Aktuelles:
Fehérvár AV19 spielt bislang eine famose Saison und wird den Grunddurchgang in jedem Fall innerhalb der Top-Vier abschließen, also bei seiner neunten Playoff-Teilnahme in der Ligageschichte zum fünften Mal mit einem Heimspiel in das Viertelfinale starten. Selbst wenn jedes der noch fünf ausständigen Spiele in der Regular Season verloren ginge, würden die Ungarn ihren Klubrekord für gewonnene Spiele im Grunddurchgang (derzeit: 58,3 Prozent in der Saison 2021/22, aktueller Wert 2023/24: 65,1 Prozent) einstellen. Aktuell ist das Team von Head Coach Dávid Kiss in guter Form, sechs der letzten sieben Partien wurden gewonnen. Die jüngst vier Siege am Stücke wurden (in Asiago und Salzburg sowie gegen Villach und Wien) allesamt mit exakt einem Treffer Differenz eingefahren, womit Székesfehérvár eine seiner Kernkompetenzen unterstrich: Kein anderes Team in der Liga entschied in der laufenden Spielzeit mehr One-Goal-Games für sich als die Ungarn (zwölf von 16 oder 75,0 Prozent). Insgesamt ist Fehérvár AV19 eine recht ausbalancierte Mannschaft: Der Schnitt an erzielten Treffern pro Saisonspiel ist (hinter dem EC-KAC und dem EC VSV) der aktuell dritthöchste, gleichzeitig kassierte man 2023/24 bislang weniger Gegentore pro Partie als in 15 der 16 Grunddurchgänge in der EBEL- bzw. ICE-Historie des Klubs.
Spieler im Fokus:
Überlegener Topscorer der Ungarn ist aktuell János Hári, der teamintern sowohl die meisten Treffer erzielt (16) als auch die meisten Torvorlagen (32) geliefert hat. Seit sich der Franchise Player im Sommer 2017 erstmals dem Klub angeschlossen hat, sammelte er nicht weniger als 310 Zähler, kein anderer Fehérvár-Crack kam in diesem Zeitraum auf mehr als 216. In der laufenden Saison hat Hári gegen elf von zwölf ICE-Kontrahenten bereits mindestens zwei Punkte eingefahren, einzig gegen den EC-KAC ging er gänzlich leer aus. Offensiv stets produktiv agiert in Székesfehérvárs Kader auch Anže Kuralt, der als Importspieler in seinem bereits sechsten Jahr bei den Ungarn unter Vertrag steht. Seit der Slowene (2018) zum Klub wechselte, hat kein anderer der von Fehérvár AV19 eingesetzten Spieler mehr Tore erzielt als der mittlerweile 32-Jährige. Eine sehr interessante Personalie stellt auch Josh Atkinson dar: Der Kanadier war eine der Schlüsselfiguren beim tiefen Playoff-Run 2022, der mit dem Vizemeistertitel endete, als er als Verteidiger herausragende 49 Scorerpunkte verbuchte. Nach einem durchwachsenen Spieljahr in der DEL kehrte Atkinson im Sommer nach Ungarn zurück, wo er jedoch bei weitem nicht mehr an seine Offensiv-Werte von vor zwei Jahren anschließen konnte, sein Schnitt an Zählern pro Partie sank gegenüber 2021/22 um satte 59,4 Prozent. Wohl auch um seine Produktivität wiederzubeleben, in erster Linie aber aufgrund des Überangebots an Abwehrspielern, wurde der Verteidiger in den Wochen vor dem International Break als Mittelstürmer aufgeboten.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Der EC-KAC traf seit dem Einstieg von FehérvárAV19 in die damalige EBEL (2007) bislang in 83 Ligaspielen auf die Ungarn. Mit 46 gegenüber 37 Siegen spricht die historische Bilanz für die Kärntner, die (mit 265:202) auch deutlich mehr Treffer in direkten Duellen erzielen konnten. Insgesamt waren die bisherigen Konfrontationen von einer deutlichen Heimtendenz gekennzeichnet: Mehr als zwei Drittel – 67,5 Prozent – der Aufeinandertreffen endeten mit einem Sieg für das gastgebende Team, in 73,5 Prozent der Fälle fuhren die jeweiligen Hausherren zumindest einen Punkt ein. Die Rotjacken können aktuell auf saisonübergreifend vier Siege gegen Székesfehérvár hintereinander verweisen, eine längere Klagenfurter Siegesserie gab es nur unmittelbar nach dem Ligabeitritt der Ungarn, als zwischen Oktober 2007 und September 2008 fünf KAC-Erfolge am Stück zu verzeichnen waren. Auf eigenem Eis konnte Rot-Weiß sechs der letzten acht Gastspiele der Magyaren erfolgreich gestalten, insgesamt gewann der EC-KAC in der Ligageschichte 30 seiner 41 Heimpartien gegen Fehérvár AV19.
Das letzte Duell:
Der EC-KAC und Fehérvár AV19 standen sich jüngst im letzten Spiel des alten Kalenderjahrs gegenüber, am 30. Dezember setzten sich die Rotjacken auswärts beim damaligen Tabellenführer mit 2:0 durch. Goalie Sebastian Dahm parierte sämtliche 27 Torschüsse der Ungarn und verbuchte damals sein 24. ICE-Shutout im Trikot des Rekordmeisters. Der Däne entschärfte auch 14 Abschlüsse Székesfehérvárs aus dem Slot, denen lediglich sechs der Klagenfurter (zweitniedrigster Wert des aktuellen Spieljahrs, Saisonschnitt: 15,6) gegenüberstanden. Der EC-KAC verfügte in nur einer Partie heuer über weniger Zeit mit Puckbesitz als in diesem Auswärtsspiel in Ungarn (42,9 Prozent), verstand es aber gut, die spielfreudigen Gastgeber in der Entfaltung ihrer Offensive einzuschränken. Während Dávid Kiss sein Lineup ab der zweiten Pause auf drei Formationen verkürzte, blieb Kirk Furey der Rotation der vier Blöcke treu: Es war auch die vierte Linie (Marcel Witting auf Zuspiel von Finn van Ee), die für die rot-weiße Führung in Minute 24 gesorgt hatte. Mit einem Rückhand-Schuss aus der eigenen Zone in den verwaisten Kasten sorgte Johannes Bischofberger für den Endstand.
Spielbericht: „Auch beim Leader ohne Gegentor“ (kac.at, 30.12.2023)