Gleich drei Heimspiele in der Heidi Horten-Arena warten in der laufenden Woche auf die Rotjacken, kac.at stellt die Gäste aus Wolfsburg und Wien genauer vor.

Nach den beiden Testspielen am vergangenen Wochenende in Bled, Slowenien, gegen Fehérvár AV19 (4:1) und die Stavanger Oilers (2:5) treten die Rotjacken in der aktuellen Pre-Season-Woche gleich drei Mal in der heimischen Heidi Horten-Arena an: Am Mittwoch (19.15 Uhr) und Sonntag (14.00 Uhr) duelliert sich der EC-KAC mit dem DEL-Klub Grizzlys Wolfsburg, der ein Trainingscamp in Klagenfurt absolviert, am Freitag (19.15 Uhr) geht es gegen die ICE-Kollegen von den Vienna Capitals, kac.at stellt die beiden Gastmannschaften vor.

Konstant Teil der DEL-Spitze

In Wolfsburg wird zwar bereits seit den späten 1960er-Jahren Eishockey gespielt, nachhaltig auf der deutschen Eishockey-Landkarte etablieren konnte sich die Stadt aber erst zu Beginn des laufenden Jahrhunderts: 2004 stiegen die Grizzlys erstmals in die DEL auf, seit 2007 gehören sie dieser ununterbrochen an. Nach zweijähriger Akklimatisierung nisteten sich die Niedersachsen in der Spitzengruppe ein, zwischen 2010 und 2017 stand man in sieben von acht Jahren zumindest im Halbfinale, drei Mal innerhalb dieses Zeitraums (und zum vierten Mal im Jahr 2021) ging es sogar bis ins Finale. Zwar blieb den Grizzlys unter der Führung von Langzeit-GM Karl-Heinz Fliegauf der ganz große Wurf in Form eines Meistertitels bisher versagt, sie gehören nun aber schon seit mehr als einer Dekade zu den erfolgreichsten DEL-Klubs und lassen regelmäßig wesentlich budget- und strahlkraftstärkere Teams und Standorte hinter sich.

Auf der Kommandobrücke steht bei Wolfsburg im dritten Jahr in Folge Michael Stewart, der aus seiner langen Zeit als Spieler und Trainer des EC VSV (2001 bis 2012) in Klagenfurt bestens bekannt ist. Ihm assistiert mit Gary Shuchuk, der als Stürmer Teil der Vizemeister-Mannschaft der Rotjacken 1998/99 war, ein weiterer hierzulande prominenter Mann. Ihnen steht ein Kader zur Verfügung, der über ansehnliche Tiefe verfügt, nicht weniger als zwölf Cracks im Aufgebot wurden in Nordamerika geboren. Zwischen den Pfosten bauen die Grizzlys auf heimische Kräfte, als Nummer eins ist Dustin Strahlmeier (Bild unten) vorgesehen, der im Mai im Kader der deutschen Nationalmannschaft stand, die bei der Weltmeisterschaft in Lettland und Finnland sensationell die Silbermedaille gewinnen konnte.

Wolfsburg-Goalie Dustin Strahlmeier kommt als aktueller Vizeweltmeister nach KlagenfurtWolfsburg-Goalie Dustin Strahlmeier kommt als aktueller Vizeweltmeister nach Klagenfurt

Wolfsburg-Goalie Dustin Strahlmeier kommt als aktueller Vizeweltmeister nach Klagenfurt

Mit dem EC-KAC teilen die Grizzlys Wolfsburg zwar seit mehr als sieben Jahren den Partner im Off-Ice-Training und der Trainingssteuerung (Allout Performance), gleichzeitig jedoch nur eine sehr beschränkte gemeinsame Vergangenheit am Eis, erst ein Mal standen sich die beiden Klubs in einem Spiel gegenüber. Am 21. August 2019 waren die Deutschen der letzte Testspielgegner der Rotjacken vor dem CHL-Start, auf eigenem Eis siegte Klagenfurt nach Toren von Ganahl, Petersen und Witting mit 3:1. Es war dies pandemie- und umbaubedingt im Übrigen das bislang letzte Pre-Season-Spiel in der Kärntner Landeshauptstadt, das vor Publikum ausgetragen wurde.

Im Osten viel Neues

Zwei Tage nach dem Duell mit Wolfsburg erwartet der EC-KAC mit den Vienna Capitals einen altbekannten Gast in der Heidi Horten-Arena: Seit dem Einstieg der Wiener in die damalige Uniqa-Eishockeyliga (2001) standen sie den Rotjacken in 154 Meisterschaftsspielen gegenüber, dabei gab es 83 Klagenfurter Erfolge und deren 71 des Hauptstadtklubs zu verbuchen. Zwei weitere Male trafen sich die beiden Klubs auch zu Testspielen in der Saisonvorbereitung: Im September 2002 traten die Capitals in der Sepp Puschnig-Halle nach dem ersten Drittel beim Spielstand von 2:2 ab, da die Partie ihrer Auffassung nach zu gehässig geführt wurde, 18 Jahre später setzte sich Wien auf eigenem Eis in einer Partie zum Gedenken an den kurz zuvor verstorbenen Adam Comrie mit 7:3 durch.

Torhüter Stefan Stéen ist der einzige Importspieler aus dem letztjährigen Aufgebot, der auch 2023/24 im Capitals-Kader stehtTorhüter Stefan Stéen ist der einzige Importspieler aus dem letztjährigen Aufgebot, der auch 2023/24 im Capitals-Kader steht

Torhüter Stefan Stéen ist der einzige Importspieler aus dem letztjährigen Aufgebot, der auch 2023/24 im Capitals-Kader steht

Zuletzt duellierten sich die Rotjacken und die Capitals am 27. Januar dieses Jahres, die Mannschaft der Donaustädter hat ihr Gesicht seither jedoch massiv verändert: Von den damals eingesetzten 22 Caps-Spielern verließen ganze 13 den Klub, mit Marc Habscheid, der im vergangenen Spieljahr die Pioneers Vorarlberg coachte, steht auch ein neuer Trainer an der Bande. Wie der EC-KAC führen auch die Wiener aktuell nur sieben Importspieler in ihrem Kader, sechs davon schlossen sich dem Team erst im Sommer an, einzig Goalie Stefan Stéen (Bild oben) stand schon in der vergangenen Spielzeit in Kagran unter Vertrag. Auffällig ist, dass die Hauptstädter neben ihrem Schlussmann gleich drei weitere Schweden in ihr Aufgebot integriert haben. Dies darf durchaus als personalpolitische Zäsur betrachtet werden, liefen in den zuvor 22 Jahren der Klubgeschichte doch insgesamt nur fünf Spieler aus dem skandinavischen Königreich für Gelb-Schwarz auf. Verloren haben die Capitals im Sommer 2023 mit Bernhard Starkbaum und Rafael Rotter zwei langjährige Identifikationsfiguren, teilweise kompensieren konnte diese Abgänge der Zuzug von Dominique Heinrich, der nach insgesamt 16 Spielzeiten (und 796 Ligaspielen) in Diensten Salzburgs in seine Heimatstadt zurückkehrte.