Mit einem souveränen und letztlich nie gefährdeten 5:0-Sieg gegen die Pioneers Vorarlberg im letzten Heimspiel des Grunddurchgangs buchte der EC-KAC am Dienstag sein Viertelfinalticket.

Der EC-KAC ließ schon im Startdrittel wenig Zweifel über den Ausgang der Partie aufkommen, trotz dreier Unterzahlsituationen, davon einer fast eineinhalbminütigen „Drei-gegen-Fünf“-Phase, bogen die Rotjacken früh auf die Siegerstraße ein. Ein abgefälschter Vallant-Fernschuss landete ebenso in den Maschen wie die feine Fraser-Deflection einer Zalewski-Voralge, von Ganahl am Torraum bedient, erzielte Kraus den dritten Treffer der Klagenfurter. Comeback-Ambitionen der Gäste unterbanden die Heimischen mit zwei frühen Toren im zweiten Durchgang: Ein Jensen Aabo-Schuss wurde in die kurze Ecke abgelenkt und nach schöner Haudum-Vorlage stellte Tičar bereits in Minute 27 den 5:0-Endstand her. Der EC-KAC festigte damit Rang fünf und fixierte vorzeitig die Teilnahme an den Playoffs.

Drittel 1

Die erste nennenswerte Möglichkeit der Partie ging auf das Konto der Rotjacken: Niki Kraus spielte von der rechten Halfwall aus an den Torraum zum heranstürmenden Debütanten Oliver Lam, der seine Schlägerschaufel hinhielt, doch Goalie David Madlener war auf dem Posten. Noch in der gleichen Sequenz legte Clemens Unterweger den Puck aus der Tiefe an die rechte Stange zu Kraus, dieser konnte ihn aber nicht über die Linie drücken (jeweils 3.). In der fünften Spielminute gingen die Klagenfurter dann in Führung: Thomas Vallant nahm den Schuss von Rechtsaußen und Ivan Korecký lenkte unglücklich ins eigene Tor ab. Die erste Chance der Vorarlberger gab es in Minute sieben zu verzeichnen: Von links aus wurde schön auf Luka Maver durchgesteckt, der plötzlich zentral alleine vor Sebastian Dahm auftauchte, der Keeper war aber mit dem Schoner zur Stelle. Mit Ablauf der ersten Strafe der Partie erhöhte der EC-KAC auf 2:0: Mike Zalewski spielte nach dem Zoneneintritt über links und kurzer Verzögerung diagonal zum zentral vorstoßenden Matt Fraser, der den Puck hoch in die lange Ecke verlängerte (10.).

Dann zelebrierten die Rotjacken ein starkes Penalty Killing: In 82 Sekunden bei „Drei-gegen-Fünf“ ließen sie nicht nur keinen zielgerichteten Abschluss zu, sondern klärten auch fünf Mal ihre eigene Zone. Mit Ablauf der zweiten der beiden Strafzeiten tauchte Verteidiger Steven Birnstill über die rechte Seite kommend vor dem KAC-Goalie auf, Dahm parierte mit einem Kick-Save und stellte sich in der Folge auch dem Nachschuss von Luka Maver in den Weg (14.). In der 17. Spielminute jubelten die Rotjacken zum dritten Mal: Manuel Ganahl legte mit der Rückhand von hinter dem Kasten aus an den Crease zu Niki Kraus ab, der den Puck direkt nahm und flach in der langen Ecke versenkte. Nachdem Rok Tičar mit einer Deflection nach Unterweger-Blueliner erfolglos geblieben war, suchte Samuel Witting mit dem Pass von links aus im Slot seinen Bruder Marcel, dessen Direktabnahme in die kurze Ecke dort jedoch an der Pad-Spitze von David Madlener landete (20.).

Drittel 2

Die Rotjacken bauten ihre Führung früh im Mittelabschnitt weiter aus: Jesper Jensen Aabo nahm nach Unterweger-Zuspiel den Schlagschuss vom rechten Flügel aus, traf den Schläger von Andreas Heier und die Scheibe zappelte in den Maschen (23.). Postwendend versuchte es der norwegische Pioneers-Akteur mit einem scharfen Wristshot vom linken Faceoff-Kreis aus, setzte das Spielgerät aber knapp an der kurzen Ecke vorbei (25.). Kurz nachdem ein Blueliner von Guus van Nes in der Hintertorbande eingeschlagen hatte und gefährlich in den Crease gesprungen war, wo der Puck von den Klagenfurtern geklärt werden konnte, musste David Madlener zum fünften Mal an diesem Abend hinter sich greifen: Die Klagenfurter kamen zum Konter über Lukas Haudum, der in der Angriffszone von rechts nach links querte und dann ideal zurück in den Slot auf Rok Tičar legte, der die Scheibe im bereits halbleeren Tor unterbringen konnte (27.). Direkt vom Offensivanspiel weg schnappte sich Simeon Schwinger das Spielgerät und zog vom linken Anspielpunkt aus sofort ab, David Madlener reagierte schnell und war mit dem Beinschoner zur Stelle (32.).

Die Gäste sorgten in ihrer nächsten Offensivaktion über Steven Birnstill für Gefahr, der Abwehrspieler zog von der blauen Linie aus ab und Guus van Nes fälschte am Torraum gefährlich, jedoch auch flach neben die Stange ab (33.). Anschließend durfte Rot-Weiß erstmals in Überzahl ran, mehr als ein Fraser-Onetimer aus der Halbdistanz, den Hundertpfund noch auf Madleners Pads ablenkte, war in dieser Phase jedoch nicht zu vermerken (37.). Nachdem Philipp Maurer vom linken Flügel aus an der langen Ecke vorbei verzogen hatte (38.), legte Paul Postma mit der Rückhand von links aus an den Crease, wo Matt Fraser lauerte, die Scheibe aber nicht über die Linie drücken konnte (39.). Den Schlusspunkt im Mitteldrittel setzten ebenfalls die Rotjacken: Als Lukas Haudum den Gang hinter den Kasten andeutete, dann aber zuvor noch zurück an die linken Hashmarks zu Manuel Ganahl passte, knallte dieser seine Direktabnahme zu zentral auf den Pioneers-Schlussmann (40.).

Drittel 3

Zu Beginn des Schlussdrittels hämmerte Jesper Jensen Aabo den Puck von Linksaußen aus aufs Tor, David Madlener war mit dem Schläger dran, ehe Thomas Hundertpfund von links aus durch den Torraum zu Lucas Lessio spielte, der jedoch aus spitzem Winkel erfolglos blieb (42.). Nach einem Zone Entry durch Lukas Haudum ließ dieser für Manuel Ganahl liegen, der aber erneut zu zentral abschloss (42.), anschließend durften die Hausherren ihr zweites Powerplay des Abends aufziehen: Clemens Unterweger legte an der blauen Linie diagonal zu Matt Fraser, dessen Schuss im Catcher Madleners landete (43.), Thomas Hundertpfund setzte einen Handgelenksschuss vom rechten Flügel aus knapp über den Kasten (44.). Der Schlussmann der Vorarlberger stellte sich in weiterer Folge einem Schlagschuss von Paul Postma nach Tičar-Zuspiel von rechts aus in den Weg, Mike Zalewski scheiterte am Torraum und Simeon Schwinger tippte einen Steffler-Blueliner gefährlich, jedoch am Gehäuse vorbei (45. bzw. 46.). Wenig später durften sich die Gäste aus dem Ländle in Überzahl beweisen: Guus van Nes bediente Yannik Lebeda im Slot, dieser scheiterte an Sebastian Dahm, Andreas Heier wischte den Abpraller am rechten Pfosten vorbei (49.).

In der 53. Minute nahm Maver den Schuss von der blauen Linie aus, die Scheibe flatterte – weil abgefälscht – gefährlich und ging nur knapp über die Querlatte, dann schlenzte Heier den Puck von der linken Halfwall aus auf den Kasten und traf Metall (jeweils 53.). Kurz darauf kamen die Pioneers zu ihrer nächsten Möglichkeit: Jack Jacome fand von hinter dem Tor aus den in den Slot aufgerückten Steven Birnstill, dessen Schuss Sebastian Dahm allerdings mit dem Blocker parieren konnte (54.). Nach feiner Haudum/Tičar-Kombination in der Angriffszone kam Ganahls Onetimer zu zentral auf den Kasten (54.), der auffällig agierende Zalewski wurde nach horizontalem Net Drive von Madlener in der kurzen Ecke verneint (56.). Gut zwei Minuten vor dem Ende hatten die Rotjacken die mehr als 3.200 Fans in der Heidi Horten-Arena auf ihren Beinen, das Publikum bejubelte mit stehenden Ovationen die Mannschaft für den vorzeitig fixierten Einzug in die Playoffs. (NP)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Das war ein starker Auftritt, wir waren sehr diszipliniert in unserem System, kamen früh in einen Flow und agierten eisläuferisch sehr gut. Wir mussten heute gewinnen und haben diese Aufgabe gelöst – und zwar insgesamt sehr gut und konsequent über die gesamten 60 Minuten hinweg. Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft, die in dieser Saison so viele Hindernisse überwinden musste, aus der so viele Teile aufgrund von Verletzungen herausbrachen, die den Job am Ende aber erfüllt und sich souverän für die Playoffs qualifiziert hat. Ab sofort sind wir die Underdogs, aber wir haben alle Chancen und alle Möglichkeiten, wenn wir unseren Weg unbeirrt fortsetzen. Erwähnen möchte ich heute auch noch das tolle Debüt von Oliver Lam, es hat mir sehr gut gefallen, wie er aufgetreten ist, er hat in diesem Klub eine gute Zukunft vor sich, wenn er so weitermacht.“

ICE Hockey League, 10. Runde (Nachtrag)
21. Feber 2023 / 19:15 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 3.248 Zuschauer
ICE
EC-KAC
5
:
0
(3:0, 2:0, 0:0)
Pioneers Vorarlberg
Schiedsrichter
Groznik (SLO), Ofner (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Strong-Postma, Unterweger-Jensen Aabo, Steffler-Vallant, Sablattnig-Tialler Ganahl-Tičar-Haudum, Fraser-Hundertpfund-Lessio, Kraus-Zalewski-Lam, S.Witting-M.Witting-Schwinger
Fehlende Spieler
Preiml, Petersen, Bukarts, Koch, Bischofberger, van Ee, Obersteiner (alle verletzt), Maier, Gomboc, Hochegger (alle krank)
Torfolge
1:0 Thomas Vallant (04:28/Rok Tičar, Manuel Ganahl) 2:0 Matt Fraser (09:13/Mike Zalewski, Paul Postma) 3:0 Niki Kraus (16:37/Manuel Ganahl, Paul Postma) 4:0 Jesper Jensen Aabo (22:39/Clemens Unterweger, Mike Zalewski) 5:0 Rok Tičar (26:36/Lukas Haudum, Thomas Vallant)