Vor der kurzen Weihnachtspause treten die Rotjacken am Freitagabend noch auswärts bei den Graz99ers an, kac.at stellt das zuletzt immer besser in Fahrt kommende Tabellenschlusslicht vor.

Aktuelles:

Die mit zehn Niederlagen am Stück – acht am Eis und zwei am grünen Tisch – katastrophal in die Saison gestarteten Graz99ers konnten ihre Ergebnisse in den vergangenen Wochen sukzessive verbessern: Aus den letzten sieben Partien holten die Steirer satte fünf Siege, den letzten davon am Mittwochabend in Form eines 4:0-Shutouts bei Asiago Hockey. Zwar ziert Orange-Schwarz unverändert das Tabellenende der win2day ICE Hockey League, mittlerweile beträgt der Rückstand auf den letzten Pre-Playoff-Platz jedoch nur noch neun Zähler. Um die KO-Phase der Saison zu erreichen, muss Graz aber zweifellos einen Weg finden, seine Heimbilanz zu verbessern: Aus bislang 13 Partien im Merkur Eisstadion stehen nur zwei Siege in regulärer Spielzeit und zwei weitere nach Verlängerung zu Buche. Vor allem die Ausbeute in der Offensive fiel auf eigenem Eis bisher recht bescheiden aus, 23 erzielte Tore aus zwölf Auftritten sind mit einigem Abstand der niedrigste Wert im ligaweiten Vergleich. Die 99ers sind neben dem HK Olimpija Ljubljana das einzige Team im Bewerb, das in fremden Arenen häufiger jubelnd abdrehen konnte als in heimischen Gefilden.

Spieler im Fokus:

Rein nach defensiven Kennzahlen betrachtet, lägen die Graz99ers bereits auf Kurs in Richtung Pre-Playoffs, pro ausgetragener Partie kassierten sie bislang (mit 3,12) weniger Gegentore als die vier in der Tabelle unmittelbar vor ihnen platzierten Teams. Wesentlichen Anteil daran hat Goalie Lars Volden, der beim Schlusslicht bislang eine solide Saison spielte: Der Norweger verbuchte am Mittwoch sein erstes Shutout der Spielzeit, bereits zuvor hatte er die jeweiligen Gegner heuer bereits acht Mal auf ein oder zwei Treffer limitiert. In der über die bisherige Saison betrachtet unverändert unterdurchschnittlichen, in den letzten Wochen aber von einem deutlichen Aufwärtstrend gekennzeichneten Offensive geht von Anthony Salinitri die größte Gefahr aus: Der Kanadier mit italienischem Reisepass hat in vier Partien im Monat Dezember fünf Tore erzielt und darf getrost als „KAC-Spezialist“ bezeichnet werden, verbuchte er in seinen bislang sechs Karrierespielen gegen die Rotjacken (für Asiago und Graz) doch satte neun Punkte, davon sechs Treffer. Den Angriff der Steirer ebenfalls beflügelt hat der während der Länderspielpause im November verpflichtete Renārs Krastenbergs, in der Liga durch sein knapp eineinhalbjähriges Engagement beim EC VSV bekannt. Der Lette hält nach neun Einsätzen bei sieben Scorerpunkten, am Mittwoch setzte er beim 4:0-Erfolg bei Asiago Hockey den Schlusspunkt für die Murstädter.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die Graz99ers sind (neben Villach und Linz) einer der drei Klubs, die seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 durchgehend Gegner des EC-KAC waren. Bislang kamen 144 direkte Duelle zur Austragung, von denen die Rotjacken 95 für sich entscheiden konnten, für das Team aus der Murstadt stehen demnach 49 Erfolge zu Buche. Der Sieg der Steirer in der ersten der zwei Saisonbegegnungen Mitte Oktober war ihr einziger im Verlauf der letzten sieben Konfrontationen mit dem Rekordmeister. Die Klagenfurter, die in Liebenau traditionell von zahlreichen Fans unterstützt werden und dort dadurch meist Heimspielatmosphäre genießen können, haben seit 2000 in keiner anderen Spielstätte (außer der eigenen) mehr Siege eingefahren als im nunmehrigen Merkur Eisstadion, wo für sie 44 Siege bei 70 Auftritten zu verzeichnen waren. Von den jüngsten zwölf Gastspielen in Graz konnte der EC-KAC acht gewinnen, die vier Niederlagen in diesem Zeitraum fielen allesamt mit einem Treffer Differenz sehr knapp aus.

KAC-G99 (27.10.2023)KAC-G99 (27.10.2023)

Das letzte Duell:

Der EC-KAC und die Graz99ers standen sich zuletzt am 27. Oktober gegenüber, vor eigenem Publikum – 4.261 Fans waren in die Heidi Horten-Arena gekommen – siegten die Rotjacken mit 4:1. Die Steirer waren in dieser Begegnung weitestgehend chancenlos, ihr einziger Treffer resultierte aus einem von Postma ins eigene Gehäuse abgefälschten Salinitri-Schuss im Powerplay, der in Minute 58 das Shutout für Christian Engstrand verhinderte. Der Klagenfurter Goalie war an diesem Abend sonst selten geprüft, seine Vorderleute ließen lediglich zwölf Torschüsse der 99ers zu, was dem niedrigsten Wert im bisherigen Spieljahr entsprach. Die Rotjacken verbuchten ihrerseits 52 Shots on Goal (Saisonrekord), ganze 22 davon kamen aus dem Slot. Während der EC-KAC bei Even Strength auf 15:12 Minuten an Puckbesitz in der Offensivzone kam, verbuchten die Steirer nur deren 5:40 Minuten. Herausragender Spieler der Rotjacken war Manuel Ganahl, der zu sämtlichen vier Treffern seiner Mannschaft (erzielt von Clemens Unterweger, Niki Kraus, Paul Postma und Jan Muršak) die Vorlage lieferte, in drei Fällen davon sogar das Primary Assist.

Spielbericht: „EC-KAC klettert auf Tabellenrang vier“ (kac.at, 27.10.2023)