Der EC-KAC dominierte das Startdrittel und ging nach Treffern von Hundertpfund am Rebound und Haudum im Powerplay mit einer Zwei-Tore-Führung zurück in die Kabine. Begünstigt durch insgesamt sieben Powerplay-Minuten im zweiten Durchgang drehte Salzburg das Score: Murphy aus kurzer Distanz, Hochkofler mit einer Deflection bei Überzahl und Sinn aus dem Getümmel sorgten für einen 3:2-Vorsprung zur zweiten Pause. Ein Fraser-Abfälscher brachte den Rotjacken den Ausgleich, postwendend schoss Robertson die Hausherren wieder in Front. Erneut Fraser, nun bei numerischem Vorteil, und Maier per sattem Schlagschuss gaben der Begegnung eine weitere Wendung, weil ein Bourke-Querpass von Herburger unglücklich in das eigene Tor abgelenkt wurde, ging es in die Verlängerung. Diese blieb in den ersten 20 Minuten bei Vorteilen für die Kärntner torlos, nach 62 Sekunden der zweiten Overtime, die dann im „Drei-gegen-Drei“ ausgespielt wurde, kehrte Bourke am langen Pfosten ein Robertson-Diagonalpass zum Salzburger Sieg und damit zum 2:2-Ausgleich in der Finalserie ein.
Drittel 1
Anders als in den ersten drei Finalspielen legte der EC-KAC einen famosen Start in die Partie hin: Johannes Bischofberger ging halblinks im partiellen Breakaway steil, vermochte die Scheibe letztlich aber nicht ganz über den Beinschoner Atte Tolvanens in die kurze Ecke zu hebeln (2.). Noch im gleichen Shift drang der flinke KAC-Stürmer über den linken Flügel in das Angriffsdrittel ein und ließ den Puck dort für Matt Fraser liegen, der einen satten Schlagschuss so abfeuerte, dass Salzburgs Goalie den Rebound hergeben musste, den von zwischen den Hashmarks aus Thomas Hundertpfund direkt in die linke Kreuzecke platzierte (2.). Klagenfurt blieb am Drücker: Im „Zwei-gegen-Eins“ brachte Jan Muršak von links aus den Flip-Pass zu Nick Petersen ins Zentrum an, der per Snapshot aber an Tolvanen scheiterte (3.). Die nächste aussichtsreiche Offensivszene ergab sich für die in dieser Phase feldüberlegenen Kärntner im Zuge ihres ersten Powerplays, die auch gleich im zweiten KAC-Tor resultierte:
Lukas Haudum drängte sich an der rechten Halfwall an Hochkofler und Schilling vorbei, schnitt nach innen, brachte an den rechten Hashmarks noch einen Haken auf die Vorhand an, ehe er die Scheibe hoch in die lange Ecke setzte (10.). Ein scharfer Nissner-Schlagschuss nach mittigem Zoneneintritt segelte nur knapp an der Stange vorbei (10.), auf der Gegenseite sprang der Rebound eines Versuchs von Jesper Jensen Aabo aus der Distanz zu Thomas Hundertpfund, der aus halbrechter Position und der Drehung am Block scheiterte (12.). Das erste Unterzahlspiel der Partie für den EC-KAC spät im ersten Abschnitt wurde von den Rotjacken stark überstanden: Drei Zonenbefreiungen, kaum Salzburger Puckbesitz im Angriffsdrittel und kein Bullen-Torschuss standen nach der Rückkehr Vallants auf das Eis zu Buche (19.).
Drittel 2
Gleich aus seiner ersten konkreten Torchance im Mitteldrittel heraus konnte auch der Titelverteidiger anschreiben: Lucas Thaler schob sich am linken Flügel an Bischofberger vorbei und drängte zum Kasten, er wischte zwar über den Puck, sorgte so aber für die Vorlage für Ryan Murphy, der aus kurzer Distanz flach einschoss (23.). Keine zehn Sekunden nach dem Anschlusstreffer checkte Finn van Ee Benjamin Nissner so gegen die Bande, dass er unter die Dusche geschickt wurde. Die ersten knapp zwei Unterzahlminuten brachten die Rotjacken von der Uhr, dann schlugen die Roten Bullen zu: Nicolai Meyer verzögerte auf der linken Seite und chippte den Puck dann an den kurzen Pfosten, wo ihn Peter Hochkofler so verlängerte, dass er Sebastian Dahm durch die Beine rutschte (25.). Im weiterlaufenden Powerplay konnte sich Klagenfurt sechs Mal befreien, zu drei guten Gelegenheiten kamen die Gastgeber allerdings: Ryan Murphy fing innerhalb der blauen Linie einen Pass ab, ging ein paar Meter und pfefferte das Spielgerät hauchdünn über die Querlatte (26.), Mario Huber wurde am Rebound nach Rymsha-Schuss vom KAC-Goalie verneint und neuerlich Murphy zog von der blauen Linie aus mit Nachdruck ab, sah den Puck allerdings nur an der Querlatte detonieren (jeweils 28.).
Als der EC-KAC wieder vollzählig war, sprang der Puck in den hohen Slot zu Thomas Vallant zurück, seine Direktabnahme wurde noch neben den Kasten abgefälscht (29.). Nach einem Haudum-Bandencheck gegen Thaler wurde die Strafe gegen den Klagenfurter Stürmer nach Review auf zwei Strafminuten reduziert, im Überzahlspiel konnten Huber und Hochkofler ein Meyer-Zuspiel an den Crease nicht verwerten, als der Däne von links aus selbst abzog, machte Sebastian Dahm die kurze Ecke zu (jeweils 33.). Wenig später fing Johannes Bischofberger einen Murphy-Pass ab, musste seinen Konter aber abbrechen, der nachrückende Thomas Hundertpfund wurde an der Verwertung des Querpasses gehindert (34.). Wenig später konnte sich der EC Salzburg über die erstmalige Führung freuen: Ein Baltram-Schuss aus dem hohen Slot blieb an Thomas Vallant hängen und Phillip Sinn lupfte den Puck aus kurzer Distanz via Querlatte in die Maschen (35.). Weiterhin gab es Chancen im Minutentakt: Hundertpfund fälschte einen Petersen-Schlagschuss aus der Distanz an der langen Ecke vorbei ab (36.), ein Meyer-Slapshot segelte an Dahms Maske (37.), Kraus blieb nach Net Drive flach über die rechte Seite an Tolvanen hängen und wiederum Meyer setzte den Abschluss eines „Drei-auf-Zwei“-Konters an die Schulter des Klagenfurter Schlussmanns (jeweils 40.).
Drittel 3
Die ersten Gelegenheiten im Schlussdrittel gehörten den Roten Bullen: Peter Schneider drehte auf Rechtsaußen ab, Thomas Raffl konnte sein Zuspiel allerdings nicht verwerten (41.), als Florian Baltram nach KAC-Turnover mittig durch war, wehrte Sebastian Dahm den Rückhandschuss mit den Pads ab (42.). Nach einer feinen Kombination über die Grundlinie vergab Matt Fraser aus dem Slot nur hauchdünn, noch im gleichen Angriff konnte er aber über den Ausgleichstreffer jubeln, nachdem er einen Strong-Schlenzer aus dem linken Anspielkreis am Torraum in die Maschen abgelenkt hatte (43.). Salzburg holte sich seine Führung aber nur 62 Sekunden später wieder zurück: Bourke bediente aus der rechten Rundung Thaler, der aus der Drehung an Dahm scheiterte, der Abpraller sprang genau zum links aufgerückten Verteidiger Dennis Robertson, der die Scheibe in der kurzen Ecke unterbrachte (46.). Es dauerte nur 50 Sekunden, bis der nächste Treffer fiel, nun wieder auf der Gegenseite: Die Rotjacken konvertierten auch ihr zweites Powerplay des Abends in einen Torerfolg, weil Matt Fraser am rechten Flügel flach zum Gehäuse glitt und den Puck mit der Vorhand halbhoch in die lange Ecke legte (47.).
Innerhalb der nächsten 67 Sekunden verbuchte Klagenfurt zwei Großchancen (Bischofberger aus kurzer Distanz/47., Vallant bei freier Bahn aus dem rechten Faceoffkreis/48.) und letztlich auch den neuerlichen Führungstreffer: Jan Muršak gewann ein Anspiel in der Angriffszone, Nick Petersen steckte die Scheibe zurück an die blaue Linie und David Maier sendete per wuchtigem Schlagschuss ein (48.). Der EC-KAC blieb am Drücker: Nach einer Puckeroberung in der Offensivzone durch Fraser gelangte das Spielgerät via Hundertpfund zu Bischofberger, der von links aus mit der Vorhand an der Schulter Tolvanens scheiterte (51.). In dieser Situation eher glücklich glichen die Hausherren neuerlich aus: Troy Bourke umkurvte das rot-weiße Gehäuse, spielte an den Crease quer und von Raphael Herburger aus sprang der Puck zum 5:5 in die Maschen (54.). Weil ein Tip-In-Versuch von Rymsha nur im Außennetz landete (56.) und Atte Tolvanen bei einem Herburger-Rebound nach Haudum-Schuss im letzten Moment die kurze Ecke schloss (57.), ging es in die Verlängerung.
Verlängerung
Dort kamen die Rotjacken zu den besseren Möglichkeiten: Hundertpfund schloss ein „Zwei-gegen-Eins“ von rechts aus selbst ab, fand jedoch nur Tolvanens Catcher, als Petersen von der linken Halfwall nach innen zog und schlenzte, segelte der Puck hauchdünn an der kurzen Stange vorbei (jeweils 63.). Auf Seiten der Salzburger brachte Mario Huber beim Abpraller eines Rymsha-Versuchs den Puck nicht mehr in Richtung Tor (64.), Ali Wukovits verlängerte einen Schilling-Distanzschuss an der langen Ecke vorbei (65.). Dann war es wieder der über rechts in die Angriffszone eindringende Huber, der es per Schlagschuss versuchte, Sebastian Dahm wehrte mit der Schulter ab (67.). Simeon Schwinger brachte aus der rechten Ecke einen idealen Pass zwischen die Hashmarks auf Thomas Hundertpfund an, der mit der Vorhand jedoch zu zentral abschloss (71.), als Lukas Haudum mittig ins Angriffsdrittel gelangte und abzog, konnte Atte Tolvanen noch rechtzeitig die Beinschoner schließen (72.). Bei einem neuerlichen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff wurde Thomas Vallants Slapshot von rechts aus noch geblockt (74.), im gleichen Zahlenverhältnis ging auf der Gegenseite Drake Rymsha diagonal über rechts zum Tor, verfehlte mit seinem Zuspiel an die lange Stange aber Freund und Feind (76.). Eine gute Minute vor dem Ende des vierten Abschnitts täuschte Haudum an der linken Halfwall einen Schuss an, um dann Herburger in der Mitte zu bedienen, dieser blieb aus kurzer Distanz aber an den Beinschonern des Red Bulls-Torhüters hängen (79.). Nach einer neuerlichen Pause von 15 Minuten ging es in die zweite Overtime, in der die Spieleranzahl am Eis auf „Drei-gegen-Drei“ reduziert wurde: Florian Baltram konnte dem rechts aus der Defensivzone ausbrechenden Paul Postma den Puck wegspitzeln, Dennis Robertson bot sich so im linken Rückraum ein „Zwei-auf-Eins“, er machte einige Meter und bediente dann am langen Pfosten Troy Bourke, der für Salzburg zum Serienausgleich in die Maschen abtropfen lassen konnte (82.). (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Das war für die Zuseher sicher eine spannende und interessante Partie, es ging stets hin und her. Nach einem guten Start führten lange Unterzahlsequenzen im zweiten Drittel dazu, dass sich das Spielbild veränderte. Das Oberwasser wechselte danach mehrfach, am Ende fiel in der Overtime die Entscheidung gegen uns aus. Aber wir nehmen die guten Dinge aus dieser Partie mit, schärfen in den Bereichen nach, die heute nicht funktioniert haben, und sind dann bereit für das Spiel am Sonntag. Eine Niederlage ist in den Playoffs immer schwer zu verdauen, gerade eine, die so zu Stande kam, aber es zeichnet gute Teams aus, dass sie es schaffen, Derartiges schnellstmöglich zu vergessen. Wir vertrauen auf das, was uns die gesamte Saison hindurch ausgezeichnet hat, reagieren auf das heute Erlebte und machen es im Heimspiel besser.“