Der EC VSV ging wie schon im Spiel in Klagenfurt am Dienstag auch vor eigenem Publikum früh in Führung, nach Rebernig-Forecheck öffnete sich für Maxa der Weg über links diagonal zum Tor, er sendete durch Dahms Beine hindurch ein. Klagenfurt glich erst im zweiten Drittel aus, als ein satter Blueliner von Jensen Aabo in die Maschen abgefälscht wurde. Nicht minder glücklich legte Villach 98 Sekunden später wieder vor, ein Viveiros-Fernschuss sprang vom Schlittschuh Petersens aus über die Linie. Im dritten Abschnitt hatte der EC-KAC einmal mehr die größeren Reserven: Aus kurzer Distanz verwertete Lessio ein mustergültiges Postma-Zuspiel zum Ausgleich, nur 67 Sekunden später traf Ganahl per Tip-In, nach langem Videostudium wurde dem Tor jedoch aufgrund eines Hohen Stocks die Anerkennung verweigert. Die so nötig gewordene Overtime entschied Marcel Witting vom rechten Flügel aus zu Gunsten Klagenfurts, wie schon bei den beiden jüngsten Playoff-Konfrontationen mit den Adlern 2011 und 2021 entschieden die Rotjacken das Duell mit 4:1 Siegen für sich.
Drittel 1
Die erste konkrete Torchance der Partie mündete bereits im ersten Treffer: Felix Maxa nahm im linken Rückraum eine zu kurz geratene Hochegger-Zonenbefreiung auf, zog diagonal zum Kasten und bezwang Sebastian Dahm aus dem Anspielkreis mit einem Schlenzer durch die Beine (2.). Villach dominierte im Startdrittel einmal mehr das Spiel und kam keine Minute später zur nächsten Gelegenheit, als Philipp Lindner steil zu Robert Sabolič weitertippte, der von der linken Seite aus die Außenstange traf (3.). Nachdem Chris Collins innerhalb der blauen Linie den Puck aus der Luft gefangen hatte, frei aufs KAC-Tor gezogen und an Sebastian Dahm gescheitert war (8.), kamen auch die Rotjacken zu einer ersten Gelegenheit: Luka Gomboc zog mit einem Haken in das Angriffsdrittel und schoss sofort, Alexander Schmidt parierte mit der Schulter (10.). Der am langen Pfosten bediente Manuel Ganahl scheiterte aus der Drehung am VSV-Goalie (11.), dann erhöhten die Adler wieder die Schlagzahl:
Der Rebound eines Lindner-Fernschusses fiel am Crease genau vor die Beine von Maximilian Rebernig, der aber am Pad Dahms hängenblieb, im folgenden Angriff wurde nach guter blau-weißer Rotation Sabolič zwischen den Hashmarks bedient, sein Vorhandversuch wurde aber vom KAC-Schlussmann mit der Schulter über die Querlatte abgelenkt (jeweils 14.). Ein weiter Desjardins-Querpass vom rechten auf den linken Flügel wurde von Anthony Luciani direkt übernommen, Sebastian Dahm fuhr den Beinschoner aus (16.), mit dem er wenig später auch einen verdeckten Lindner-Fernschuss stoppte (19.). Die letzten beiden Möglichkeiten im Startdrittel fand Klagenfurt vor: Ein Schlenzer von Simeon Schwinger aus dem hohen Slot wurde von einem gegnerischen Schläger noch gefährlich abgefälscht, jedoch vom Torhüter pariert (19.), nach Doppelpass mit Thomas Hundertpfund auf der linken Seite scheiterte David Maier aus spitzem Winkel an Alexander Schmidt (20.).
Drittel 2
Im zweiten Abschnitt gelang es dem EC-KAC zunächst besser, die Gastgeber aus den gefährlichen Zonen zu halten, die erste gute Gelegenheit für die Rotjacken ergab sich nach einem Offensivzonen-Faceoff, als Thomas Hundertpfund aus halblinker Position aber nur die Schulter von Alexander Schmidt fand (26.). Der von Felix Maxa aus dem Slot bediente Elias Wallenta scheiterte aus spitzem Winkel an Sebastian Dahm (26.), auf der Gegenseite schob sich Marcel Witting am linken Flügel an seinem Kontrahenten vorbei und zog nach innen, bei seinem Rückhandversuch schloss Villachs Goalie aber rechtzeitig die Beine (28.). Niki Kraus wurde zwischen den Hashmarks bedient, schoss jedoch über den Kasten (29.), bei Blau-Weiß verfehlte von den linken Hashmarks aus der von Luciano von hinter dem Gehäuse aus bediente Andrew Desjardins das Ziel (30.). Im ersten KAC-Powerplay des Abends parierte Alexander Schmidt Schüsse von Postma (31.) und Petersen (32.) aus der Halbdistanz, dazwischen hatten die Adler die gute Möglichkeit auf ein Shorthanded Goal, Blaž Tomaževič blieb vom Crease aus aber an den Schonern von Sebastian Dahm hängen (31.). Das erste VSV-Überzahlspiel der Partie dauerte keine halbe Minute, erlebte jedoch eine gute Chance:
Nicolas Mattinens Schuss aus dem linken Anspielkreis detonierte auf der Maske des KAC-Goalies (33.). Bei „Vier-gegen-Vier“ schnitt Luciani von rechts aus vor den Kasten, wischte dann allerdings über den Puck (34.), Maxa scheiterte von links aus an Dahm (35.). Am Ende des nächsten Powerplays für die Rotjacken verfehlte Nick Petersen in aussichtsreicher Position die Scheibe, Clemens Unterweger brachte sie aber umgehend an die blaue Linie zurück, von wo aus Jesper Jensen Aabo direkt abzog, doppelt abgefälscht schlug der Puck in der kurzen Ecke ein – 1:1 (36.). Der EC VSV reagierte auf den Ausgleichstreffer mit viel Offensive: Maximilian Rebernigs Schuss aus dem Zentrum wurde an die lange Kreuzecklatte abgelenkt (37.), nur 98 Sekunden nach dem Tor zum 1:1 legte Villach wieder vor: Layne Viveiros zog von der linken Seite der blauen Linie aus ab, die Scheibe sprang vom Beinschoner Dahms an den Schlittschuh Petersens und kullerte in der kurzen Ecke über die Linie (37.). Nun stürmte der EC-KAC „Drei-auf-Zwei“, der Flip-Pass Schwingers von links kam zu Obersteiner, der am Torraum frei war, den Puck aber nicht aus der Luft in die Maschen bugsieren konnte (38.). Nach einem Klagenfurter Turnover in der eigenen Zone spielte Chris Collins diagonal zu Artūrs Kulda, der jedoch an Sebastian Dahm scheiterte (39.).
Drittel 3
Auch in der an sich verhalten geführten Anfangsphase des Schlussdrittels produzierten die Rotjacken einen unerzwungenen Scheibenverlust an der eigenen blauen Linie: Simon Després spielte sofort von rechts aus ins Zentrum, Alexander Rauchenwald verlängerte den Puck an die lange Stange (45.). Auch der EC-KAC traf Metall: Einen „Drei-gegen-Zwei“-Angriff seiner Mannschaft beschloss Niki Kraus von links aus mit einem Wristshot, der jedoch nur am Pfosten landete (49.). Einen Jensen Aabo-Kracher aus der Distanz parierte Alexander Schmidt mit dem Blocker (51.), wenig später glichen die Rotjacken aus: Nach Torumrundung von Paul Postma spielte dieser einen Doppelpass mit Lucas Lessio, der sich dann an den Torraum absetzte, dort vom Verteidiger ideal mit der Rückhand bedient wurde und flach in die lange Ecke einschoss (52.). Nur 67 Sekunden später jubelten die Gäste aus der Landeshauptstadt erneut: Rok Tičar legte vom rechten Flügel aus zurück an die blaue Linie, Jensen Aabos Onetimer fälschte Manuel Ganahl vor dem Kasten in die Maschen ab, dies allerdings mit dem hohen Stock, wie die Schiedsrichter nach langem Video Review entschieden (53.).
Die nächste Gelegenheit gehörte dem EC VSV: Von der linken Rundung aus brachte Artūrs Kulda einen feinen Querpass an die rechten Hashmarks zum dort völlig freien John Hughes an, der jedoch initial über den Puck wischte und diesen dann im zweiten Versuch ins Außennetz schleuderte (54.). Auf der Gegenseite brachte Thomas Hundertpfund vom rechten Rückraum aus ein Diagonalzuspiel an den linken Faceoff-Kreis an, von wo aus Simeon Schwinger allerdings an der kurzen Ecke vorbeischoss (55.). Die Möglichkeit zur Entscheidung in der Schlussphase fand gleich doppelt Nick Petersen vor: Zunächst zog er das Spielgerät im Slot an seinen Körper, schlenzte es dann aber zu zentral auf Alexander Schmidt (56.), dann wurde im Zuge eines kurzfristigen „Vier-gegen-Zwei“-Angriffs sein Vertikalzuspiel von Kulda abgefangen (57.).
Verlängerung
In der dadurch fällig gewordenen Verlängerung kam Anthony Luciani zur ersten Möglichkeit, sein Schuss von rechts wurde von Sebastian Dahm jedoch mit dem rechten Beinschoner über den Kasten abgefälscht (62.). Als Chris Collins zentral in die Offensivzone eindrang und von Luka Gomboc mit dem Schläger am Helm getroffen wurde, kam der EC VSV zu seinem zweiten Powerplay der Begegnung. Dort klärten die Rotjacken drei Mal die Zone, einen Hughes-Distanzschuss parierte Dahm (65.) und eine Sabolič-Direktabnahme blockte Postma (66.). Nachdem Alexander Schmidt einen gezogenen Schlenzer von Nick Petersen über das Gehäuse ablenken konnte (67.), musste er beim nächsten KAC-Angriff hinter sich greifen, nach exakt 67 Minuten und 18 Sekunden hatten die Rotjacken ihr Halbfinal-Ticket gebucht: Chris Collins verzog vom rechten Faceoff-Kreis aus, den über die Rundung in Richtung blauer Linie springenden Puck brachte Simeon Schwinger dank eines guten Bodychecks gegen Philipp Lindner aus der Verteidigungszone. Weil der Vorarlberger am rechten Flügel auf Höhe der roten Linie auch den zweiten Zweikampf gegen den Tiroler für sich entscheiden konnte, vermochte Marcel Witting die Scheibe aufzunehmen, er skatete bis zum hinteren Ende des rechten Anspielkreises und sorgte von dort aus per Handgelenksschuss für die Entscheidung zu Gunsten des EC-KAC (68.). (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Wir haben diese Serie für uns entschieden, weil wir die taktisch diszipliniertere Mannschaft waren und an unseren Weg, Eishockey zu spielen, geglaubt haben. Es kam in unserem Lager nie Panik auf, wir zögerten und zauderten auch nicht, das war der Unterschied. Man muss an dieser Stelle noch einmal rekapitulieren, wie viele, teils monatelange Ausfälle wir in dieser Saison zu verkraften hatten und es sieht danach aus, dass sich das auch in den Playoffs fortsetzt, doch unsere Mannschaft lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Spieler aus den hinteren Reihen oder dem Future Team rücken auf, wachsen in ihre Rollen hinein und erfüllen ihren Job für unsere Truppe, darum stehen wir jetzt im Halbfinale und verdienen das auch. Villach ist eine tolle Eishockeymannschaft mit viel Talent, aber wir haben es geschafft, ihre Offensive etwas austrocknen zu lassen, das war unsere Mission in dieser Serie. Jetzt stehen wir unten den letzten Vier und freuen uns auf das, was noch kommt. Ich bedanke mich bei unserem Team für das bisher Geleistete.“