Drittel 1
Die jungen Rotjacken starteten gegenüber den letzten Partien wie verwandelt und überzeugten von Beginn an mit viel Einsatz und Hingabe. Die erste Möglichkeit der Begegnung hatten die Gäste aus Jesenice, Erik Svetina zog über die linke Seite diagonal zum Tor, Michael Sicher schloss aber die kurze Ecke (4.). Auch einen gut angetragenen Čimžar-Blueliner durch den Verkehr lenkte der Goalie noch an seinem Gehäuse vorbei (5.). Zum ersten Überzahlspiel der Partie kamen die Slowenen, dieses ging aber in ein Powerplay für das Future Team über, das fünf Sekunden vor seinem Ende im Führungstreffer für die Hausherren resultierte: Lukas Waschnig brachte den Puck tief, Marco Sunitsch realisierte den etwas ungewöhnlichen Reflektionswinkel des Pucks von der Bande als erster und stopfte die Scheibe schließlich in die kurze Ecke (14.).
Brenzlig wurde es in einer mehr als eineinhalbminütigen „Fünf-gegen-Drei“-Sequenz für die Gäste: Per Diagonalpass wurde Tjaš Lesničar am langen Pfosten bedient, Michael Sicher rettete stark in der Grätsche, die Gäste blieben am Drücker, als Eric Pance halbrechts schon sehr viel Einschussfläche vorfand, zeichnete sich Maximilian Preiml mit einem tollen Block aus (jeweils 17.). Die jungen Rotjacken überstanden diese heikle Phase unbeschadet und verdoppelten wenig später ihren Vorsprung, indem Luc Slivnik zwischen den Hashmarks einen Lippitsch-Schlenzer aus der Distanz ideal unter die Querlatte ablenkte (19.).
Drittel 2
Nach dem guten ersten Drittel erwischte das Future Team auch einen idealen Start in den zweiten Durchgang: Marco Sunitsch legte im mitgenommenen Powerplay von der Grundlinie aus zurück an das hintere Ende des rechten Anspielkreises, Maximilian Preiml übernahm direkt, tunnelte Bor Glavič und beendete damit den Arbeitstag des Goalies (21.). Auf Seiten Jesenices zischte ein noch abgefälschter Urukalo-Fernschuss knapp am Gehäuse vorbei (23.), dann kam Anže Šiftar zu einer großen Möglichkeit in Form eines 40-Meter-Solos, der eingewechselte Ian Sotlar schloss aber rechtzeitig die Beine und parierte (26.). Als Urban Sodja durch den linken Faceoff-Kreis querte und einen verdeckten Wristshot anbrachte, wehrte Sicher mit der Schulter ab (28.), auch bei einem gezogenen Schlenzer des slowenischen Stürmers aus dem hohen Slot war der KAC-Goalie zur Stelle (31.).
Etwas glücklich konnte der Titelverteidiger dann sein Defizit verringern: Žan Jezovšek zog über die rechte Seite diagonal zum Tor, sein versuchter Rückhand-Querpass sprang von Preimls Schlittschuh aus in die Maschen (33.). Sodja passte aus der linken Rundung scharf an den Torraum, Kumanović fälschte ab, doch Michael Sicher war erneut am Posten (34.), dann stellten seine Vorderleute den Drei-Tore-Abstand wieder her: Žiga Urukalo wischte in der eigenen Zone über das Spielgerät, beim sich daraus ergebenden „Zwei-auf-Null“ wartete Stefan Klassek lange und spielte dann den idealen Querpass auf Marco Sunitsch, der aus kurzer Distanz seinen Doppelpack schnüren konnte (35.). Die beiden letzten Gelegenheiten im Mittelabschnitt fand der amtierende Meister vor: Nach Sichers Pad-Abwehr eines Fernschusses sprang der Puck zu Žan Špari Leben, der von der verlängerten Torlinie aus und bereits hinter dem Goalie positioniert nur noch so auf die Scheibe klopften konnte, dass diese parallel zur Torlinie schlitterte (39.), für eine gute Deflection von Martin Bohinc war wieder beim rot-weißen Schlussmann Endstation (40.).
Drittel 3
Ein Čimžar-Abschluss von den linken Hashmarks aus früh im dritten Drittel wurde gut geblockt, seinen eigenen Rebound wischte Jesenices Angreifer an das Außengestänge (42.). Dann folgte der emotionale Höhepunkt der Partie: Marco Sunitsch legte vom linken Flügel aus nach hinten ab und von dort aus erzielte Routinier und „Team-Papa“ Andrej Tavželj in seinem 98. Bewerbsspiel für den EC-KAC (Future Team plus Kampfmannschaft) seinen ersten Treffer (44.). Gašper Seršen überlief seinen Gegenspieler über die linke Seite auf der Außenbahn und brachte einen guten Diagonalpass an die lange Stange an, wo Jezovšek aber seinen Meister in Michael Sicher fand (48.). Als direkt nach einem Offensivzonen-Anspiel ein Schuss an der Maske Sotlars landete, gelangte Leon Lamereiner als erster an den Rebound, nach seinem weiten Haken auf die Rückhand schob er den Puck allerdings an der Stange vorbei (50.).
In ihrem vierten Unterzahlspiel des Abends verteidigten sich die jungen Rotjacken mit vier Clearings geschickt, dann fand jedoch ein Jezovšek-Diagonalpass am linken Flügel Tadej Čimžar, der vom Faceoff-Punkt aus sehr scharf aus dem Handgelenk schoss. Die Schiedsrichter ließen zunächst kurz weiterlaufen, entschieden dann aber auf Tor – und lagen damit richtig: Der Puck hatte in der vom Schützen aus rechten Kreuzecke das Netz durchschlagen (58.). Gleich im nächsten Angriff Jesenices hatte das Future Team Glück, ein Planko-Fernschuss von halbrechts wurde an die Querlatte abgelenkt (58.), danach passierte aber nichts mehr und die jungen Rotjacken konnten sich – ausgerechnet gegen den aktuellen AHL-Champion – nach 17 zermürbenden Niederlagen endlich wieder über einen Sieg freuen. (HB)
Harri Laurila, Head Coach EC-KAC Future Team:
„Nach dieser Partie war die Stimmung in der Kabine ein wenig anders als in den letzten Wochen, es ist toll, dass die Jungs nach zwei Monaten voller Niederlagen noch wissen, wie man Siege feiert. Wir haben in diesem Spiel sehr viele der Kleinigkeiten, die erledigt werden müssen, um erfolgreich zu sein, gut erfüllt, diese Einstellung müssen wir beibehalten, um auch in Zukunft Begegnungen zu gewinnen. Das war einfach ein guter Abend für uns, jeder aufgebotene Spieler hat große Hingabe und viel Herzblut bewiesen, der Wille, zu gewinnen und dafür alles zu tun, war da – und das hat sich bezahlt gemacht. Unsere Mannschaft hat sich heute selbst ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht, ein toller Sieg.“