Der EC VSV war im Startdrittel einmal mehr die tonangebende Mannschaft und ging diesmal auch mit einer Führung in die erste Pause, dem Treffer Rebernigs nach selbst abgeschlossenem „Zwei-gegen-Eins“ war allerdings ein ungeahndetes Foulspiel vorangegangen. Als Collins im zweiten Drittel statt in die Maschen nur an den Pfosten schoss, konterten die Rotjacken unmittelbar und kamen zum Ausgleich, indem Fraser den Rebound nach von Kulda unglücklich abgefälschtem Hundertpfund-Querpass einkehrte. Erst im dritten Durchgang war der EC-KAC das gefährlichere Team, sodass er die Begegnung letztlich auch zu seinen Gunsten entscheiden konnte: Kraus setzte ein gutes Zalewski-Zuspiel zur erstmaligen Führung in die linke Kreuzecke und assistierte in der absoluten Schlussphase auch zum den Endstand herstellenden Empty Net-Treffer Ganahls.
Drittel 1
Die Rotjacken konnten die Villacher in der ersten Spielminute in deren Defensivzone drücken, Lucas Lessio zog von der rechten Seite aus in den Slot, doch sein Handgelenksschuss fiel zu zentral aus (1.). Nach nur 115 absolvierten Sekunden gingen die Gäste in Führung: Maximilian Rebernig chippte die Scheibe in die neutrale Zone, wo sich Marcel Witting diese sichern konnte, der VSV-Akteur holte den Klagenfurter mit einem Beinstellen, welches von den Referees nicht geahndet wurde, von den Kufen und kam so zur „Zwei-auf-Eins“-Möglichkeit, die er per Wristshot vom linken Faceoff-Kreis aus über Sebastian Dahms Schulter hinweg selbst erfolgreich abschließen konnte (2.). Nur wenig später fiel beinahe der nächste blau-weiße Treffer: Aus dem eigenen Drittel heraus startete John Hughes zum Breakaway, Sebastian Dahm war noch dran, bevor der Puck an den Pfosten kullerte und letztlich vom Schlussmann eingefroren werden konnte (3.). Auf der Gegenseite spielte Lucas Lessio am Rush von links aus in den Slot zu Matt Fraser, der das Spielgerät knapp über den Kasten setzte (4.), einen Postma-Schlagschuss entschärfte Goalie Alexander Schmidt in der siebten Minute mit der Schulter. Nur wenige Sekunden danach parierte der VSV-Keeper einen Tičar-Schuss von rechts aus mit den Pads, Manuel Ganahl wurde beim Einkehrversuch am langen Pfosten der Schläger blockiert, ehe im Gegenzug John Hughes von links aus in den Lauf von Chris Collins spielte, der aus kurzer Distanz am rechten Pfosten positioniert allerdings an Sebastian Dahm hängenblieb (jeweils 7.).
In der elften Minute leitete Nick Petersen auf Rok Tičar am linken Anspielkreis weiter, der an den langen Pfosten zu Ganahl spielte, aber dieser konnte nicht einschieben, kurz darauf folgte die umgekehrte Variante: Ganahl legte direkt vor dem Kasten quer auf Tičar, der die Scheibe jedoch nicht mehr erreichte, Schmidt entschärfte zudem einen Postma-Schuss aus dem Zentrum mit dem Arm (12.). In der 14. Minute kamen die Draustädter zu ihrer nächsten Topchance: Chris Collins setzte sich am linken Flügel durch und bediente diagonal John Hughes, der zurück in den Slot auf den nachkommenden Sabolič spielen wollte, aber Manuel Ganahl konnte den Pass vor das bereits halbleere Tor im letzten Moment abfangen. Nachdem Elias Wallenta am linken Pfosten positioniert an Sebastian Dahm gescheitert war, wollte Simeon Schwinger die von rechts kommende Scheibe direkt vor Schmidt in die Maschen ablenken, blieb aber erfolglos (jeweils 16.). Nachdem ein Postma-Schlagschuss von der blauen Linie aus im Getümmel vor dem VSV-Tor hängengeblieben war (18.), versuchte es Felix Maxa mit einem Handgelenksschuss von der rechten Seite aus, Sebastian Dahm konnte den Puck mit dem Schoner entschärfen (19.). Kurz vor Drittelende zog Matt Fraser über rechts kommend steil zum Tor, wurde aber von Artūrs Kulda von den Kufen geholt, was den Rotjacken das erste und letztlich einzige Powerplay des Abends bescherte (20.).
Drittel 2
Bei numerischer Überlegenheit verlor der vor der Pause Gefoulte an der offensiven blauen Linie die Scheibe an Andrew Desjardins, der über rechts kommend einen Handgelenksschuss knapp am Kasten vorbei setzte (21.). Immer noch im Powerplay agierend, ließ Lukas Haudum Nicolas Mattinen am linken Faceoff-Kreis stehen und schloss aus kurzer Distanz mit der Rückhand ab, aber Alexander Schmidt war auf dem Posten (22.). In der 24. Minute bediente Maximilian Rebernig von hinter dem Tor aus Felix Maxa, der sofort den Abschluss suchte, doch der Rotjacken-Keeper reagierte glänzend mit der Schulter. Die nächste brandgefährliche Aktion für Blau-Weiß leitete Simon Després per Wraparound ein, Sebastian Dahm war mit dem Schläger dran und Chris Collins setzte den zu ihm an den langen Pfosten springenden Puck aus kurzer Distanz nur an die Stange, ehe es in die andere Richtung ging: Thomas Hundertpfund zog links in die Tiefe und versuchte, einen Querpass anzubringen, Artūrs Kulda lenkte das Spielgerät mit seinem Schläger unglücklich auf die Schonerspitze seines Torhüters ab und Matt Fraser stand am Crease goldrichtig, um zum 1:1 auszugleichen (jeweils 26.).
Nachdem sich Steven Strong mit einem schönen Haken in der neutralen Zone durchsetzen konnte, scheiterte er in weiterer Folge per Schlenzer aus der Halbdistanz am Catcher von Schmidt (32.), auf der Gegenseite hämmerte Nicolas Mattinen den Puck von der blauen Linie aus knapp an der langen Ecke vorbei (37.). In der 38. Minute bediente Lukas Haudum aus der Tiefe Matt Fraser, dessen Schuss der VSV-Keeper entschärfen konnte, Marcel Witting lauerte am Torraum auf den Rebound, wurde aber von Joslin per (ungeahndetem) Crosscheck am Abschluss gehindert. Kurz vor Drittelende gab es noch eine Möglichkeit für die Adler: Nach einem Battle an der Bande in der Klagenfurter Defensivzone landete die Scheibe bei Paul Postma, der sich diese von Chris Collins abnehmen ließ, der Villacher blieb aber aus kurzer Distanz mit der Rückhand am Catcher von Sebastian Dahm hängen (40.).
Drittel 3
Gleich zu Beginn des Schlussdrittels kam Lucas Lessio mit Tempo über die rechte Seite ins Angriffsdrittel, seinen Abschluss konnte Schmidt mit dem Schoner parieren, Thomas Hundertpfund wischte am Nachschuss über den Puck und Matt Fraser setzte den zweiten Versuch knapp über die Querlatte (41.). In der 45. Spielminute beförderte Hundertpfund das Spielgerät von der linken Halfwall aus an den langen Pfosten für den heranstürmenden Petersen, der aber aus kurzer Distanz erfolglos blieb. Bei einem Zalewski-Schlenzer aus dem hohen Slot kam Schmidt aggressiv aus dem Kasten und entschärfte mit der Fanghand (47.), wenig später musste sich der Torhüter aber zum zweiten Mal geschlagen geben: Fabian Hochegger verlängerte in der neutralen Zone einen Postma-Pass in den Lauf von Zalewski, dieser zog nach halbrechts und legte dann quer auf Niki Kraus, der den Puck von den linken Hashmarks aus per Handgelenksschuss in die linke Kreuzecke setzte (48.). Gegen Drittelmitte schickte Mattinen über rechts Sabolič auf die Reise, der seinen Meister in Sebastian Dahm fand, ehe Collins die Scheibe vom Crease aus mit der Rückhand hoch ins Tor hebeln wollte, aber ebenso erfolglos blieb (50.).
Villachs beste Chance auf den Ausgleichstreffer ergab sich nach einem Després-Schuss von halbrechts, der Abpraller sprang in Richtung des vor dem halbleeren Kasten freien Hughes, bevor er den Kanadier erreichte, beförderte ihn ein KAC-Verteidiger aber aus der Gefahrenzone (52.). Clemens Unterweger versuchte es in Minute 56 nach „Coast-to-Coast“-Vorstoß alleine, setzte die Scheibe schlussendlich aber per Schlenzer knapp am Kasten vorbei (56.), ehe Simeon Schwinger das Spielgerät von rechts und aus spitzem Winkel an den Außenpfosten knallte (57.). Auf der Gegenseite konnten die Rotjacken die Zone nicht klären, Robert Sabolič bediente im Slot Chris Collins, der den Abschluss aus der Drehung suchte, doch Sebastian Dahm war auf dem Posten (57.). Villach nahm gut zwei Minuten vor Spielende seinen Torhüter vom Eis, zu zwingenden Möglichkeiten kamen die Gäste allerdings nicht mehr. Als die Klagenfurter das Spielgerät in die neutrale Zone brachten, sprang es vom in einen Zweikampf verwickelten Niki Kraus zu Manuel Ganahl, der es sprichwörtlich in die Endzone trug und sechs Sekunden vor dem Ende zum 3:1-Endstand einschob. (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Das war ein sehr, sehr schwieriges Spiel für uns in den ersten 40 Minuten. Wir kamen nie in Schwung, waren zu langsam und machten uns zu viele Gedanken, da fehlte der Instinkt. Sebastian Dahm hat uns in den beiden ersten Abschnitten in der Partie gehalten, nach der zweiten Pause fanden wir jedoch in die Gänge, dann wurde es besser und letztlich noch ein Erfolg auf der Anzeigetafel. Unterm Strich war das ein großer Sieg für uns, aber es besteht kein Zweifel, dass wir in Zukunft deutlich besser spielen müssen, denn oft wird eine solche Leistung in Playoffs nicht zum Sieg reichen.“