AHL: Abfuhr in Jesenice

In der ersten Offensivaktion der Gastgeber zog Gašper Glavič über links kommend schräg zum Tor und versuchte, Goalie Michael Sicher zu tunneln, der jedoch rechtzeitig die Beine schließen konnte (1.). Nur gut eine Minute später ging Jesenice aber in Führung: Nach Diagonalpass von Maks Selan von der eigenen blauen Linie aus zog Žan Jezovšek über den linken Flügel diagonal zum Kasten, legte sich die Scheibe im Solo auf die Rückhand und setzte sie halbhoch in die lange Ecke (3.). Der Torschütze überlief wenig später bei einem Steilvorstoß seinen Gegenspieler und tauchte erneut frei vor Sicher auf, der den Five-Hole-Versuch aber gut las und vereitelte (4.). Patrik Walder nahm bei einem tiefen „Zwei-gegen-Eins“ der Slowenen liegend den finalen Querpass weg (7.), dann gelang den jungen Rotjacken der Ausgleichstreffer: Marco Kramer erarbeitete sich am linken Flügel die Scheibe und steckte diese auf Sebastian List an den Faceoff-Kreis, von einem gegnerischen Schläger abgefälscht senkte sich der Puck über die Fanghand von Žan Us in die Maschen – das erste Tor des 17-Jährigen in der Alps Hockey League (9.).

Bei einem satten Onetimer von Glavič vom hinteren Ende des linken Anspielkreises aus war Michael Sicher am Posten (10.), auch als Erik Pance nach Diagonalpass von Grega Pazlar frei vor dem KAC-Schlussmann auftauchte, machte dieser die Seitwärtsbewegung auf die Vorhand gut mit und parierte stark (13.). Dazwischen hatte Stefan Klassek in der neutralen Zone den Puck aus der Luft gefangen und damit einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter ermöglicht, an dessen Ende Oliver Lam die Scheibe an den linken Hashmarks aber nicht richtig traf (11.). Zu gefährlichen Offensivszenen kam es dann erst wieder in der Schlussphase des Startdrittels: Nach einem geblockten Lam-Schuss wurde Jezovšek auf die Reise geschickt, der nach Alleingang aber an Michael Sicher scheiterte (19.), zwölf Sekunden vor der ersten Pause ging der HDD Jesenice im Powerplay allerdings neuerlich in Führung: Weil Thomas Klassek mit einer Gesichtsverletzung zur Bank eilen musste, ergab sich kurzfristig ein „Fünf-gegen-Drei“ tief in der Klagenfurter Zone, Tjaš Lesničar schoss von zwischen den Hashmarks aus in das Knäuel an Spielern am Torraum und Erik Pance verwertete den Rebound aus spitzem Winkel in das halbleere Gehäuse (20.).

Im zweiten Drittel querte Martin Bohinc bis an den Torraum, die Scheibe blieb dort vor Erik Svetina liegen, der sie jedoch am eigentlich bereits leeren Kasten vorbeistocherte (21.). Im ersten rot-weißen Powerplay blieb ein Walder-Fernschuss, den Us mit dem Blocker hielt (23.), die einzige nenneswerte Szene, dann eroberten Luc Slivnik und Lukas Waschnig die Scheibe hinter Jesenices Tor und brachten sie an die linken Hashmarks, von wo aus Marco Sunitsch direkt abzog, jedoch nur den linken Beinschoner des slowenischen Goalies fand (25.). Nach einem Offensivzonen-Anspiel gelangte Nejc Burgar mit einem Doppelhaken bis an den Crease, schob den Puck dann aber mit der Rückhand an der Stange vorbei (25.). Die beiden ungenutzten Chancen zum erneuten Ausgleich rächten sich noch nicht sofort (Kumanović brachte nach feiner Kombination in bester Position zu wenig Richtung auf seinen Abschluss/27.), dann kam es aber knüppeldick für die jungen Rotjacken, in weniger als zehn Minuten kassierten sie vier Gegentreffer. Miha Logar schoss von der rechten Seite der blauen Linie aus, Michael Sicher musste den leicht abgefälschten Schlenzer prallen lassen und Gašper Glavič bugsierte die Scheibe am linken Pfosten in die Maschen (27.).

Dann konvertierte Jesenice auch sein zweites Powerplay in einen Treffer, Erik Svetina setzte einen Wristshot aus halblinker Position im hohen Slot scharf und hoch in die lange Ecke (31.). 108 Sekunden später zog Lovro Kumanović aus der linken Rundung in den Rückraum, seinen Schuss wehrte Klagenfurts Goalie mit der Stockhand zur Seite ab, genau dort stand jedoch Žan Špari Leben, der den Rebound in die kurze Ecke klopfte (32.). Offensive Lebenszeichen des Future Teams waren ein abgefälschter Burgar-Snapshot, bei dem Us seinen Blocker rechtzeitig hochzog, und ein Net Drive Lams, der mit seinem Rückhand-Abschluss jedoch am Beinschoner des Torhüters hängenblieb (jeweils 34.). Die Slowenen machten das halbe Dutzend voll: Anže Prostor ging um das Tor und spielte an die linken Hashmarks ab, von wo aus Maks Selan per Direktabnahme in die lange Ecke einsendete (37.). Erik Pance glitt mit einem Doppelhaken durch das Zentrum, scheiterte dann aber an Michael Sicher (38.), auf der Gegenseite brachte Stefan Klassek die Scheibe von der rechten Halfwall aus zum an den Torraum eingelaufenen Nejc Burgar, der sie dort jedoch nicht unter Kontrolle brachte (40.).

Der Schlussabschnitt gestaltete sich dann wesentlich weniger spektakulär, Fernschüsse von Marinković (43.) und Jezovšek (44.) hielt Sicher ohne Probleme, dann reagierte Anže Prostor auf ein Sunitsch-Vergehen mit dem hohen Stock in Form zahlreicher Faustschläge gegen den KAC-Kapitän, für die ihn die Schiedsrichter unter die Dusche schickten (45.). In der folgenden „Vier-gegen-Vier“-Phase konnte Gašper Seršen einen Querpass des über die rechte Seite tief gegangenen Žan Jezovšek nicht verwerten (47.), die drei anschließenden Powerplay-Minuten für die Gäste erlebten nur einen einzigen Torschuss, den Yannic Pilloni aus der Distanz zu mittig auf Žan Us brachte (49.). Treffer Nummer sieben wurde von einem Wristshot von der blauen Linie aus, abgegeben von Maks Selan, eingeleitet, der Abpraller sprang genau zu Grega Pazlar, der aus kurzer Distanz seinen ersten AHL-Karrieretreffer erzielen konnte (51.).

Žan Špari Leben spielte nach Net Drive über die linke Seite noch zu Lovro Kumanović quer, der jedoch nur die Schulter Michael Sichers fand (53.). In einer 69-sekündigen Phase doppelter numerischer Überlegenheit ergab sich für das Future Team keine echte Einschussgelegenheit, als Jesenice den ersten seiner ausgeschlossenen Spieler wieder zurück auf das Eis gebracht hatte, kam Erik Svetina zur Solo-Möglichkeit über halblinks, die vom rot-weißen Schlussmann aber vereitelt werden konnte (57.). Noch im Powerplay wurde Oliver Lam von der verlängerten Torlinie aus bedient, setzte seinen aufgeknieten Onetimer von zwischen den Hashmarks aus allerdings nur auf den Torhüter der Slowenen (57.), die damit zu einem ungefährdeten 7:1-Heimsieg kamen. (HB)