Einmal mehr von hunderten Fans unterstützt, holte sich der EC-KAC in seinem letzten Spiel vor Weihnachten auswärts in Graz drei wertvolle Punkte, nach dem 2:1-Erfolg stehen die Rotjacken auf Tabellenplatz drei.

Die Rotjacken münzten ihr deutliches Chancenplus erst spät im ersten Abschnitt in einen Treffer um: Kraus lief ein Icing ab, Haudum bediente Herburger und dieser schoss aus halblinker Position ein. Ähnlich verlief auch das Mitteldrittel, die Klagenfurter hatten die besseren Gelegenheiten, trafen aber nur ein Mal und spät: Nun war es Bischofberger, der, von Postma steil auf die Reise geschickt, aus der Halbdistanz einnetzte. Im dritten Durchgang verabsäumte es der von hunderten Fans lautstark unterstützte EC-KAC, für die Vorentscheidung zu sorgen, mehr als der Anschlusstreffer 26 Sekunden vor dem Ende (Bouramman-Schlenzer aus der Distanz) war für Graz an diesem Abend jedoch nicht zu holen. Die Rotjacken kletterten mit den drei Punkten auf Tabellenplatz drei.

Drittel 1

Die Rotjacken waren von Beginn an das aktivere Team, gleich in der ersten Minute konnte Goalie Lars Volden Schüsse von Matt Fraser vom rechten Flügel aus sowie von Steven Strong aus dem hohen Slot parieren. Nachdem Schiras Ellenbogen im Gesicht Ganahls gelandet war, kam der EC-KAC zu einem frühen Powerplay: Dort scheiterte Johannes Bischofberger mit einem Schlenzer aus dem Zentrum, Lukas Haudum setzte den Abpraller per Direktabnahme aus spitzem Winkel über die Querlatte (2.). Einen rot-weißen Tempoangriff mit „Zwei-auf-Eis“-Potential schloss Fraser von rechts aus etwas überhastet ab (3.), wesentlich gefährlicher wurde es, als Paul Postma aus dem rechten Rückraum scharf schlenzte und Finn van Ee im Zentrum abfälschte, Volden machte sich jedoch breit und parierte (5.). Im zweiten Klagenfurter Überzahlspiel zog Nick Petersen den Puck am Crease an seinen Körper, das Spielgerät wurde ihm jedoch weggespitzelt, ehe er es in Richtung Tor schieben konnte, bei einem Haudum-Schuss von halbrechts aus war der Norweger im 99ers-Kasten wieder zur Stelle (jeweils 7.). Eine Top-Chance ergab sich für den EC-KAC in Minute zwölf, als Lukas Haudum hinter dem Grazer Tor den Puck eroberte und Niki Kraus an den rechten Hashmarks anspielte, der kurz angetippte Onetimer landete aber nur auf Voldens Beinschoner (12.).

Als die Gastgeber zum ersten Mal mit einem Mann mehr agieren durften, verteidigte sich Rot-Weiß mit drei Clearings gut, erst in den finalen Zügen des Powerplays wurde es gefährlich, den scharfen Schuss von Ken Ograjenšek von links aus konnte Sebastian Dahm in der kurzen Ecke aber mit der Schulter parieren (16.). Es folgte der dem Spielverlauf durchaus entsprechende Führungstreffer für die Klagenfurter: Kraus sprintete einem Sablattnig-Dump nach und verhinderte so das Icing, in der linken Rundung ließ Haudum seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung stehen. Seinen Diagonalpass stoppte Raphael Herburger an den linken Hashmarks mit dem Schlittschuh, um den Puck dann in die lange Ecke zu zimmern (18.). Noch in der gleichen Minute ergab sich eine Gelegenheit für die Steirer, den Abpraller nach einem Fernschuss übernahm Anthony Salinitri im linken Anspielpunkt direkt, die Scheibe segelte jedoch an der kurzen Ecke vorbei (18.). Als Jesper Jensen Aabo an der offensiven blauen Linie einen Aufbaupass abfing und aus dem Handgelenk schlenzte, schrammte Johannes Bischofberger vor dem Torraum nur hauchdünn am Tip-In vorbei (20.).

Drittel 2

Gleich der erste Angriff der Rotjacken im zweiten Abschnitt brachte eine gute Torchance, Paul Postma wurde bei seinem Schuss aus halbrechter Position aber von Lars Volden mit dem Beinschoner in der kurzen Ecke verneint (21.). Es folgte die bis dahin beste Gelegenheit für die Gastgeber: Am Ende einer „Tic-Tac-Toe“-Kombination im Angriffsdrittel tippte Michael Schiechl den Puck zu Daniel Viksten vor dem Torraum weiter, Sebastian Dahm tauchte ab und parierte den Schuss des Schweden mit einem spektakulären Fanghand-Save (23.). Ihr zweites Unterzahlspiel des Abends überstanden die Klagenfurter mit vier Befreiungen ohne grobe Probleme, als die Vollzähligkeit wieder erreicht war, setzte Manuel Ganahl im Angriff einen Snapshot aus halbrechter Position zu mittig auf den Torhüter (27.). Die nächste KAC-Möglichkeit war eine dicke: Ein Postma-Fernschuss sprang von der Hintertorbande aus zurück an den Crease, wo Thomas Hundertpfund beim Klopfen auf das Spielgerät das halbleere Gehäuse vor sich hatte, weil die Scheibe aber leicht hoppelte, segelte der Versuch des Kapitäns über die Querlatte (30.).

Dann wurde Johannes Bischofberger von hinter dem Tor aus bedient, seine Direktabnahme von den linken Hashmarks aus landete allerdings an Voldens Beinschonern (31.). Auf der Gegenseite schlenzte Dominik Grafenthin von der rechten Halfwall aus, der Puck stieg von Sebastian Dahms Körper aus in die Luft und sprang dann via Witting-Handschuh ins Tor. Die Schiedsrichter verweigerten dem Treffer am Eis die Anerkennung und bestätigten diese Entscheidung nach Videostudium, Axel Wemmenborn hatte den Klagenfurter Schlussmann in dieser Szene regelwidrig zu Fall gebracht (34.). Nachdem der finale Viksten-Querpass eines Grazer „Zwei-gegen-Eis“-Angriffs im Niemandsland gelandet war (38.), verdoppelten die Rotjacken ihren Vorsprung: Mit einem 20-Meter-Diagonalpass aus der eigenen Zone schickte Paul Postma Johannes Bischofberger auf die Reise und dieser vollendete vom hinteren Ende des linken Faceoff-Kreises aus per Handgelenksschuss (38.).

Drittel 3

Früh in Durchgang drei provozierte Finn van Ee einen Grazer Puckverlust, er ging daraufhin zentral in das Angriffsdrittel, scheiterte mit seinem Schlenzer aus der Halbdistanz jedoch an Lars Volden (41.). Klagenfurts drittes Powerplay des Abends – Pfeffer hatte Petersen in die Bande gecheckt, der Kanadier konnte aber weitermachen – erlebte seine beste Gelegenheit erst gegen Ende hin: Einen gezogenen Wristshot von Matt Fraser von der rechten Seite aus lenkte der 99ers-Schlussmann über seinen Kasten (46.). Bei „Fünf-gegen-Fünf“ folgte eine wunderbare Kombination der Rotjacken: Unterweger spielte aus dem Rückraum an die Grundlinie zu Petersen, der in der Mitte Ganahl bediente, dessen Onetimer aber hauchdünn flach am Pfosten vorbeizischte (47.). Als Taylor Matson per Steilpass angespielt wurde und viel freies Eis vor sich hatte, griff van Ee störend ein, im daraus folgenden Powerplay wurde eine Gregorc-Kracher aus dem hohen Slot von Marcel Witting famos geblockt (52.). Die Steirer, die fünf ihrer letzten sieben Partien gewonnen hatten, gingen in der Schlussphase größeres Risiko:

Bouramman glitt mit zwei eleganten Haken durch das Mitteldrittel und steckte vertikal auf Michael Schiechl durch, der bremste seinen Sololauf unmittelbar vor Sebastian Dahm, der Däne sprang auf die Finte aber nicht an und parierte (56.). Bei einem Schira-Blueliner packte der KAC-Goalie mit der Fanghand zu, sein Gegenüber lenkte einen überraschenden, aber gefährlichen Kraus-Schuss von Rechtsaußen mit dem Pad ab (jeweils 56.). Graz ersetzte Lars Volden durch einen sechsten Feldspieler, nach Herburger-Fehlschuss schob Kraus die Scheibe ins verwaiste Tor, der Linesman hatte aber bereits auf Icing entschieden (59.). Die Rotjacken produzierten zwei weitere unerlaubte Weitschüsse und wurden dann ermüdet auch bestraft: 26 Sekunden vor dem Ende arbeiteten die 99ers nach einem eigentlich verlorenen Faceoff vor dem KAC-Tor den Puck an die rechte Seite der blauen Linie zurück, von wo aus Gustav Bouramman aus dem Handgelenk hoch in die lange Ecke den ersten und einzigen Treffer der Steirer an diesem Abend erzielte (60.). (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Aus unserem letzten Spiel hier in Graz wussten wir, dass wir uns auf aggressiv forecheckende 99ers einstellen müssen, ich denke, dass wir gezeigt haben, dass wir darauf vorbereitet waren. Wir haben über lange Strecken der Partie hinweg viel Druck erzeugt und sind sehr zufrieden, dass wir hier anders als beim letzten Mal drei Punkte geholt haben. Natürlich hätten wir durchaus den einen oder anderen weiteren Treffer erzielen können, aber Graz ist eine kampfstarke Mannschaft, die in den letzten Wochen einige Erfolge eingefahren hat.“

ICE Hockey League, 31. Runde
22. Dezember 2023 / 19:15 Uhr
Merkur Eisstadion, Graz, AUT, 4.040 Zuschauer
ICE
Graz99ers
1
:
2
(0:1, 0:1, 1:0)
EC-KAC
Schiedsrichter
Rencz (HUN), Smetana (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Postma-Strong, Jensen Aabo-Unterweger, Maier-Sablattnig, Vallant Petersen-Hundertpfund-Ganahl, Haudum-Herburger-Kraus, Fraser-van Ee-Bischofberger, Gomboc-Witting-Schwinger, Hochegger
Fehlende Spieler
Muršak, Obersteiner (beide verletzt)
Torfolge
0:1 Raphael Herburger (17:15/Lukas Haudum, Niki Kraus) 0:2 Johannes Bischofberger (37:23/Paul Postma, Finn van Ee) 1:2 Gustav Bouramman (59:34/Taylor Matson, Ken Ograjenšek/EA)