Der EC VSV ist mit zwölf von 18 möglichen Zählern gut in die neue Saison gestartet, am Tag vor dem ersten Kärntner Derby der neuen Spielzeit stellt kac.at die Draustädter im Detail vor.

Der Klub:

Der EC VSV ist neben dem EC-KAC der zweite große Traditionsverein unter den rot-weiß-roten Klubs in der win2day ICE Hockey League, die Adler spielen seit ihrem Aufstieg im Jahr 1977 durchgehend in Österreichs höchster Spielklasse, stehen also in der Anfangsphase ihrer 48. Erstligaspielzeit in Folge. Bereits in der Eishockey-Frühzeit war Kärntens zweitgrößte Stadt dort vertreten, zwischen 1949 und 1963 waren die Blau-Weißen in insgesamt 13 Saisonen Teil der damaligen Nationalliga. Im Verlauf seiner langen Historie konnte sich der EC VSV bislang sechs Mal zum österreichischen Meister küren, zuletzt wanderte der Pokal im Jahr 2006 in die Draustadt. Im Jahr danach stand man noch einmal im Finale, seither blieb der durchschlagende Erfolg in der Post Season allerdings aus, in nur vier der letzten 16 Spielzeiten erlebten die EBEL- bzw. ICE-Playoffs eine Villacher Beteiligung im Halbfinale.

In der jüngeren Vergangenheit war bei den Adlern freilich ein unverkennbarer Aufwärtstrend zu beobachten: Nachdem man bis 2021 sechs Grunddurchgänge in Folge nur in der unteren Tabellenhälfte beendet hatte, schloss der EC VSV in den beiden vergangenen Spielzeiten auf den Positionen zwei und vier ab. Über die gesamte Saison hinweg betrachtet, kletterte die Winning Percentage im letzten Spieljahr trotz des Ausscheidens gegen die Rotjacken im Viertelfinale erstmals seit (der vorletzten Meister-Saison) 2001/02 wieder über die 60-Prozent-Marke. Zudem gelang es Villach in den vergangenen Jahren, einen Kaderstamm an österreichischen Spielern zu bilden, um den herum ein vor allem in der Offensive schlagkräftiges Team aufgebaut wurde: Pendelte die Anzahl an blau-weißen Saisontoren von 2017 bis 2021 im Bereich von 128 bis 156 Treffern, so wurden in den beiden jüngsten Spielzeiten 224 bzw. 188 erzielt.

Aktuelles:

Die Adler eröffneten das Spieljahr mit drei Drei-Punkte-Siegen hintereinander, sie setzten sich in Linz sowie gegen Bolzano/Bozen und Innsbruck durch. Seither gab es bei drei Auftritten jedoch keinen Erfolg in regulärer Spielzeit mehr: Auf eine Overtime-Niederlage bei den Vienna Capitals (3:4) folgte ein Shootout-Heimsieg gegen Asiago Hockey (2:1), am Freitag unterlag Villach dem amtierenden Meister EC Salzburg auswärts knapp mit 3:4. In der Tabelle nehmen die Draustädter damit aktuell den dritten Rang ein, nur der herausragend gestartete HC Pustertal und die Roten Bullen haben bislang mehr Punkte gesammelt als die Truppe von Head Coach Rob Daum. Auf eigenem Eis, wo die Adler bereits in der vergangenen Saison exakt zwei Drittel ihrer Begegnungen für sich entscheiden konnten (Höchstwert seit 2015/16), agiert man auch in der heurigen Spielzeit bislang sehr erfolgreich, sämtliche drei Partien wurden gewonnen, wobei den Gastmannschaften in den Stadthalle dabei insgesamt nur vier Treffer gelangen.

Spieler im Fokus:

Die teaminterne Scorerwertung beim EC VSV führt Co-Kapitän Alexander Rauchenwald an, der Mittelstürmer hat zwei Mal selbst getroffen und zu sechs Torerfolgen seiner Mitspieler assistiert. Unter allen österreichischen Spielern in der ICE werden seine acht Zähler aktuell nur von Salzburgs Peter Schneider übertroffen. Villachs erfolgreichster Punktesammler in den neun Kärntner Derbys der vergangenen Spielzeit, Chris Collins, ist nicht mehr beim Verein, wie er auf sechs Zähler kam in den Konfrontationen mit dem EC-KAC in der letzten Saison John Hughes. Der kanadische Dauerbrenner, mittlerweile mit rot-weiß-rotem Reisepass ausgestattet, steht in seiner bereits 15. Saison in der ICE bzw. ehemals EBEL. Unter besonderer Beobachtung wird im Duell der Lokalrivalen auch Stanley Cup-Sieger Andrew Desjardins stehen, der in der letztjährigen Viertelfinalserie zu den Aktivposten beim EC VSV zählte und auch zwei Treffer für sich verbuchen konnte. In der laufenden Saison wartet der Flügelstürmer noch auf seinen ersten Torerfolg, in sechs Spielen gelangen ihm aber immerhin fünf Assists. Gespannt sein darf man überdies auf die Derby-Premieren der drei seit Sommer neuen Importspieler in der Villacher Defensive: Das routinierte Duo Mark Katic und Alex Wall ist für seine spielgestalterischen Fähigkeiten bekannt, Dylan MacPherson strebt bei seinem ersten Übersee-Engagement die Etablierung im europäischen Eishockey an.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die Geschichte an Duellen zwischen den beiden Kärntner Lokalrivalen reicht bis in das Jahr 1927 zurück, im Rahmen von Bewerbsspielen traf man jedoch erst im Januar 1950 zum ersten Mal aufeinander. Seither kreuzten Rot und Blau in 351 Ligaspielen die Schläger, mit 186 gegenüber 146 Siegen verfügen die Klagenfurter in der historischen Bilanz über einen recht deutlichen Vorsprung. Diesen konnten die Rotjacken insbesondere in der jüngeren Vergangenheit auch sukzessive ausbauen: Seit dem Übergang zwischen den Saisonen 2014/15 und 2015/16 konnte der EC VSV nie zwei Kärntner Derbys hintereinander gewinnen. Von den letzten 39 direkten Konfrontationen gingen gleich 30 an die Klagenfurter, die das saisonale Head-to-Head zuletzt in sieben Spielzeiten in Folge für sich entscheiden konnten. In der Draustadt siegten die Rotjacken bei jedem ihrer jüngsten vier Auftritte, eine längere Serie an KAC-Auswärtssiegen in Derbys gab es zuletzt im Spieljahr 2003/04.