In den ersten 43 Minuten eines über weite Strecken zügellos geführten Eishockeyspiels erzielte der EC-KAC am Freitagabend gegen die Pioneers Vorarlberg acht Treffer, am Ende siegten die Rotjacken mit 8:5.

Noch ehe die erste Spielminute vergangen war, hatten beide Teams angeschrieben, Hundertpfund und van Nes eröffneten den Trefferreigen. Nachdem Haudum die Rotjacken neuerlich in Führung gebracht und Maver im Powerplay ausgeglichen hatte, schrieben auch die Klagenfurter im Überzahlspiel an, Bischofberger beschloss den ersten Abschnitt, der fünf Tore gebracht hatte. Auch im zweiten Durchgang landete der Puck fünf Mal in den Maschen: Haudum legte vor, Maver nach, dann hielt Dahm einen Penalty Shot von Liga-Topscorer Owre. Der Tabellenführer zog nun mit vier Treffern rund um die zweite Pause – unterbrochen von einem erfolgreichen Kirichenko-Onetimer – auf letztlich uneinholbare Distanz davon: Fraser, der doppelte Petersen und van Ee schraubten das rot-weiße Konto auf acht Tore in den ersten 43 Minuten nach oben. Der Schlusspunkt blieb jedoch den Gästen aus Vorarlberg vorbehalten, Oden kehrte im Powerplay ein – der Endstand lautete somit 8:5 für den EC-KAC.

Drittel 1

Die Rotjacken gingen bereits nach 24 Sekunden in Führung: Manuel Ganahl steckte von links aus ideal zu Thomas Hundertpfund durch, der David Madlener am Ende seines Breakaways auf der Blockerseite bezwingen konnte. Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, denn noch in der ersten Spielminute kamen die Gäste zum Ausgleichstreffer: Guus van Nes tippte Lukas Haudum beim Aufbauversuch direkt neben dem Tor die Scheibe vom Schläger, der Puck sprang auf Sebastian Dahms Brust, ehe ihn der Niederländer im zweiten Nachstochern über die Linie brachte. In der fünften Minute spritzte Nick Petersen bei einem Pallestrang-Pass dazwischen und zog über links kommend zum Tor, er konnte das Spielgerät aber nicht in der kurzen Ecke unterbringen. Kurz darauf spielte Niki Kraus hoch zu David Maier, dessen Distanzschuss im Slot von Raphael Herburger abgelenkt wurde, doch David Madlener war auf dem Posten (7.). In der achten Minute sprang die Scheibe über Herburger von links aus ins Zentrum zu Kraus, der am rechten Anspielpunkt Haudum bediente und dessen Onetimer zappelte in den Maschen (8.). Nachdem Jesper Jensen Aabo ein Bischofberger-Zuspiel im Slot nicht verwerten hatte können (8.), brachte Steven Strong die Scheibe von links aus zum Kasten, Madlener war mit dem Schoner dran, Daniel Obersteiner brachte den Nachschuss mit der Rückhand nicht über die Pads des Goalies (10.).

Bei numerischer Überlegenheit gelang den Vorarlbergern der neuerliche Ausgleichstreffer: Clayton Kirichenko nahm den Schuss von der blauen Linie aus und Luka Maver lenkte am Crease in die Maschen ab (11.). Die nächste Chance ging wieder auf das Konto der Rotjacken: Nachdem ein Jensen Aabo-Schuss geblockt wurde, landete das Spielgerät erneut beim Verteidiger, er zog über rechts kommend steil zum Tor, wurde vom Pioneers-Schlussmann aber in der kurzen Ecke verneint (13.). In der 15. Minute legte Kevin Macierzynski die Scheibe von rechts aus an den Torraum, wo Luka Maver lauerte, diese aber über den Kasten ablenkte. In der Schlussphase des Startdrittel kamen auch die Rotjacken zu ihrer ersten Überzahlgelegenheit: David Madlener entschärfte einen Haudum-Wristshot mit dem Blocker, dann scheiterte Nick Petersen mit einem Handgelenksschuss aus dem Zentrum, der Goalie konnte die Scheibe nicht festhalten, ein folgender Fraser-Schlagschuss von links aus führte ebenfalls nicht zum Torerfolg (18. bzw. 19.). 32 Sekunden vor Drittelende gelang den Klagenfurtern dann aber der Powerplay-Treffer: Johannes Bischofberger wurde von Manuel Ganahl halbrechts bedient, ihm wurde viel Zeit und Platz gelassen, sodass er den Puck per Handgelenksschuss am Blocker Madleners vorbei in die lange Ecke platzieren konnte, der Treffer wurde nach Videostudium der Referees für regelkonform erklärt (20.).

Drittel 2

Der Torreigen riss auch im Mittelabschnitt nicht ab: In der 22. Minute erhöhte das Team von Kirk Furey und David Fischer auf 4:2: Raphael Herburger brachte das Spielgerät mit der Rückhand von rechts aus zur Mitte, von Kirichenko und Bull abgelenkt, landete der Puck bei Lukas Haudum, der seinen Schlenzer aus der Halbdistanz über den Catcher von David Madlener hinweg in die Kreuzecke setzte. Wieder antworteten die Pioneers zeitnah: Kevin Macierzynski drang über den linken Flügel zwar vor der Scheibe in die Angriffszone ein, tat dies jedoch in der Rückwärtsbewegung bei voller Puckkontrolle, sodass die Linesmen dem Treffer später nach Videoreview die Gültigkeit zusprachen: Sein Querpass an den langen Pfosten wurde dort von Luka Maver an Dahms Schoner vorbei verwertet (23.). In der 27. Minute spielte Steven Owre aus der Mitte mit der Rückhand zu Daniel Woger, der die Scheibe vom rechten Flügel aus knapp über den Kasten setzte. Kurz darauf lief Luka Maver zum Solo an, wurde aber von Clemens Unterweger, der die Notbremse gezogen hatte, in den Pfosten befördert, die Referees entschieden auf Penalty Shot.

Ausgeführt wurde dieser von Steven Owre, der Sebastian Dahm mit einem Vorhand-Rückhand-Move überwinden wollte, den Puck per Backhander jedoch nicht über den Schoner des Keepers heben konnte (28.). Wenig später durfte der EC-KAC erneut jubeln: Dahm brachte die Scheibe über die Rundung aus der Defensivzone und schickte damit Matt Fraser über den linken Flügel auf die Reise, der Kanadier setzte seinen Handgelenksschuss vom Faceoff-Kreis aus präzise in die lange Ecke (29.). In der 35. Minute machten die Rotjacken dann das halbe Dutzend voll: Johannes Bischofberger verzögerte rechts und bediente dann den nachkommenden Nick Petersen, dessen Onetimer vom Anspielpunkt aus einmal mehr auf der Blocker-Seite Madleners in den Maschen einschlug. Die Gäste hatten aber erneut eine passende Antwort parat und kamen nur 17 Sekunden später zu ihrem vierten Treffer: Michael Pastujov spielte am Rush von links aus diagonal zu Clayton Kirichenko, dessen Direktabnahme Sebastian Dahm zwar mit der Fanghand berühren, aber nicht gänzlich stoppen konnte (35.). Bei einer Spielstärke von „Vier-gegen-Vier“ hielt Steven Strong den Puck sehenswert im Angriffsdrittel, Raphael Herburger bediente von links aus Paul Postma im Slot, der Puck landete an seiner Kufe und den folgenden Schuss konnte David Madlener festhalten (38.).

Drittel 3

Kurz nach Wiederbeginn scheiterten die Gäste im „Zwei-auf-Eins“-Konter: Joonas Oden hatte Michael Pastujov mit einem Diagonalpass an den linken Pfosten in Szene gesetzt, dieser konnte aber nicht einschieben, weil Dahm die Seitwärtsbewegung ideal getimt hatte. Auf der Gegenseite spielte Manuel Ganahl von links aus in den Lauf von Nick Petersen, der David Madlener aus kurzer Distanz zum siebten Mal an diesem Abend überwinden konnte (41.). Knapp zwei Minuten später musste der Ex-Klagenfurter erneut hinter sich greifen: Johannes Bischofberger spielte aus der linken Rundung zu Finn van Ee, der Madlener von der verlängerten Torlinie aus überraschen konnte (43.). In der 46. Minute legte David Maier aus dem Slot nach Rechtsaußen zu Niki Kraus ab, der den Puck an die Stange schoss, dann kam Finn van Ee mit Speed über die rechte Seite und spielte zur Mitte auf den mitgelaufenen Johannes Bischofberger, der knapp nicht in die Maschen ablenken konnte (47.). Nachdem Paul Postma mit einem Schuss von der blauen Linie aus ebenso Metall touchiert hatte (48.), mussten die Rotjacken wieder in Unterzahl ran. Nick Pastujov visierte vom linken Faceoff-Kreis aus die kurze Ecke an, Sebastian Dahm war auf dem Posten (48.).

Kurz darauf bediente Steven Owre diagonal Guus van Nes, der KAC-Goalie war etwas außer Balance, konnte die Scheibe aber mit dem Arm draußen halten (49.). Im kurz später folgenden, neuerlichen Überzahlspiel machten die Gäste kurzen Prozess und erzielten nach sieben Sekunden an numerischem Vorteil ihren fünften Treffer: Alexander Pallestrang spielte von der blauen Linie aus auf Michael Pastujov, der vom rechten Flügel aus an den zweiten Pfosten für Joonas Oden querlegte. Dieser fälschte das Zuspiel mit dem Schlittschuh an die Außenstange ab, kehrte das Spielgerät im zweiten Versuch dann jedoch über die Linie (50.). In der Schlussphase der Partie kamen die Gäste noch zu Möglichkeiten durch Pallestrang, dessen Schlagschuss von Linksaußen aus am Blocker von Dahm landete (57.), Woger, der mit Tempo über die rechte Seite stürmte, letztlich aber knapp verzog (58.), und Bull, der aus kürzester Distanz am Schlussmann der Rotjacken scheiterte (59.). (NP)

Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:

„Das Publikum hat heute jede Menge Treffer zu sehen bekommen. Der Sieg für uns war insofern ein guter, als dass es unsere Mannschaft geschafft hat, einen Weg zu finden, die Partie zu gewinnen. Es muss nicht immer schön sein oder so laufen, wie man es sich gewünscht hätte, aber unterm Strich haben wir heute mehr Tore geschossen als der Gegner und das hat uns drei Punkte gebracht. Wir nehmen den heutigen Abend so hin und bereiten uns nun auf das Sonntagsspiel in Salzburg vor.“

ICE Hockey League, 39. Runde
12. Jänner 2024 / 19:15 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.063 Zuschauer
ICE
EC-KAC
8
:
5
(3:2, 3:2, 2:1)
Pioneers Vorarlberg
Schiedsrichter
Piragić (CRO), Smetana (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Postma-Strong, Jensen Aabo-Unterweger, Maier-Sablattnig, Vallant Petersen-Hundertpfund-Ganahl, Haudum-Herburger-Kraus, Fraser-van Ee-Bischofberger, Gomboc-Witting-Schwinger, Obersteiner
Fehlende Spieler
Muršak, Hochegger (beide krank), Preiml (Healthy Scratch)
Torfolge
1:0 Thomas Hundertpfund (00:24/Manuel Ganahl, Clemens Unterweger) 1:1 Guus van Nes (00:58) 2:1 Lukas Haudum (07:21/Niki Kraus, Raphael Herburger) 2:2 Luka Maver (10:40/Clayton Kirichenko, Nick Pastujov/PP1) 3:2 Johannes Bischofberger (19:28/Manuel Ganahl, Thomas Hundertpfund/PP1) 4:2 Lukas Haudum (21:32/Raphael Herburger, Niki Kraus) 4:3 Luka Maver (22:36/Kevin Macierzynski, Julian Metzler) 5:3 Matt Fraser (28:58/Sebastian Dahm) 6:3 Nick Petersen (34:01/Johannes Bischofberger, Thomas Hundertpfund) 6:4 Clayton Kirichenko (34:18/Michael Pastujov, Joonas Oden) 7:4 Nick Petersen (40:41/Manuel Ganahl, Paul Postma) 8:4 Finn van Ee (42:35/Johannes Bischofberger, Matt Fraser) 8:5 Joonas Oden (49:38/Michael Pastujov, Alexander Pallestrang/PP1)