Aktuelles:
Der amtierende Vizemeister legte einen mehr als durchwachsenen Start in das neue Spieljahr hin, aus den ersten zwölf Ligaspielen resultierten lediglich drei Siege. Spätestens nach dem Trainerwechsel zurück zum im Vorjahr so erfolgreichen Glen Hanlon leitete der HCB Südtirol allerdings eine eindrucksvolle Trendumkehr ein: Von Ende Oktober bis Ende Dezember wurden von 19 aufeinanderfolgenden Partien gleich 17 gewonnen und damit der Kurs in Richtung vorzeitiger Playoff-Qualifikation eingeschlagen, der am Mittwoch mit einem 7:0-Erfolg beim Tabellenschlusslicht in Graz auch erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Italiener haben drei ihrer vier Partien seit der letzten Länderspielpause gewonnen, brauchen in der finalen Runde des Grunddurchgangs aber noch einen weiteren Sieg (in regulärer Spielzeit), um aus eigener Kraft Platz vier und damit das Heimrecht im Viertelfinale festzuzurren. Vor eigenem Publikum musste sich der HCB in der laufenden Saison bereits acht Mal geschlagen geben, sechs dieser Niederlagen setze es gegen Teams, die in der Tabelle aktuell hinter dem letztjährigen Finalisten liegen. Die überragende Stabilität aus der vergangenen Spielzeit hat Bolzano/Bozen heuer noch nicht erreicht: Aktuell weisen die Füchse neben den drei am Ende des Rankings platzierten Mannschaften aus Wien, Asiago und Graz nur gegen Fehérvar AV19 eine positive Bilanz in direkten Konfrontationen 2023/24 auf.
Spieler im Fokus:
Seine solide Premierensaison 2022/23 im Trikot der Füchse konnte Daniel Mantenuto heuer noch einmal deutlich übertreffen: Der Italo-Kanadier, der am Mittwoch in Graz einen Doppelpack verbuchte, hält mittlerweile bei bereits 32 Scorerpunkten (15 Tore, 17 Assists), die ihn als Nummer drei im Kader hinsichtlich der offensiven Ausbeute ausweisen. Der 26-Jährige ist einer von fünf HCB-Spielern, denen in der laufenden Spielzeit bereits ein Treffer gegen den EC-KAC gelang. Die teaminterne Torjägerwertung der Südtiroler, die er bereits im Vorjahr für sich entschied, wird auch heuer von Christian Thomas angeführt, dessen 17 erfolgreiche Abschlüsse ligaweit allerdings nur Rang 21 ergeben. Der Kanadier war mit acht torlosen Einsätzen in das Kalenderjahr 2024 gestartet, drehte in den sieben Partien seither aber fünf Mal jubelnd ab und stellte damit seine wiederentdeckte Treffsicherheit unter Beweis. Unterdurchschnittlich wenig Scoring Punch erhielt der HCB Südtirol im Verlauf der bisherigen Saison von seiner Defensivabteilung, nur Graz, Asiago und Vorarlberg haben aktuell weniger von Verteidigern erzielte Treffer zu Buche stehen. Punktebester Abwehrspieler im Kader ist derzeit der großgewachsene Davis Vandane, der im Sommer nach Bolzano/Bozen wechselte, in der Liga aber bereits aus seiner Zeit in Dornbirn (2021/22) bekannt war. Der kanadische Rechtschütze war an vier der sieben bisherigen Saisontreffer seiner Mannschaft gegen den EC-KAC als Schütze (ein Tor) oder Vorlagengeber (drei Assists) beteiligt.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Seit dem Einstieg des HCB Südtirol in die damalige EBEL zur Saison 2013/14 kam es zu 71 Begegnungen zwischen dem österreichischen und dem italienischen Rekordmeister. Mit 40 ging die Mehrheit dieser Duelle an den EC-KAC, die Italiener setzten sich in 31 Fällen durch. Nachdem die vergangene Spielzeit vier Siege des HCB mit exakt einem Treffer Differenz gebracht hatte, haben im „Head- to-Head“ der laufenden Saison die Rotjacken mit 6:3 Punkten und 10:7 Toren die Nase vorne. Im Verlauf der letzten 15 direkten Konfrontationen setzten sich acht Mal die Kärntner durch, jeder der sieben Erfolge der Südtiroler in diesem Zeitraum gelang jeweils mit nur einem Tor Vorsprung. Damit bestätigte sich ein historischer Trend: Bei seinen 31 Siegen gegen den EC-KAC hatte Bolzano/Bozen am Ende 21 Mal nur eines und acht weitere Male zwei Tore mehr am Konto als Rot-Weiß. Auswärts in der Sparkasse Arena konnte Klagenfurt bei 15 seiner bislang 35 Auftritte reüssieren, in der jüngeren Vergangenheit bilanzierte man ausgeglichen: Fünf der letzten zehn Partien in Südtirol wurden gewonnen, weil in der Finalserie 2021 (6:0) und in den Pre-Playoffs 2022 (7:0) dort allerdings Katersiege eingefahren wurden, lautet die gute Tordifferenz aus diesem Zeitraum 31:19 zu Gunsten der Rotjacken.
Das letzte Duell:
Mit keinem anderen Klub in der win2day ICE Hockey League liegt für den EC-KAC das letzte Duell weiter zurück als mit dem HCB Südtirol: Am 8. Dezember setzten sich die Rotjacken vor 4.122 Fans in der Heidi Horten-Arena mit 5:3 durch. Treffer von Luka Gomboc und Matt Fraser brachten den Gastgebern eine frühe Zwei-Tore-Führung nach nur 244 Sekunden, die von den Füchsen in der Anfangsphase des zweiten Abschnitts jedoch ausgeglichen wurde. Das neuerliche Plus-Zwei, für das die Verteidiger Clemens Unterweger und Thomas Vallant verantwortlich zeichneten, ließen sich die Klagenfurter dann allerdings nicht mehr nehmen. Die Rotjacken zeigten in dieser Begegnung in der Offensive mehr Geduld, jede ihrer Scheibenbesitz-Sequenzen im Angriffsdrittel dauerte im Schnitt um 39,8 Prozent länger als jene des HCB Südtirol. Die Geradlinigkeit der Füchse schlug sich im Gegenzug in einem Plus bei den Abschlüssen auf den Kasten nieder: KAC-Goalie Sebastian Dahm sah sich mit 31 Torschüssen konfrontiert, mehr waren es nur bei einem seiner seither 19 Starts.
Spielbericht: „Rotjacken schlagen auch formstarken HCB“ (kac.at, 08.12.2023)