Der formstarke EC VSV ist am Sonntag der letzte Gegner der Rotjacken vor dem International Break, kac.at stellt die zuletzt drei Mal hintereinander siegreichen Adler im Detail vor.

Aktuelles:

Der EC VSV gehört zu den aktuell stärksten Mannschaften in der win2day ICE Hockey League: Von den letzten neun Partien wurden acht gewonnen, zudem haben die Adler auch mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie sich in engen Partien behaupten können. Seit dem 1:6-Ausrutscher bei den Pioneers Vorarlberg Mitte der vergangenen Woche siegten die Draustädter drei Mal in Folge mit jeweils einem Treffer Vorsprung, zuletzt am Freitag mit 3:2 im Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Graz. Villach präsentierte sich im bisherigen Saisonverlauf als stabile und ausgeglichene Mannschaft, deren vordergründige Charaktereigenschaft die kontinuierliche offensive Produktivität ist: Nur Fehérvár AV19 (3,69) hat mehr Treffer pro Partie erzielt als der EC VSV, dessen Torschnitt (3,55) sich nun schon im dritten Jahr in Folge in ähnlich hohen Sphären bewegt. Wie gut Blau-Weiß aktuell unterwegs ist, zeigt auch der Blick in die Annalen: Bei seinen einzigen beiden Titelgewinnen seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 verbuchte Villach jeweils einen niedrigeren Punkteschnitt pro Partie (2001/02: 2,17, 2005/06: 1,74) als jenen, der heuer nach 17 absolvierten Begegnungen zu Buche steht (2,18). Gepusht wird die blau-weiße Bilanz auch vom guten Abschneiden auf eigenem Eis, wo 25 von 30 möglichen Zählern geholt wurden. Allerdings trat bislang auch kein anderes Team in der Liga häufiger zu Hause an als der EC VSV, der in Klagenfurt erst sein achtes Auswärtsspiel der Saison bestreitet.

Spieler im Fokus:

Beim knappen Heimsieg gegen die Graz99ers zeichnete einmal mehr Dauerbrenner John Hughes für das Game Winning Goal verantwortlich, der längst zum ICE-Inventar gehörende Angreifer punktete in acht der jüngsten neun Begegnungen und kommt damit der historischen 1000-Zähler-Marke immer näher, aktuell zieren 995 Punkte (aus 858 Spielen in der Liga) die Visitenkarte des naturalisierten Kanadiers. Bei der Verwertung von Hughes-Zuspielen zuletzt ausgesprochen erfolgreich agierte sein Linienkollege Robert Sabolič, der bereits bei neun Saisontoren hält und mehr als die Hälfte dieser Treffer im Verlauf seiner jüngsten fünf Einsätze erzielt hat. Der Slowene trat bei jedem der jüngsten vier Ein-Tor-Siege Villachs als Torschütze in Erscheinung und unterstrich damit seine Bedeutung für die Adler. Zwischen den Pfosten verlässt sich der EC VSV weiterhin auf Jean-Philippe Lamoureux, der am Freitag seinen 14. Start in Folge absolvierte und dennoch kaum Abnützungserscheinungen aufweist. Der älteste Spieler in der win2day ICE Hockey League ist bereits jetzt am besten Wege dazu, auch im neunten Jahr in Folge mehr Saisonsiege als -niederlagen zu verbuchen. Im ersten Kärntner Derby der Saison Anfang Oktober zog der US-Amerikaner den Rotjacken mit 46 abgewehrten Schüssen, davon 22 aus dem Slot, die Nerven.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die traditionsreichste Begegnung im österreichischen Eishockey erlebt am Sonntag ihre (in Bewerbsspielen) 353. Auflage, wobei die historische Bilanz mit 186 gegenüber 147 Siegen für den EC-KAC spricht. Der Rekordmeister konnte seinen Erfolgsnachweis in Kärntner Derbys in der jüngeren Vergangenheit noch einmal deutlich verbessern, in jeder der letzten sieben Spielzeiten entschieden die Rotjacken die saisonale Wertung zu ihren Gunsten. Auffällig war, dass es dem EC-KAC in den vergangenen Jahren in der Regel sehr schnell gelang, sich für Niederlagen gegen den Lokalrivalen zu rehabilitieren: Seit dem Übergang von der Saison 2014/15 zum Spieljahr 2015/16 hat Rot-Weiß nie mehr zwei Derbys in Folge verloren, in jeder der 45 Begegnungen seit Oktober 2015 folgte auf eine Niederlage gegen den EC VSV stets wieder ein Sieg. Insbesondere auf eigenem Eis konnte sich der EC-KAC gegen die Adler zuletzt häufig durchsetzen: Von den jüngsten 19 in der Landeshauptstadt ausgetragenen Lokalduellen gingen 17 an die Gastgeber, nur in vier dieser Partien in der nunmehrigen Heidi Horten-Arena gelangen den Draustädtern mehr als zwei Treffer.

VSV-KAC (01.10.2023)VSV-KAC (01.10.2023)

Das letzte Duell:

Im bisher einzigen Saisonduell zwischen den beiden Kärntner Lokalrivalen setzte sich am 1. Oktober auf eigenem Eis der EC VSV durch, die Adler siegten als effizienteres der beiden Teams mit 4:2 und revanchierten sich damit zumindest teilweise für das letztjährige Viertelfinal-Aus gegen den EC-KAC. Die Rotjacken hatten im ersten Derby 2023/24 mehr vom Spiel, insbesondere in dessen zweiter, von Klagenfurt dominant geführter Hälfte. Das Team von Kirk Furey und David Fischer verbuchte insgesamt 48 Torschüsse, 24 davon – Saisonhöchstwert – kamen aus dem Slot. Auch bei der Zeit in Puckbesitz, den kontrollierten Zoneneintritten, am Faceoff-Punkt oder hinsichtlich der Spielanteile mit Scheibenkontrolle im Angriffsdrittel distanzierte der EC-KAC die Draustädter deutlich. Villach agierte insgesamt aber sehr smart und hatte zudem in Stürmer John Hughes (zwei Treffer, zwei Vorlagen) und Torhüter J.-P. Lamoureux (nur zwei Gegentreffer bei 5,74 Expected Goals der Rotjacken) die überragenden Akteure des Abends.

Spielbericht: „Rotjacken in Villach ohne Punkt“ (kac.at, 01.10.2023)