In einem rasanten Eishockeyspiel vor toller Kulisse holte sich der EC-KAC am Freitagabend zum Champions Hockey League-Start einen 4:2-Auswärtssieg beim französischen Meister Rouen.

Die Rotjacken nutzten gleich die erste konkrete Tormöglichkeit für einen Treffer, Fraser verwertete ein Hundertpfund-Zuspiel aus kurzer Distanz. Petersen verdoppelte wenig später den Klagenfurter Vorsprung, als er den Rebound nach einem Durchbruch des KAC-Kapitäns in die Maschen setzte. Der EC-KAC nahm den Schwung aus einem starken ersten Abschnitt mit in den zweiten Durchgang, im ersten rot-weißen Powerplay der Partie überlistete Peeters den Goalie der Franzosen aus spitzem Winkel. Rouen gelangte durch einen sehenswert vollendeten Alleingang von Dmytriw auf die Anzeigetafel, nur zwölf Sekunden später stellte Bischofberger den alten Abstand wieder her, indem er den Schlussmann der Hausherren mit einem Haken auf die Rückhand aussteigen ließ und einschob. Im dritten Drittel steigerte sich Frankreichs Meister deutlich, mehr als ein Treffer – Simonsen nach einem „Zwei-gegen-Eins“-Konter – gelang ihm aber nicht mehr. Der EC-KAC startete damit zum vierten Mal in Folge mit einem Sieg in die Champions Hockey League.

Drittel 1

Die Rotjacken legten einen druckvollen Start in die Begegnung hin, Versuche von Nick Petersen (1.) und Clemens Unterweger (4.) landeten noch am Blocker bzw. Catcher von Goalie Oskari Setänen, dann war der Finne im Kasten der Franzosen aber schon zum ersten Mal bezwungen: Nach einem Turnover der Gastgeber spielten Thomas Hundertpfund und Matt Fraser einen Doppelpass, den der Kanadier schließlich vom langen Pfosten aus flach in die Maschen setzte (4.). Klagenfurt blieb am Drücker: Simeon Schwinger scheiterte aus spitzem Winkel an der Schulter des Torhüters (6.), Mathias From klopfte eine Direktabnahme von den rechten Hashmarks aus flach am Kasten vorbei (8.). Danach war das Spiel für David Maier und Anthony Rech vorzeitig beendet, der KAC-Verteidiger dominierte den Faustkampf zwischen den beiden Nationalspielern eindrucksvoll (9.). Eine Schwinger-Deflection am Torraum nach Hochegger-Querpass segelte knapp über die Querlatte (10.), dann kam auch Rouen zu einer Gelegenheit: Sebastian Dahm machte gegen den mit aufgerückten Alexander Lindelöf aber die kurze Ecke zu (11.).

Der EC-KAC verdoppelte seinen Vorsprung wenig später: Hundertpfund wurde beim Breakaway von hinten noch so behindert, dass er mit dem Rückhand-Versuch durch die Beine an Setänens Pads hängenblieb, Petersen verwertete aber den Abpraller (11.). Bei numerischer Unterlegenheit konterte das Duo Hundertpfund/Bischofberger, der Flügelstürmer konnte Rouens Schlussmann über links zum Tor ziehend aber nicht bezwingen (11.). Die zweite Möglichkeit der Hausherren im Startdrittel wurde von einem rot-weißen Turnover ermöglicht, Robin Colombans Direktabnahme vom rechten Anspielpunkt aus wurde von Sebastian Dahm jedoch entschärft (15.). Die letzte gute Gelegenheit im ersten Durchgang fanden einmal mehr die Kärntner vor: Simeon Schwinger bediente von der verlängerten Torlinie aus Thimo Nickl, der aus dem rechten Faceoff-Kreis per Direktabnahme abzog, jedoch nur die Kreuzecklatte in der kurzen Ecke traf (18.).

Drittel 2

Den zweiten Abschnitt eröffnete ein verdeckter Schlenzer von Tomas Simonsen, bei dem Dahm sicher zupackte (21.), auf der Gegenseite ging From „coast-to-coast“, blieb dann mit seinem Abschluss aus dem Slot aber am Beinschoner des Goalies hängen (23.). Als Sebastian Bengtsson vor dem Torraum an einen Abpraller gelangte, verfehlte er mit seinem Schuss das Ziel, dann folgte das erste KAC-Powerplay des Spiels: Ein scharfer Bischofberger-Abschluss von links aus wurde von Setänen am Kasten vorbei gelenkt (26.), dann ging Senna Peeters auf der linken Seite der verlängerten Torlinie entlang, um die Scheibe schließlich unter dem Goalie hindurch über die Linie zu schieben (27.). Das Überzahlspiel für die Rotjacken lief weiter, Rouen jedoch einen Konter: Vincent Nesa schob sich zwischen zwei Gegenspielern hindurch und stocherte den Puck auf das Tor, Sebastian Dahm rettete mit der Fanghand (27.). Noch in der gleichen Minute, mittlerweile aber wieder bei Even Stength, kamen auch die Franzosen auf die Anzeigetafel: Bei einer Offensivaktion der Klagenfurter sprang das Spielgerät aus dem Angriffsdrittel, Jared Dmytriw war auf und davon und schloss sein Breakaway präzise in die von ihm aus rechte Kreuzecke ab (27.).

Der EC-KAC antwortete jedoch nur zwölf Sekunden später: Aus der linken Rundung zog Johannes Bischofberger flach zum Gehäuse, mit einem Haken auf die Rückhand umkurvte er den Schlussmann und schob die Scheibe über die Linie (28.). Danach wagte Maximilian Preiml, der ab der Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Maier in die Rotation in der Defensive integriert wurde, einen Vorstoß bis an die rechte Halfwall, sein Zuspiel landete zwischen den Hashmarks bei Luka Gomboc, dem bei der Schussabgabe allerdings noch der Schläger blockiert wurde, sodass der Abschluss knapp am Kasten vorbei zischte (32.). Rouen konterte dann “Drei-gegen-Zwei“, der per Diagonalpass eingesetzt Dmytriw brachte zwar noch den Haken um Dahms Schoner herum an, verlor dabei aber die Scheibenkontrolle (33.). Im zweiten KAC-Powerplay des Abends wurde ein aussichtsreicher Fraser-Schuss aus dem Slot am Tor vorbei abgefälscht (34.), als die Gastgeber zum zweiten Mal an diesem Abend mit einem Mann mehr agieren durften, hielt sich das Klagenfurter Penalty Killing souverän schadlos.

Drittel 3

Ein Hochegger-Fehlschuss aus dem linken Anspielkreis (44.) läutete den dritten Durchgang ein, der nur Sekunden später Rouens zweiten Treffer erlebte: Im „Zwei-gegen-Eins“-Angriff inszenierte Colomban Tomas Simonsen, der Sebastian Dahm aushalbrechter Position bezwingen konnte (44.). Die Franzosen fassten, angetrieben vom lautstarken Publikum, neuen Mut, Jared Dmytriw hatte im hohen Slot viel Platz und zog ab, Nick Pastujov blockte famos (46.). Im nächsten Überzahlspiel für Klagenfurt waren es die Gastgeber, die zu zwei dicken Gelegenheiten kamen: Robin Colomban wischte beim partiellen Breakaway über das Spielgerät, bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Angriff fing Fraser als letzter Mann den finalen Querpass ab (jeweils 49.).

Es folgten im Abstand von nur 20 Sekunden zwei Powerplays für den französischen Titelträger, mit denen die Klagenfurter allerdings gekonnt umgingen, insgesamt gleich zehn Mal klärte Rot-Weiß während dieser vier Minuten die eigene Zone. Als Dmytriw über den linken Flügel diagonal zum Tor zog, wurde er von Dahm verneint (56.), ein letztes Anrennen der Gastgeber blieb zu wenig druckvoll. Weil Nick Petersen in den Schlusssekunden noch eine gute Gelegenheit auf einen Empty Net-Treffer ausließ (60.), blieb es beim 4:2-Auswärtssieg für den EC-KAC. (HB)

Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:

„Wir hatten einen sehr guten Start in diese Partie, man hat der Mannschaft angesehen, dass sie sich sehr gefreut hat, endlich wieder zusammenzuspielen. Heute ist der 6. September und wir konnten erst zum zweiten Mal gemeinsam ein Spiel bestreiten. Die angesprochene Spielfreude war da, insgesamt haben wir vieles richtig gemacht. Rouen hatte ein gutes Comeback im dritten Drittel, vor ihrem tollen Publikum hier anzutreten, hat uns viel Spaß gemacht. Am Ende wurde die Begegnung etwas ruppiger, aber das passiert am Weg zu gewonnenen Eishockeyspielen manchmal. Viele unserer Jungs hatten heute gute Beine, gute Energie und gutes Körperspiel, gegen Ende hin vielleicht sogar ein wenig zu viel davon, aber insgesamt war das ein schöner Sieg zum CHL-Start. Wir nehmen die drei Punkte mit, reisen morgen nach Schweden und versuchen dort, am Sonntag wieder zum Erfolg zu kommen.“

Champions Hockey League, Vorrunde, 1. Spieltag
06. September 2024 / 20:00 Uhr
Patinoire Nathalie Péchalat, Rouen, FRA, 3.029 Zuschauer
CHL
Rouen Dragons
2
:
4
(0:2, 1:2, 1:0)
EC-KAC
Schiedsrichter
Dehaen (FRA), Debuche (FRA)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Jensen Aabo-Nickl, Unterweger-Maier, Sablattnig-Strong, Preiml Fraser-Hundertpfund-Petersen, Bischofberger-Herburger-Gomboc, Peeters-Pastujov-From, Schwinger-Obersteiner-Hochegger, van Ee
Fehlende Spieler
Muršak (angeschlagen)
Torfolge
0:1 Matt Fraser (03:33/Thomas Hundertpfund, Nick Petersen) 0:2 Nick Petersen (10:16/Thomas Hundertpfund, Matt Fraser) 0:3 Senna Peeters (26:01/Mathias From, Clemens Unterweger/PP1) 1:3 Jared Dmytriw (26:54) 1:4 Johannes Bischofberger (27:06/Raphael Herburger) 2:4 Tomas Simonsen (43:55/Robin Colomban, Jordan Hervé)

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