In einem ausgeglichenen Spiel ließen sich die zwingenden Torchancen beider Teams jeweils an einer Hand abzählen. Im ersten Abschnitt vergaben Mario Huber (nach Solo) und Haudum (Kreuzecklatte nach Konter in Unterzahl) die besten Gelegenheiten, im zweiten kamen Fraser (Onetimer auf die kurze Ecke) und Bourke (Einkehrversuch am langen Pfosten) einem Torerfolg am nächsten. Die Rotjacken ließen im dritten Durchgang ein fünfminütiges Überzahlspiel, das aus einem Murphy-Foul an Fraser resultiert hatte, ungenutzt, Salzburg hatte in dieser Phase erneut durch Mario Huber und Baltram in Tempogegenstößen sogar die besseren Gelegenheiten. Die Entscheidung fiel daher erst in der Verlängerung, in der Sinn von der linken Halfwall aus nach innen zog und Paul Huber zwischen den Hashmarks bediente, der dem Titelverteidiger per Direktabnahme die Serienführung bescherte.
Drittel 1
Die erste Möglichkeit der Partie gehörte den Rotjacken. Dennis Robertson verlor hinter dem eigenen Kasten die Scheibe an Matt Fraser, der am Torraum Finn van Ee in Szene setzen wollte, das Zuspiel wurde jedoch abgefangen (2.). In der vierten Spielminute brachte Ali Wukovits einen Rückhandschuss aus der Drehung auf das Tor, Sebastian Dahm war mit dem Catcher zur Stelle. Nach einem Turnover von Jan Muršak an der eigenen blauen Linie kamen die Roten Bullen zur bis dahin besten Chance der Partie: Mario Huber zog über links kommend zum Tor, verlud den KAC-Goalie mit einem Haken auf die Vorhand, wischte dann jedoch über den Puck (9.). Kurz darauf steckte Jesper Jensen Aabo entlang der Bande auf Niki Kraus durch, der das Spielgerät mit dem Körper abschirmte und über rechts in das Angriffsdrittel kam, ehe er zur Mitte auf Raphael Herburger legte, der die Scheibe aber nur parallel zur Torlinie durch den Crease abfälschten konnte (10.).
In Spielminute 14 stolperte Thomas Raffl an der blauen Linie, die Rotjacken liefen zum „Drei-gegen-Eins“-Konter an, Herburger verzögerte rechts, scheiterte aber, nachdem ihm Stapelfeldt Passwege blockiert hatte, am Salzburger Schlussmann. Anschließend durften die Klagenfurter in Überzahl ran, Manuel Ganahl hatte das Auge für den am rechten Pfosten lauernden Clemens Unterweger, der kurz abwartete, dann jedoch mit der Vorhand zu zentral auf Atte Tolvanen abzog (15.), ehe Nick Petersen aus der Tiefe mit der Rückhand auf Matt Fraser spielte, der von links aus am Schoner des Goalies hängenblieb (16.). Kurz nach dem Ende ihres Überzahlspiels fassten auch die Hausherren ihre erste Strafe aus: Chay Genoways Fernschuss wurde am Ziel vorbei abgelenkt, ehe der EC-KAC bei numerischem Nachteil zu einer Kontermöglichkeit über Johannes Bischofberger kam, der links Lukas Haudum in Szene setzte, sein Handgelenksschuss aus kurzer Distanz detonierte am Lattenkreuz (19.). In der Schlussminute des ersten Abschnitts gewann Marcel Witting ein Battle an der Bande und bediente dann Jesper Jensen Aabo im Slot, der Verteidiger traf das Spielgerät aber nicht richtig.
Drittel 2
Die erste Offensivaktion des Mitteldrittels ging auf das Konto von Lukas Haudum, der nach einem Alleingang über rechts in das Angriffsdrittel kam und dann flach zum Tor zog, er stocherte den Puck jedoch an der kurzen Ecke vorbei (23.). In der 25. Minute nahm Dennis Robertson einen Distanzschuss, der von Paul Huber am Crease neben das Gehäuse abgefälscht wurde, ehe der Stürmer mit einem Schuss von rechts aus an der langen Ecke vorbei verzog. Postwendend ging es über Niki Kraus in die andere Richtung, er drängte mit Tempo nach innen, Robertson blockierte ihn aber gut und der Puck landete nur an der Halterung des Außennetzes (25.). Nach einem gewonnenen Faceoff in der Offensivzone hielt Tyler Lewington von der blauen Linie aus drauf, die Scheibe blieb im Getümmel vor Sebastian Dahm hängen, fand dort allerdings keinen Abnehmer (27.). Gegen Drittelmitte bediente Johannes Bischofberger von hinter dem Kasten aus Matt Fraser an den linken Hashmarks, dieser scheiterte aber gleich doppelt an Atte Tolvanen.
Auf der Gegenseite spielte Florian Baltram hoch für den Blueliner von Paul Stapelfeldt, Sebastian Dahm war mit dem Schoner dran, ließ aber nach vorne abprallen, die Bullen konnten den Rebound nicht verwerten (30.). In der 34. Minute zog Lukas Haudum nach schönem Unterweger-Pass über den linken Flügel kommend hinter dem Salzburger Tor vorbei und spielte dann von der verlängerten Torlinie aus in den Crease für den am langen Pfosten lauernden Niki Kraus, Phillip Sinn lenkte das Spielgerät mit dem Skate gefährlich ab, doch der Bullen-Keeper konnte es noch rechtzeitig stoppen. In der 38. Spielminute brachte Dennis Robertson von der linken Halfwall aus einen Schusspass an, den der am langen Pfosten lauernde Troy Bourke jedoch nicht verwerten konnte. Anschließend durften die Mozartstädter erneut in Überzahl ran: Ryan Murphy hämmerte das Spielgerät von der blauen Linie aus aufs Tor, Sebastian Dahm packte im Nachfassen zu (39.), bevor die Rotjacken die restliche Zeit in Unterzahl souverän herunterspielten: Clemens Unterweger konnte sich mit einem guten Block auszeichnen, Fraser war bei zwei gefährlichen Pässen mit dem Schläger dazwischen (40.).
Drittel 3
In der 44. Minute fassten die Salzburger in Person von Phillip Sinn die nächste Strafe aus, eine schöne Kombination über Lukas Haudum und Nick Petersen, der im Slot Matt Fraser in Szene setzte, war nicht von Erfolg gekrönt (44.), Jan Muršak scheiterte vom rechten Faceoff aus am Catcher von Atte Tolvanen (45.). Nachdem Clemens Unterweger mit einem Onetimer von rechts aus erfolglos geblieben war, hämmerte Jesper Jensen Aabo das Spielgerät von der blauen Linie aus auf den Schlussmann, der mit dem Blocker entschärfen konnte (45.). In der 49. Spielminute musste Ryan Murphy nach einem Check gegen Matt Fraser unter die Dusche, im folgenden fünfminütigen Powerplay verlor Lukas Haudum die Scheibe in der Offensivzone, die Bullen liefen zum Konter an:
Mario Huber hatte links Ali Wukovits mit dabei, entschied sich aber für den Schuss, den Sebastian Dahm mit der Schulter parierte (49.). Nachdem Muršak per Handgelenksschuss vom rechten Anspielkreis aus an Tolvanen gescheitet war (51.), fabrizierten die Klagenfurter erneut einen Turnover: Nun kam Florian Baltram zum Breakaway, Paul Postma konnte den abschließenden Torschuss aber nach gutem Backcheck mit dem langen Stock verhindern (52.). In der 56. Minute kam Fraser über die linke Seite und spielte dann in den hohen Slot zu Unterweger, dessen Schuss von Raffl geblockt wurde. Vier Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit hatten die Rotjacken noch eine gute Chance auf den Siegestreffer: Manuel Ganahl zog vom Anspiel weg hinter dem Kasten vorbei und versuchte es per Wraparound, Atte Tolvanen machte unten aber alles zu (60.).
Verlängerung
In der Verlängerung hatten vorerst die Klagenfurter die besseren Möglichkeiten. Jan Muršak nahm den Weg hinter dem Tor vorbei und spielte dann für Steven Strong am linken Bullykreis auf, Tolvanen konnte dessen Onetimer festhalten (61.). In der 63. Minute versuchte es der am Crease kreuzende Slowene aus der Drehung, setzte das Spielgerät aber knapp am Pfosten vorbei. Nach vier Minuten und 27 Sekunden jubelten die Salzburger über den einzigen Treffer des Abends: Phillip Sinn zog von der linken Halfwall aus nach innen und bediente Paul Huber zwischen den Hashmarks, der direkt übernahm und somit Finalspiel eins zu Gunsten des Titelverteidigers entschied (65.). (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Nach zehn Tagen ohne Einsatz haben wir insgesamt ein recht gutes Spiel gemacht. Die Partie war sehr eng und ausgeglichen, wir haben guten Kampfgeist gezeigt, hatten aber sicher nicht unseren besten Auftritt. Zu Beginn der Overtime fanden wir einige Möglichkeiten vor, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden, gelungen ist das jedoch Salzburg, so ist Eishockey manchmal. Jeder weiß, dass wir besser spielen können, das werden wir auch zeigen und darauf freue ich mich sehr.“