Der EC-KAC ging zwar durch ein erfolgreich abgeschlossenes Muršak-Solo früh in Führung, kassierte aber in einem durchwachsenen Startdrittel den Ausgleich, für den aus dem hohen Slot Twarynski verantwortlich zeichnete. Ab der ersten Pause hatten die Klagenfurter besseren Zugriff auf die Partie, was sich in Form eines Doppelpacks von Witting und eines Strong-Treffers auch auf der Anzeigetafel auswirkte. Die Gäste aus Wien konnten im Schlussdrittel nicht mehr zulegen, vielmehr vermochten die Rotjacken auch mit ihren Special Teams zu reüssieren: Fraser erzielte im Powerplay sein bereits viertes Saisontor gegen Wien und Bischofberger verlängerte bei numerischem Nachteil seinen Goal Scoring Streak auf fünf Partien. Mit dem 13. Sieg im 16. Heimspiel schob sich der EC-KAC bis auf einen Punkt an Tabellenführer Fehérvár AV19 heran.
Drittel 1
Nachdem Stefan Stéen einen Strong-Wristshot vom linken Faceoff-Kreis aus im Nachfassen festhalten konnte (2.) und Nico Brunner per Handgelenksschuss von Rechtsaußen aus am Catcher von Sebastian Dahm gescheitert war (3.), gingen die Rotjacken in der vierten Minute in Führung: Manuel Ganahl wollte von links aus im Zentrum Jan Muršak bedienen, der Pass kam nicht an, die Scheibe landete aber von Dominique Heinrichs Schläger aus doch beim Slowenen, der den Puck bei freier Bahn aus dem Slot in die Maschen knallte. Kurz darauf versuchte es Thomas Hundertpfund von rechts aus, Stéen war mit dem Schoner dran und stellte sich auch dem Backhand-Nachschuss von Paul Postma in den Weg (4.). Nach einem Solo-Vorstoß von Niki Kraus wurde dieser von Mario Fischer hinter dem Kasten von den Kufen geholt, was den Klagenfurtern ihr erstes Überzahlspiel bescherte: Manuel Ganahl scheiterte mit einem Schlenzer von knapp oberhalb des linken Anspielkreises aus an der Fanghand des Caps-Keepers (5.), Clemens Unterweger blieb mit einem Schlagschuss von der blauen Linie aus erfolglos (6.).
Am Rush bediente später auf der Gegenseite Evan Weinger von rechts aus Rok Tičar am zweiten Pfosten, der Ex-Klagenfurter traf aber aus spitzem Winkel nur Metall (9.). Wenige Sekunden später gelang den Capitals jedoch der Ausgleich: Lukas Kainz ließ rechts für Christof Kromp liegen, der mit einem Rückhand-Zuspiel in den hohen Slot Carsen Twarynski in Szene setzte und dieser schickte einen scharfen Handgelenksschuss über den Catcher von Sebastian Dahm hinweg in die Maschen (9.). Danach passierte für längere Zeit wenig Spektakuläres, in der 16. Spielminute wurde ein Postma-Schuss vom rechten Flügel aus am Ziel vorbei abgefälscht, Manuel Ganahl versuchte es anschließend mit einem Distanzschuss, dieser verfehlte das Ziel aber knapp. Kurz vor Drittelende schickte Matt Fraser den Kapitän auf die Reise, der auf den links mitgelaufenen Johannes Bischofberger weiterleitete, dessen auf die kurze Ecke angetragenen Schuss konnte Stefan Stéen allerdings parieren (20.).
Drittel 2
Nachdem Nick Petersen aus dem Zentrum am Schoner des Wiener Goalies hängengeblieben war, nahm Rok Tičar am Rush von halblinks aus einen Handgelenksschuss, diesen konnte Sebastian Dahm festhalten (jeweils 21.). In der 24. Minute suchte Weinger den Abschluss vom rechten Flügel aus, der rot-weiße Schlussmann ließ die Scheibe abprallen und Trevor Cheek hatte das halbleere Tor vor sich, schob das leicht hoppelnde Spielgerät aus spitzem Winkel aber an der langen Ecke vorbei. Auf der Gegenseite fand ein Ganahl-Zuspiel im Slot Paul Postma, der sofort abzog, aber unglücklich nur die Querlatte traf (25.). Einen von Lukas Haudum abgefälschten Jensen Aabo-Backhander von rechts aus konnte Stéen in der 27. Minute entschärfen, bevor Sebastian Dahm einen abgelenkten Heinrich-Blueliner parierte, Cheek versuchte es anschließend von links aus auf die kurze Ecke, der Rotjacken-Keeper war aber mit den Pads zur Stelle. Während einer Drangphase der Klagenfurter wurde ein Unterweger-Schuss von links aus geblockt, Johannes Bischofberger visierte aus ähnlicher Position die kurze Ecke an, blieb aber ebenso erfolglos (29. bzw. 30.).
Nachdem auch Steven Strong mit einem Schuss vom linken Faceoff-Kreis aus nach schönem Kraus-Diagonalpass nicht zum Torerfolg gekommen war (30.), brachte Marcel Witting die Hausherren in der 32. Minute erneut in Führung: Er nahm sich die Scheibe an der blauen Linie schön mit, zog über die linke Seite kommend diagonal zum Tor und schob flach am Schoner von Stéen vorbei zum 2:1 ein. Auf der Gegenseite scheiterte Kainz an Dahm, Hartl konnte den Rebound nicht über die Linie drücken (32.). Wenig später durften die Rotjacken zum dritten Mal jubeln: Steven Strong ging aus dem Zentrum an den linken Faceoff-Kreis und beförderte die Scheibe per Handgelenksschuss in die lange Ecke (33.). In der 36. Spielminute hatte Paul Postma den Steilpass auf Johannes Bischofberger im Sinn, dieser ging ein Stück zu weit, der flinke Stürmer brachte das Spielgerät aber aus der Tiefe an den rechten Anspielpunkt zum nachkommenden Postma, dessen aussichtsreicher Schuss von einem dadurch berstenden Wiener Schläger geblockt wurde. Gut drei Minuten vor Drittelende kamen die Klagenfurter schließlich zu ihrem vierten Treffer: Finn van Ee setzte nach zentralem Zoneneintritt Marcel Witting in Szene, der vom linken Flügel aus einen Handgelenksschuss via Innenstange präzise in die lange Ecke klopfte (37.).
Drittel 3
Die erste Offensivaktion des Schlussdrittels lief über Clemens Unterweger, der einen Schuss von der blauen Linie aus nahm, Jan Muršak lauerte am Crease auf den Rebound, konnte Stefan Stéen aber nicht überwinden (41.). In der 43. Minute suchte Lukas Haudum aus der Tiefe Raphael Herburger im Slot, der traf die Scheibe aber nicht richtig, schließlich hatte der Caps-Keeper die Fanghand am Puck. Anschließend zog Manuel Ganahl nach Postma-Pass aus dem Slot ab, er traf jedoch das einzige Hindernis am Weg in die Maschen, den Rücken von Jan Muršak (44.). Nach einem Haken von Thomas Hundertpfund durften die Hauptstädter zum ersten Mal im Powerplay ran, die einzige nennenswerte Chance dieser Sequenz gehörte aber den Rotjacken, die sich mit fünf Clearings zudem famos verteidigten: Seamus Donohue verlor hinter dem eigenen Kasten das Spielgerät an Lukas Haudum, der von rechts aus die kurze Ecke anvisierte, doch Wiens Goalie konnte retten (47.). Die Klagenfurter machten es in der 51. Minute besser und erzielten bei numerischer Überlegenheit ihren fünften Treffer:
Zuerst setzte Matt Fraser den Abschluss einer feinen Kombination über Nick Petersen auf der Grundlinie vom Slot aus noch zu mittig auf Stéen, doch nur wenige Sekunden später legte Lukas Haudum von links aus ins Zentrum auf den Kanadier, der den Puck nun via Innenpfosten in die Maschen knallte. Nachdem Carsen Twarynski vom rechten Faceoff-Kreis aus an der langen Ecke verzogen hatte (52.), versprang Mario Fischer die Scheibe an der blauen Linie, Jan Muršak lief zum Breakaway an, konnte den Puck aber nicht im Tor unterbringen (54.). Auch die nächste Offensivaktion gehörte dem Rekordmeister: Clemens Unterweger brachte einen Abpraller aus kurzer Distanz aufs Tor, Stefan Stéen reagierte aber schnell und schloss gerade noch die kurze Ecke (54.). Das zweite Powerplay des Abends für die Vienna Capitals erlebte nach nur zehn Sekunden ein Shorthanded Goal der Rotjacken: Steven Strong eroberte an der rechten Bande der Defensivzone den Puck, Thomas Hundertpfund lupfte ihn von der neutralen Zone aus in den Lauf von Johannes Bischofberger und dieser schob die Scheibe am Ende seines Sololaufs nach einem Vorhand/Rückhand-Wechsel zum 6:1-Endstand ins Tor. (55.). (NP)
Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:
„Wir waren zu Beginn etwas verschlafen, aber nach den vielen Partien in den letzten zehn, vierzehn Tagen war das nachvollziehbar, auch haben sehr viele Spieler in unserem Team in dieser Zeit sehr viel investiert. Es hat also gedauert, bis wir in die Gänge kamen, aber wir haben es geschafft, fanden unsere Beine und den Weg zu der Art von Eishockey, die wir praktizieren wollen. Es ist einfach schön, wenn Spieler, die sonst in erster Linie andere Aufgaben übernehmen, im Scoring vorangehen und die Mannschaft in die richtige Richtung lenken. Das macht unsere Gruppe stark, dass es immer wieder andere Spieler sind, die ins Scheinwerferlicht treten. Ein starker Team-Erfolg nach einem emotionalen Auswärtssieg vor zwei Tagen. Wir sind froh darüber, wie wir arbeiten und in welche Position wir uns damit gebracht haben, jetzt brauchen wir aber wirklich zwei Tage Pause und dann orientieren wir uns in Richtung des nächsten Spiels gegen Linz.“