Drittel 1
Die jungen Rotjacken spielten ein gutes erstes Drittel und waren auch das Team, das zu den besseren Torchancen kam. Nejc Burgar klopfte den Puck an der eigenen blauen Linie aus der Luft und brach zum partiellen Breakaway über halbrechts auf, an dessen Ende er aber von Torhüter Felix Nussbacher verneint wurde (5.). Ein guter Forecheck der Klagenfurter weit in der Lustenauer Zone brachte wenig später einen Scheibengewinn, über Marco Sunitsch gelangte die Scheibe in den linken Anspielkreis, von wo aus Stefan Klassek mit seinem Schlenzer aber nur den Catcher des Goalies fand (7.). Im ersten Powerplay für die Gäste setzte Maximilian Preiml einen scharfen Wristshot von halbrechts aus an der kurzen Ecke vorbei (9.), dann folgte Lustenaus beste Phase im Startabschnitt:
Von hinter dem Kasten aus von Mikael Johansson bedient, legte sich Jesper Öhrvall den Puck am Crease auf die Rückhand, scheiterte dann aber an Ralf Kropiunig (11.), als Max Wennlund im nächsten Angriff mit einem Backhand-Querpass Kevin Puschnik am langen Pfosten in Szene setzte, scheiterte auch dieser am KAC-Torhüter, da der die Seitwärtsbewegung gut mitgemacht hatte (12.). Ein erstes Unterzahlspiel überstanden die jungen Rotjacken mit gleich fünf Zonenbefreiungen formidabel, spät im Startdrittel kamen sie selbst zu einem Überzahlspiel, das sie schließlich auch zum Führungstreffer nutzten: Zunächst flog ein Burgar-Steilzuspiel aus dem Rückraum am Goalie, jedoch auch am hinter ihm lauernden Anže Šiftar vorbei (19.), dann schrieb der slowenische Sommer-Neuzugang an: Thomas Klassek ließ im hohen Slot mit der Rückhand abtropfen und Nejc Burgar hämmerte die Direktabnahme von der Innenseite des rechten Anspielkreises aus hoch in die kurze Kreuzecke (20.).
Drittel 2
Auch im Mitteldrittel war die erste Chance auf Seiten der Kärntner zu verzeichnen: Nussbacher musste einen Blueliner von Marcel Wadel prallen lassen, Burgar klopfte den Abpraller aus dem Zentrum aber am Gehäuse vorbei (22.). Quasi im Gegenzug kamen die Vorarlberger zu einem „Zwei-gegen-Null“-Konter, den Wennlund aufgrund seines Vorsprungs auf Teamkollege Puschnik selbst abschloss, Ralf Kropiunig las den Haken auf die Rückhand gut und parierte stark (22.). Wenig später ergab sich ein enormes Getümmel am Torraum des Future Teams, Johansson stocherte die Scheibe um Zentimeter an der Stange vorbei, weil Klagenfurts Schlussmann das Tor nach Meinung der Schiedsrichter absichtlich aus der Verankerung gehoben hatte, kam Lustenau zu seinem zweiten Powerplay des Abends, das nach nur 37 Sekunden im Ausgleichstreffer mündete: Jesper Öhrvall setzte seinen Wristshot vom links aus via Innenstange in die Maschen (26.). Ein kurz darauf folgendes, neuerliches Überzahlspiel nutzten die Gastgeber, um zum ersten Mal in dieser Begegnung in Führung zu gehen: Johansson bediente aus dem rechten Faceoff-Kreis Wilfan an der Grundlinie, der direkt zwischen die Hashmarks weiterleitete, von wo aus Wennlund den Onetimer versenkte (28.).
In ganz ähnlicher Position wurde dann sein Landsmann Öhrvall angespielt, Kropiunig parierte mit dem Blocker (30.). Als Nejc Burgar in der eigenen Defensivzone einen Pass abfing und sich auf die Reise machte, schoss er von halblinks aus aus dem Lauf, der Puck detonierte an der Stange (32.). Statt dem Ausgleichstreffer fiel Lustenaus drittes Tor: Nach Seitenverlagerung im Rückraum schlenzte Stefan Hrdina von Linksaußen, Max Wilfan setzte an den Hashmarks eine feine Deflection (34.). Die jungen Rotjacken hatten aber eine Antwort parat: Stefan Klassek fing an der rechten Halfwall einen EHC-Rim ab, leitete sofort in den halbrechten Slot zu Nejc Burgar weiter und dieser setzte die Scheibe via Lattenunterkante in die Maschen (36.). Keine halbe Minute später landete im Gestocher vor dem rot-weißen Gehäuse Wadels Stock im Gesicht von Dominic Haberl, an Stelle der zweifellos fälligen Zwei-Minuten-Strafe sprachen die Schiedsrichter fünf Minuten plus eine Spieldauerdisziplinarstrafe aus, die einer Videoüberprüfung kaum standgehalten hätte (36.). Das Future Team verteidigte sich in dieser langen Unterzahlsequenz mit sieben Clearings famos, hatte aber auch das Glück der Tüchtigen: Ein gezogener Wristshot von Johansson von rechts aus landete ebenso am Pfosten wie ein Öhrvall-Schuss von links nach Querpass (jeweils 37.).
Drittel 3
Auch die in das Schlussdrittel mitgenommenen Sekunden der Strafe überstanden die Klagenfurter unbeschadet, Kropiunig parierte eine Johansson-Direktabnahme von rechts aus, Wennlund schlug im Zentrum über den aussichtsreichen Rebound (41.). Ein Onetimer von Julian Auer aus dem Slot wurde am Tor vorbei abgelenkt (45.), quasi im Gegenzug drang Burgar mit einem Haken zentral in die Angriffszone ein, ging dann steil bis zum Tor und tanzte den Schlussmann aus, um den Puck letztlich neben das Gehäuse zu stochern, das gleiche Schicksal erlitt Šiftar beim zweiten Versuch (46.). Zwei vergebene Öhrvall-Möglichkeiten (49., 50.) waren das Outcome des nächsten Powerplays der Gastgeber, als wieder „Fünf-gegen-Fünf“ gespielt wurde, sorgte der EHC Lustenau aber für die Vorentscheidung:
Hinter dem Kasten drehte sich Wilfan um den jungen Böhs herum, sein Zuspiel übernahm Wennlund vor dem Crease direkt und tunnelte dabei Ralf Kropiunig (52.). Max Wilfan verpasste seinen Doppelpack aus spitzem Winkel mit der Rückhand nur knapp (54.), dann riskierten die jungen Rotjacken alles und kassierten in der Schlussphase noch zwei Gegentreffer in das verwaiste Tor: Nachdem Johansson einen Preiml-Schlenzer aus der Distanz geblockt hatte, vollendete Jesper Öhrvall das „Zwei-auf-Zwei“ aus dem Zentrum (58.). Der Schwede sorgte schließlich auch für den Endstand, indem er von der rechten Seite der roten Linie aus einen Rückhand-Heber in die Maschen setzte (60.). (HB)
Harri Laurila, Head Coach EC-KAC Future Team:
„Ich bin heute sehr stolz auf unsere Mannschaft, denn wir haben eine insgesamt sehr gute Partie gespielt und auch viel Offensive kreiert, hatten mehr Torschüsse als der Gegner zu verzeichnen. In Spielen wie diesen wird einem ein Sieg nicht gegeben, man muss ihn sich nehmen, aber dazu fehlt uns aktuell noch die Routine. Wir traten heute gut auf, führten, konnten den Sack aber nicht zumachen, auch haben uns einige unnötige Strafen die Aufgabe erschwert. Unterm Strich war das jedoch eine sehr gefällige Leistung, alle unsere Jungs haben alles am Eis gelassen. Es tut mir für das Team leid, dass wir diesem einen, diesem ersten Auswärtssieg noch immer hinterherlaufen, aber wir haben eine junge Truppe, das ist ein Lernprozess.“