Den frühen, nach nur 91 Sekunden von Hughes, dem Mann des Spiels, erzielten Treffer des EC VSV beantwortete Klagenfurt mit einer Powerplay-Tor Frasers. Auch Villach schrieb in Überzahl an, Hancock kehrte aus kurzer Distanz ein. Im zweiten Durchgang kamen die Gastgeber durch einen zweiten Treffer bei numerischem Vorteil zur „Zwei-Tore-Führung“, von Postmas Schläger aus rutschte der Versuch von Desjardins über die Linie. Danach übernahmen die Rotjacken die völlige Kontrolle über die Begegnung, für den Anschlusstreffer sorgte nach einer feinen Kombination seiner Linie Ganahl vom Crease aus. Der Schlussabschnitt spielte sich fast gänzlich im Angriffsdrittel des EC-KAC ab, der aber beste Chancen nicht nutzen konnte, sodass Hughes aus Villachs einziger konkreter Torchance in den finalen 20 Minuten heraus für den Endstand sorgen konnte.
Drittel 1
Früh im Spiel flog die Ganahl-Deflection eines Postma-Schlenzers von der rechten Halfwall aus ebenso knapp über die Querlatte (1.) wie ein Hancock-Abschluss von den rechten Hashmarks aus (2.). Aus dem nächsten Angriff heraus ging der EC VSV bereits in Führung: Ein Rim-Versuch Unterwegers sprang vom Linesman in den rechten Rückraum zu Kevin Hancock, der sofort John Hughes am linken Flügel bediente. Der Stürmer zog bei freier Bahn diagonal zum Kasten und schob die Scheibe durch die Beine von Goalie Florian Vorauer (2.). Im ersten Überzahlspiel für die Rotjacken dauerte es nur sechs Sekunden, ehe der Ausgleichstreffer gelang: Paul Postma schlenzte aus der Distanz, Nick Petersen brachte noch zu wenig Richtung auf den Rebound, aber Matt Fraser drückte den Puck aus kurzer Distanz über die Linie (5.). Auf Seiten der Adler setzte Hughes von hinter dem Gehäuse aus Sabolič am Crease in Szene, der einen Rückhand-Haken anbrachte, die Scheibe dann aber flach am Tor vorbeischob (7.). In seinem ersten Powerplay kam auch Villach rasch zu einem Treffer: John Hughes kreuzte vom linken Flügel aus bis an den Torraum und versuchte, Florian Vorauer zu tunneln, der Puck schlüpfte dem Goalie durch die Beine und der neben dem Pfosten lauernde Kevin Hancock kehrte ein (8.). Die nächste Großchance für die Draustädter leitete ein Hundertpfund-Fehlpass in der neutralen Zone ein, John Hughes lief zum Solo an, scheiterte dieses Mal jedoch am Klagenfurter Goalie (9.).
Für einen Crosscheck ins Gesicht von Thomas Vallant wurde Alexander Rauchenwald unter die Dusche geschickt, das fünfminütige KAC-Powerplay eröffnete ein Scheibenverlust Vorauers hinter dem eigenen Tor gegen Maxa, aus dem der Villacher Stürmer jedoch kein Kapital schlagen konnte (12.). Dann verlagerten die Rotjacken das Geschehen in die Offensivzone: Thomas Hundertpfund jagte einen aufgeknieten Onetimer von den linken Hashmarks aus am Kasten vorbei, einen satten Muršak-Schuss von rechts musste Lamoureux prallen lassen, im Fallen schob Fraser die Scheibe hauchdünn neben das Tor (jeweils 13.). Simeon Schwinger schoss aus halbrechter Position zu mittig, kam aber an seinen eigenen Rebound, den er in das Außennetz klopfte (15.). Im zweiten blau-weißen Überzahlspiel der Partie bediente Wall an der verlängerten Torlinie Blaž Tomaževič, gegen den Florian Vorauer aber unten alles zumachte (17.). Andrew Desjardins wurde aus der Rundung bedient und schoss aus dem Zentrum, der KAC-Goalie machte sich breit und parierte erneut (18.).
Drittel 2
Ein in den Mittelabschnitt mitgenommenes Unterzahlspiel überstand Rot-Weiß mit vier Befreiungen gut, die einzige Gelegenheit war ein Katic-Schuss, den Mitspieler Desjardins blockte, Vorauer fuhr beim Hancock-Rebound den Beinschoner aus (21.). Als sich Hughes von hinter dem Gehäuse aus am Pfosten vorbei vor dieses schwindelte, war Klagenfurts Schlussmann aufmerksam und schloss die kurze Ecke (24.), bei einem weiten Rebernig-Diagonalpass an die lange Stange bekam Tomaževič das Spielgerät nicht unter Kontrolle (25.). Im vierten VSV-Powerplay der Partie dauerte es wie im ersten keine halbe Minute, ehe die Adler jubelnd abdrehen konnten: Andrew Desjardins scheiterte von den linken Hashmarks aus zunächst noch mit einer Direktabnahme, bekam den Puck aber von John Hughes zurück serviert und schob ihn in Richtung Tor, von Postmas Schlägerschaufel abgelenkt rutschte die Scheibe über die Linie (26.). Villach spielte weiterhin mit einem Mann mehr und setzte erneut Andrew Desjardins in Szene, seinen Onetimer vom tiefen Slot aus hielt Florian Vorauer jedoch bravourös mit dem Catcher (28.). Vom letztlich unbeschadet überstandenen Unterzahlspiel an nahmen die Rotjacken den Taktstock in dieser Begegnung an sich und gaben ihn auch bis zum Ende nicht mehr her:
Ein feiner Maier-Steilpass brachte die Solo-Chance für Lukas Haudum, der J.-P. Lamoureux verlud, das Spielgerät aber nur ans Metall setzte (30.). Bei einer Direktabnahme von Hundertpfund aus der Mitte war der Villacher Goalie mit der Spitze seiner Fanghand dran (31.), einen Schlenzer Muršaks aus ähnlicher Position parierte er ebenso (31.) wie einen Witting-Rebound von halbrechts (33.). Nachdem Florian Vorauer mit den Beinschonern dem vor ihm querenden Sabolič keine flache Einschussmöglichkeit geboten hatte, kamen die Rotjacken zum längst fälligen Anschlusstreffer: Johannes Bischofberger ließ in der neutralen Zone mit einer Körpertäuschung seinen Gegenspieler stehen und steckte auf Thomas Hundertpfund durch, dieser spielte vom rechten Flügel aus einen Backhand-Querpass an den Torraum, den Manuel Ganahl durch die Beine des Goalies hindurch in die Maschen abtropfen ließ (37.). Die letzte Offensivszene im zweiten Durchgang gehörte wieder den Hausherren: Elias Wallenta klopfte einen misslungenen Aufbaupass der Klagenfurter vor Vorauer aus der Luft und schoss, der KAC-Goalie besserte den Fehler seines Teamkollegen aber mit dem Blocker aus (38.).
Drittel 3
Der dritte Spielabschnitt war mit dem Prädikat Einbahneishockey zu beschreiben, die Partie verlagerte sich fast gänzlich und durchgängig in die Defensivzone Villachs. Bischofberger nahm hinter dem VSV-Kasten die Scheibe auf, über Ganahl gelangte sie zu Hundertpfund, der bei seinem aufgeknieten Onetimer unmittelbar vor dem Gehäuse aber über diese wischte (43.). Dann vergaben Nick Petersen und Jan Muršak jeweils aus kurzer Distanz, die Klagenfurter blieben im Angriff, an dessen Ende Matt Fraser im Fallen aussichtsreich aus dem Zentrum abzog, von einem gegnerischen Schläger wurde der Schuss gerade noch über das Ziel abgelenkt (46.). Johannes Bischofberger spielte aus der rechten Rundung einen Diagonalpass nach links zu Thomas Hundertpfund, der direkt übernahm, jedoch den Kasten verfehlte (50.), als Nick Petersen aus dem rechten Rückraum abzog und der Abpraller einkehrbereit vor Fraser und Muršak am Crease lag, klärte Lamoureux mit starkem Poke Check (52.).
Einmal mehr war es Kapitän Hundertpfund, der die nächste dicke Gelegenheit für seine Mannschaft einleitete, indem er in der rechten Ecke den Puck eroberte, sein Querpass fand am Torraum Bischofberger, von dem aus der Puck jedoch um Zentimeter flach an der Stange vorbei sprang (53.). Die gleiche Kombination brachte den Vorarlberger zwei Minuten später am linken Faceoff-Punkt in Position, bei freier Bahn versprang die Scheibe aber knapp vor der Annahme, sodass der Schuss zu zentral auf den im Schlussdrittel überragenden VSV-Goalie kam (55.). Als die Rotjacken zur Schlussoffensive ansetzten und bereits Vorbereitungen für die Einwechslung eines sechsten Feldspielers trafen, entschied John Hughes die Begegnung zu Gunsten der Gastgeber: Ein dramatisch schlechter Wechselvorgang der Klagenfurter öffnete dem Austro-Kanadier halbrechts den Weg zum Tor, er bezwang Florian Vorauer mit der Vorhand durch die Beine und sorgte für den 4:2-Endstand und somit die erste rot-weiße Niederlage in Villach nach zuvor vier Siegen in Folge in der Draustadt (58.). (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Die Partie war in den ersten 30 Minuten weitestgehend ausgeglichen, Villach konnte aber zwei Powerplaytreffer erzielen und so für einen Vorsprung sorgen. Die zweite Hälfte des Spiels haben wir kontrolliert, der EC VSV agierte defensiv jedoch geschickt und wir ließen eine Vielzahl bester Gelegenheiten aus. Ich kann unserer Mannschaft keinen Vorwurf machen, wie jeder weiß, ist es schwer, Rückstände aufzuholen. Es gibt aus meiner Sicht auch keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen, vielmehr nehmen wir das Positive von heute Abend mit nach Hause und bauen in den kommenden Tagen darauf auf. Über unsere mangelnde Chancenverwertung und das dadurch bedingte Resultat ärgern wir uns aber natürlich trotzdem.“