Mit den Graz99ers kommt am Freitag eines von zwei ICE-Teams nach Klagenfurt, das bislang noch keinen Zähler abgeben musste. Die rundum erneuerten Steirer stellt kac.at hier vor.

Der Klub:

Aus dem Kreis der vier seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 durchgehend in der nunmehrigen win2day ICE Hockey League vertretenen Klubs sind die Graz99ers der bislang am deutlich wenigsten erfolgreiche: In 24 Saisonen verpassten die Steirer elf Mal die KO-Phase der Meisterschaft, von insgesamt 13 ausgetragenen Playoff-Serien wurde nur eine einzige, das Viertelfinale 2019 gegen Linz, gewonnen. In den vergangenen vier Spielzeiten hat Graz den Grunddurchgang stets auf den Rängen zehn bis 13 abgeschlossen, insgesamt fuhr der Klub in nur zwei von 24 Saisonen mehr Siege als Niederlagen ein.

Diese sehr dürftige Bilanz soll an der Mur der Vergangenheit angehören, die Organisation wurde in den vergangenen Monaten nahezu komplett umgekrempelt, hinsichtlich wirtschaftlicher Potenz und wohl auch sportlicher Qualität legte man Quantensprünge hin. Möglich gemacht hat dies in erster Linie das Engagement von Neo-Präsident Herbert Jerich, der auch die sportliche Führung des Klubs gänzlich neu aufgestellt hat. Sportdirektor Philipp Pinter und Head Coach Harald Lange, in Klagenfurt geboren und KAC-Eigenbauspieler, haben eine völlig neue und vielversprechende 99ers-Mannschaft zusammengestellt, nicht weniger als 19 Neuzugänge liefen in den ersten vier ICE-Saisonspielen für Graz auf.

Aktuelles:

Die Graz99ers sind neben Tabellenführer HCB Südtirol das einzige Team in der Liga, das bisher noch keinen Punkt abgegeben hat. Das erste ICE-Wochenende brachte Auswärtssiege in Wien (2:1) und Innsbruck (4:2), das zweite Heimerfolge gegen Villach (6:4) und Linz (2:0). Damit legten die Steirer den besten Saisonstart ihrer Klubgeschichte hin: In ihren bisher 24 Spielzeiten in Österreichs höchster Liga hatten die Murstädter nach vier Partien (nach der Drei-Punkte-Regel gerechnet) im Schnitt 5,2 und noch nie mehr als zehn Zähler auf ihrem Konto, aktuell halten sie bereits bei deren zwölf. Vor allem die Steigerung gegenüber der vergangenen Saison ist eklatant: 2023/24 erreichte Graz seinen aktuellen Punktestand erst in der 21. Begegnung am 24. November. Im aktuellen, freilich noch jungen Spieljahr weisen die 99ers den dritthöchsten Schnitt an erzielten Treffern (hinter Salzburg und Bolzano/Bozen) sowie den zweitniedrigsten an kassieren Gegentoren (hinter dem HCB Südtirol) auf.

Spieler im Fokus:

Im Spiel am Freitagabend stehen insbesondere jene (insgesamt vier) Spieler im Grazer Aufgebot im Mittelpunkt des Interesses, die auf eine lange und erfolgreiche Vergangenheit im Trikot des EC-KAC verweisen können. Stürmer Lukas Haudum, der bis zum Sommer insgesamt fünf Jahre lang für die Rotjacken auflief und in 261 Bewerbsspielen 183 Scorerpunkte sammelte, führt aktuell mit einem Treffer und fünf Vorlagen die teaminterne Punktewertung der Steirer an. Noch länger, nämlich über acht Saisonen und 502 Pflichtspiele (mit 365 Zählern) hinweg, dauerte die KAC-Laufbahn von Manuel Ganahl, der sich nach der vergangenen Spielzeit ebenfalls den 99ers anschloss. Der Vorarlberger wartet bei seinem zweiten Engagement an der Mur allerdings noch auf seinen ersten Torerfolg, seine beiden Scorerpunkte aus den ersten vier Saisonspielen resultierten jeweils aus Vorlagen zu Powerplaytreffern von Paul Huber. Mit Michael Kernberger und Rok Tičar kehren am Freitag zwei weitere Mitglieder der letzten rot-weißen Meistermannschaft als Gegner nach Klagenfurt zurück. Der Verteidiger – einer von nur fünf bisher aufgebotenen Feldspielern, die schon im Vorjahr bei den 99ers spielten – zeichnete beim jüngsten Heimsieg gegen Linz für das Game Winning Goal verantwortlich.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die Graz99ers sind einer von drei Klubs, die seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 durchgehend zum Kreis der Konkurrenten des EC-KAC gehören. Die historische Bilanz spricht sehr deutlich für den Rekordmeister: Von den bislang 146 Duellen konnten die Rotjacken satte 97 für sich entscheiden, 49 Mal hatten die Steirer das bessere Ende für sich. Auch in der jüngeren Vergangenheit schlug das Pendel meist zu Gunsten Klagenfurts aus: Der EC-KAC siegte in acht der letzten neun direkten Konfrontationen und kassierte dabei insgesamt nur 13 Gegentreffer. Auf eigenem Eis fällt die rot-weiße Erfolgsbilanz noch etwas deutlicher aus: In 75 Heimspielen gegen die 99ers in der Ligageschichte punkteten die Kärntner 59 Mal, zuletzt siegte der EC-KAC vor eigenem Publikum fünf Mal am Stück gegen Graz.