Obwohl ohne zehn Nationalspieler angetreten, kam der EC-KAC im ersten Drittel zu den klareren Chancen, der erste Torerfolg gelang jedoch erst im zweiten Durchgang, als Petersen eine Direktabnahme im Powerplay via Innenstange in die Maschen setzte. Wolfsburg glich noch vor dem zweiten Kabinengang aus, Caamano traf per scharfem Schlenzer aus dem rechten Anspielkreis. Im dritten Abschnitt entschieden die smart und defensiv stabil agierenden Rotjacken die Partie zu ihren Gunsten: Fraser am Rebound und Hundertpfund aus dem rechten Anspielkreis trafen wiederum bei numerischem Vorteil, der Kanadier schnürte gut zwei Minuten vor dem Ende seinen Doppelpack, als er einen durch den Torraum springenden Puck versenkte. Auch mit nur 15 Feldspielern im Lineup absolvierten die Klagenfurter beim 4:1-Erfolg eine gute Generalprobe für den Champions Hockey League-Auftakt in knapp zwei Wochen.
Drittel 1
Die Rotjacken kamen bereits nach wenigen Sekunden zur einer Großchance: Finn van Ee stürmte über die rechte Seite in das Offensivdrittel und brachte das Spielgerät anschließend aus der Rundung an den Crease für den dort alleine gelassenen Simeon Schwinger, der aus kurzer Distanz am Schlussmann der Grizzlys scheiterte (1.). Auf der Gegenseite brachte Julian Chrobot den Puck mit der Rückhand von hinter dem Kasten aus an den Crease für Nick Caamano, der an der kurzen Ecke vorbei verzog (2.). Nach einem ungenutzten Überzahlspiel Gäste aus Wolfsburg zog Timo Ruckdäschel über rechts kommend steil zum Tor, setzte die Scheibe aber aus kurzer Distanz über die Querlatte (5.). In der achten Spielminute kamen die Klagenfurter zu ihrer zweiten Topchance:
Jan Muršak leistete in der Defensivzone gute Arbeit und beförderte den Puck zu Senna Peeters, der über den linken Flügel in das Angriffsdrittel zog und zentral Nick Pastujov für das Breakaway in Szene setzte, der Neuzugang konnte Dustin Strahlmeier im Tor der Niedersachsen aber nicht überwinden. Das Team von Kirk Furey und David Fischer konnte in seinem ersten Powerplay nichts Nennenswertes ausrichten, mit Ablauf der Strafe spielte Maximilian Preiml die Scheibe aus der rechten Rundung an den Torraum, Matt Frasers konnte vor dem langen Pfosten mit der Schlägerschaufel aber keinen Kontakt herstellen (16.). Wenige Sekunden vor Drittelende setzte Luis Schinko an der blauen Linie Jimmy Martinovic in Szene, seinen Wristshot konnte Sebastian Dahm aber mit der Schulter entschärfen (20.).
Drittel 2
Im Mittelabschnitt brachte Nick Petersen ein nahezu perfektes Zuspiel aus der Tiefe vor das Gehäuse Simeon Schwinger an, der jedoch erneut aus kurzer Distanz an Strahlmeier scheiterte (23.). In der nächsten Offensivszene lief Ruckdäschel zum Solo an, bei dem er noch von Christoph Tialler gestört wurde, der Grizzlys-Stürmer räumte Sebastian Dahm im Kasten der Klagenfurter mit vollem Tempo ab. Der Keeper blieb kurzfristig auf dem Eis liegen, konnte dann aber weitermachen, während es für den Wolfsburger zunächst auf die Strafbank ging (28.). Im folgenden Powerplay ging Rot-Weiß mit 1:0 in Führung: Thomas Hundertpfund bediente Nick Petersen am linken Faceoff-Kreis und dieser hämmerte das Spielgerät via Innenstange in den langen Winkel (29.). Nur wenige Sekunden später durften die Rotjacken erneut in Überzahl ran: Jan Muršak spielte von hinter dem Kasten aus für Matt Fraser auf, der seinen Onetimer aus halblinker Position nur knapp neben das Ziel platzierte.
Kurz darauf setze Senna Peeters von rechts aus per Diagonalpass Simeon Schwinger in Szene, der Vorarlberger zog über halbrechts alleine auf das Grizzlys-Tor zu, schoss letztlich aber an der kurzen Stangevorbei (jeweils 31.). In der 34. Spielminute gelang den Gästen aus Deutschland der Ausgleichstreffer: Nick Caamano bekam rechts auf Höhe der Spielerbank die Scheibe, zog an den Faceoff-Kreis und bezwang Sebastian Dahm per Schlenzer hoch in die lange Ecke. Bei numerischer Überlegenheit spielten sich die Gäste eine gute Chance über Justin Feser heraus, der mit Tempo über den rechten Flügel in das Angriffsdrittel kam und dann an den langen Pfosten zu Nick Caamano passte, der allerdings nicht genug Druck auf die Schlägerschaufel brachte (37.).
Drittel 3
Die Rotjacken gingen nach 40 Sekunden im Schlussabschnitt mit ihrem zweiten Powerplaytreffer des Abends neuerlich in Führung: Nick Pastujov legte quer auf Nick Petersen, dessen Onetimer vom linken Faceoff-Kreis aus als Rebound bei Matt Fraser am Torraum landete, der zum 2:1 einschoss (41.). Nachdem Thomas Hundertpfund am Rush ideal ins Zentrum für Nick Petersen aufgespielt, der Schläger von Phil Varone aber den nächsten Treffer verhindert hatte (47.), fasste Nick Pastujov für einen Check gegen den Kopf eine Fünf-Minuten- sowie eine Spieldauer-Strafe aus, Luis Schinko mit einem Beinstellen gegen Petersen, sowie Nick Caamano mit einem Halten gegen Obersteiner verwandelten das Grizzlys-Powerplay aber in eine „Drei-gegen-Vier“-Unterzahl aus Wolfsburger Sicht. Die Klagenfurter blieben im Powerplay eiskalt und erzielten auch ihren dritten Treffer mit einem Mann mehr auf dem Eis: Jan Muršak legte das Spielgerät aus der Mitte an den rechten Faceoff-Kreis zu Thomas Hundertpfund, der seinen verdeckten Direktschuss flach in der langen Ecke versenkte (52.).
Bei einer Spielstärke von „Vier-gegen-Vier“ spielte Tobias Sablattnig im Konter aus der Tiefe zu Daniel Obersteiner in den Slot zurück, der den Keeper der Gäste aus kurzer Distanz aber nicht überwinden konnte (52.). Nach einem schlechten Wechsel der Wolfsburger schickte Preiml über den rechten Flügel Schwinger auf die Reise, dessen Handgelenksschuss knapp über den Kasten segelte, auf der Gegenseite hämmerte Darren Archibald den Puck am Ende eines „Drei-auf-Zwei“-Vorstoßes an den Pfosten (55. bzw. 56.). 123 Sekunden vor Spielende setzte Matt Fraser mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt in dieser Begegnung: Der Kanadier schnappte sich die Scheibe an der rechten Bande und zog steil zum Kasten, den ersten Versuch konnte Dustin Strahlmeier parieren, Fraser setzte aber nach und stocherte den Puck zum 4:1 über die Linie (58.). Die vor dem Spiel vereinbarte Overtime sowie das Penaltyschießen zu Testzwecken wurde nach kurzer Diskussion zwischen den beiden Trainerstäben im beiderseitigen Einvernehmen gestrichen. (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Wir starteten ähnlich wie am Mittwoch gegen Schwenningen in die Partie, Wolfsburg war uns im ersten Drittel überlegen, wir bekamen aber sehr gutes Goaltending von Sebastian Dahm. Die Aufgaben in der eigenen Zone haben wir insgesamt fein gelöst, wir ließen kaum Rebound-Chancen zu und haben vor dem Kasten effektiv aufgeräumt. Im zweiten Abschnitt hat uns der Petersen-Treffer einen Boost gegeben, auch das Aufbauspiel aus dem eigenen Drittel heraus lief dann besser. Das hat uns jenes Selbstvertrauen eingeimpft, das dann auch im dritten Durchgang sichtbar wurde, in dem wir nicht sehr viele Möglichkeiten zugelassen haben. Eine Vorstellung, auf die die Jungs stolz sein können, Wolfsburg ist ein gutes Team in der DEL und verfügt über sehr viel Routine. Unsere jungen Spieler haben heute sehr positive Erfahrungen sammeln können, auch bei den Neuzugängen sieht man, dass sie mehr und mehr mit unserem System vertraut sind. Jetzt nehmen wir zwei Tage frei, dann geht es wieder an die Arbeit und wenn wir wieder ein Spiel bestreiten, dann wird das schon in der Champions Hockey League sein, auf die wir uns sehr freuen.“