Aktuelles:
Fehérvár AV19 liegt aktuell auf Tabellenrang zwei der win2day ICE Hockey League und hat am Freitag, wenn Krösus Salzburg spielfrei ist, die Möglichkeit, den sprichwörtlichen Platz an der Sonne zu übernehmen. Die Ungarn präsentierten sich zuletzt in prächtiger Form: Seit ihrer klaren 3:7-Niederlage in Klagenfurt Ende September siegten sie in elf von 14 Ligaspielen, in der letzten Partie vor dem International Break bezwangen sie die Vienna Capitals zu Hause mit 4:2. Das sehr positive Zwischenfazit zur bisherigen Saison des Finalisten von 2022 hat vordergründig mit dessen überdurchschnittlicher Produktivität in der Offensive zu tun: Im Schnitt 3,61 erzielte Treffer pro Saisonspiel sind der deutlich höchste Wert ligaweit, Székesfehérvárs Marke liegt damit satte 32,4 Prozent über dem Durchschnitt der übrigen zwölf Teams im Bewerb. Etwas durchwachsener fällt bislang hingegen die Heimspielbilanz der Magyaren aus: In seiner Abschiedssaison von der nach Klubikone Gábor Ocskay benannten, leicht antiquierten Spielstätte holte Fehérvár AV19 erst 15 Zähler auf eigenem Eis, in der Fremde (wo man in 16 Spielzeiten in der Liga noch nie eine Winning Percentage jenseits der 50-Prozent-Marke verzeichnete) fuhr man hingegen bereits 23 Punkte ein.
Spieler im Fokus:
Nach einer überschaubar erfolgreichen Vorsaison mit zwölf Zählern in 28 Partien legte Frankreichs Nationalspieler Guillaume Leclerc einen starken Start in sein drittes Jahr in der Liga hin: Der mobile Flügelstürmer führt aktuell Székesfehérvárs teaminterne Scorerwertung an, neben fünf Treffern verbuchte er bislang 17 Torvorlagen und wird in dieser Kategorie ligaweit nur von Villachs John Hughes überboten. Dreh- und Angelpunkt im Angriffsspiel der Ungarn ist unverändert János Hári, der (mit 19 Punkten aus 17 Einsätzen) auf dem besten Weg ist, im vierten Kapitel seines lukrativen Fünf-Jahres-Vertrags zum dritten Mal mit mehr als einem Zähler pro Saisonspiel zu bilanzieren. Der getrost als Franchise Player zu bezeichnende Center verpasste das erste Liga-Duell mit dem EC-KAC krankheitsbedingt, in sämtlichen vier Begegnungen der vergangenen Saison war er allerdings Fehérvárs Stürmer mit der höchsten Time-on-Ice (im Schnitt 21:16 Minuten pro Spiel gegen die Rotjacken). Der größte Aufsteiger im Kader der Ungarn im bisherigen Saisonverlauf ist Goalie Dominik Horváth: Der 22-jährige Eigenbauspieler erhielt seit seiner Einwechslung bei der 3:7-Niederlage in Klagenfurt Ende September satte zehn von 14 möglichen Starts und überflügelte damit die nominelle Nummer eins, den Kanadier Olivier Roy. Neben einem tollen Gegentorschnitt (1,83) steht für Horváth bislang auch eine überragende Erfolgsquote zu Buche, aktuell steht seinen heuer zehn Siegen lediglich eine Niederlage gegenüber.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Seit dem Einstieg von Fehérvár AV19 in die damalige EBEL im Jahr 2007 duellierten sich die Ungarn insgesamt 81 Mal mit dem EC-KAC, wobei die Rotjacken in der historischen Bilanz mit 44 gegenüber 37 Siegen die Nase leicht vorne haben. In Ungarn fiel es den Klagenfurtern allerdings häufig sehr schwer, zu reüssieren: Aus 40 Auftritten resultierten nur zehn rot-weiße Siege nach regulärer Spielzeit, vier weitere wurden in der Verlängerung bzw. im Penaltyschießen eingefahren. Meist waren Begegnungen der beiden Klubs in der Ocskay Gábor Jégcsarnok sehr ausgeglichene Angelegenheiten, in 27 der 40 Duelle trennte die Teams am Ende der Partie nur ein einziger Treffer. In der jüngeren Vergangenheit hatte Österreichs Rekordmeister einige Probleme, sich gegen den einzigen ICE-Vertreter Ungarns durchzusetzen: Im Verlauf der letzten 18 Konfrontationen holte sich Klagenfurt nur sechs Mal die vollen drei Zähler. Häufig dämpfte das effektive Überzahlspiel Fehérvárs die KAC-Erfolgsaussichten, in jeder der jüngsten vier Begegnungen trafen die Magyaren im Powerplay.
Das letzte Duell:
Der EC-KAC und Fehérvár AV19 standen sich in der aktuellen ICE-Saison erst ein Mal gegenüber, am 24. September setzten sich die Rotjacken bei ihrer heurigen Liga-Heimpremiere vor 3.801 Fans klar mit 7:3 durch. Die Klagenfurter verstanden es in der von vielen Strafzeiten geprägten Partie (nur 67,7 Prozent der Spieldauer wurde mit gleicher Mannstärke am Eis agiert, zweitniedrigster Wert in einem Saisonspiel mit KAC-Beteiligung) besser, mit dem holprigen Rhythmus umzugehen: In der zweiten Hälfte des Mitteldrittels waren es Treffer von Jan Muršak (zum 3:1) bei numerischer Unterlegenheit und Lukas Haudum (zum 4:2) im Powerplay, die das Pendel in Richtung der Hausherren ausschlagen ließen. Der slowenische Sommer-Neuzugang spielte in dieser Partie generell groß auf und verbuchte (im ersten seiner bislang neun „Multiple-Point-Games“ im rot-weißen Trikot) vier Scorerpunkte. Gefahr strahlte der EC-KAC an diesem Sonntagabend im September jedoch quer durch das Lineup aus: Elf der 18 aufgebotenen Feldspieler sammelten zumindest einen Zähler, 16 KAC-Skater gaben Torschussversuche ab. Die auffälligsten Akteure der Ungarn waren die Neuverpflichtungen mit Innsbruck-Vergangenheit: Daniel Leavens erzielte zwei Treffer, Tim McGauley zeichnete mit zehn für die mit Abstand meisten Zoneneintritte ins Offensivdrittel verantwortlich.
Spielbericht: „Sieben KAC-Tore bei Heimpremiere“ (kac.at, 24.09.2023)