Die Rotjacken starteten fehleranfällig in die Partie, weil die Gäste aus dem Schwarzwald jedoch eine Reihe von guten Einschussgelegenheiten ungenutzt ließen, ging Klagenfurt in Führung: Petersen verwertete ein gutes Fraser-Zuspiel aus kurzer Distanz. Im zweiten Durchgang sorgte Zenyshyn mit einem platzierten Wristshot in die lange Ecke für den Ausgleichstreffer, im Schlussdrittel legten die Wild Wings zwei weitere Torerfolge nach: Olimb mit einem Wraparound und Feist am Rebound schrieben an. Dem EC-KAC blieb in der Schlussminute bei „Sechs-gegen-Vier“ nur noch Ergebniskosmetik, für die erneut Petersen verantwortlich zeichnete.
Drittel 1
Die Gäste erwischten den besseren Start in die Partie: In der dritten Spielminute behauptete Tyson Spink im Zentrum die Scheibe und bediente am Crease Jordan Murray, der das Spielgerät nicht kontrollieren konnte, ehe Daniel Neumann aus kurzer Distanz an Florian Vorauer scheiterte. Auch die nächste gute Möglichkeit ging auf das Konto der Schwenninger: Darryl Boyle hämmerte einen Blueliner knapp am rechten Pfosten vorbei (6.), bevor Philip Feist durch die Mitte an den linken Faceoff-Kreis zog, seinen Handgelenksschuss aber knapp an der kurzen Ecke vorbei setzte (7.). Gegen Drittelmitte kamen die Klagenfurter zu ihrer ersten Torchance: Fabian Hochegger eroberte hinter dem gegnerischen Kasten das Spielgerät und deutete den Wraparound an, Joacim Eriksson war mit der Kelle dran, der Puck landete bei Finn van Ee, der aus kurzer Distanz an der kurzen Ecke vorbei verzog (9.). Nachdem Matt Puempel eine schöne Höfflin-Hereingabe im Zentrum nicht verwerten hatte können, liefen die Rotjacken zum Gegenangriff an:
Mathias From nahm den Schuss von Linksaußen aus, der SERC-Keeper war mit dem Schoner zur Stelle, Nick Pastujov sicherte sich das Spielgerät in der Rundung und spielte für Jan Muršak am Torraum auf, der aber erfolglos blieb (11.). Kurz darauf bejubelte der EC-KAC den Führungstreffer: Matt Fraser zog über links in das Angriffsdrittel und lieferte das feine Zuspiel auf Nick Petersen an den rechten Pfosten, der unter das Tordach verwertete (12.). Bei numerischer Überlegenheit setzte Ken Andre Olimb einen Onetimer vom rechten Faceoff-Kreis aus an den Außenpfosten, dann lief Nick Pastujov zum Breakaway an, wurde aber von den Kufen geholt. Den folglich ausgesprochenen Penalty Shot setzte der rot-weiße Neuzugang per Wristshot knapp über das Gehäuse (jeweils 13.). In der 18. Minute – zuvor war Preiml im Umgang mit einem Hochegger-Pass an die lange Stange zu hektisch gewesen (15.) – lief Pastujov erneut zum partiellen Breakaway an, bleib aber an den Pads von Eriksson hängen, im anschließenden ersten Rotjacken-Powerplay landete ein Tip-In-Versuch von Fabian Hochegger am Gestänge (18.).
Drittel 2
Kurz nach Wiederbeginn stürmte Neumann über die linke Seite in das Angriffsdrittel und suchte auf Höhe des Anspielpunktes den Abschluss, Florian Vorauer pflückte den auf die lange Ecke angetragenen Schuss mit dem Catcher aus der Luft (21.). Wenig später kamen die Gäste nach einem Rotjacken-Turnover hinter dem eignen Kasten beinahe zum Ausgleich, Mirko Höfflin spielte für Philip Feist auf, der den rot-weißen Schlussmann nicht überwinden konnte. Ein paar Sekunden später musste Florian Vorauer aber doch zum ersten Mal hinter sich greifen: Zach Senyshyn setzte das Spielgerät aus dem rechten Anspielkreis und bei freier Bahn in die lange Ecke und stellte auf 1:1 (jeweils 23.). In der 27. Spielminute bediente der Torschütze dann Boaz Bassen am langen Pfosten, der deutsch-kanadische Doppelstaatsbürger hatte das halbleere Tor vor sich, konnte aber nicht einschieben, bevor Phil Hugerecker hinter dem Kasten vorbeizog und es mit der Backhand versuchte, den KAC-Schlussmann damit aber nicht überraschen konnte (jeweils 27.).
Nachdem sowohl Matt Fraser als auch Tobias Sablattnig Onetimer von der blauen Linie aus knapp am Ziel vorbei gesetzt hatten (28. bzw. 30.), kam Oliver Lam am linken Flügel zum partiellen Breakaway und schließlich zum Handgelenksschuss, Joacim Eriksson war noch mit der Schulter dran und lenkte das Spielgerät in das Hintertornetz (30.). Nach einem guten Penalty Killing der Klagenfurter mit fünf Clearings stürmte Tyson Spink über links kommend in das Angriffsdrittel und legte dann zurück in den hohen Slot auf den nachkommenden Philip Feist, der an der Fanghand des rot-weißen Schlussmannes hängenblieb (35.). Kurz vor Drittelende erarbeiteten sich die Deutschen noch eine Gelegenheit in Form eines „Give-and-go“-Spielzugs über Matt Puempel und Ken Andre Olimb, der Letztgenannte zog über links kommend zum Tor und kreuzte vor Vorauer, der den Puck aber im Liegen vor der Linie hielt (40.).
Drittel 3
Nach einem Bandencheck von Thomas Larkin gegen Fabian Hochegger scheiterte im Powerplay Mathias From vom linken Anspielpunkt aus an Joacim Eriksson (44.), ehe auch Jordan Murray in die Kühlbox musste. Die doppelte Überzahl von gut einer halben Minute konnten die Klagenfurter nicht ausnutzen: Thomas Hundertpfund nahm in der 45. Minuten den Schuss von Rechtsaußen aus, Finn van Ee stocherte am Crease nach, aber der Gäste-Goalie behielt die Oberhand. Anschließend legte Jan Muršak von rechts aus in den Slot für Nick Pastujov auf, der verzögerte kurz und setzte den Puck dann am Ziel vorbei (46.). Nachdem Jan Muršak in Unterzahl im Breakaway erfolglos geblieben war, gingen die Deutschen mit Ablauf der Strafzeit gegen Finn van Ee erstmals in Front: Ken Andre Olimb versuchte es (nach rot-weißem Puckverlust hinter dem eigenen Tor) per Wraparound und versenkte das Spielgerät in der langen Ecke (49.).
Nur wenige Sekunden später kamen die Wild Wings am Rush zu einer Chance über Kyle Platzer, der von links aus zur Mitte für Philip Feist aufspielte, der allerdings über die Scheibe wischte (50.). In Spielminute 53 erhöhten die Gäste schließlich auf 3:1: Im „Drei-auf-Eins“-Konter nahm Matt Puempel den Schuss vom rechten Flügel aus, Florian Vorauer ließ zur Seite abprallen und Philip Feist setzte den Rebound in die Maschen. Auf der Gegenseite schloss der von hinter dem Kasten aus bediente Matt Fraser von zwischen den Hashmarks aus zu mittig auf den Goalie ab (56.). Im späten Powerplay und bereits mit sechs Feldspielern stürmend gelang den Klagenfurtern 16,4 Sekunden vor dem Ende noch der Anschlusstreffer: Thomas Hundertpfund brachte die Scheibe von der Grundlinie aus zum Kasten, Nick Petersen lauerte am langen Pfosten und versenkte den Puck in der kurzen Ecke (60.).
Verlängerung & Penaltyschießen
Die unabhängig vom Spielstand nach 60 Minuten im Vorfeld vereinbarte Verlängerung brachte zunächst – von einer Vorauer-Parade gegen Puempel abgesehen (61.) – wenig Spektakuläres, als die Rotjacken in der finalen Overtime-Minute zu einer „Vier-gegen-Drei“-Gelegenheit kamen, vergaben Mathias From per gezogenem Schlenzer von links und Nick Pastujov am Rebound aus kurzer Distant knapp (jeweils 65.). Im ebenfalls geplanten Shootout verwerteten die beiden genannten KAC-Neuzugänge ebenso sehenswert wie Murray und Bassen auf Seiten der Deutschen, nach insgesamt zwölf Schützen einigte man sich beim Stand von 2:2 im Shootout auf ein Unentschieden. (NP)
Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:
„Es war schön, wieder zu Hause antreten zu können, vor unseren Fans in der Heidi Horten-Arena. Mir blieben aus dieser Partie einige gute Dinge im Gedächtnis, zum Beispiel die Leistung von Florian Vorauer, der sehr stark und stabil performt und viel Selbstvertrauen ausgestrahlt hat. Unsere Mannschaft sah heute natürlich anders aus als sonst, viele junge Spieler haben eine Menge an wertvoller Eiszeit gegen einen flinken und starken DEL-Klub gesammelt. Es bedarf natürlich noch einiger Arbeit und einigen Lernfortschritten. Unsere Führungsspieler haben mir heute gut gefallen, sie haben Verantwortung übernommen. Viele Jungs haben viel gegeben, das war eine schwierige Begegnung, in der wir auch gute Momente hatten. Wir werden uns die Partie noch einmal ansehen, die richtigen Schlüsse daraus ziehen und dann am Samstag wieder zulegen, auch wenn das Lineup noch um ein Stück ausgedünnter wird.“