Nach nur 130 gespielten Sekunden lenkte Nissner am Torraum einen Štajnoch-Querpass in die Maschen ab und gab dem Spiel damit bereits früh eine Richtung. Eine feine Einzelaktion Robertsons nach zweimaliger Torumrundung ließ Salzburg noch im ersten Abschnitt davonziehen, eine gute Kombination nach nur wenigen Sekunden im ersten Powerplay beschloss Mario Huber mit dem dritten Treffer für die Hausherren. Klagenfurts einzigen Torerfolg an diesem Abend verbuchte Bukarts mit einem Schlenzer aus dem linken Faceoff-Kreis knapp nach Hälfte der Spielzeit. Die beiden letzten Treffer in dieser insgesamt einseitigen Partie – Nissner per Abfälscher noch im zweiten Abschnitt und Bourke per Abstauber im Schlussdrittel – erzielte der Titelverteidiger, sodass jedes der bislang drei ausgetragenen Halbfinalduelle mit einem Sieg mit vier Toren Differenz für die jeweils gastgebende Mannschaft endete.
Drittel 1
Nachdem die Goalies Atte Tolvanen (gegen Simeon Schwinger/1.) und Sebastian Dahm (gegen Tim Harnisch/3.) die ersten Aufgaben, die ihnen gestellt wurden, jeweils lösen konnten, ging der EC Salzburg nach nur 130 absolvierten Sekunden in Führung: Nach Übergabe mit Peter Schneider am rechten Flügel brachte Martin Štajnoch den Puck von der Rundung aus an den Torraum, wo Benjamin Nissner seinen Schläger hinhielt und auf 1:0 stellte (3.). Möglichkeiten der Rotjacken blieben in der Anfangsphase selten und zu wenig zwingend, die nächste gute Gelegenheit ging wieder auf das Konto der Hausherren: Troy Bourke bediente aus der linken Ecke mit der Rückhand den am Crease gänzlich freien Paul Huber, der jedoch am KAC-Goalie scheiterte (10.). Eine nahezu idente Möglichkeit ergab sich eine gute Minute später für Peter Schneider, der Dahm aber ebenfalls nicht überwinden konnte (11.). Dazwischen verunmöglichte ein herzhafter MacWilliam-Einsatz im Liegen die Hundertpfund-Ablage auf Schwinger, der freie Bahn gehabt hätte (11.). Bei einem „Drei-auf-Zwei“-Angriff der Roten Bullen kam der aufgerückte Tyler Lewington nur knapp zu spät, um einen Raffl-Schlenzer unmittelbar vor dem Kasten abzufälschen (13.), als Dominique Heinrich einen Wristshot aus der Distanz auf den Kasten brachte, parierte Dahm und gab gegen die lauernden Raffl und Baltram keinen Rebound her (15.).
Nach einer Scheibeneroberung von Ali Wukovits an der verlängerten Torlinie fand sein Zuspiel an den Torraum keinen Abnehmer (17.), Salzburg blieb aber am Gaspedal und nutzte diese Druckphase zu seinem zweiten Treffer: Dennis Robertson umkurvte den Kasten bis an den Faceoff-Punkt, legte eine Kehrtwende hin und den gleichen Weg in die andere Richtung zurück, als er sich am linken Pfosten vor das Tor schob, fand er noch den Platz vor, um sich die Scheibe auf die Rückhand zu legen und schließlich halbhoch in die Maschen zu heben (17.). Im ersten KAC-Powerplay des Abends wurden Schüsse von Bukarts und Tičar geblockt (jeweils 18.), ehe Mario Huber zu einer Solochance in Unterzahl kam, dabei aber von Sebastian Dahm verneint wurde (19.). Auch die letzte Möglichkeit im Auftaktdrittel gehörte dem Titelverteidiger: Nach Querpass von der rechten Halfwall an den linken Anspielkreis hatte Nissner dort freie Bahn, scheiterte aber am Klagenfurter Schlussmann (20.).
Drittel 2
Als die Red Bulls erstmals mit einem Mann mehr agieren durften, parierte Dahm eine Genoway-Direktabnahme aus der Distanz mit der Fanghand (25.), insgesamt nur 17 Sekunden nach Powerplay-Beginn schlug es aber wieder im rot-weißen Gehäuse ein: Meyer spielte in halblinker Position an die Grundlinie, Hochkofler leitete sofort quer weiter und am langen Pfosten drückte Mario Huber die Scheibe ins halbleere Tor (25.). In Minute 27 kam ein Baltram-Flip-Pass nach KAC-Turnover nur hauchdünn nicht beim einschussbereiten Raffl an, eine Thaler-Direktabnahme aus dem Slot parierte Dahm mit dem Beinschoner. Auf Seiten der Rotjacken erreichte Marcel Witting zwischen den Hashmarks den Rebound nach einem Kracher von der blauen Linie aus, schaufelte das Spielgerät im Fallen aber an Tolvanens Schulter, quasi im Gegenzug erreichte ein weiter Diagonalpass Schneiders am langen Pfosten Wukovits, der den Puck aus spitzem Winkel noch aufs Tor brachte, wo allerdings der Beinschoner Sebastian Dahms wartete (jeweils 29.).
Knapp nach Hälfte der Spielzeit kamen auch die Rotjacken auf die Anzeigetafel: Lukas Haudum setzte einen guten Block gegen Chay Genoway, den wegspringenden Puck schob Lucas Lessio in die neutrale Zone, dort verzögerte Haudum, ehe er ihn zu Rihards Bukarts durchsteckte, der letztlich vom linken Faceoff-Punkt aus per Wristshot für das 1:3 aus Klagenfurter Sicht sorgte (31.). Nachdem Tolvanen die Samuel Witting-Deflection eines Schusses von Jensen Aabo parieren konnte (32.), folgte wieder eine Druckphase Salzburgs, an deren Ende Sebastian Dahm mit der Fanghand gegen Genoway zur Stelle war (34.). Ein Schlagschuss von Unterweger flog flach an der langen Ecke vorbei (35.), Dahm blieb einmal mehr gegen Genoway Sieger (36.), dann stellten die Bullen den Drei-Tore-Abstand wieder her: Dennis Robertson schlenzte aus dem linken Rückraum und Benjamin Nissner tippte die Scheibe vom Crease aus in die Maschen (37.). Ein Turnover des EC-KAC an der eigenen blauen Linie leitete die nächste Möglichkeit für den Meister ein, Thomas Raffl legte vor dem linken Pfosten noch einmal quer, Nicolai Meyer lenkte den Puck an der langen Stange aber an dieser vorbei (38.).
Drittel 3
In einem in den Schlussabschnitt mitgenommenen Überzahlspiel landete ein Postma-Kracher vom hinteren Ende des rechten Anspielkreises aus an der Außenstange (41.), danach kassierten die Klagenfurter nach Vergehen in der Offensivzone gleich zwei Hinausstellungen innerhalb von 70 Sekunden. Die Rotjacken verteidigten sich in dieser prekären Phase aber ausgezeichnet, bei einfacher numerischer Unterlegenheit gelangen gleich sieben Zonenbefreiungen, bei doppeltem zahlenmäßigem Nachteil ergab sich nur eine zwingende Möglichkeit für Salzburg: Nissner drückte den Rebound nach einem Schneider-Schuss von halblinks aus kurzer Distanz jedoch nur an den Beinschoner Dahms (45.). Als wieder „Fünf-gegen-Fünf“ gespielt wurde, legte Nick Petersen den Puck in den Lauf von Lukas Haudum, der den sich so ergebenden Odd Man Rush selbst abschloss, seinen Rückhand-Versuch jedoch zu hoch platzierte (47.). Auf der anderen Seite klopfte Meyer einen Aufbaupass des EC-KAC innerhalb der blauen Linie aus der Luft und bekam die Scheibe dann in halbrechter Position serviert, sein Schuss flog allerdings an der langen Ecke vorbei (49.).
Nick Petersen drang mit einem Haken in die Offensivzone ein und bediente Lucas Lessio, dieser hatte freie Bahn, legte aber noch einmal quer, sodass Petersen aus bereits recht spitzem Winkel an Tolvanen hängenblieb (52.). Einen Schuss aus dem rechten Rückraum von Rihards Bukarts verlängerte Simeon Schwinger an den Hashmarks an die Schulter des Salzburger Schlussmanns, im Gegenzug schloss Lucas Thaler einen „Drei-gegen-Eins“-Vorstoß an der kurzen Ecke vorbei ab (jeweils 53.). Nachdem Mike Zalewski aus dem Slot verneint wurde, ging es in die Gegenrichtung – und zur endgültigen Entscheidung: Peter Hochkofler setzte per Diagonalpass Mario Huber auf der linken Seite in Szene, dessen Schuss wurde am Torraum gestoppt, Troy Bourke vermochte den Abpraller unter Sebastian Dahm hindurch über die Linie zu schieben (54.). In der Schlussphase ergaben sich noch zwei Gelegenheiten für die unverändert lautstark vom vollbesetzten Auswärtssektor besungenen Klagenfurter: Einen scharfen Schlenzer von Lukas Haudum aus dem hohen Slot fing Atte Tolvanen und nach einem satten Postma-Schuss von Rechtsaußen gelangte Rihards Bukarts am Torraum nicht an den Rebound (jeweils 58.). (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Man kann an dieser Stelle eigentlich meinen Post Game-Kommentar von der ersten Partie einfügen. Wir waren langsam, passiv und wirkten phasenweise abwesend. Im Auftaktspiel dieser Serie konnte ich das noch nachvollziehen, weil die erste Begegnung in einem Playoff-Duell immer auch eine Art Konfrontation mit dem Unbekannten ist, aber für das heute Gezeigte habe ich keine Erklärung. Wir haben auf ganzer Linie enttäuscht und müssen uns von diesem Spiel und dieser Leistung erholen und uns am Freitag rehabilitieren, mehr gibt es nicht zu sagen.“