Ungeachtet der deutlichen Leistungssteigerung gegenüber dem Donnerstag musste sich das Future Team des EC-KAC in seinem zweiten Spiel in Vorarlberg binnen 48 Stunden knapp geschlagen geben.

Drittel 1

Die jungen Rotjacken starteten viel besser als noch vor zwei Tagen gegen Lustenau in diese Begegnung und kamen in den Anfangsminuten zu Schüssen von außen, während sie defensiv nur wenig zuließen. Die erste gute Gelegenheit leitete Luc Slivnik ein, der auf der rechten Seite von zwei Gegenspielern aus dem Gleichgewicht gebracht wurde, aber dennoch einen Querpass an die linken Hashmarks anbrachte, von wo aus Jakob Lippitsch jedoch über den Kasten abschloss (5.). Ein erstes Unterzahlspiel meisterte das Future Team gut, kurz danach waren die Klagenfurter im Glück, als ein Blueliner von Bernhard Fechtig noch abgefälscht wurde und letztlich an der Querlatte landete (8.). Nach einem Offensivzonen-Anspiel kam Roberts Lipsbergs zwei Mal im Slot zum Abschluss, der erste wurde geblockt, der zweite segelte über das Gehäuse (9.).

Im ersten KAC-Überzahlspiel schlenzte Christoph Tialler von der rechten Seite der blauen Linie aus auf die kurze Stange, Anže Šiftar tippte die Scheibe am Torraum, sie sprang jedoch knapp am langen Pfosten vorbei (13.). Die beste Möglichkeit für den EC Bregenzerwald im Startdrittel leitete Philip Metzler ein, der aus der rechten Rundung hinter der verlängerten Torlinie zum Kasten zog und dann an den Crease zu seinem Bruder Manuel durchsteckte: Florian Vorauer parierte den ersten Versuch, ging in die Grätsche und blockierte mit den Pads auch den Nachschuss aus kürzester Distanz (15.). Als Maximilian Theirich den Puck in der neutralen Zone in den Lauf von Tobias Sablattnig stocherte, ergab sich eine „Zwei-auf-Eins“-Gelegenheit, der Verteidiger schoss aus dem rechten Faceoff-Kreis selbst, zielte jedoch zu zentral auf Goalie Felix Beck (18.).

Drittel 2

Der zweite Abschnitt erlebte unverändert ambitionierte Klagenfurter, die gleich zu Halbchancen durch Tialler (22.), Lippitsch und Sablattnig (jeweils 24.) kamen, sich dann aber wieder im Unterzahlspiel beweisen mussten: Julius Nyqvist steckte aus dem hohen Slot zum am Crease freien Richard Schlögl durch, der mit seinem Vorhandversuch aber den Kasten verfehlte (25.). Als ein Fässler-Querpass von links am Torraum hängenblieb, rettete Vorauer in extremis (27.), danach kamen die nun wieder bei voller Mannstärke agierenden Gäste zu zwei großen Gelegenheiten: Luc Slivnik schoss von zwischen den Hashmarks aus zu zentral (27.) und als Stefan Klassek die Scheibe von der verlängerten Torlinie aus vor das Gehäsue brachte und Oliver Lam direkt übernahm, wurde sie von Felix Beck von der Linie gekickt (28.). Bei einem Solo von Lipsbergs konnte Tialler noch elegant mit dem Stock stören und den Puck wegstochern (33.), dann schoss Kandemir mehrere Sekunden nach erfolgtem Abseitspfiff. Weil ihn Unterluggauer dafür zur Rechenschaft zog, gab es einen Doppelausschluss (33.) und die daraus resultierende „Vier-gegen-Vier“-Phase brachte den Führungstreffer für die Vorarlberger:

Nyqvist deutete im rechten Rückraum den Schuss an, spielte dann aber scharf und diagonal zu seinem Landsmann Waltteri Lehtonen, der den Puck vor dem linken Pfosten positioniert in die Maschen abtropfen ließ (34.). Die jungen Rotjacken brachten sich dann durch zwei weitere Hinausstellungen selbst in die Bredouille, kurzzeitig durften die Gastgeber sogar bei „Fünf-gegen-Drei“ ran. Das Future Team überstand diese Phase jedoch unbeschadet, als Adem Kandemir einen Diagonalpass auf halblinks zu Fabian Ranftl anbrachte, machte sich Florian Vorauer breit und parierte (38.). Die weiter wacker kämpfenden und auch spielerisch gefälligen Klagenfurter schrammten in der Schlussminute des zweiten Durchgangs nur hauchdünn am Ausgleichstreffer vorbei: Beck ließ einen Lam-Schuss nach vorne abprallen, Sablattnig drückte das Spielgerät aus halbrechter Position mit der Rückhand in Richtung Tor, von Šiftars Schlittschuh abgefälscht, hüpfte die Scheibe über den Schoner des Torhüters, landete jedoch nur an der Stange (40.).

Drittel 3

Der dritte Durchgang wurde von einem bitteren Moment für den EC-KAC eröffnet: Nach einem Check von Panu Hyyppä landete Tobias Piuk so in der Bande, dass er das Spielfeld nur noch gestützt verlassen konnte, für ihn war die Begegnung vorzeitig beendet (41.). Bei den Gastgebern zischte ein verdeckter, gezogener Schlenzer von Lipsbergs aus dem linken Faceoff-Kreis an der kurzen Stange vorbei, als Bernhard Fechtig einen satten Schlagschuss von der blauen Linie aus anbrachte, lag der Rebound einige Zeit frei am Torraum, ehe die jungen Rotjacken klären konnten (jeweils 45.). Es folgten drei Strafzeiten gegen den EC Bregenzerwald innerhalb von nicht ganz sechs Minuten, die Klagenfurter schlugen aus der langen, fast durchgehend in Überzahl verbrachten Sequenz aber kein Kapital: Einen scharfen Tialler-Schlenzer lenkte Lipsbergs mit dem Stock ab (47.), als der Verteidiger später von der rechten Seite der blauen Linie aus abzog, konnte der neben der Stange lauernde Šiftar den Abpraller in zwei Versuchen nicht an Goalie Beck vorbei stochern (50.). Danach zog der Slowene von hinter dem Tor aus quer durch den Slot, um aus halblinker Position abzuziehen, sein Schuss wurde von einem Gegenspieler noch an der kurzen Ecke vorbei abgelenkt (50.).

Bei „Vier-gegen-Vier“ traf Lehtonen bei einer versuchten Direktabnahme das Spielgerät nicht richtig (53.), es ging in die absolute Schlussphase: Ein satter Nyqvist-Blueliner wurde geblockt, als Theirich beim Breakout gelegt wurde, ergab sich eine finale Powerplay-Möglichkeit für das Future Team. Zwei Slivnik-Schüsse wurden neben das Gehäuse abgefälscht (58.), nach einem Versuch von außen gelangten Lippitsch und Šiftar am Torraum nicht an den Rebound (59.). Die jungen Rotjacken ersetzten ihren starken Torhüter Florian Vorauer durch einen sechsten Feldspieler, Luc Slivnik verzog vom rechten Faceoff-Punkt aus an der kurzen Kreuzecke (59.) und der EC Bregenzerwald sorgte für die Entscheidung: Waltteri Lehtonen erlief einen Befreiungsschlag hinter dem KAC-Tor und setzte Roberts Lipsbergs in Szene, der links im spitzen Winkel noch kurz verzögerte und die sich so öffnende Einschussfläche dann zum Empty Net-Treffer nutzte (59.). (HB)

Kirk Furey, Head Coach EC-KAC Future Team:

„Das heutige Spiel war eines, das dafür sorgt, dass ich den Trainerberuf genieße. Natürlich nicht aufgrund des Ergebnisses, sondern aufgrund der tollen Antwort unserer jungen Truppe auf die Partie vom Donnerstag. Wir standen mit dem Rücken zur Wand und unsere Mannschaft hat heute alles, was in ihr steckt, in die Schlacht geworfen. Der Kampfgeist war fantastisch und wir hätten uns in den beiden Begegnungen mit dem EC Bregenzerwald in dieser Qualifikationsrunde sicher mehr als einen Zähler verdient. Unser junges, größtenteils unerfahrenes Team ist heute sehr beherzt aufgetreten, natürlich trauern wir den vielen vergebenen Möglichkeiten nach, insbesondere an den Rebounds, aber wir können uns nicht viel vorwerfen.“

Alps Hockey League, Qualifikationsrunde, 5. Spieltag
04. Feber 2023 / 19:30 Uhr
Messestadion, Dornbirn, AUT, 620 Zuschauer
AHL
EC Bregenzerwald
2
:
0
(0:0, 1:0, 1:0)
EC-KAC Future Team
Schiedsrichter
Lega (ITA), Soraperra (ITA)
Aufstellung EC-KAC Future Team
Vorauer (Sicher) Tavželj-Malle, Sablattnig-Tialler, Smolnikar-Unterluggauer Lippitsch-Piuk-Slivnik, Theirich-L.Waschnig-Sunitsch, Lam-Šiftar-S.Klassek, Walder
Fehlende Spieler
Biber, Preiml, Persson, Brodnik, Kramer, van Ee (alle verletzt), M.Witting, Gomboc (beide Kampfmannschaft), T.Klassek (U18)
Torfolge
1:0 Waltteri Lehtonen (33:39/Julius Nyqvist, Roberts Lipsbergs) 2:0 Roberts Lipsbergs (58:34/Waltteri Lehtonen/SH1, EN)