Ein überstandenes Unterzahlspiel früh in der Partie beflügelte den EC-KAC, der nach feiner Hundertpfund-Ganahl-Kombination durch Postma aus dem Slot in Führung ging und seinen Vorsprung 20 Sekunden vor der ersten Pause in Form einer Haudum-Deflection eines Bukarts-Schusses ausbauen konnte. Im Mitteldrittel zogen die Rotjacken gar auf 5:0 davon: Distanzschüsse von Jensen Aabo von der blauen Linie aus, sowie von Unterweger und Petersen jeweils aus dem linken Anspielkreis sorgten für stehende Ovationen in der ausverkauften Heidi Horten-Arena. Doch Salzburg verkürzte noch vor dem zweiten Gang in die Kabinen mit einem Doppelschlag innerhalb von 50 Sekunden: Lewington setzte einen Abpraller präzise unter die Querlatte und Mario Huber kehrte ein Diagonalzuspiel Genoways ein. Im Schlussabschnitt verteidigte sich Klagenfurt meist geschickt, den Endstand von 6:2 fixierte der groß aufspielende Hundertpfund, als er die Scheibe bei numerischem Nachteil von der verlängerten Torlinie in der eigenen Zone aus in den verwaisten Kasten sendete.
Drittel 1
Die erste nennenswerte Offensivszene in der eher vorsichtig geführten Anfangsphase ging auf das Konto der Rotjacken, die über Lucas Lessio und Rihards Bukarts in das Angriffsdrittel kamen, der Abschluss erfolgte von Linksaußen durch Steven Strong, der in dieser Situation wie auch wenige Sekunden später per Schlenzer aus der Halbdistanz am Blocker von Goalie Atte Tolvanen scheiterte (5.). Kurz darauf starteten die Bullen nach einem gewonnenen Anspiel in ihrer Defensivzone in Richtung Klagenfurter Tor, Tim Harnisch brachte einen verdeckten Handgelenksschuss von rechts aus an, aber Sebastian Dahm hatte den Puck im Nachfassen (5.). Das erste Powerplay der Partie wurde dem amtierenden Meister zugesprochen, Chay Genoway nahm den Schlagschuss von der blauen Linie aus, aber der rot-weiße Keeper war mit dem Catcher zur Stelle (6.). Die Klagenfurter, die sich mit fünf Befreiungen stark verteidigten, hatten dann die Möglichkeit auf das Shorthanded Goal: Thomas Hundertpfund brachte das Spielgerät aus der Drehung von rechts aus zum Tor, aber Manuel Ganahl konnte am Pfosten positioniert nicht einschieben (7.). In der achten Minute spielte Ali Wukovits aus der Tiefe ins Zentrum, über Umwege landete das Spielgerät bei Tim Harnisch, der knapp über den Kasten hinweg abschloss. Auf der Gegenseite hatte Rihards Bukarts das Auge für Steven Strong im Slot, dieser blieb aber an der Stockhand des Salzburg-Keepers hängen (9.). In der 11. Spielminute sprang der Puck etwas glücklich an den Crease zu Paul Huber, Dahm parierte mit seinem Beinschoner toll.
Bei den Gastgebern ging Niki Kraus am Rush durch die Mitte, wurde zwar in der neutralen Zone vom Puck getrennt, konnte diesen aber noch mit dem Schläger zu Rok Tičar stochern, der über die linke Seite ins Angriffsdrittel stürmte, dann jedoch knapp an der langen Ecke vorbei verzog (13.). Wenig später durften die Fans in der Heidi Horten-Arena erstmals jubeln: Paul Postma spielte auf Thomas Hundertpfund, der über rechts Manuel Ganahl auf die Reise schickte. Der KAC-Stürmer legte mit der Rückhand in den Slot zum nachgestoßenen Paul Postma, der per Direktabnahme zur Führung einnetzte (14.). Nachdem Benjamin Nissner ein Offensivanspiel für sich entscheiden konnte, suchte Peter Schneider sofort den Abschluss aus halblinker Position, Sebastian Dahm parierte mit der Fanghand (16.). Noch näher kamen die Bullen dem Ausgleichstreffer bei einer Doppelchance in Minute 17: Just als Wukovits von den linken Hashmarks aus abziehen wollte, brachte Ganahl noch seinen Schläger an die Scheibe, ein Schlagschuss von Paul Huber aus ähnlicher Position wurde stark geblockt. 20 Sekunden vor dem Ende des Startdrittels bauten die Hausherren ihre Führung aus: Lukas Haudum setzte sich zentral mit einem schönen Haken durch und legte dann an den linken Pfosten, wo Steven Strong erfolglos blieb, der Verteidiger ging anschließend hinter dem Kasten vorbei und spielte für Rihards Bukarts auf, der per Schlagschuss von knapp oberhalb des rechten Faceoff-Kreises aus abzog und Lukas Haudum lenkte am Torraum perfekt zum 2:0 ab (20.).
Drittel 2
In der 24. Minute sicherte sich Niki Kraus im Zweikampf an der Bande gegen Chay Genoway die Scheibe und stürmte in das Angriffsdrittel, bevor er Mike Zalewski bediente, der aber aus der Halbdistanz an Atte Tolvanen hängenblieb. Bei numerischer Überlegenheit kam der Puck über Rihards Bukarts zu Manuel Ganahl in den Slot, der Schuss wurde vom Schläger eines Gegners noch abgelenkt und ging knapp am Tor vorbei (26.). Doch kurz nach Ablauf der Strafe gegen Salzburg gelang dem EC-KAC der Treffer zum 3:0: Lucas Lessio beförderte das Spielgerät von der verlängerten Torlinie aus diagonal an die blaue Linie zu Jesper Jensen Aabo, dessen Kracher in der langen Ecke einschlug (28.). Nach einem Battle tief in der Offensivzone der Mozartstädter legte Peter Schneider in das Zentrum zu Tyler Lewington zurück, dessen scharfen Wristshot Sebastian Dahm mit der Schulter abwehren konnte (32.). Die Klagenfurter waren in der Chancenauswertung effektiver und erhöhten das Score in der 33. Minute weiter: Thomas Hundertpfund passte von der blauen Linie aus diagonal zu Clemens Unterweger, der am linken Flügel den Schlagschluss nahm und diesen in der langen Ecke platzierte. Der Treffer beendete auch den Arbeitstag von Salzburg-Keeper Tolvanen, David Kickert ersetzte den Finnen fortan.
Doch auch er musste keine Minute später bereits hinter sich greifen, denn in ihrem zweiten Überzahlspiel der Partie gelang den Rotjacken das Tor zum 5:0. Paul Postma fand mit seinem Diagonalpass Nick Petersen am linken Anspielkreis und dieser verwandelte per Onetimer in die kurze Ecke (34.). Die Roten Bullen hatten nun aber die passende Antwort parat und kamen nur zwölf Sekunden später zu ihrem ersten Torerfolg: Vom Faceoff in der neutralen Zone weg ging es direkt in Richtung Klagenfurter Kasten, Lucas Thaler scheiterte vom Slot aus noch an Sebastian Dahm, aber Tyler Lewington setzte den Rebound von rechts aus mit Karacho unter die Querlatte (34.). Wiederum nur 50 Sekunden später jubelten die Salzburger erneu: Chay Genoway spielte vom linken Rückraum aus an den langen Pfosten, wo Mario Huber die Scheibe über die Kufe des Rotjacken-Keepers hinweg in die Maschen abtropfen ließ (35.). Bei einer angezeigten Strafe gegen die Gäste gelang über Hundertpfund und Haudum der schöne Zoneneintritt, der Abschluss kam von David Maier, der seinen Blueliner hauchdünn am Pfosten vorbei setzte (38.). Im folgenden Überzahlspiel wies David Kickert Rok Tičar in die Schranken, der von den linken Hashmarks aus abgezogen hatte (38.).
Drittel 3
In der ersten Minute des Schlussdrittels lief der Rekordmeister zum „Zwei-gegen-Eins“-Konter über Marcel Witting und Simeon Schwinger an, der Erstgenannte verzögerte, brachte dann aber keinen Schuss mehr an, Thomas Hundertpfund zog anschließend von der blauen Linie aus ab, die Scheibe sprang gefährlich vom Glas an den Torraum, doch Simeon Schwinger konnte ihr aus der Luft nicht mehr genügend Richtung mitgeben (jeweils 41.). In ihrem nächsten Powerplay hatten die Rotjacken Probleme, in Formation zu kommen, den Gästen eröffnete sich eine „Drei-gegen-Zwei“-Gelegenheit, die Peter Schneider aus dem hohen Slot beschloss, Dahm brachte rechtzeitig seine Schulter in Position (45.). Anschließend konnte sich der Titelverteidiger im Angriffsdrittel festsetzen, Nicolai Meyer wurde am rechten Anspielpunkt in Szene gesetzt, der Rotjacken-Schlussmann konnte aber mit dem Schoner parieren (47.). Während einer angezeigten Strafe gegen die Hausherren hämmerte Ali Wukovits einen Blueliner flach in Richtung Tor, Peter Hochkofler wollte den Nachschuss am Crease über die Linie drücken, Sebastian Dahm behielt aber mit der Pad-Spitze die Oberhand (52.).
Salzburg nahm im folgenden Powerplay mit mehr als acht Minuten auf der Uhr seinen Torhüter vom Eis und die Rotjacken nutzten dies sofort aus: Thomas Hundertpfund beförderte die Scheibe von der linken Rundung der eigenen Zone aus über alle Gegner hinweg zum 6:2 ins verwaiste Bullen-Tor (53.). Mit einem Mann mehr auf dem Eis steckte Peter Hochkofler schön auf Chay Genoway durch, der im Solo frei vor Sebastian Dahm auftauchte, ihn aber nicht überwinden konnte, einen Meyer-Schlenzer von links aus entschärfte der KAC-Goalie mit der Fanghand (jeweils 53.). In der Schlussphase wurde ein MacWilliam-Fernschuss von Marcel Wittings Rücken so abgefälscht, dass er zur Bogenlampe wurde, der Puck streifte jedoch lediglich die Querlatte (57.). Während bereits die Welle durch Heidi Horten-Arena schwappte, kamen die Rotjacken zur letzten guten Gelegenheit in dieser Partie: Simeon Schwinger schlich sich hinter die Abwehr der Gäste, ein Steilpass von Niki Kraus eröffnete ihm die Solo-Möglichkeit, die jedoch von David Kickert vereitelt wurde (58.). (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Nach dem unzureichenden Auftritt in Salzburg am Freitag haben wir heute eine sehr gute Antwort gegeben. Unsere Leistung war über nahezu die gesamten 60 Minuten hinweg stark, nur in der Schlussphase des zweiten Abschnitts rund um die zwei schnellen Gegentore gerieten wir etwas ins Straucheln. Jetzt fängt diese Halbfinalserie richtig an, Spiel drei am Dienstag wird ein sehr wichtiges. Es war auf eine Weise toll, nach der heutigen Partie in die Kabine zu kommen und all die Eisbeutel bei unseren Spielern zu sehen, denn das dokumentiert, wie gut und verbissen wir heute gekämpft haben. So müssen wir in jedem weiteren Spiel auftreten, denn es gibt keinen Grund, nicht weiter demütig und bescheiden zu sein. Wir müssen uns nach wie vor steigern und an den Weg glauben, den wir eingeschlagen haben.“