Aktuelles:
Der EC Salzburg hat sein Dezember-Tief, als acht Auftritte in nur zwei Siegen nach regulärer Spielzeit resultierten, überwunden, in sechs der jüngsten sieben Partien konnte das Team von Head Coach Oliver David punkten. Leer ging der Titelverteidiger allerdings am Freitag im Spiel beim Tabellennachbarn Fehérvár AV19 aus: Auswärts unterlag man den Ungarn, die man davor saisonübergreifend unglaubliche 14 Mal in Folge besiegt hatte, mit 2:4. Die Roten Bullen liegen in der Tabelle (zumindest bis zu Székesfehérvárs nächstem Heimspiel am Samstagabend) unverändert auf Rang zwei, ihr Rückstand auf den EC-KAC in der Pole Position wuchs jedoch auf vier Zähler an. Vor heimischer Kulisse vermochte der amtierende Meister in der aktuellen Spielzeit meist zu überzeugen, wie für Klagenfurt stehen auch für Salzburg 15 Siege aus 18 Saisonheimspielen zu Buche, allerdings erzielten die Mozartstädter dabei um gleich 15 Treffer weniger als der aktuelle Tabellenführer. Aus den letzten vier Begegnungen vor eigenem Publikum holten die Red Bulls ebenso viele Siege, unmittelbar davor, zwei Tage vor Weihnachten, kassierte man gegen den HC Pustertal jedoch eine schmerzhafte, im Volksgarten in dieser Form äußerst seltene 1:7-Niederlage.
Spieler im Fokus:
Im letzten Duell mit den Rotjacken deutlich auffälligster Akteur Salzburgs war Ryan Murphy: Der Verteidiger verbuchte die zweithöchste Time-on-Ice aller Bullen (21:27 Minuten), gab mit fünf die meisten Torschüsse seines Teams ab und erzielte zudem den Overtime-Treffer zum Auswärtssieg seiner Mannschaft. Der mit 176 NHL-Einsätzen dekorierte Kanadier kam in den vergangenen Wochen auch immer besser in Fahrt und wurde zum regelmäßigen Scorer, bei gleich elf seiner jüngsten 13 Einsätze konnte er sich Punkte auf sein individuelles Konto gutschreiben lassen. Ungewöhnlich schwer fiel es in letzter Zeit hingegen Peter Scheider, auf das Score Sheet zu gelangen: Der Wiener ist zwar unverändert und mit einigem Abstand zum ersten Verfolger Salzburgs punktebester Spieler (17 Tore, 21 Assists), allerdings verbuchte er in nur drei seiner letzten zehn Partien Zuwächse in Form von Zählern. Besonderes Augenmerk werden die Rotjacken auch wieder auf Schneiders Linienkollegen Benjamin Nissner legen: Der Mittelstürmer hat die beiden letzten Konfrontationen mit dem Rekordmeister verletzungsbedingt verpasst, davor punktete er aber bei jedem seiner jüngsten sechs Einsätze gegen Klagenfurt, wobei in diesem Zeitraum für ihn drei Tore und sechs Vorlagen zu Buche standen.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 stand der EC-KAC keinem anderen Klub öfter gegenüber als dem EC Salzburg: Nicht zuletzt neun gegeneinander ausgetragene Playoff-Serien – mit keinem anderen Team duellierten sich die Roten Bullen in ihrer Klubgeschichte in der KO-Phase der Meisterschaft öfter – pushten die Anzahl an bisherigen Konfrontationen auf 165. Davon gingen 90 Begegnungen an Salzburg, Klagenfurt holte sich in 75 Fällen den Sieg. Auch in der jüngeren Vergangenheit setzten sich mehrheitlich die Mozartstädter durch, elf der letzten 15 Duelle endeten mit einem Sieg für den amtierenden ICE-Champion. Speziell in der Eisarena im Volksgarten hatten die Rotjacken zuletzt wenig Grund für Jubel und Freude: Klagenfurt verlor jedes seiner jüngsten fünf Auswärtsspiele in Salzburg und kassierte dabei jeweils vier oder fünf Gegentore. Von seinen insgesamt 82 Auftritten in der Fremde endeten für den EC-KAC lediglich 17 mit einem dreifachen Punktgewinn, 18 Partien erlebten eine Verlängerung oder ein Penaltyschießen (von denen elf an Rot-Weiß gingen), 47 Mal siegten die Bullen in regulärer Spielzeit.
Das letzte Duell:
Nach Siegen für die jeweils gastgebende Mannschaft setzte sich im dritten und bislang letzten Duell am 20. Dezember das Auswärtsteam durch: Der EC Salzburg behielt in der Heidi Horten-Arena vor 4.318 Fans mit 2:1 nach Verlängerung die Oberhand. Manuel Ganahls Führungstreffer spät im zweiten Abschnitt glich knapp vor der Hälfte des Schlussdrittels Adam Payerl aus, in der Overtime kehrte der aufgerückte Verteidiger Ryan Murphy ein Baltram-Zuspiel an den langen Pfosten zum Bullen-Sieg ein. Die Mozartstädter gaben in dieser Begegnung 36 Torschüsse ab – mehr als jeder der Gegner in den übrigen 35 Saisonspielen der Rotjacken (Saisonschnitt: 24,7 Shots Against). Insgesamt gestaltete sich die Partie sehr ausgeglichen, wenngleich der EC-KAC in den meisten statistischen Kategorie die Nase hauchdünn vorne hatte: 51,5 Prozent Scheibenbesitz bei Even Strength, 54,2 Prozent gewonnene Faceoffs, 63 gegenüber 60 Puckbesitz-Sequenzen im Angriffsdrittel. Beide Teams kamen zu jeweils vier Powerplay-Möglichkeiten, von denen jedoch keine in einem Treffer mündete.
Spielbericht: „Overtime-Niederlage gegen den Titelverteidiger“ (kac.at, 20.12.2023)