Auf einen schwachen Start folgten im Heimspiel des EC-KAC gegen die Vienna Capitals fünf unbeantwortete Treffer der Rotjacken, das 5:2 war der dritte Sieg im dritten Heimspiel der Saison.

Die Gäste aus Wien überraschten die Rotjacken mit einem aggressiven Start, der nach nur gut sieben Minuten auch mit einer 2:0-Führung belohnt wurde: Wallner verwertete den Rebound eines Drugge-Schusses aus kurzer Distanz und Piff sendete einen Wristshot aus dem Zentrum ein. Danach reorganisierte sich der EC-KAC, noch vor dem ersten Kabinengang war das Score ausgeglichen: Postma vom linken Rückraum und Fraser vom hinteren Ende des linken Anspielkreises aus trafen jeweils durch den Verkehr. Im zweiten Abschnitt brachte Hundertpfund die Gastgeber mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße, er verwertete zunächst den Abpraller eines Bischofberger-Abschlusses, dann seinen eigenen. Wien kam im weiteren Verlauf des Mitteldrittels zu guten Gelegenheiten, die allesamt bei Engstrand gut aufgehoben waren, brachte im dritten Durchgang dann aber kaum mehr Konkretes aufs Eis. Haudum fixierte mit einem Empty Net-Treffer den Endstand.

Drittel 1

In der zweiten Minute kamen die Wiener zu ihrer ersten guten Möglichkeit: Hampus Eriksson setzte Evan Weinger mit einem Steilpass in Szene, der zog zum Tor, aber Steven Strong rettete direkt vor Christian Engstrand mit dem Schläger. Nur wenige Sekunden später gingen die Capitals jedoch schon in Führung: Oskar Drugge nahm den Schuss aus der Distanz, den Leon Wallner vor dem Kasten tippte, Engstrand konnte parieren, aber der junge Österreicher war im Nachschuss erfolgreich (2.). Bei numerischer Überlegenheit kamen die Klagenfurter zu einer Großchance: Thomas Hundertpfund bediente im Slot Simeon Schwinger, dessen Direktabnahme aber zur Beute von Goalie Stefan Stéen wurde (5.). Nachdem Finn van Ee das Spielgerät an der rechten Bande gegen Eriksson erobern konnte, seinen Abschluss aber an der kurzen Ecke vorbei setzte, entschärfte Christian Engstrand einen Twarynski-Schuss von rechts aus mit dem Blocker (jeweils 6.). In Spielminute acht führte ein fataler Turnover der Rotjacken zum nächsten Gegentreffer: Christof Kromp bediente halb-rechts Lukas Piff, der Christian Engstrand mit einem satten Schuss unter dem Blocker hindurch bezwingen konnte.

Nach gutem Forecheck von Oliver Lam und Finn van Ee zog der Letztgenannte aus der Tiefe vor das Tor, hebelte das Spielgerät aber mit der Rückhand knapp an der langen Ecke vorbei, bevor Tobias Sablattnig den Puck aus dem linken Faceoff-Kreis nur an die Kreuzecklatte zimmerte (jeweils 10.). In der elften Minute kamen die Rotjacken aber zum Anschlusstreffer: Simeon Schwinger fungierte vor Stéen als Screen, Paul Postma wartete im linken Rückraum und platzierte seinen Handgelenksschuss dann in der kurzen Ecke (11.). Bei numerischer Überlegenheit hatte Lukas Haudum hinter dem Kasten das Auge für den am Crease lauernden Matt Fraser, dieser konnte den Puck per Direktabnahme aber nicht über die Linie drücken (14.), bevor die Klagenfurter, erneut im Powerplay agierend, zur nächsten Großchance kamen: Manuel Ganahl nahm eine Hundertpfund-Vorlage aus der Luft und spielte aus spitzem Winkel von rechts aus quer an den langen Pfosten zu Niki Kraus, der jedoch nicht in die Maschen abtropfen lassen konnte (18.). Kurz nach Ablauf der Strafe gelang dem EC-KAC dann der Ausgleichstreffer: Jan Muršak verstellte dem Wiener Schlussmann perfekt die Sicht, sodass Matt Fraser das Spielgerät von links aus satt in der kurzen Ecke platzieren konnte (19.).

Drittel 2

Mit Ablauf der aus dem Startdrittel mitgenommenen Strafe gegen Tobias Sablattnig liefen die Rotjacken zum Konter an: Thomas Hundertpfund legte von links aus zur Mitte zu Johannes Bischofberger, der am Schoner von Stefan Stéen hängenblieb, aber der Kapitän war am Rebound erfolgreich (22.). Unmittelbar danach brachte Niki Kraus einen schönen Pass aus der Tiefe in den Slot zu Simeon Schwinger, der den Wiener Keeper per Onetimer allerdings nicht bezwingen konnte (22.). Nachdem ein für Nick Petersen gedachter Fraser-Pass am Blatt von Lukas Kainz gelandet war, schickte dieser Evan Weinger auf die Reise, der über die rechte Seite zum Tor zog, Christian Engstrand klopfte den Angreifer die Scheibe aber mit einem gekonnten Poke Check vom Schläger (23.). In der 27. Minute überlief Lukas Haudum in der neutralen Zone Mario Fischer und lief zum Partial Breakaway an, der Wiener zog mit einem Stockschlag die Notbremse und bescherte den Klagenfurtern das nächste Überzahlspiel (27.). Nachdem Simeon Schwinger bei numerischer Überlegenheit ein Ganahl-Zuspiel im Slot per Direktabnahme nicht ausnutzen konnte (29.), erhöhten die Klagenfurter in der 32. Minute doch auf 4:2:

Zuerst chippte der EC-KAC die Scheibe aus der Defensivzone, was Manuel Ganahl für das Breakaway in Szene setzte, er scheiterte am Wiener Goalie, aber über Bischofberger und Postma landete das Spielgerät am Torraum bei Thomas Hundertpfund, der seinen eigenen Rebound über die Linie drückte. Dieser Treffer beendete auch den Arbeitstag von Stefan Stéen, der fortan von Sebastian Wraneschitz ersetzt wurde. Niki Hartl spielte in der nächsten Offensivszene den Querpass von rechts aus an den langen Pfosten zu Patrick Antal, der das Spielgerät nicht im Tor unterbringen konnte (35.). Im Capitals-Powerplay entschärfte Christian Engstrand einen Tičar-Schuss vom rechten Faceoff-Kreis aus und wies auch Trevor Cheek am Rebound in die Schranken (35.). In der 37. Minute liefen die Gastgeber zum “Drei-auf-Zwei“-Konter an, Clemens Unterweger spielte von links aus quer zu Niki Kraus, dessen Direktschuss aufs halbleere Gehäuse von Pallierers Schläger am Tor vorbei abgefälscht wurde. Kurz vor Drittelende fingen sich die Klagenfurter nach einem schlimmen Turnover neben dem eigenen Kasten direkt auf das Blatt von Rok Tičar fast den Anschlusstreffer ein, der ehemalige KAC-Akteur brachte das Spielgerät zum Tor, die Wiener stocherten nach, bleiben aber erfolglos. Aus dieser Situation resultierte eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Maier, ihm folgte kurz darauf ein Teamkollege aufgrund eines inkorrekten Spielerwechsels (39. bzw. 40.).

Drittel 3

Die Capitals kamen während einer mehr als eine Minute andauernden doppelten Überzahl zu keiner einzigen wirklichen Torchance, Rok Tičar traf lediglich vom rechten Flügel aus das Außennetz (41.). Anschließend plätscherte das Spiel ohne nennenswerte Szenen dahin, bis Lukas Haudum in der 50. Minute einen Schuss von Rechtsaußen aus nahm, Sebastian Wraneschitz war mit dem Schoner zur Stelle, Manuel Ganahl kam nicht an den Abpraller. Nachdem Christian Engstrand einen Fischer-Wristshot aus dem hohen Slot mit dem Catcher entschärft hatte (52.), musste Patrick Antal wegen Haltens gegen Lukas Haudum in die Kühlbox (54.). In Überzahl scheiterte Nick Petersen mit der Rückhand am Crease stehend, dann spielte Jan Muršak in den hohen Slot für den Onetimer von Paul Postma, der in der Fanghand des Keepers landete (jeweils 55.).

In der nächsten Szene passte Nick Petersen von Linksaußen aus an den langen Pfosten zu Jan Muršak, der aus spitzem Winkel etwas zu wenig Richtung auf die Scheibe brachte (56.). Knapp drei Minuten vor Spielende nahmen die Capitals ihren Torhüter vom Eis und versuchten es mit sechs Feldspielern: Thomas Hundertpfund spielte aus der Drehung von der linken Halfwall aus in Richtung Tor, traf dabei nur den Pfosten, der Puck landete im Slot bei Niki Kraus, dessen Direktschuss auf den eigentlich verwaisten Kasten von Trevor Cheek sehenswert geblockt wurde (58.). 80 Sekunden vor dem Ende fixierte schließlich Lukas Haudum mit dem Empty Net-Treffer von der eigenen Defensivzone aus den verdienten 5:2-Endstand für den EC-KAC. (NP)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Wir hatten natürlich keinen guten Start, obwohl wir es nicht hätten sein sollen, wirkten wir überrascht vom Druck, den insbesondere die jungen Spieler aus den Reihen der Capitals aufbauten. Wien war eisläuferisch besser, wir hinkten hinterher. Wir denken aber, dass unsere Mannschaft sehr widerstandsfähig, robust und abgeklärt ist, dass sie mit solchen Situationen umgehen kann. Es gab im ersten Powerbreak ein paar Adaptierungen, danach lief es besser bzw. liefen wir und unser Motor besser. Im zweiten Drittel nutzten wir Gelegenheiten, die sich uns boten, und im dritten Abschnitt zeigte sich wieder die angesprochene Erfahrung und Ruhe, da gelang es uns, das Spiel förmlich abzudrehen und kaum etwas zuzulassen. Für unsere Mannschaft war dieser Sieg und die Art und Weise, wie wir ihn geholt haben, sehr wichtig, nach einem emotionalen Spiel in Villach, das verlorenging, wollten wir uns zurückmelden und das ist uns gelungen. Wir hoffen, dass uns das beim Finden unseres Rhythmus einen Schritt weitergebracht hat, jetzt gibt es einen freien Tag zur Regeneration und dann widmen wir uns den Aufgaben am Wochenende.“

ICE Hockey League, 8. Runde
03. Oktober 2023 / 19:15 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 3.448 Zuschauer
ICE
EC-KAC
5
:
2
(2:2, 2:0, 1:0)
Vienna Capitals
Schiedsrichter
Fichtner (AUT), Smetana (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Engstrand (Vorauer) Postma-Strong, Maier-Unterweger, Vallant-Sablattnig Petersen-Muršak-Fraser, Ganahl-Hundertpfund-Bischofberger, Kraus-Haudum-Schwinger, van Ee-Witting-Lam
Fehlende Spieler
Jensen Aabo, Gomboc, Herburger, Hochegger, Obersteiner (alle verletzt), Dahm (angeschlagen), Preiml (Future Team)
Torfolge
0:1 Leon Wallner (01:44/Oskar Drugge, Lukas Kainz) 0:2 Lukas Piff (07:05/Christof Kromp) 1:2 Paul Postma (10:15/Lukas Haudum, Niki Kraus) 2:2 Matt Fraser (18:33/Nick Petersen, Steven Strong) 3:2 Thomas Hundertpfund (21:29/Johannes Bischofberger) 4:2 Thomas Hundertpfund (31:18/Paul Postma, Johannes Bischofberger) 5:2 Lukas Haudum (58:40/EN)