Am Freitag kommt der HK Olimpija Ljubljana, mit dem sich die Rotjacken schon in der Pre-Season duellierten, in die Heidi Horten-Arena, kac.at stellt den slowenischen Klub im Detail vor.

Der Klub:

In Ljubljana wird seit Ende der 1920er-Jahre Eishockey gespielt, das erste Spiel in der Stadt bestritt der (damals als SK Ilirija firmierende) Klub am 21. Februar 1932 gegen den Klagenfurter Athletiksport-Club. Nach mehreren Umbenennungen im Verlauf der Jahrzehnte trat der Verein ab 1962 als Olimpija Ljubljana auf, bis in die Gegenwart waren die Grün-Weißen auf freundschaftlicher Ebene wie auch in verschiedensten Bewerben Wettspielgegner der Rotjacken. Als HDD Olimpija kam der Klub 2007, ein Jahr nach dem Lokalrivalen aus Jesenice, in die damalige EBEL, in der man mit dem Einzug in die Finalserie umgehend für Furore sorgte. An diesen Erfolg konnten die Grünen Drachen danach nie wieder anschließen, in sieben der folgenden neun Saisonen beendeten sie den Grunddurchgang im letzten Drittel der Tabelle, am Ende der sportlichen und vor allem wirtschaftlichen Abwärtsspirale stand das Aus des Klubs im Jahr 2017.

Das Profieishockey in Sloweniens Hauptstadt wurde ab diesem Zeitpunkt im HK Olimpija, der 2004 aus dem HDD ausgegliederten Nachwuchsabteilung, fortgeführt. Vier Jahre lang spielte man erfolgreich (zwei Meistertitel, ein Viertelfinal-Aus, ein pandemiebedingter Saisonabbruch) in der Alps Hockey League, ehe man im Sommer 2021 in die nunmehrige win2day ICE Hockey League aufgenommen wurde. Erneut sorgte Grün-Weiß in seinem Premierenjahr für positive sportliche Schlagzeilen, auf Rang sechs im Grunddurchgang folgte ein recht unglückliches Viertelfinal-Aus im siebten und entscheidenden Spiel gegen den EC VSV. Die vergangene Spielzeit gestaltete sich für Sloweniens einzigen ICE-Vertreter dann wesentlich durchwachsener, die saisonale Winning Percentage Olimpijas halbierte sich (von 50,9 auf 27,1 Prozent) nahezu, am Ende fehlten ganze 17 Punkte auf einen Pre-Playoff-Platz.

Aktuelles:

Die Grünen Drachen starteten sehr gut in ihre dritte ICE-Saison, in fünf der ersten sieben Partien konnten sie Punkte eingefahren. Danach setzte es für den HK Olimpija Ljubljana allerdings vier Niederlagen in regulärer Spielzeit hintereinander, drei davon auf eigenem Eis. Dabei bestätigte sich ein Trend, der den Slowenen zu schaffen macht: Sie sind aktuell die einzige Mannschaft in der Liga, die noch kein Heimspiel gewinnen konnte. Saisonübergreifend gestaltet sich die grün-weiße Bilanz in der Hala Tivoli noch wesentlich düsterer, Olimpija hat vor heimischem Publikum seit 2. Dezember nicht mehr gewonnen, 18 Niederlagen in Folge stehen derzeit zu Buche. Wesentlich besser läuft es in der Fremde, in der man 14 seiner heuer bislang 15 gewonnenen Zähler verbucht hat. Auch ihr letztes Auswärtsspiel konnte die Truppe von Head Coach Antti Karhula für sich entscheiden – und zwar in eindrucksvoller Manier: Am Sonntag setzten sich die Drachen bei Asiago Hockey mit 5:0 durch. Dabei gelang ihnen auch ihr erst vierter Überzahltreffer der laufenden Saison, mit lediglich 9,3 Prozent ist Ljubljanas Effizienz im Powerplay allerdings unverändert deutlich unterdurchschnittlich.

Spieler im Fokus:

Die teaminterne Scorerwertung beim HK Olimpija wird aktuell von Trevor Gooch angeführt, der bislang acht Zähler, die sich zu gleichen Teilen aus Toren und Assist speisen, gesammelt hat. Der US-Amerikaner, der im Sommer als aktueller dänischer Meister nach Slowenien gewechselt war, hatte auch wesentlichen Anteil am jüngsten Kantersieg seines Teams in Asiago, als er alle aufgebotenen Stürmer in Time-on-Ice (21:03 Minuten), Torschussversuchen (zehn) und Torschüssen (sechs) anführte. In bestechender Form präsentierte sich zuletzt auch der Ex-Salzburger Aljaž Predan, der in den beiden Partien am vergangenen Wochenende insgesamt vier Scorerpunkte verbuchte und in Asiago auch für die meisten Eintritte seines Teams in die Offensivzone (acht) verantwortlich zeichnete. Im Angriffsspiel der Slowenen ebenfalls eines zentrale Rolle nimmt Rok Kapel, ehemaliger Topscorer des Future Teams des EC-KAC, ein: Der Stürmer erzielte seit seinem Wechsel von Klagenfurt nach Ljubljana schon (insgesamt 24) Treffer gegen neun verschiedene ICE-Teams, jedoch gelang ihm noch nie ein Torerfolg gegen die Rotjacken.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die Geschichte an zwischen Ljubljana und Klagenfurt ausgetragenen Eishockeybegegnungen reicht über 91 Jahre zurück, in einem Bewerbsspiel standen sich Grün-Weiß und Rot-Weiß erstmals im Oktober 1969 im Alpenpokal gegenüber. In den Jahrzehnten seither kam es zu zahlreichen Duellen sowohl freundschaftlicher Natur als auch in insgesamt acht(!) verschiedenen Bewerben. Mit dem heutigen HK Olimpija duellierte sich der EC-KAC erst seit dem Einstieg der Slowenen in die win2day ICE Hockey League. Dort kam es bislang zu acht direkten Konfrontationen, sechs davon gingen an die Kärntner. Meist hatten die Grünen Drachen veritable Probleme hinsichtlich ihrer offensiven Produktivität: Zwar gingen sie nie ganz leer aus, in fünf der acht Spiele gelang ihnen jedoch nur ein Treffer, insgesamt verbuchten sie lediglich 13 Torerfolge (denen insgesamt 27 der Rotjacken gegenüberstanden). In der vergangenen Saison gewann der EC-KAC alle vier Duelle, auch jedes seiner letzten drei Heimspiele gegen Olimpija endete für Österreichs Rekordmeister mit einem Sieg.