Die Rotjacken gingen früh in Führung, Hundertpfund verwertete vom langen Pfosten aus ein Diagonalzuspiel Bischofbergers. Exakt 60 Sekunden später glich das über die gesamte Dauer der Partie hinweg sehr gefällig auftretende Tabellenschlusslicht durch Salinitri aus. Es sollte für mehr als 49 Minuten der letzte Treffer bleiben, der EC-KAC kam trotz bester Gelegenheiten – so beispielsweise zwei Postma-Stangenschüssen – vorerst zu keinem Torerfolg, Goalie Dahm musste bei mehreren gefährlichen Kontern der Steirer sein ganzes Können aufbieten. Erlöst wurde das Publikum in der zum siebten Mal in Serie ausverkauften Heidi Horten-Arena in Minute 56, als Maier vom Slot aus eine umsichtige Muršak-Vorlage in der langen Kreuzecke versenkte. Das Endresultat stellte Kraus mit einem Empty Netter her, die Klagenfurter kamen so zu ihrem fünften Heimsieg in Folge.
Drittel 1
Bereits nach wenigen Sekunden kamen die Rotjacken zu ihrer ersten Möglichkeit: Ein Postma-Blueliner blieb vor dem Kasten der Grazer hängen, anschließend suchte Steven Strong den Abschluss von rechts aus, konnte den starken Schlussmann der Gäste, Lars Volden, aber nicht überwinden (1.). Kurz darauf durften die Gäste bereits im Powerplay ran, die einzigen beiden nennenswerten Chancen dieser Phase gingen aber auf das Konto des EC-KAC: Zuerst bediente Clemens Unterweger am Rush Jan Muršak, der den Handgelenksschuss vom rechten Flügel aus nahm, aber an Voldens Blocker scheiterte, dann spielte Johannes Bischofberger im Konter kurz vor dem gegnerischen Kasten zu David Maier quer, der die Scheibe am rechten Pfosten nicht in die Maschen abtropfen lassen konnte (jeweils 4.). In der sechsen Minute gingen die Klagenfurter in Führung: Matt Fraser ließ links für Johannes Bischofberger liegen, der mit einem schönen Diagonalpass Thomas Hundertpfund am rechten Faceoff-Kreis fand und der Kapitän versenkte das Spielgerät in der langen Ecke. Exakt eine Minute später gelang den Grazern aber der Ausgleichstreffer: Anthony Salinitri kam über die linke Seite in das Angriffsdrittel, nahm den Wristshot vom Anspielpunkt aus und bezwang Sebastian Dahm in der kurzen Ecke (7.). Ihrerseits bei numerischer Überlegenheit agierend, kamen die Rotjacken zu einigen Möglichkeiten:
Lukas Haudum scheiterte nach Postma-Zuspiel vom rechten Faceoff-Kreis aus am Schlussmann der Grazer, Nick Petersen traf aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten. Lars Volden ließ vor Ablauf der Strafzeit einen Haudum-Schuss von rechts aus gefährlich in den Slot abprallen, Matt Fraser setzte den Nachschuss aber am kurzfristig halbleeren Gehäuse vorbei (jeweils 9.). Im zweiten Powerplay für Rot-Weiß verfehlte ein Unterweger-Schlagschuss von der blauen Linie aus das Ziel nur knapp, einen scharfen Bischofberger-Schlenzer von rechts aus fälschte Herburger vor dem Torraum ab, die Scheibe landete jedoch nur auf Voldens Schulter (jeweils 15.). Dann konterten die 99ers über Ken Ograjenšek, der Michael Kernberger bediente, der Ex-Klagenfurter spielte die Scheibe hinter dem Rücken auf Renārs Krastenbergs, der Sebastian Dahm von links aus jedoch nicht bezwingen konnte (15.). Als Johannes Bischofberger steil ging und dann für Thomas Hundertpfund liegenließ, setzte dieser Matt Fraser ein, dessen Schuss über die Querlatte segelte (16.), auf der Gegenseite nutzte Krastenbergs einen KAC-Turnover für einen Net Drive über links, verlor dabei jedoch im letzten Moment die Scheibenkontrolle (19.).
Drittel 2
Kurz nach Wiederbeginn brachten die Klagenfurter die Scheibe tief, Raphael Herburger spielte von hinter dem Kasten aus an den Crease zu Lukas Haudum, der Lars Volden austanzen wollte, den Puck aber nicht im Tor unterbringen konnte (21.). Wenig später landete ein abgefälschter Sablattnig-Distanzschuss bei Matt Fraser am Torraum, er blieb jedoch am Schoner des Graz-Keepers hängen (22.). In Minute 24 sprang ein Rebound an die rechten Hashmarks zum heranrauschenden Paul Postma, der direkt übernahm, allerdings nur den Pfosten traf. Für die 99ers versuchte es in der 27. Minute Anthony Salinitri, der Kanadier kam mit Tempo über die rechte Seite und zog dann in den hohen Slot, von wo aus er einen Handgelenksschuss anbrachte, den Sebastian Dahm entschärfen konnte. Auf der Gegenseite ließ Paul Postma mit einem tollen Haken beim Zoneneintritt zwei Gegner aussteigen, er wollte dann Matt Fraser am linken Pfosten in Szene setzen, dieser verpasste das Zuspiel jedoch knapp (28.).
Bei numerischer Überlegenheit platzierte Blaž Gregorc einen Schuss von der blauen Linie aus am Tor vorbei, Axel Wemmenborn schnappte sich den Puck hinter dem Kasten und setzte Ken Ograjenšek am Crease in Szene, der aber von Sebastian Dahm verneint wurde (30.). Gegen Drittelmitte kam Michael Schiechl mit Tempo über die rechte Seite und brachte einen Handgelenksschuss aufs Tor, Sebastian Dahm war dran, die Scheibe landete aber noch an der Torumrandung (31.). In der 33. Minute hatte Jan Muršak das Auge für den am Torraum positionierten Manuel Ganahl, der Alternate Captain scheiterte aber an Lars Volden, der einen starken Pad-Save auspackte. Nur wenige Sekunden später lief Jan Muršak zum Solo an, ließ die Grazer Defensive mit einem tollen Haken aussteigen, setzte den Puck dann jedoch von der Höhe der Hashmarks aus knapp am Tor vorbei (33.). Halbchancen für Antonitsch und Bischofberger, jeweils nach schnell vorgetragenen Angriffen, wurden zur Beute der beiden Schlussmänner (jeweils 38.).
Drittel 3
Zu Beginn des Schlussabschnitts waren die Grazer die aktivere Mannschaft: Blaž Gregorc scheiterte mit einem Schuss von Linksaußen aus an Sebastian Dahm, dann zog Amadeus Egger aus dem Zentrum ab, wieder war der Keeper mit dem Schoner zur Stelle (jeweils 44.). In der 46. Spielminute sprang das Spielgerät in den Slot und dort genau auf das Blatt von Paul Postma, der sofort den Abschluss suchte, aber an den Pads von Lars Volden hängen blieb, Nick Petersen konnte den hoppelnden Rebound von rechts aus nicht im Kasten unterbringen (46.). In der nächsten Szene liefen die Steirer zum „Drei-gegen-Eins“-Konter an: Jakob Engelhart ließ links für Anthony Salinitri liegen, der aber verzog, postwendend kam Johannes Bischofberger mit Tempo über den rechten Flügel in das Angriffsdrittel gestürmt, scheiterte mit seinem Wristshot jedoch am Blocker des Graz-Torhüters (47.). Nachdem sich Simeon Schwinger den Puck am Crease aus der Luft gefangen hatte, dann aber an der Pad-Spitze von Volden hängengeblieben war (49.), kam Anthony Salinitri gleich doppelt zur Einschusschance: Der 99ers-Top-Torschütze schnappte sich den Puck in der neutralen Zone und blieb dann vom linken Flügel aus erfolglos, ehe er am Crease in Szene gesetzt wurde, doch erneut von Sebastian Dahm in die Schranken gewiesen wurde (jeweils 51.).
Anschließend zog Niki Kraus aus der Tiefe an den Torraum, konnte aber nicht anschreiben, die Scheibe landete über Tobias Sablattnig bei Jan Muršak, der sie von Halblinks aus über die lange Kreuzecke setzte. In der 55. Minute hatten die Rotjacken im Konter die Großchance auf die neuerliche Führung: Raphael Herburger legte quer auf Niki Kraus, der per Onetimer an Lars Volden scheiterte. Dann ging es in die andere Richtung, Renārs Krastenbergs wurde zum Breakaway auf die Reise geschickt, konnte den rot-weißen Schlussmann aber neuerlich nicht überwinden. Vier Minuten und drei Sekunden vor dem Ende durfte der Tabellenführer dann endlich seinen zweiten Treffer bejubeln: Jan Muršak hatte aus der Rundung kommend das Auge für David Maier, der die Scheibe aus dem Slot mit der Vorhand in der langen Kreuzecke versenkte (56.). Die Grazer gaben sich jedoch noch nicht geschlagen: Bei einem Partial Breakaway von Salinitri sprintete Bischofberger famos zurück und hob kurz vor dem Abschluss des Kanadiers dessen Schläger an, Sekunden später wurde der Grazer Angreifer per Querpass in halblinker Position bedient, scheiterte aber wieder an Sebastian Dahm (58.). Endgültig aller Sorgen entledigen konnten sich die Rotjacken erst in der Schlussminute, als Niki Kraus von rechts aus zum 3:1-Endstand ins verwaiste Gehäuse einsendete. (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Das heutige Spiel war nicht sehr flüssig, aber wir haben einen Weg gefunden, drei Punkte zu holen und das ist aktuell das Wichtigste. Es war nicht einfach, uns fehlte der Schwung, der unsere Gruppe sonst in Heimspielen auszeichnet. In den zweiten Abschnitt sind wir gut gestartet, da kreierten wir sehr viele Chancen und ließen hinten wenig zu, aber es fehlte der Torerfolg. Nach dem späten, erlösenden Führungstreffer durch David Maier kam Graz noch zu sehr guten Möglichkeiten, es war symptomatisch für diese Partie, dass wir das nicht verhindern konnten. Dennoch haben wir gewonnen, das ist vordergründig, wir schauen uns jetzt einige Teile in unserem Spiel an, in denen wir uns verbessern können. Wichtig ist vor allem, dass wir wieder mehr positive Energie in unser Team bringen, dann können wir nach vorne auf unser nächstes Spiel in Vorarlberg schauen.“