Junge Rotjacken unterliegen beim Tabellendritten

Nach einem eher gemächlichen Beginn beider Teams kam der Tabellendritte in der vierten Spielminute zu seinen ersten beiden guten Gelegenheiten: Einen Hackhofer-Schlenzer aus der Distanz verlängerte Leonhard Hasler vor dem Kasten mit der Schlägerschaufel, Goalie Michael Sicher kam gerade noch mit seiner Pad-Spitze an den Puck. Sekunden später wurde der vor dem Torraum freie Adam Capannelli steil angespielt, er legte sich das Spielgerät noch zurecht, verfing sich dann aber in den Beinschonern des Goalies. Die jungen Rotjacken klopften in Minute fünf erstmals an, Oliver Lams Schuss vom rechten Flügel aus streifte jedoch nur das Außennetz. Das Future Team kam zu einer goldenen Möglichkeit, als innerhalb von nur vier Sekunden gleich zwei Broncos-Spieler ausgeschlossen wurden. Allerdings wurde die lange „Fünf-gegen-Drei“-Sequenz äußerst ungefährlich angelegt, ein Onetimer aus dem Rückraum, abgegeben von Luc Slivnik (8.) blieb die einzige nennenswerte Offensivszene.

Zu allem Überdruss kamen die Südtiroler mit Ablauf der Strafzeiten zu einer „Zwei-auf-Null“-Möglichkeit, die Bryson Cianfrone und Justin Maylan aber nicht sauber zu Ende spielten, sodass Michael Sicher parieren konnte (9.). Fortan bestimmten die Broncos ganz klar das Geschehen: Cianfrone zog bei freier Bahn über rechts zum Gehäuse, wurde jedoch von Sicher mit dem Blocker verneint (11.), Capannelli zog über links zum Tor, schaufelte den Puck mit der Rückhand aber an der langen Ecke vorbei (13.). Der aufgerückte Verteidiger Alessio Niccolai vergab von den linken Hashmarks aus (15.), als Derek Topatigh von der rechten Halfwall aus diagonal zum Kasten glitt und mit der Rückhand abschloss, segelte die Scheibe an der langen Kreuzecke vorbei (17.). Im ersten Powerplay für das Team aus Sterzing/Vipiteno dauerte es schließlich nur 27 Sekunden, ehe der erste Treffer in der Partie zu notieren war: Adam Capannelli verbuchte zwei Fehlschüsse aus dem linken Anspielkreis, den dritten setzte er aus dem Handgelenk jedoch unter die Querlatte (17.).

Gleich mit ihrer ersten Möglichkeit im zweiten Durchgang verdoppelten die Hausherren ihren Vorsprung: Adam Capannelli hatte im linken Rückraum jede Menge Zeit und Raum, er wartete, bis James Livingston zum langen Pfosten aufgerückt war und bediente diesen dann so, dass sein kanadischer Landmann nur noch in die Maschen abtropfen lassen musste (22.). Dann stoppte Michael Sicher ein Solo von Davide Conci, der Rebound blieb vor dem halbleeren Kasten liegen, Leonhard Hasler brachte die Scheibe aber nicht in den Maschen unter (24.). Nur Sekunden später funktionierte diese Kombination erfolgreicher: Conci schoss von rechts aus, Sicher parierte mit der Schulter und Hasler staubte am Crease ab (24.). Nach einem Turnover von Thomas Klassek neben dem eigenen Gehäuse besserte Michael Sicher den Fehler seines Mitspielers aus, indem er gegen Livingston abwehrte, auf der Gegenseite zog Jakob Lippitsch aus der Drehung ab, der Rebound landete im rechten Faceoff-Kreis, wo Tobias Piuk kurzfristig viel leere Einschussfläche vorfand, sein Vorhandversuch landete allerdings nur im Außennetz (jeweils 25.). Stattdessen erhöhten die Wildpferde auf 4:0:

Davide Conci ging von der neutralen Zone aus steil, zunächst schnitt er zwischen zwei Gegenspielern hindurch, dann ließ er den finalen Verteidiger stehen und letztlich klopfte er den Puck mit der Rückhand via Unterkante der Querlatte in die Maschen (28.). Für eine Partial Breakaway von Fabian Gschliesser war beim Klagenfurter Torhüter Endstation (29.), dann kamen auch die jungen Rotjacken auf die Anzeigetafel: Lippitsch und Lam eroberten im Mitteldrittel die Scheibe, Tobias Piuk drang über den linken Flügel in die Offensivzone ein und setzte seinen scharfen Handgelenksschuss präzise unter das Quergestänge (29.). Die wildeste Phase in dieser Begegnung mit Top-Chancen im Minutentakt fand damit ein Ende. Als Ožbe Šlibar aus der Distanz schlenzte, blieb der Abpraller am langen Pfosten vor Lukas Dreier liegen, der ihn jedoch nicht im Tor unterbringen konnte (32.), dann schob sich Luc Slivnik auf der linken Seite außen an seinem Gegenspieler vorbei und brachte in Bedrängnis einen guten Schuss an, der jedoch an der Schulter von Goalie Fabian Klammer detonierte (38.).

Den Schlussabschnitt eröffnete ein Gomboc-Schuss von rechts, der im Außennetz landete (41.), auf der Gegenseite wurde Paul Eisendle aus der rechten Rundung mustergültig an den Hashmarks bedient, er ging auf das Five Hole, Michael Sicher schloss dieses aber rechtzeitig (43.). Auch das vierte rot-weiße Powerplay des Abends brachte kaum Gefährliches, vielmehr ergab sich für Wipptal eine „Zwei-gegen-Eins“-Kontermöglichkeit bei numerischer Unterlegenheit: Capannelli brachte von der verlängerten Torlinie aus einen Querpass an den langen Pfosten zu Livingston an, den dieser aber nicht verwerten konnte (48.). Von einem gewonnenen Faceoff im Angriffsdrittel weg zog Jakob Lippitsch aus der Distanz scharf ab, der Broncos-Keeper brachte seinen Beinschoner in der kurzen Ecke in Position (50.). Niccolai legte im Zentrum eine gute Körperdrehung hin, kam dann jedoch nicht zum Abschluss (52.), das Future Team konnte seinen Rückstand wenig später verringern:

Nach Waschnig-Diagonalpass schoss Slivnik von Rechtsaußen, Klammer lenkte die Scheibe mit der Fanghand in die Maschen ab (53.). Die jungen Rotjacken blieben am Drücker: Lippitsch spielte links steil zu Lam, der aus spitzem Winkel flach abschloss, der Puck rutschte knapp an der Stange vorbei (54.). Dann ergab sich die Top-Gelegenheit zum Anschlusstreffer: Nico Kramer verlud hinter dem gegnerischen Tor seinen Kontrahenten und schob den Puck vor das Gehäuse, wo Lukas Dreier frei zum Abschluss kam, jedoch das Ziel verfehlte (55.). Während eines späten Überzahlspiels ersetzten die Klagenfurter ihren Goalie durch einen sechsten Feldspieler – und kassierten dabei wie schon so oft im laufenden Spieljahr einen Empty Net-Gegentreffer: Cianfrone brachte die Scheibe an der linken Halfwall aus der Zone und Conci enteilte der rot-weißen Hintermannschaft, um das Spielgerät zum 5:2-Endstand im verwaisten Kasten unterzubringen (59.). (HB)