Der EC-KAC konnte am Samstagabend auch das dritte Saisonduell mit dem aktuellen ICE-Tabellenführer Fehérvár AV19 für sich entscheiden, die Rotjacken siegten in Ungarn weitestgehend souverän mit 2:0.

Die Rotjacken spielten sich in einem ausgeglichenen Startdrittel ein leichtes Chancenplus heraus, das sie erst nach der ersten Pause in eine Führung verwandeln konnten: Von van Ee von rechts aus bedient, drückte Witting die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie. Einem Petersen-Treffer wurde nach Videostudium aufgrund einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert, danach verabsäumten es die Klagenfurter, mit einem zweiten Torerfolg für klarere Verhältnisse zu sorgen. Goalie Dahm erledigte seine Aufgabe einmal mehr gut und verbuchte sein zweites Shutout innerhalb von nur etwas über 46 Stunden, Bischofberger sorgte mit einem Rückhand-Schuss aus der eigenen Zone in das verwaiste Tor der Ungarn für den Endstand.

Drittel 1

Der EC-KAC startete gut in die Partie und ließ in der Anfangsphase kaum konkrete Gelegenheiten für den Tabellenführer zu. Selbst näherten sich die Rotjacken einem Treffer beispielsweise in Form einer knapp am Ziel vorbeisegelnden Bischofberger-Deflection eines Postma-Distanzschusses (2.) an, noch aussichtsreicher war ein Vorhand-Schlenzer Raphael Herburgers von zwischen den Hashmarks aus, den dieser aber zu mittig auf Goalie Olivier Roy setzte (2.). Die erste große Möglichkeit für Fehérvár AV19 war ein sich aus einem rot-weißen Turnover an der offensiven blauen Linie ergebender „Zwei-gegen-Eins“-Angriff, an dessen Ende Tim McGauley über rechts nach innen zog und schlenzte, Sebastian Dahm konnte den Puck noch an die Oberkante der Querlatte ablenken. Sofort konterten die Klagenfurter, Matt Fraser hatte halblinks freie Bahn, platzierte seinen Schlagschuss aus der Halbdistanz allerdings zu zentral (jeweils 8.).

Nach einem Bischofberger-Wristshot vom linken Flügel aus musste Roy den Rebound hergeben, Hundertpfund brachte am Torraum mit der Rückhand aber zu wenig Druck auf die Scheibe, sodass der Schlussmann unten alles zumachen und somit parieren konnte (12.). Nach einem Haudum-Schlenzer aus dem Slot, der über das Ziel flog (13.), ergab sich neuerlich eine „Zwei-auf-Eins“-Situation für die Gastgeber: Nátán Vértes wartete lange mit dem Querpass, brachte diesen dann aber von der Grundlinie aus an, István Terbócs tippte am Crease, doch Dahm parierte sowohl den ersten als auch den zweiten Versuch mit der Schiene (14.). Es folgten Halbchancen auf beiden Seiten, in der Schlussminute des ersten Abschnitts kamen die Rotjacken aber schließlich noch zu einer goldenen Gelegenheit: Niki Kraus wischte bei einem Onetimer-Versuch zwischen den Hashmarks über den Puck, der dadurch nach halbrechts zu Thomas Vallant abgelenkt wurde, Goalie Roy war bereits aus der Position, der Verteidiger zimmerte die Scheibe aber über die Querlatte des halbleeren Kastens (20.).

Drittel 2

Den zweiten Abschnitt eröffnete eine gute Gelegenheit für die Gastgeber: Guillaume Leclerc entschied sich beim „Zwei-gegen-Eins“-Vorstoß auf der rechten Seite gegen den Querpass auf Kuralt und schoss selbst, fand dabei aber seinen Meister in Sebastian Dahm (21.). Die Ungarn blieben am Drücker: János Hári setzte eine Direktabnahme aus dem Zentrum über den Kasten, Gleason Fournier brachte aus halbrechter Position den Klagenfurter Schlussmann nicht in Verlegenheit (jeweils 24.). So war es der EC-KAC, der den ersten Treffer der Partie verbuchen konnte: Von der linken Seite der Grundlinie im eigenen Drittel aus passte Marcel Witting an die defensive blauen Linie zu Finn van Ee quer, der schaffte es trotz Bedrängnis bis an die rechte Halfwall und spielte von dort aus dann einen idealen Pass an den Torraum, wohin Witting mittlerweile vorgestoßen war, er klopfte den Puck aus kurzer Distanz in die Maschen, auch weil Simeon Schwinger den potenziellen Störer Bence Stipsicz gut aus dem Weg geräumt hatte (24.). Gleich danach ergab sich eine weitere gute Möglichkeit für die Rotjacken: Vom Schlittschuh Petersens sprang ein Ganahl-Steilpass an den langen Pfosten, wo Jensen Aabo aber noch so behindert wurde, dass er den Puck am Gehäuse vorbei kickte (25.).

Bei einem „Drei-gegen-Zwei“-Angriff der Hausherren brachte János Hári die Scheibe an den Torraum, wo sie jedoch von Thomas Vallant gut geklärt wurde (26.), als István Bartalis der rot-weißen Hintermannschaft steil enteilte, sprintete Schwinger stark zurück und verhinderte einen Abschluss (27.). Dann jubelte wieder der EC-KAC: Manuel Ganahl ließ nach dem Zoneneintritt im rechten Rückraum für Nick Petersen liegen, der noch ein paar Schritte machte und den Puck dann hoch in die lange Ecke platzierte, die Linesmen konsultierten das Videomaterial und stellten korrekterweise ein Offside fest, sodass dem Treffer die Anerkennung verweigert wurde (31.). In den verbleibenden Minuten des Mittelabschnitts kamen fast ausschließlich die Klagenfurter zu Gelegenheiten: Die Muršak-Deflection eines Ganahl-Schusses zischte über die Querlatte, vom Slowenen bedient, schoss Fraser zu zentral auf den Torhüter (jeweils 32.). Ein Snapshot von Steven Strong aus dem hohen Slot flog knapp am Gehäuse vorbei (35.), Fraser verzog von links aus nach Sablattnig-Zuspiel (36.). Dann folgte wieder ein offensives Lebenszeichen von Székesfehérvár: Nach guter Rotation im Offensivdrittel kam Ákos Mihály zum Schuss aus halbrechter Position, Sebastian Dahm war jedoch mit der Fanghand zur Stelle (39.).

Drittel 3

Das einzige Powerplay der Partie nahmen die Ungarn in den Schlussabschnitt mit, dort blieb nach drei rot-weißen Clearings ein Schlagschuss von Carter Robertson aus dem rechten Anspielkreis die einzige gefährliche Aktion, Klagenfurts Goalie parierte (41.). Im Glück war Dahm wenig später, als ein verdeckter Schlenzer von Markus Phillips aus dem rechten Rückraum durch den Verkehr und an die kurze Stange segelte (42.), wieder überzeugen konnte der Däne, als er einen Alleingang von Mihály nach KAC-Fehlpass stoppte (43.). Dann wurde die Begegnung für einige Minuten unterbrochen: Einen Németh-Schlagschuss hatte sich Steven Strong mit seinem eigenen Schläger so ins Gesicht abgelenkt, dass viel Blut aufs Eist tropfte, für den Verteidiger war das Spiel damit zu Ende (44.). Niki Kraus wischte in guter Onetimer-Position über ein Bischofberger-Zuspiel (45.), auf der Gegenseite fälschte der bedrängte Kristóf Németh einen Terbócs-Querpass aus kurzer Distanz nur knapp am Pfosten vorbei ab (46.).

Nach einem Klagenfurter Scheibenverlust verfehlte Josh Atkinson vom linken Faceoff-Kreis aus das Ziel (49.), danach verstanden es die Rotjacken gut, wirklich aussichtsreiche Chancen für den Leader erst gar nicht entstehen zu lassen. David Maier blockte am Ende eines Odd Man Rushes der Gastgeber (53.), Jensen Aabo brach bei einer vielversprechenden Direktabnahme der Schläger (56.). Knapp zwei Minuten vor dem Ende verließ Torhüter Olivier Roy seinen Arbeitsplatz, Fehérvár AV19 ließ den Puck mit sechs Man gut zirkulieren, der EC-KAC verteidigte den Slot aber konsequent. Einen vor den Torraum kullernden Puck nahm Johannes Bischofberger auf, er führte ihn an die rechte Halfwall der eigenen Zone und erzielte von dort aus mit der Rückhand das Empty Net-Tor zum Endstand (60.). (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Für eine Weile wechselten sich Chancen auf beiden Seiten ab, das ist eigentlich nicht die Art von Spiel, in das wir uns verwickeln lassen wollen. Doch unsere Mannschaft blieb ruhig und gelassen, zudem bekamen wir wieder gutes Goaltending. Fehérvár AV19 ist eine sehr starke Mannschaft, wir wussten auch, dass uns eine andere Partie erwartet als bei den ersten beiden Saisonduellen, zudem ist es in dieser Halle für jedes Auswärtsteam schwer. Aber unsere Gruppe hat diese Aufgabe mit einiger Coolness erfüllt, auch gegen Ende hin, als die Ungarn noch einmal gedrückt haben.“

ICE Hockey League, 34. Runde
30. Dezember 2023 / 17:30 Uhr
Ifjabb Ocskay Gábor Jégcsarnok, Székesfehérvár, HUN, 2.979 Zuschauer
ICE
Fehérvár AV19
0
:
2
(0:0, 0:1, 0:1)
EC-KAC
Schiedsrichter
Hronský (SVK), Piragić (CRO)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Postma-Strong, Jensen Aabo-Unterweger, Maier-Sablattnig, Vallant Petersen-Muršak-Ganahl, Haudum-Herburger-Kraus, Fraser-Hundertpfund-Bischofberger, Witting-van Ee-Schwinger, Hochegger
Fehlende Spieler
Obersteiner (Conditioning), Preiml, Gomboc (beide Future Team)
Torfolge
0:1 Marcel Witting (23:25/Finn van Ee, Clemens Unterweger) 0:2 Johannes Bischofberger (59:34/David Maier/EN)