Im fünften Heimspiel der ICE-Saison 2024/25 blieb der EC-KAC zum ersten Mal ohne Zähler: Die Rotjacken unterlagen den bisher ungeschlagenen Graz99ers in einem guten Eishockeyspiel mit 2:4.

Nach einem frühen Stangentreffer von Zündel kamen die Klagenfurter zu den besseren Gelegenheiten und gingen folgerichtig auch in Führung, als Bischofberger einen Hundertpfund-Querpass verlängerte und Fraser am langen Pfosten einkehrte. Die Gäste glichen jedoch noch vor der ersten Pause durch einen satten Holzer-Blueliner in die kurze Kreuzecke aus und drehten das Spiel im zweiten Durchgang zu ihren Gunsten: Einen von der Bande zurückspringenden Puck stocherte Huber über die Linie und der just von der Strafbank zurückgekehrte Kernberger schloss im „Zwei-gegen-Eins“ zum 1:3 ab. Im dritten Drittel kam Klagenfurt auf einen Treffer heran, als Maier die Scheibe eroberte und Petersen den Torschützen Schwinger bediente, doch nur 45 Sekunden später zogen die 99ers den Rotjacken den sprichwörtlichen Stecker: Nach KAC-Turnover im Angriffsdrittel folgten zwei präzise Diagonalpässe, sodass letztlich Bailey bei freier Bahn und via Innenstange den Endstand herstellen konnte.

Drittel 1

Die Grazer starteten gleich mit einem Stangenschuss in die Partie: Kilian Zündel brachte die Scheibe von rechts aus auf den Kasten und diese touchierte den langen Pfosten, ehe im Gegenzug Daniel Obersteiner auf Nick Petersen durchsteckte, der per Handgelenksschuss vom rechten Faceoff-Kreis aus an Torhüter Jonas Gunnarsson scheiterte (jeweils 2.). In der vierten Minute liefen die Klagenfurter zu einem „Zwei-gegen-Eins“-Konter über Matt Fraser an, der von links aus quer auf Johannes Bischofberger passte, der Schlussmann der Grazer machte die Seitwärtsbewegung mit und parierte den Onetimer mit dem Schoner. Kurz darauf folgte eine Großchance für den Rekordmeister: Der später verletzt ausgeschiedene Mathias From startete aus der eigenen Zone und bediente dann von links aus Nick Petersen im Slot, dieser retournierte an den linken Pfosten zum Dänen, der jedoch am Schoner Gunnarssons hängenblieb, der Rebound landete rechts neben dem Kasten erneut bei Petersen, der aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz fand (5.). In der 10. Spielminute gingen die Hausherren in Führung: Thomas Hundertpfund brachte das Spielgerät von der rechten Halfwall aus an den Torraum, wo Johannes Bischofberger durch die eigenen Beine ideal ablenkte, Matt Fraser schob vom zweiten Pfosten aus zum 1:0 ein.

Nachdem David Maier einen Brunner-Schuss aus dem rechten Rückraum direkt vor Sebastian Dahm mit dem Skate gefährlich abgelenkt hatte, dabei aber von der Außenstange gerettet wurde, kamen die 99ers in der 15. Minute zum Ausgleichstreffer: Trevor Gooch kurvte einmal durch das Offensivdrittel und legte dann auf Korbinian Holzer quer, der Grazer Kapitän hämmerte das Spielgerät per Direktabnahme von der linken Seite der blauen Linie aus in die kurze Kreuzecke. Spät im Startdrittel, nachdem eine Pastujov-Direktabnahme über den Kasten gesegelt war (16.), fasste Lukas Haudum die erste Strafe der Partie aus: Johannes Bischofberger scheiterte per Onetimer vom rechten Anspielkreis aus (19.), ehe die Gäste den EC-KAC bei einem schlechten Wechsel erwischten. Sam Antonitsch hatte am rechten Flügel viel Platz und Zeit, aber Sebastian Dahm konnte seinen Schlenzer aus der Halbdistanz entschärfen (20.).

Drittel 2

Im mit in den zweiten Abschnitt genommenen Powerplay für die Rotjacken war Jonas Gunnarsson an einem Distanzschuss von Jesper Jensen Aabo dran, Matt Fraser konnte den Rebound nicht über die Linie drücken (21.). Nach einem rot-weißen Scheibenverlust in der neutralen Zone kam Casey Bailey über rechts in das Angriffsdrittel und entschied sich im so entstandenen „Zwei-auf-Eins“-Vorstoß dazu, selbst den Abschluss zu suchen, Sebastian Dahm stellte sich ihm aber in den Weg und wehrte mit dem Schläger ab (22.). Nachdem Rok Tičar aus der Tiefe Kevin Roy am rechten Anspielkreis bedient hatte, der Rotjacken-Keeper aber erneut parieren konnte (23.), gingen die Steirer in der 24. Minute zum ersten Mal in Führung: Kurz zuvor war Kevin Roy noch im Breakaway gescheitert, dann setzte Nick Albano einen Schuss aus dem hohen Slot deutlich über den Kasten, die Scheibe sprang vom Glas nach vorne an den Crease zu Paul Huber, der sie mit der Rückhand zum 1:2 über die Linie schob. Auf der Gegenseite scheiterte Matt Fraser am Ende eines selbst erarbeiteten Sololaufs am Blocker des Grazer Schlussmanns (25.).

Der aus der Tiefe am rechten Flügel bediente Nick Pastujov fand lediglich Gunnarssons Beinschober, der Rebound landete links bei Tobias Sablattnig, der den Schlagschuss an der kurzen Ecke vorbei setzte, Jan Muršak schlenzte den zweiten Nachschuss von rechts aus an die Torumrandung (30.). Nachdem die Rotjacken ihr zweites Überzahlspiel des Abends nicht hatten ausnutzen können, erhöhten die Grazer mit Ablauf der Strafe das Score zu ihren Gunsten: Das von Lukas Kainz mit dem hohen Stock verlängerte Züdel-Steilzuspiel nahm Paul Huber an der offensiven blauen Linie auf, er bediente links den gerade aus der Kühlbox entlassenen Michael Kernberger und der Klagenfurter Eigenbauspieler im 99ers-Trikot bezwang Sebastian Dahm mit einem Handgelenksschuss durch die Beine (34.). In der 37. Spielminute, die Rotjacken waren wieder mit einem Mann mehr als Eis, zog Jan Muršak per Schlagschuss vom rechten Flügel aus ab, Jonas Gunnarsson war mit dem Schoner dran, der Rebound landete links bei Nick Petersen, der das halbleere Gehäuse vor sich hatte, sich jedoch erst die Scheibe herrichten musste und diese dann an das Außengestänge pfefferte.

Drittel 3

Die erste Offensivszene im Schlussdrittel kreierte Manuel Ganahl, sein Zuspiel von der Grundlinie aus sprang an der langen Stange über Marcus Velas Schaufel (41.). Auf der Gegenseite wollte Nick Petersen aus der Tiefe Finn van Ee am linken Faceoff-Kreis bedienen, dieser verpasste das Zuspiel, sodass Clemens Unterweger etwas höher zum Schuss kam, diesen aber am kurzen Pfosten vorbei hämmerte (42.). Bei den Steirern bekam Trevor Gooch von der Spielerbank kommend den Pass in den linken Rückraum, er touchierte mit seiner Direktabnahme aus der Distanz die Torumrandung (44.). Kurz darauf kam das Spielgerät nach einem Nickl-Blueliner am Torraum zum Liegen, Senna Peeters stand richtig, aber Jonas Gunnarsson verhinderte den Gegentreffer mit dem Schläger (45.). In der 48. Minute ließ Johannes Bischofberger auf der linken Seite Nick Albano stehen, der Grazer zog die Notbremse und fasste dafür zwei Strafminuten aus. Im folgenden Überzahlspiel hämmerte Nick Petersen die Scheibe nach Muršak-Pass von links aus über die Querlatte, ehe der Kanadier einen Handgelenksschuss aus beinahe identer Position an der kurzen Ecke vorbei setzte (49. bzw. 50.).

Anschließend gelang den Klagenfurtern der Anschlusstreffer: David Maier stocherte im Slot einem Grazer das Spielgerät vom Schläger und ermöglichte so ein tiefes „Zwei-gegen-Eins“, bei dem Petersen von den rechten Hashmarks zu Schwinger an den linken passte und dieser halbhoch in die kurze Ecke einsenden konnte (54.). Die Gäste bremsten die aufkeimende Euphorie in der randvollen Heidi Horten-Arena allerdings nur 45 Sekunden später, indem sie den Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellten: Nach KAC-Turnover im Angriff steckte Manuel Ganahl im Konter auf Casey Bailey durch und dieser bezwang Sebastian Dahm im „Eins-gegen-Eins“ auf dessen Blockerseite via Innenstange (55.). Die Rotjacken fassten in weiterer Folge noch eine Strafe aufgrund eines Wechselfehlers aus, Manuel Ganahl kam gleich doppelt zum Schuss aus kurzer Distanz, Daniel Obersteiner war aber in beiden Fällen mit dem Block zur Stelle (58.). Mit dem verwaisten Kasten im Rücken brachte Thimo Nickl das Spielgerät von rechts aus und aus spitzem Winkel zum Tor, wo es Jan Muršak aus der Drehung versuchte, doch der an diesem Abend starke Jonas Gunnarsson machte die kurze Ecke zu (60.), sodass es beim ersten „Nuller“ des EC-KAC auf eigenem Eis in dieser Saison blieb. (NP)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Es gibt Spiele, die gewinnt man, ohne es verdient zu haben, es gibt auch solche, die verliert man, ohne es verdient zu haben. Heute war eine dieser Partien, ein Duell zweier guter Eishockeymannschaften. Wenn wir eine Leistung wie heute öfter bringen, dann gibt es die hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir viele dieser Spiele gewinnen. Unser Kampfgeist und unsere Hingabe waren von der ersten bis zur letzten Minute da, unser Fokus liegt auf der Entwicklung und die stimmt mich heute positiv. Diese Partie war, auch wenn das Resultat nicht gepasst hat, wohl die, auf die wir in der bisherigen Saison am stolzesten sein können, weil wir sehr vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, und dem, was uns ausmacht, umgesetzt haben. Natürlich ist es aber so, dass uns eine Niederlage stinkt und wir daran zu knabbern haben, aber wir haben eine starke Gruppe in unserer Kabine, also spätestens morgen haben wir das vergessen und machen uns an die Vorbereitungsarbeit für den Sonntag.“

ICE Hockey League, 5. Runde
04. Oktober 2024 / 19:15 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.390 Zuschauer
ICE
EC-KAC
2
:
4
(1:1, 0:2, 1:1)
Graz99ers
Schiedsrichter
Hronský (SVK), Nagy (HUN)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Jensen Aabo-Nickl, Unterweger-Maier, Strong-Sablattnig, Klassek Fraser-Hundertpfund-Bischofberger, Peeters-Pastujov-Muršak, Petersen-Obersteiner-From, Schwinger-van Ee-Lam
Fehlende Spieler
Herburger, Hochegger (beide verletzt), Gomboc (krank), Preiml (gesperrt)
Torfolge
1:0 Matt Fraser (09:19/Johannes Bischofberger, Thomas Hundertpfund) 1:1 Korbinian Holzer (14:30/Trevor Gooch, Frank Hora) 1:2 Paul Huber (23:29/Nick Albano, Kevin Roy) 1:3 Michael Kernberger (32:58/Paul Huber, Lukas Kainz) 2:3 Simeon Schwinger (53:30/Nick Petersen, David Maier) 2:4 Casey Bailey (54:15/Manuel Ganahl, Marcus Vela)