Der EC-KAC konnte auch sein zweites Saisonheimspiel erfolgreich gestalten, die Rotjacken glichen die im Finish packende Partie gegen die Black Wings Linz acht Sekunden vor dem Ende aus und siegten letztlich im Penaltyschießen.

Die Rotjacken waren im Startdrittel das bessere Team und wurden dafür auch mit einem Vorsprung belohnt: Petersen und Kraus erzielten jeweils ihren ersten Saisontreffer, dazwischen hatte Feldner für Linz ausgeglichen. Nach einem Haudum-Powerplaytor früh im zweiten Durchgang schien der EC-KAC die Partie unter Kontrolle zu haben, doch die Gäste aus Linz arbeiteten sich in das Spiel zurück: Lebler verkürzte bei angezeigter Strafe noch in Abschnitt zwei, im dritten drehten St-Amant und Roe das Score sogar ganz. Acht Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit sorgte Haudum nach Muršak-Querpass für eine Overtime, in der beide Teams eine Unzahl an goldenen Gelegenheiten ausließen. Das so nötig gewordene Shootout hatte zwei Protagonisten: Ganahl traf als einziger von insgesamt fünf Schützen, Vorauer parierte alle drei Black Wings-Versuche.

Drittel 1

Gleich in der Anfangsminute setzten die Rotjacken erste Offensivakzente: Ein Postma-Schuss vom linken Faceoff-Kreis aus wurde geblockt, Nick Petersen versuchte es von der gegenüberliegenden Seite aus ebenso erfolglos, Manuel Ganahl lauerte am Crease, doch Goalie Thomas Höneckl konnte abwehren. In der sechsten Minute gab es den ersten Ausschluss der Partie, Petersen musste wegen Hakens in die Kühlbox: Matt MacKenzie nahm den Schuss von der blauen Linie aus, traf aber nur Sean Collins, der sich vor Florian Vorauer eingeparkt hatte, ehe es Brian Lebler vom linken Flügel aus versuchte, die Scheibe wurde aber am Tor vorbei abgelenkt (jeweils 6.). Anschließend parierte der Rotjacken-Keeper einen MacKenzie-Blueliner, konnte das Spielgerät nicht festhalten, Graham Knott aber am Nachschuss aus kurzer Distanz mit dem Schoner in die Schranken weisen (7.). In Spielminute acht vermochte Martin Štajnoch den Puck an der eigenen blauen Linie nicht zu kontrollieren und verlor diesen an Nick Petersen, der den Schuss aus dem hohen Slot nahm, diesen aber zu zentral antrug, um Thomas Höneckl in die Bredouille zu bringen. Wenig später gingen die Klagenfurter allerdings in Führung:

Jan Muršak ließ die Scheibe am rechten Flügel für Nick Petersen liegen, der knapp oberhalb des rechten Faceoff-Kreis abzog und den Handgelenksschuss in der kurzen Ecke platzierte (8.). Nachdem Thomas Höneckl einen Hochegger-Schuss am Rush vom rechten Flügel aus mit dem Schläger entschärft hatte (11.), kamen die Black Wings in der 15. Minute zum Ausgleich: Sean Collins eroberte den Puck im Battle an der rechten Bande und spielte zur Mitte zu Nico Feldner, der Florian Vorauer aus kurzer Distanz unter der Fanghand bezwingen konnte. Nachdem der EC-KAC ein Überzahlspiel ungenutzt gelassen hatte, holte er sich kurz nach Ablauf der Strafe gegen Linz die Führung zurück: Finn van Ee setzte sich rechts an der Bande gegen zwei Gegenspieler durch und legte den Puck diagonal in den Lauf von Niki Kraus, der per Innenpfosten zum 2:1 einnetzte (17.). In der Schlussminute des Startdrittels erzielte Rot-Weiß beinahe noch den dritten Treffer: Jan Muršak bediente David Maier, dessen Pass zur Mitte über Umwege bei Nick Petersen an der verlängerten Torlinie landete, er spielte rückwärts an den linken Pfosten, wo Matt Fraser lauerte, das Spielgerät aber nicht über die Linie drücken konnte (20.).

Drittel 2

Nachdem Graham Knott kurz nach Wiederbeginn mit Tempo über die linke Seite ins Angriffsdrittel gekommen war (21.), Florian Vorauer aber nicht hatte bezwingen können, durften die Klagenfurter erneut im Powerplay ran, das sie auch in ihren dritten Treffer ummünzen konnten: Postma legte die Scheibe von der blauen Linie aus an den linken Flügel zu Haudum, der den Puck per Handgelenksschuss in der kurzen Kreuzecke platzierte (23.). Nachdem sich Florian Vorauer bei einem Feldner-Onetimer mit einem wichtigen Pad-Save auszeichnen konnte (24.), kam es zu einem Missverständnis in der Linzer Defensive, die Oberösterreicher verloren die Scheibe in ihrer Verteidigungszone und Marcel Witting tauchte völlig alleine direkt vor Thomas Höneckl auf, konnte den Keeper aber aus kürzester Distanz nicht überwinden (29.). Wenig später gelang den Black Wings der Anschlusstreffer:

Während einer angezeigten Strafe gegen die Rotjacken steckte Graham Knott schön auf Shawn St-Amant durch, der sich tief in der Offensivzone gegen zwei Klagenfurter behaupten konnte und zurück auf Brian Lebler legte, dessen Wristshot vom linken Faceoff-Kreis aus in der kurzen Ecke einschlug (31.). Bei numerischer Überlegenheit konnten die Klagenfurter die Gäste unter Druck setzen: Petersen blieb aus kurzer Distanz und später per Onetimer aus dem Slot erfolglos, Muršak kam am Torraum an die Scheibe, versuchte es aus der Drehung, aber Logan Roe war im letzten Moment mit dem Schläger dazwischen (jeweils 37.). Ihrerseits im Powerplay agierend, kamen die Oberösterreicher zu einer Möglichkeit durch Nico Feldner, der einen Schlagschuss von rechts aus am Tor vorbei setzte, das Spielgerät landete im Zentrum bei Julian Pušnik, aber auch er konnte Florian Vorauer, der anschließend noch einen verdeckten MacKenzie-Blueliner entschärfte (40.), aus kurzer Distanz nicht bezwingen (39).

Drittel 3

Die erste gute Szene des Schlussabschnitts gehörte den Hausherren: Nick Petersen blieb per Onetimer vom linken Flügel aus an den Pads des Linzer Keepers hängen, ehe Jan Muršak einen Unterweger-Blueliner vor dem Kasten gefährlich, aber nicht in die Maschen ablenkte (41.), ein scharfer Postma-Distanzschuss landete in der Fanghand von Höneckl (43.). Nach einem miserablen Powerplay des EC-KAC gelang den Black Wings der Ausgleich durch Shawn St-Amant, der, bedient von der verlängerten Torlinie aus, den Puck aus kurzer Distanz mit der Rückhand unter das Tordach lupfte (46.). In der 52. Minute verlor Simeon Schwinger tief in der Offensivzone beinahe die Scheibe, eroberte diese aber zurück, bediente Jan Muršak, der auf Matt Fraser im Slot weiterleitete, doch der Kanadier konnte nicht einschieben. In der nächsten Aktion setzte Shawn St-Amant einen Handgelenksschuss aus sehr spitzem Winkel an den Außenpfosten (54.), ehe die Linzer gut vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit erstmals in dieser Begegnung in Führung gingen:

Logan Roe stürmte in die Offensivzone, seinen ersten Schuss aus halblinker Position konnte Thomas Vallant blocken, die Scheibe landete aber erneut beim Linzer, der sie im zweiten Versuch per Wristshot in die Maschen setzte (56.). In der Schlussphase musste Emil Romig nach einem Haken gegen Haudum in die Kühlbox, die Rotjacken kamen über Jan Muršak zur Großchance: Der Slowene spielte den Torraum entlang zu Matt Fraser, der den Schläger hinhielt, den Puck aber knapp am Pfosten vorbei lenkte (59.). Mit dem verwaisten Gehäuse, also bei „Sechs-gegen-Vier“, gelang dem EC-KAC acht Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit doch noch der Ausgleichstreffer: Jan Muršak spielte von rechts aus mit Übersicht per Diagonalpass Lukas Haudum an, der im oberen Bereich des Tores viel freies Netz vorfand und das Spielgerät aus dem Handgelenk auch dorthin platzierte.

Verlängerung & Penaltyschießen

In der Verlängerung verpasste Thomas Hundertpfund im Slot einen Bischofberger-Pass, dann ging es in die andere Richtung, Brian Lebler spielte quer auf Sean Collins, der den Puck aus kurzer Distanz weit über den Kasten pfefferte. Prompt liefen die Rotjacken zum „Zwei-gegen-Eins“-Konter an, in dem Johannes Bischofberger knapp an der kurzen Stange vorbei verzog (jeweils 61.). In der 63. Minute scheiterte Martin Štajnoch nach Collins-Zuspiel aus kurzer Distanz, bevor Nick Petersen alleine auf das Linzer Tor zustürmte. Er wartete auf Matt Fraser, die beiden versuchten den Doppelpass, dann ging aber der Platz aus, Fraser probierte es noch aus der Drehung, die Scheibe fand den Weg über die Linie jedoch nicht (63.). Im nötig gewordenen Shootout begann Graham Knott für die Linzer, Florian Vorauer entschärfte den Backhander in der Grätsche mit der Fanghand. Manuel Ganahl machte es besser, tanzte Höneckl mit einem Doppelhaken auf die Rückhand aus und schob ein. Es sollte der entscheidende Treffer im Penaltyschießen sein, denn der KAC-Goalie parierte gegen St-Amant und Lebler, sein Gegenüber gegen Haudum, die Rotjacken sicherten sich den Zusatzpunkt. (NP)

Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:

„Das war nicht unser bestes Spiel und wir wissen das sehr genau. Linz war ein giftiger Gegner und hat uns in Phasen der Partie die Schneid abgekauft. Wir haben aber mit der Mannschaft darüber gesprochen, dass man bei Gegenwind und Widerstand andere Wege als die vorgesehenen finden und nehmen muss, um zum Erfolg zu gelangen. Das konnten wir heute spät aber doch auch umsetzen, Lukas Haudum hat die Partie ausgeglichen, Manuel Ganahl war im Shootout abgebrüht und Florian Vorauer hat die drei Versuche des Gegners famos vereitelt. Diese Begegnung war für die Fans sicher aufregend, das hat man auch an der Stimmung gemerkt, es war laut und ein Vorgeschmack auf ein zweites wichtiges Spiel an diesem Wochenende.“

ICE Hockey League, 6. Runde
29. September 2023 / 19:15 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 3.623 Zuschauer
ICE
EC-KAC
5
:
4
(2:1, 1:1, 1:2) n.P.
Black Wings Linz
Schiedsrichter
Groznik (SLO), Režek (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Vorauer (Kropiunig) Postma-Strong, Maier-Unterweger, Vallant-Sablattnig Petersen-Muršak-Fraser, Ganahl-Hundertpfund-Bischofberger, Hochegger-Haudum-Schwinger, van Ee-Witting-Kraus
Fehlende Spieler
Jensen Aabo, Gomboc, Herburger, Obersteiner (alle verletzt), Dahm (angeschlagen), Preiml (Future Team)
Torfolge
1:0 Nick Petersen (07:48/Jan Muršak, Tobias Sablattnig) 1:1 Nico Feldner (13:56/Sean Collins, Martin Štajnoch) 2:1 Niki Kraus (16:54/Finn van Ee, Simeon Schwinger) 3:1 Lukas Haudum (22:20/Paul Postma, Nick Petersen/PP1) 3:2 Brian Lebler (30:05/Shawn St-Amant, Graham Knott/EA) 3:3 Shawn St-Amant (45:40/Emil Romig) 3:4 Logan Roe (55:50/Shawn St-Amant) 4:4 Lukas Haudum (59:52/Jan Muršak, Clemens Unterweger/PP1, EA) 5:4 Manuel Ganahl (65:00/PS)