücklings auf die Scheibe legte (jeweils 53.). In der Schlussphase der Partie agierten die Klagenfurter in der Defensive recht stabil – auch als der Vizemeister bereits knapp drei Minuten vor dem Ende einen sechsten Skater brachte. Auf die beste Ausgleichschance – Erdély wischte am Torraum über einen Diagonalpass – schloss unmittelbar die Möglichkeit zur endgültigen Entscheidung an: Thomas Hundertpfund lupfte den Puck von der eigenen Zone aus mit der Rückhand über das gesamte Spielfeld hinweg, die Scheibe landete aber nur mittig am rechten Torpfosten (jeweils 60.). Ein letzter Push der Hausherren wurde vom EC-KAC nach außen abgedrängt, drei wertvolle Auswärtspunkte waren fixiert. (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Wir reisten bereits gestern an, um uns gut auf diese Partie vorzubereiten, das war wertvoll, auch wenn uns der Start in das Spiel misslang. Es ist in Székesfehérvár eigentlich immer gleich, die Heimmannschaft kommt mit vollem Karacho aus der Kabine, darauf reagierten wir zu vorsichtig, zu ängstlich. Ab dem zweiten Drittel wurden wir dann besser und schafften es nachhaltiger, uns so zu präsentieren, wie wir uns das vorgenommen hatten. Leider treffen uns die Verletzungen weiterhin wie verrückt, heute haben wir Matt Fraser verloren, dem es nun aber den Umständen entsprechend gut geht, auch Kele Steffler konnte nicht mehr weitermachen. Aber unsere Mannschaft hat sehr viel Herz gezeigt, das war der Schlüssel zum Erfolg: Blocks, aufreibende Arbeit in der Defensivzone, ohne Rücksicht auf Schmerzen. Das haben wir in dieser Intensität schon länger nicht mehr gesehen von unserem Team und daher bin ich heute sehr stolz auf diesen Kampfgeist, der uns drei Punkte gebracht hat.“