Die Vienna Capitals haben aktuell die längste Niederlagenserie ihrer Klubgeschichte zu Buche stehen, kac.at stellt den nächsten Gegner der Rotjacken im Detail vor.

Aktuelles:

Die Vienna Capitals stecken trotz des noch frühen Zeitpunkts im Saisonverlauf in einer veritablen Krise: Nach gutem Saisonstart mit drei Siegen in den ersten vier Runden leitete eine Overtime-Heimniederlage gegen Fehérvár AV19 im letzten Spiel im Monat September eine Trendumkehr ein, seither folgten sieben Partien gänzlich ohne Punkt. Das 1:6 beim HC Pustertal am Samstag hatte damit historische Dimension, der achte Verlust in Folge bedeutete neuen Negativrekord in der 22-jährigen Klubgeschichte. Dieser resultierte in der am Montag bekanntgegebenen Beurlaubung von Head Coach Marc Habscheid, einem in der Bundeshauptstadt traditionell sehr seltenen Vorgang: In nur zwei von 22 Spielzeiten (2003/04 Kurt Harand und 2014/15 Tom Pokel, jeweils Giacinto Boni als Nachfolger) wechselten die Capitals während der Saison ihren Cheftrainer. Kamen die insgesamt nur acht Vorgänger Habscheids auf im Schnitt 161 Ligaspiele an der Bande, waren es beim Kanadier lediglich deren zwölf. Interimsmäßig wird die Mannschaft nun vom bisherigen Assistant Coach Christian Dolezal geführt, der diese Rolle bereits kennt: In der für den EC-KAC wenig ruhmreichen Viertelfinalserie 2022 stand der Wiener aufgrund der Quarantäne von Dave Barr für zwei Partien in der Hauptverantwortung (ehe er selbst erkrankte und in Spiel sieben von Philipp Ullrich ersetzt wurde).

Spieler im Fokus:

Viele Augen werden am Mittwoch auf Rok Tičar gerichtet sein, der nach dreieinhalb Jahren beim EC-KAC, bei dessen Titelgewinn 2021 er eine Schlüsselrolle einnahm, erstmals ein Heimspiel im Trikot der Vienna Capitals gegen Klagenfurt bestreiten wird. Der Mittelstürmer (drei Tore, sechs Assists) ist aktuell die Nummer zwei in der teaminternen Scorerwertung Wiens, sein derzeitiger Punkteschnitt pro Spiel (0,75) liegt jedoch knapp 16 Prozent unter jenem aus seiner Zeit in Kärnten (0,89). Einen Zähler mehr hat Linienkollege Trevor Cheek (vier Treffer, sechs Vorlagen) auf seinem Konto, der eher unbewegliche Flügelstürmer verfügt aktuell aber auch über die deutlich negativste Plus/Minus-Bilanz im gesamten Kader (-14). Im jüngsten Duell mit dem EC-KAC als Torschütze in Erscheinung getreten ist Sommer-Neuzugang Leon Wallner, der sich im weiteren Verlauf der Anfang Oktober ausgetragenen Partie in Klagenfurt jedoch verletzte und erst am vergangenen Wochenende in das Capitals-Lineup zurückkehrte. Den Rotjacken in den vergangenen 15 Saisonen – da allerdings noch im Trikot Salzburgs – stets ein großer Gegner war Dominique Heinrich: Der Verteidiger, das Um und Auf in Wiens Spieleröffnung, leistete in den ersten sieben Saisonspielen ebenso viele Torvorlagen, war seither aber verletzungsbedingt ebenfalls zum Zuschauen verurteilt.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 bestritt der EC-KAC nur gegen den EC Salzburg, mit dem es 163 Konfrontationen gab, mehr Spiele als gegen die Vienna Capitals: Von den insgesamt 155 direkten Duellen mit Wien konnten die Rotjacken die Mehrheit von 84 zu ihren Gunsten entscheiden, 71 Mal setzten sich die Donaustädter durch. Gegen die traditionell heimstarken Capitals kann der Rekordmeister auch auf eine sehr solide Auswärtsbilanz verweisen, von den bislang 78 Begegnungen in der nunmehrigen Steffl Arena gewannen beide Teams jeweils 39. In der jüngeren Vergangenheit schnitt der EC-KAC gegen den Klub aus der Bundeshauptstadt meist recht gut ab: Von den letzten 20 gegeneinander ausgetragenen Partien im Grunddurchgang gewann Klagenfurt satte 15, zudem verbuchte Rot-Weiß bei drei der fünf Niederlagen in diesem Zeitraum zumindest einen Punkt. Auf Wiener Eis standen die Rotjacken nach nur drei ihrer jüngsten 15 Auftritte mit gänzlich leeren Händen da, beim bislang letzten mussten sie sich Anfang Januar allerdings (mit 1:4) klar geschlagen geben.

KAC-VIC (03.10.2023)KAC-VIC (03.10.2023)

Das letzte Duell:

Nachdem die Vienna Capitals das in Klagenfurt ausgetragenen Pre-Season-Duell mit dem EC-KAC Ende August mit 5:2 zu ihren Gunsten entschieden hatten, setzten sich die Rotjacken in der bislang einzigen Liga-Begegnung 2023/24 am 3. Oktober mit dem gleichen Resultat durch. Wiens frühe 2:0-Führung durch Leon Wallner und Lukas Piff nach nur gut sieben Minuten glichen Paul Postma und Matt Fraser noch vor der ersten Pause aus, ein Doppelpack von Thomas Hundertpfund im Mitteldrittel und ein Empy Net-Treffer von Lukas Haudum sorgten für drei rot-weiße Punkte. Die Kagraner dominierten in dieser Begegnung in der Kategorie Faceoffs, nur 34,5 Prozent der Anspiele – niedrigster Wert der bisherigen Saison – gingen an die Rotjacken. Dies bedingte auch ein Capitals-Übergewicht in Sachen Scheibenbesitz (57,8 Prozent der Zeit bei Even Strength), das von den Wienern allerdings nur in sehr beschränktem Ausmaß in Gefährliches oder gar Zählbares umgemünzt werden konnte: Kein anderer Gegner in der laufenden Spielzeit kam in Spielen gegen den EC-KAC auf weniger Torschüsse aus dem Slot (fünf). Auch die insgesamt nur 38 Torschussversuche der Caps entsprachen einem unterdurchschnittlichen Wert, der im bisherigen Saisonverlauf aus der Gruppe der jeweiligen Gegner der Klagenfurter nur von den Pioneers Vorarlberg unterboten wurde.

Spielbericht: „Rotjacken drehen Heimspiel gegen Wien“ (kac.at, 03.10.2023)