Am Donnerstag findet erstmals ein Champions Hockey League-Spiel in der Heidi Horten-Arena statt. Den Gegner der Rotjacken in dieser Partie, Fribourg-Gottéron, stellt kac.at hier vor.

Die Klubidentität:

In Fribourg wird seit 1937 organisiertes Eishockey gespielt, als der HC Gottéron, benannt nach dem Fluss, der im Stadtgebiet in die Saane mündet, gegründet wurde. Der zunächst auf einem Freiluftplatz beheimatete Klub schaffte 1953 (unter wesentlicher Mitwirkung des Klagenfurters Wolfgang Gosnik) erstmals den Sprung in die zweithöchste Liga der Schweiz, der man in 26 der folgenden 28 Spielzeiten angehörte. Im Jahr 1980 gelang der Sprung in die höchste Spielklasse, der man (mittlerweile unter dem Namen HC Fribourg-Gottéron firmierend) seither auch durchgehend angehört. Die Drachen sind damit die der National League am längsten angehörende Organisation unter allen aktuellen Teilnehmern.

Der große Erfolg blieb in diesen 44 Saisonen allerdings aus, Fribourg blieb bislang ohne nationalen Meistertitel und führt lediglich fünf Vizemeisterschaften (1982/83 im Rahmen einer Finalrunde, 1991/92 und 2012/13 in Finalserien gegen den SC Bern, 1992/93 und 1993/94 in Finalserien gegen den EHC Kloten) auf seinem Briefkopf. Die letztjährige Spielzeit endete für Gottéron nach Platz zwei in der Abschlusstabelle des Grunddurchgangs mit einem Halbfinal-Exit gegen Lausanne. Als überragend präsentierte sich allerdings der Zuschauerzuspruch: Die zuletzt im Jahr 2020 umgebaute BCF-Arena war bei sämtlichen 26 Regular-Season-Partien mit 9.047 und bei allen sieben Playoff-Spielen mit 9.095 Zuschauerinnen und Zuschauern bis auf den letzten Platz ausverkauft.

Die CHL-Vergangenheit:

Fribourg-Gottéron hat sich heuer zum insgesamt sechsten Mal für die Champions Hockey League qualifiziert. Ihre stärkste Saison auf internationaler Ebene lieferten die Schweizer 206/17 ab, als sie nur eines ihrer ersten zehn Spiele im Bewerb verloren, dann jedoch im Halbfinale klar am späteren Sieger Frölunda aus Göteborg scheiterten. Zuletzt war für Gottéron zwei Mal hintereinander im Achtelfinale Endstation: 2021 gegen Red Bull Munich und 2022 gegen Jukurit Mikkeli. Vor dem Ausscheiden gegen die Deutschen schaffte es Fribourg als erster und bisher einziger Klub, die CHL-Vorrunde mit dem Punktemaximum von 18 Zählern abzuschließen. Insgesamt haben die Schweizer bislang 42 Partien in der Champions Hockey League absolviert, nur neun davon gingen nach 60 Minuten verloren. Bärenstark präsentierte man sich zuletzt vor allem in der Fremde: In den jüngsten fünf CHL-Auswärtsspielen (bei Ilves Tampere, Stavanger Oilers, Red Bull Salzburg, Jukurit Mikkeli und Storhamar Hamar) kassierte Gottéron in regulärer Spielzeit insgesamt nur einen einzigen Gegentreffer.

Mit vier Punkten aus zwei Spielen ist der Schwede Lucas Wallmark aktuell der CHL-Topscorer FribourgsMit vier Punkten aus zwei Spielen ist der Schwede Lucas Wallmark aktuell der CHL-Topscorer Fribourgs

Die Saison bisher:

Fribourg blickt hinsichtlich der Ergebnisse auf eine eher durchwachsene Pre-Season zurück: In sechs Partien gelangen (gegen den Zweitligisten Thurgau und Banská Bystrica aus der Slowakei) nur zwei Siege. Sowohl gegen die beiden tschechischen Erstligisten Vitkovice und Liberec (jeweils 2:6) als auch gegen die National League-Konkurrenten aus Lausanne (1:2) und Bern (0:2) musste man sich hingegen geschlagen geben. Dominiert haben in den Vorbereitungsspielen Christian Bertschy, der bei sechs der zwölf Tore seines Teams als Schütze oder Vorlagengeber in Erscheinung trat, und der Schwede Jacob de la Rose, der fünf individuelle Zähler verbuchte. Auch der Start in die Champions Hockey League verlief für den Grunddurchgangszweiten der letzten Ligasaison in der Schweiz eher holprig: Zum Auftakt mühte sich Fribourg am Donnerstag zu einem 4:3-Heimsieg gegen die Sheffield Steelers aus Großbritannien, am Samstag unterlag man beim norwegischen Meister Storhamar Hamar nach 65 torlosen Minuten mit 0:1 nach Penaltyschießen.

Die Beziehungen zum EC-KAC:

Die historischen Verbindungen zwischen dem EC-KAC und Fribpurg-Gottéron sind recht überschaubar, die beiden Klubs standen einander bisher weder in einem Bewerbsspiel noch in einer Freundschaftspartie gegenüber. Auch die Anzahl an Spielern, die für beide Teams aufliefen, ist mit drei recht gering: Robert Burakovsky, 1994/95 bei den Rotjacken, spielte nach seinem Engagement in Klagenfurt Ende der 1990er-Jahre eineinhalb Saisonen lang für die Schweizer, auch Igor Chibirev, rot-weiße Kurzzeitverstärkung für die Playoffs 1997, lief in seiner weiteren Karriere für Gotterón auf. Der jüngste bei beiden Klubs aktive Crack war Jeff Shantz, der Fribourg im Frühjahr 2005 in der Relegation unterstützte und später von 2008 bis 2011 das KAC-Trikot trug und der Meistermannschaft 2009 angehörte.