Am Freitagabend messen sich die Rotjacken zu Hause erstmals in der laufenden Saison mit dem HC Innsbruck, kac.at stellt den aktuellen Tabellenzwölften genauer vor.

Der Klub:

Die zweifache Olympiastadt Innsbruck ist eine der traditionsreichsten Spielstätten im österreichischen Eishockey, als im Winter 1932/33 erstmals die sogenannte Provinzmeisterschaft für Klubs außerhalb Wiens ausgetragen wurde, war der Innsbrucker EV (wie auch der KAC) bereits im Bewerb vertreten. Seine erfolgreichste Periode erlebte der Eishockeysport in Tirols Landeshauptstadt in den zwei Dekaden nach dem Zweiten Weltkrieg, zwischen 1953 und 1963 gingen sechs von elf Meistertiteln an den Inn. Spätestens das siebte nationale Championat in der Spielzeit 1988/89 läutete allerdings den Niedergang des IEV ein, vier Jahre später verschwand der Klub aus der damaligen Bundesliga. Der Nachfolgeverein, der heutige HC Innsbruck, wurde im Februar 1994 gegründet.

Als damaliger Vizemeister der dritten Spielklasse gehörte der HC Innsbruck zu den Gründungsmitgliedern der im Jahr 2000 neu geschaffenen höchsten Liga Österreichs. In dieser bestreitet der Verein heuer seine 22. Saison, im November werden die Haie die Marke von 1.100 absolvierten Erstligaspielen erreichen. Große Erfolge blieben den Tirolern bislang jedoch verwehrt, trotz bereits vier Top-Drei-Platzierungen nach Grunddurchgängen (zuletzt 2022/23) endeten HCI-Saisonen in der Regel recht früh: Seit dem Viertelfinale 2003 gegen Graz hat Innsbruck keine Playoff-Serie mehr gewonnen. In der Zwischenzeit verpassten die Haie zehn Mal die KO-Phase der Meisterschaft, in der vergangenen Saison scheiterten sie in den Pre-Playoffs an den Pioneers Vorarlberg.

Aktuelles:

Der HC Innsbruck liegt aktuell auf dem zwölften und vorletzten Tabellenplatz, die Tiroler konnten nur vier ihrer zwölf Saisonspiele gewinnen. In den jüngsten sieben Runden schrieben die Haie nur ein Mal – beim 2:1-Auswärtssieg bei den Pioneers Vorarlberg – an, zudem stotterte ihr Offensivmotor gehörig, gelangen ihnen doch in keiner dieser sieben Begegnungen mehr als zwei Treffer. In der bisherigen ICE-Saison hatten nur die Vienna Capitals (1,93) weniger Torerfolge pro Partie zu verbuchen als Innsbruck (2,00). Dafür standen die Mannen von Head Coach Jordan Smotherman defensiv bisher recht gut, weniger als die aktuell 3,08 Gegentreffer pro Spiel ließ der HCI in nur drei seiner bisher 21 abgeschlossenen Saisonen in der höchsten Spielklasse zu. Im Penalty Killing schlugen sich die Tiroler bislang sehr passabel, eine Erfolgsquote von 83,3 Prozent entspricht dem viertbesten Wert im Vergleich aller 13 Klubs. Das Powerplay der Haie rangiert aktuell zwar nur auf Platz elf, wies zuletzt aber eine deutliche Aufwärtstendenz auf: Im Verlauf der letzten vier Partien endeten 25,0 Prozent der Überzahlgelegenheiten für Innsbruck mit einem Treffer, in den ersten acht Runden lag die entsprechende Quote bei nur 6,1 Prozent.

Spieler im Fokus:

Bei den Haien steht der aktuell stärkste Faceoff-Spieler der win2day ICE Hockey League im Aufgebot: Corey Mackin entschied in der laufenden Saison herausragende 63,3 Prozent der Scheibenaufwürfe, an denen er beteiligt war, für sich. Der US-Amerikaner steht in seiner bereits dritten Saison am Inn, seit seinem Zuzug im Sommer 2022 hat nur Ex-HCI-Stürmer Brady Shaw mehr Scorerpunkte gesammelt als Mackin (91 Zähler in 115 Ligaspielen). Ebenso viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird am Freitag Torhüter Evan Buitenhuis, der seit seinem Transfer nach Tirol im Sommer in 57 von 61 Ligaspielen der Haie als Starting Goalie aufgeboten wurde. Der Kanadier kassierte in vier Duellen mit den Rotjacken im Schnitt nur 2,17 Gegentore (GAA) und wehrte starke 93,3 Prozent der auf ihn abgegebenen Torschüsse ab. Sein erstes Spiel gegen seinen Stammverein bestreiten wird Stefan Klassek. Der Stürmer durchlief beim EC-KAC sämtliche Altersstufen der Nachwuchsabteilung, war Stammkraft im AHL-Team und avancierte bei seinem ersten und einzigen Einsatz für die Kampfmannschaft direkt zum Torschützen: Beim 8:1-Heimsieg gegen Ljubljana im Februar dieses Jahres erzielte er den Treffer zum zwischenzeitlichen 4:0. Neben Klassek kehren am Freitag mit Kele Steffler sowie den einstigen Junioren Jonas Dobnig, Nicholas Schintler und Valentin Ploner bis zu vier weitere Ex-Klagenfurter als Gegner in die Kärntner Landeshauptstadt zurück.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Mit Ausnahme der drei selbst gewählten Spielzeiten in der zweiten Liga (2009 bis 2012) gehört der HC Innsbruck seit dem Jahr 2000 der höchsten Spielklasse an. Seither kam es zu 125 direkten Begegnungen mit dem EC-KAC, von denen die Klagenfurter die Mehrheit für sich entscheiden konnten: 73 Siegen der Rotjacken standen bislang 52 der Haie gegenüber. In der jüngeren Vergangenheit waren die Tiroler allerdings häufig eine schwer zu überwindende Hürde für den Rekordmeister: Von den letzten zehn Duellen gewann Rot-Weiß nur drei in regulärer Spielzeit, zudem verbuchte der EC-KAC in diesem Zeitraum nur 22 Torerfolge. Die Kärntner haben vier ihrer letzten fünf Heimspiele gegen Innsbruck verloren und konnten auch das fünfte erst im Penaltyschießen zu ihren Gunsten entscheiden. In der vergangenen Saison siegten beide Teams jeweils zwei Mal, die Rotjacken blieben mit neun erzielten Treffern aus dem Spiel heraus aber sehr deutlich unter den statistischen Erwartungen (Expected Goals: 14,6).