Trotz Dauerdruck in Schlussdrittel und Verlängerung konnte der EC-KAC im Auswärtsspiel in Ljubljana die Versäumnisse aus den ersten beiden Abschnitten nicht kompensieren und musste sich daher mit einem Zähler begnügen.

Nach einer rot-weißen Druckphase in den Anfangsminuten ging Olimpija in Führung: Ein Mehle-Querpass sprang von Unterwegers Schläger aus ins Tor. Klagenfurt glich früh im zweiten Abschnitt aus, als im Powerplay Kraus einen Unterweger-Fernschuss ideal ablenkte. Noch vor der zweiten Pause legten die Slowenen wieder vor, Predan kehrte den Rebound nach Gooch-Schuss ein. Der EC-KAC kam erst im Schlussdrittel zur Entfaltung und schnürte die Hausherren fast durchgehend in deren Zone fest, mehr als der Ausgleichstreffer im erneuten Überzahlspiel – ein Petersen-Stangenschuss sprang von Haudums Skate aus über die Linie – gelang den Rotjacken jedoch nicht. Weil die Kärntner zwei weitere Male nur Metall trafen, musste die Entscheidung im Penaltyschießen gefunden werden, wo von den insgesamt zehn Schützen nur drei – davon zwei der Grünen Drachen – trafen.

Drittel 1

Keine Minute war gespielt, als Johannes Bischofberger am linken Flügel zu Thomas Hundertpfund durchsteckte, dessen Direktabnahme am langen Pfosten vorbeisegelte. Dann ergab sich eine dreifache Chance für den EC-KAC: Bischofberger schoss von der rechten Seite aus verdeckt mit der Rückhand, der Puck sprang von der Innenstange zum anderen Pfosten, wo Fraser und Hundertpfund beim Einkehrversuch scheiterten, die Scheibe spritzte zurück an die Hashmarks, wo Jesper Jensen Abo freie Bahn hatte, seinen Schuss vermochte Goalie Luka Kolin jedoch mit dem Blocker zu parieren (2.). Einen „Drei-gegen-Zwei“-Angriff schloss Paul Postma von Rechtsaußen aus ab, Kolin packte sicher mit der Fanghand zu (3.). Der rot-weiße Druck der Anfangsphase ließ dann etwas nach und im Konter kamen die Slowenen zum Führungstreffer: Miha Beričič legte von der linken Seite aus quer zu Žiga Mehle, der den Puck retournieren wollte, dabei jedoch die Schlägerschaufel von Clemens Unterweger traf, von der aus das Spielgerät hoch in die lange Ecke segelte (8.).

Bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Vorstoß der Rotjacken sprang Bischofbergers Vorlage Postma vom Schläger, auf der Gegenseite tauchte Māris Bičevskis frei am Crease auf, um nach einem Abpraller zu stochern, was ihm auch gelang, der Puck rutschte unter Dahm hindurch um Zentimeter am Gehäuse vorbei (jeweils 8.). Dann passierte längere Zeit wenig Gefährliches, bis in Minute 14 Manuel Ganahl die Scheibe im hohen Slot abfing und aus der Drehung auf den Kasten brachte, Jan Muršak lenkte noch mit seinem Skate ab, der Puck touchierte nach Kolins Beinschoner aber nur die Außenstange (14.). Nach einem Jensen Aabo-Block gegen Marcel Mahkovec (16.) ging es wieder in die andere Richtung: Steven Strong zog aus dem linken Rückraum diagonal in Richtung Zentrum und brachte einen Wristshot an, der Rebound lag kurzzeitig vor dem halbleeren Tor, doch Simeon Schwinger wurde von seinem Gegenspieler am Einkehren gehindert (17.). Die letzte Möglichkeit im Startdrittel ergab sich nach einem gewonnenen Offensivzonen-Faceoff für die Klagenfurter: David Maier zog mit viel Platz auf der rechten Seite diagonal zum Tor und schoss aus dem Handgelenk, der Puck landete jedoch nur im Außennetz (19.).

Drittel 2

Nur Sekunden nach Wiederbeginn fing Gooch einen KAC-Aufbaupass ab und setzte sofort Bičevskis in Szene, der halbrechts zur Solo-Chance kam, sein Vorhandschuss landete nur an der Stange (21.). Weil Ex-KAC-Crack Rok Kapel Jesper Jensen Aabo legte, kamen die Rotjacken dann zu ihrem ersten Überzahlspiel des Abends. Dort gelang den Klagenfurtern kaum etwas, doch zwei Sekunden vor Olimpijas Erreichen der Vollzähligkeit zog Clemens Unterweger von der blauen Linie aus ab, Niki Kraus fälschte am Torraum ideal zum 1:1-Ausgleich ab (24.). Ein „Zwei-gegen-Eins“-Konter der Slowenen versandete, weil Mahkovec der Puck vom Blatt sprang (26.), im Gegenzug verzögerte Hundertpfund auf der linken Seite so lange, bis Bischofberger am rechten Flügel in Position gekommen war, sein Onetimer zischte jedoch knapp an der langen Ecke vorbei (27.). Als Matt Fraser nach einer Hinausstellung auf das Eis zurückgekehrt war, spielte er von der linken Seite aus Jan Muršak vor dem Kasten an, der von hinten noch entscheidend gestörte Slowene brachte jedoch zu wenig Richtung auf seinen Abschluss (29.).

Bei einem Schuss des aufgerückten Verteidigers Kristjan Čepon wurde die Scheibe über den Kasten abgelenkt (31.), nach einem Postma-Fehlpass machte der Verteidiger seinen Fehler umgehend wieder gut, als er den sich daraus ergebenden Bičevskis-Schuss blockte (32.). Im nächsten Powerplay für die Gastgeber stellte sich Sebastian Dahm Žiga Pance (33.) und zwei Mal Trevor Gooch (33. und 34.) entgegen, dann ergab sich eine 33-sekündige doppelte Überzahl für die Grünen Drachen, in der sich die Klagenfurter aber gut verteidigten. Zu einer dicken Gelegenheit kam danach Žiga Pance, als er im rechten Faceoff-Kreis per Querpass bedient wurde und das halbleere Tor vor sich hatte, den Puck jedoch nicht richtig traf. Das Spiel wechselte sofort die Richtung, David Maier schloss einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter von rechts aus selbst ab, doch Luka Kolin vermochte das Spielgerät unter seinem Beinschoner einzuklemmen (jeweils 35.). Der von der Strafbank zurückkehrende Lukas Haudum schloss einen Alleingang neben das Tor ab (36.), gegen Ville Leskinen konnte sich Dahm erneut auszeichnen (38.). Olimpija ging spät im Drittel erneut – und nicht unverdient – in Führung: Trevor Gooch glitt von der Rundung bis an den Anspielpunkt und schlenzte, der Puck wurde am Torraum geblockt und landete am langen Pfosten bei Aljaž Predan, der aus spitzem Winkel einkehren konnte (38.).

Drittel 3

Die Rotjacken kamen druckvoll aus der Kabine und sogleich zu einer Powerplay-Gelegenheit, die neuerlich mit einem Klagenfurter Torerfolg endete: Nick Petersens Schlagschuss von rechts aus lenkte Kolin an die Stange ab, von dort sprang sie auf den Schlittschuh von Lukas Haudum und über die Linie (42.). Nachdem Nik Simšič am Torraum einem Kapel-Flip-Pass von Rechtsaußen zu wenig Richtung verliehen hatte (43.), setzten sich die Klagenfurter für nahezu den kompletten Schlussabschnitt in der Angriffszone fest: Ganahl verpasste den Rebound nach Postma-Fernschuss nur knapp (43.), gegen Herburger packte Kolin mit der Fanghand zu (45.) und Petersen stocherte einen Schlittschuh-Pass Ganahls an der Stange vorbei (49.). Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe Ljubljanas wurde es sehr gefährlich, als ein abgeprallter Simšič-Schuss an die linke Stange zu Rok Kapel sprang, der die hoppelnde Scheibe aber nicht im halbleeren Tor unterbringen konnte (50.).

Das dritte KAC-Powerplay der Partie dauerte nur kurz, dann musste auch Postma in die Kühlbox, bei „Vier-gegen-Vier“ schloss Jensen Aabo einen Odd Man Rush von links aus ab, der Rebound hüpfte vor den Torraum, wo Hundertpfund für den Abstauber bereitstand, doch Simšič sprang in die Schussbahn und vereitelte die Großchance (51.). Jan Muršak scheiterte von den rechten Hashmarks aus mit einem zu mittig auf Luka Kolin angetragenen Schuss, im nächsten Versuch inszenierte er von der Grundlinie aus den aufgerückten Sablattnig, dem im Slot aber im letzten Moment der Stock blockiert wurde (jeweils 54.). Die Klagenfurter drückten weiter: Bischofbergers Versuch von rechts aus wurde knapp am Tor vorbei abgelenkt (55.), eine Herburger-Direktabnahme aus dem Zentrum detonierte am Schlussmann (56.). Auch ein finaler Push brachte dem EC-KAC keine Erlösung: Lukas Haudum schlenzte vom rechten Flügel aus an die Stange, den Versuch Clemens Unterwegers von links aus fälschte Kolin mit der Fanghand über das Gehäuse ab (jeweils 59.).

Verlängerung & Penaltyschießen

Das Spiel in der Verlängerung ähnelte jenem im dritten Abschnitt, Klagenfurt verfügte fast durchgehend über Scheibenbesitz, vermochte jedoch den entscheidenden Treffer nicht zu erzielen: Thomas Hundertpfund deutete die Torumrundung an, legte den Puck aber zurück an die linken Hashmarks, von wo aus David Maier zu hoch ansetze (63.). Bei der größten Gelegenheit für die Gäste vergab Nick Petersen von halblinks aus, die Scheibe sprang von der Bande aus zurück, Raphael Herburger klopfte sie aus spitzem Winkel an die Stange (65.). Im somit fälligen Shootout vergaben die sechs Nominierten (Ganahl, Muršak, Herburger bzw. Gooch, Bičevskis, Zajc), dann brachte Žiga Pance die Hausherren in Führung. Lukas Haudum konnte ausgleichen, scheiterte mit seinem zweiten Versuch – dazwischen hatte Ville Leskinen Dahm getunnelt – allerdings am überragenden Luka Kolin, der seinem Team somit den Zusatzpunkt sicherte. (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Wir sind sehr gut gestartet, gerieten aber durch einen unglücklichen Gegentreffer in Rückstand. Das Tor gab Ljubljana Selbstvertrauen, es dauerte eigentlich bis in den Schlussabschnitt, ehe wir die Partie unter Kontrolle bekamen. Respekt vor Olimpija, wie eigentlich in jedem Spiel gegen sie waren sie ein aufopfernd kämpfender Gegner, dieses Level an Einsatz konnten wir in den ersten beiden Abschnitten nicht matchen. In der zweiten Pause haben wir ein ernstes Gespräch in der Kabine geführt, unsere Mannschaft hat dann ein richtig gutes Schlussdrittel aufs Eis gebracht, das nehmen wir mit und an das wollen wir beim nächsten Auftritt von Beginn an anknüpfen. Dass es nicht zu mehr als einem Punkt gerecht hat, haben wir uns selbst zuzuschreiben, weil wir nicht über die 60 oder 65 Minuten hinweg auf konstant hohem Niveau gespielt haben.“

ICE Hockey League, 24. Runde
26. November 2023 / 18:00 Uhr
Hala Tivoli, Ljubljana, SLO, 2.543 Zuschauer
ICE
HK Olimpija Ljubljana
3
:
2
(1:0, 1:1, 0:1) n.P.
EC-KAC
Schiedsrichter
Režek (SLO), Trilar (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Postma-Strong, Jensen Aabo-Unterweger, Maier-Sablattnig, Vallant Petersen-Muršak-Ganahl, Haudum-Herburger-Kraus, Fraser-Hundertpfund-Bischofberger, Schwinger-Witting-van Ee, Hochegger
Fehlende Spieler
Obersteiner (verletzt)
Torfolge
1:0 Žiga Mehle (07:09/Miha Beričič, Jaka Sodja) 1:1 Niki Kraus (23:44/Clemens Unterweger, Manuel Ganahl/PP1) 2:1 Aljaž Predan (37:45/Trevor Gooch, Ville Leskinen) 2:2 Lukas Haudum (41:30/Nick Petersen, Jan Muršak/PP1) 3:2 Ville Leskinen (65:00/PS)