Die Rotjacken verbuchten in den eröffnenden 76 Sekunden der Partie zwei Stangenschüsse, in Führung gingen sie erst später im ersten Abschnitt, als Strong am Forecheck einen Fehlpass provozierte und der so inszenierte Bischofberger aus dem Slot einsendete. In Richtung des EC-KAC kippte die Begegnung durch das unbeschadete Überstehen von fast sieben Unterzahlminuten in Folge, vorne verdoppelte Muršak nach feinem Postma-Querpass den rot-weißen Vorsprung. Im Schlussdrittel agierten die Klagenfurter insbesondere im Powerplay ungenau, spät in der Partie trafen sie dennoch zwei weitere Male ins Tor: Fraser per Empty Net-Treffer und Bischofberger erneut aus dem Zentrum fixierten den 4:0-Erfolg, der das erste ICE-Shutout in der Karriere von Eigenbau-Torhüter Florian Vorauer bedeutete.
Drittel 1
Die Rotjacken starteten gleich mit zwei Großchancen in die Partie. Zuerst brachte Nick Petersen die Scheibe zum Tor, Manuel Ganahl und Jan Muršak stocherten am Crease nach, der Pfosten verhinderte aber den frühen Führungstreffer (1.). Nur wenige Sekunden später spielte Johannes Bischofberger den Puck tief am linken Flügel positioniert an die lange Stange zu Simeon Schwinger, der erneut Metall traf, Thomas Hundertpfund konnte den Nachschuss nicht im Kasten unterbringen (2.). In der fünften Minute hatte Jan Muršak von rechts aus das Auge für Steven Strong im hohen Slot, David Madlener wurde vom Schuss getroffen, Julian Payr kehrte den Puck aus dem Torraum, bevor ihn Muršak einkehren konnte. Die erste konkrete Pioneers-Chance ergab sich in Überzahl, Steven Owre versuchte es mit einem Handgelenksschuss von rechts aus, Florian Vorauer war dran, konnte aber nicht freezen, dann nahm Clayton Kirichenko einen verdeckten Schuss von der blauen Linie aus, die Scheibe wurde abgelenkt und landete im Fangnetz (6. bzw. 7.). Nachdem Guus van Nes im Konter ein Woger-Zuspiel an der langen Ecke vorbei gesetzt und Florian Vorauer einen noch abgelenkten Nick Pastujov-Schuss entschärft hatte (9. bzw. 10.), gingen die Klagenfurter in der elften Minute in Führung.
Von Strong gekonnt unter Druck gesetzt, spielte Kirichenko von der Halfwall aus direkt auf das Blatt von Johannes Bischofberger im Zentrum und der Vorarlberger klopfte das Spielgerät aus dem Handgelenk und über den Blocker von Madlener hinweg in die Maschen. In der 15. Minute steckte Hundertpfund schön auf den Torschützen durch, der Kirichenko mit einem Haken von rechts nach innen stehenließ, dann aber an der langen Ecke vorbeischoss. Nachdem Paul Postma über die rechte Seite ins Angriffsdrittel wollte, die Scheibe allerdings bei Patrick Spannring hängengeblieben war, stürmte dieser in Richtung Klagenfurter Tor und brachte einen Handgelenksschuss von links aus an, den Florian Vorauer mit der Schulter entschärfte (18.). In der Schlussminute des ersten Drittels arbeitete Simeon Schwinger gut in der Rundung und beförderte den Puck dann in den hohen Slot zu Steven Strong, der erfolglos blieb. Es ging sofort in die andere Richtung über Micheal Pastujov, der am Ende seines Breakaways das Tor verfehlte. Postwendend kam auch der EC-KAC zur Solo-Chance durch Johannes Bischofberger, aber auch er verzog und setzte den Puck vom rechten Flügel aus an der langen Ecke vorbei (jeweils 20.).
Drittel 2
Die Rotjacken nahmen ein fast zweiminütiges Überzahlspiel mit in den Mittelabschnitt, mit Ablauf der Strafe wurde Johannes Bischofberger wunderschön von Jesper Jensen Aabo am Crease bedient und wollte in die Maschen abtropfen lassen, aber David Madlener reagierte schnell und konnte parieren (22.). In der 25. Minute fasste der Däne dann nach einem Check gegen den Kopf von Guus van Nes fünf Strafminuten plus eine Spieldauer-Disziplinarstrafe aus, Nick Petersen und Daniel Woger tauschten anschließend noch Nettigkeiten aus und mussten ebenso jeweils für zwei Minuten raus. Im Powerplay brachten die Gäste den Puck zum Tor, Paul Postma lenkte am Crease gefährlich ab, aber Florian Vorauer hatte aufgepasst (26.), anschließend bekam Rot-Weiß die Scheibe nicht aus der Zone, die Vorarlberger drückten auf den Ausgleich, schlussendlich brachte Steven Owre einen Handgelenksschuss aus dem Slot aufs Tor, aber Florian Vorauer parierte (27.). Nachdem Luka Maver per Wristshot von links aus gescheitert war, kam das Team von Kirk Furey und David Fischer in Unterzahl zu einer Möglichkeit:
Marcel Witting blockte in der Defensivzone einen Schuss von Nick Pastujov und lief zum Konter an. Er bediente Niki Kraus, der über rechts steil zum Tor zog, David Madlener machte die kurze Ecke zu und Marcel Witting scheiterte am Rebound mit der Rückhand (29.). Immer noch mit einem Mann weniger auf dem Eis agierend, nahm Steven Strong den Schuss aus dem Slot, er traf Niki Kraus und konnte den zweiten Rebound erneut nicht über die Linie schieben (30.). Nach einem weiteren überstandenen Penalty Killing, also insgesamt knapp sieben Unterzahl-Minuten in Serie ohne Gegentreffer, nahm David Maier den Schuss von der blauen Linie aus, Jan Muršak fälschte am Torraum hauchdünn über die Querlatte ab. (33.). Simeon Schwinger konnte einen Hundertpfund-Pass von hinter dem Kasten aus per Onetimer nicht im Tor unterbringen (34.). In der 37. Spielminute konnten die Rotjacken ihren Vorsprung schließlich ausbauen: Nach Übergabe mit Nick Petersen am rechten Flügel legte Paul Postma die Scheibe diagonal an den langen Pfosten zu Jan Muršak, der die Scheibe direkt nahm und unter das Tordach setzte.
Drittel 3
Auch in den von Strafen geprägten Schlussabschnitt startete der Rekordmeister mit einem mitgenommenen Überzahlspiel: Lukas Haudum spielte den Querpass an den linken Flügel zu Nick Petersen, dessen Schuss am Blocker von David Madlener landete, ehe es der Kanadier aus kurzer Distanz mit einem Rückhandschuss versuchte, doch auch diesen konnte der Vorarlberger Schlussmann entschärfen (jeweils 42.). Thomas Hundertpfund schob den Abpraller eines Unterweger-Fernschusses nur um Zentimeter am Kasten vorbei (43.). Während einer doppelten numerischen Überlegenheit wurde Jan Muršak per Diagonalpass für den Onetimer vom linken Faceoff-Kreis aus in Szene gesetzt, David Madlener machte die Seitwärtsbewegung mit und packte einen tollen Desperation Save mit dem Blocker aus (45.). Abermals mit einem Mann mehr auf dem Eis brachte Johannes Bischofberger die Scheibe per Slap-Pass von rechts aus an den Torraum zu Manuel Ganahl, der nicht einschieben konnte, kurz darauf bediente der Letztgenannte von hinter dem Gehäuse aus Thomas Hundertpfund im Slot, aber auch der Kapitän konnte seinen Ex-Kollegen Madlener nicht überwinden (47. bzw. 48.).
Ihrerseits im Powerplay agierend, kamen die Pioneers zu einer Möglichkeit über Guus van Nes, dessen Schuss von Linksaußen aus von Daniel Woger gefährlich abgelenkt wurde, Florian Vorauer war einmal mehr zur Stelle (52.). In der 55. Spielminute setzte van Nes einen Schuss vom rechten Faceoff-Kreis aus an die Stange, ein Blueliner von Kirichenko blieb vor dem Klagenfurter Tor hängen, die Vorarlberger konnten den Puck jedoch nicht über die Linie befördern. Die Pioneers nahmen knapp zwei Minuten vor dem Ende ihren Torhüter vom Eis – nach nur acht Sekunden trafen die Rotjacken in Person von Matt Fraser zum 3:0, der Kanadier hatte den Puck nach Muršak-Zuspiel von der neutralen Zone aus ins verwaiste Tor befördert (59.). In der letzten Spielminute gelang den Hausherren dann doch noch ein Powerplay-Treffer: Simeon Schwinger brachte den schönen Pass von der rechten Halfwall aus zur Mitte zu Johannes Bischofberger, der aus dem Slot via Pfosten zum 4:0 traf (60.) und die bereits stehenden Ovationen des Klagenfurter Publikums somit weiter befeuerte. (NP)
Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:
„Das erste Drittel war eigentlich nicht Fisch und nicht Fleisch, wir waren da ein wenig auf der Suche nach einem höheren Gang, auf den wir schalten können. Im zweiten Abschnitt war diese lange Phase numerischer Unterlegenheit ein sehr, sehr wichtiger Faktor für unsere Mannschaft, da haben die Jungs ihre Körper und ihre Seelen reingeworfen, wir bekamen starke Paraden von Florian Vorauer. Diese Sequenz hat uns zusammengeschweißt, wir fühlten uns wie eine Einheit, das war sehr wichtig für uns. Im dritten Drittel waren wir etwas schlampig, damit haben wir Erreichtes gefährdet, aber am Ende hat es mit dem Sieg geklappt. Ein großer Doppelpack von Johannes Bischofberger, ein ebenso großes Shutout von Florian Vorauer – einfach wunderbar. Wir sind mit unseren Gedanken aber schon bei der Vorbereitung auf den Sonntag, um sicherzustellen, dass wir unsere guten Resultate aus Heimspielen nun endlich auch auswärts einfahren.“