Die Rotjacken sind am Freitag der erste ICE-Gast von Fehérvár AV19 in seiner neuen Heimstätte, kac.at stellt den Klub aus Ungarn, der sich in den vergangenen Jahren in der Ligaspitze etabliert hat, im Detail vor.

Der Klub:

Fehérvár AV19 ist seit 2007 Teil der nunmehrigen win2day ICE Hockey League und war in diesen mehr als 17 Jahren stets ein verlässlicher Partner der Liga und ihrer Klubs. Begünstigt von Standort-Vorteilen in den Bereichen öffentlicher Förderungen und auch Besteuerung etablierte sich der Verein in den vergangenen Jahren im Spitzenfeld des Bewerbs, den Grunddurchgang der vergangenen Saison schloss er auf seiner historisch besten Platzierung, Rang zwei hinter dem EC-KAC, ab. In den Playoffs hatten die Ungarn jedoch nur selten durchschlagenden Erfolg: Von elf „Best-of-Seven“-Serien in der Ligageschichte gewannen sie nur zwei, beide davon im Frühjahr 2022, als sie letztlich in das Finale einzogen und Vizemeister wurden.

Mit der Anfang 2024 fertiggestellten Alba Aréna bezog Fehérvár AV19 zur Saison 2024/25 eine neue, hochmoderte Heimstätte. Das Schmuckkästchen, dessen Errichtungskosten sich zwischen der ersten Ausschreibung 2018 und der Fertigstellung heuer nahezu verdoppelt haben, versinnbildlicht die positive Entwicklung, die der Klub in seinen knapp zwei Jahrzehnten als Teil der Liga hingelegt hat. Die Aréna bietet bei Eishockeyspielen Platz für 6.000 Fans, der fanatische Anhang der Ungarn begegnet dem neuen Spielort allerdings noch etwas skeptisch: Bei den ersten beiden Bewerbsspielen, den CHL-Heimniederlagen gegen Karlstad und Lausanne (jeweils 1:3), waren im Schnitt nur 40,7 Prozent der Plätze belegt.

Aktuelles:

Der Zweite der letztjährigen Grunddurchgangstabelle startete durchwachsen in die neue Saison: Nach vier Niederlagen in ebenso vielen Champions Hockey League-Vorrundenspielen – Székesfehérvár ist damit einer von nur drei Klubs gänzlich ohne Punkt – brachte auch das erste ICE-Wochenende Licht und Schatten: Zum Ligastart siegten die Ungarn am vergangenen Freitag beim HC Pustertal mit 5:2, profitierten dabei allerdings von einer Strafenorgie der Südtiroler. Mit drei Powerplay-Treffern zwischen der 48 und der 53. Spielminute verwandelte Fehérvár AV19 ein 1:2-Defizit in einen vorentscheidenden 4:2-Vorsprung. Keine 24 Stunden später gingen die Ungarn dann allerdings leer aus: Bei den Pioneers Vorarlberg unterlagen sie ohne je in Führung gelegen zu haben mit 3:4. Im ersten Spielabschnitt auf zwei Torschüsse limitiert, vermochte die Truppe von Head Coach Dávid Kiss über die gesamte Partie hinweg außerhalb von Überzahlphasen kaum Druck aufzubauen oder offensive Durchschlagskraft zu entwickeln. Auch gewann Fehérvár gegen die Vorarlberger nur magere 40,9 Prozent aller Zweikämpfe.

Spieler im Fokus:

Wie so oft steht bei Fehérvár AV19 János Hári im Mittelpunkt: Der Kapitän, der im Sommer seinen erst im nächsten Jahr auslaufenden Fünf-Jahres-Vertrag bis 2029 verlängerte, sammelte am ersten ICE-Wochenende satte fünf Zähler (ein Tor, vier Assists) und führt damit die aktuelle Scorerwertung der Liga (gleichauf mit Mathias From) an. Ebenfalls einen starken Saisonstart legte der hinter Hári die zweite Sturmformation anführende Chase Berger hin. Der US-Amerikanische Neuzugang, bei dem im vierten Europa-Jahr Székesfehérvár die vierte Station darstellt, verbuchte im letzten Spiel bei den Pioneers die höchste Time-on-Ice aller Offensivspieler seines Teams (21:27 Minuten) und dominierte mit 71,4 Prozent gewonnener Scheibenaufwürfe auch am Faceoff-Punkt. Die Magyaren nahmen im Sommer neben Berger sechs weitere Importspieler neu unter Vertrag, besondere Aufmerksamkeit gebührt aber auch dem Signing eines einheimischen Spielers: Balázs Sebők, der seine Heimat einst im Alter von nur 13 Jahren verließ, um seine Eishockey-Lehrjahre in Finnland zu verbringen, kehrte nach 16 Spielzeiten – davon die letzten neun durchgehend in Liiga und DEL engagiert – nach Ungarn zurück und darf als substanzielle Verstärkung des Mannschaftskerns betrachtet werden.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Fehérvár AV19 und der EC-KAC spielen seit dem Einstieg der Ungarn in die damalige EBEL im Jahr 2007 gemeinsam in einem Bewerb, seither kam es zu 84 direkten Duellen. Die Mehrheit davon, 47 Spiele, konnten die Klagenfurter für sich entscheiden. In der vergangenen Saison 2023/24 waren die Rotjacken das einzige Team in der Liga, das Székesfehérvár nie bezwingen konnte, insgesamt stehen aktuell fünf rot-weiße Erfolge am Stück zu Buche. Damit fand die sehr positive Bilanz der Klagenfurter in Begegnungen mit den Roten Teufeln in der jüngeren Vergangenheit ihre Fortsetzung: Der EC-KAC punktete in 14 der letzten 18 Konfrontationen und vermochte Fehérvár AV19 bei jedem der letzten acht Aufeinandertreffen auf maximal drei erzielte Treffer zu beschränken. In Ungarn holten die Rotjacken historisch betrachtet bei nur zwölf ihrer insgesamt 42 Auftritte die vollen drei Zähler, am Freitag haben sie jedoch die Chance, zum ersten Mal überhaupt einen vierten Sieg en suite in Székesfehérvár zu feiern.